hen, ohne immer wieder umzufallen. Eitelkeit, Prahlerei, mehr Ausgeben als man hat, Lügen: was soll sich daraus ergeben, als der alte vergoldete Quark. "Entweder auf einem Bal- dachin getragen, oder ein Sklav! alles andre, ein bischen rauf, ein bischen runter, ein bischen gedrängt, das ist nichts." Entweder das: oder die höchste Poesie, d. h. Philosophie: oder wenn man will die freundliche Religion in wahrer Ausübung. Die Welt heilt sich, so nach und nach! Aber zu heilen ist sie nicht! --
Lundi, le 7 mars 1825.
"Avoir de l'esprit! l'esprit, c'est peu de chose!" disait hier M. Cousin. C'est vrai, c'est peu de chose: mais ce qui constitue l'esprit n'est pas peu de chose: l'harmonie des dons de l'ame, l'accord et la proportion de ces dons, qui permet d'agir a l'esprit que vous avez; voila ce qui donne de l'esprit ou qui en prive.
Donnerstag, den 17. März 1825.
Schnee und Kälte.
Steffens Anthropologie. Zweiter Band, S. 310. Von Sprache: "Hier ist es, wo wir dem Räthsel der enthüll- ten Freiheit näher treten." -- "Allerdings war die Sprache schon da, eh sie laut ward." Alle Dinge reden, thun sich dar. Menschen aber sprechen andere Dinge aus, als hier zu finden sind; daher allein sprechen sie. Sie beziehen das hier Vorgefundene auf etwas Unsichtbares, nicht zu Fassendes, auf eine dunkle, aber zwingende Erinnerung; und da diese abso-
hen, ohne immer wieder umzufallen. Eitelkeit, Prahlerei, mehr Ausgeben als man hat, Lügen: was ſoll ſich daraus ergeben, als der alte vergoldete Quark. „Entweder auf einem Bal- dachin getragen, oder ein Sklav! alles andre, ein bischen rauf, ein bischen runter, ein bischen gedrängt, das iſt nichts.“ Entweder das: oder die höchſte Poeſie, d. h. Philoſophie: oder wenn man will die freundliche Religion in wahrer Ausübung. Die Welt heilt ſich, ſo nach und nach! Aber zu heilen iſt ſie nicht! —
Lundi, le 7 mars 1825.
„Avoir de l’esprit! l’esprit, c’est peu de chose!” disait hier M. Cousin. C’est vrai, c’est peu de chose: mais ce qui constitue l’esprit n’est pas peu de chose: l’harmonie des dons de l’âme, l’accord et la proportion de ces dons, qui permet d’agir à l’esprit que vous avez; voilà ce qui donne de l’esprit ou qui en prive.
Donnerstag, den 17. März 1825.
Schnee und Kälte.
Steffens Anthropologie. Zweiter Band, S. 310. Von Sprache: „Hier iſt es, wo wir dem Räthſel der enthüll- ten Freiheit näher treten.“ — „Allerdings war die Sprache ſchon da, eh ſie laut ward.“ Alle Dinge reden, thun ſich dar. Menſchen aber ſprechen andere Dinge aus, als hier zu finden ſind; daher allein ſprechen ſie. Sie beziehen das hier Vorgefundene auf etwas Unſichtbares, nicht zu Faſſendes, auf eine dunkle, aber zwingende Erinnerung; und da dieſe abſo-
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hen, ohne immer wieder umzufallen. Eitelkeit, Prahlerei, mehr
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dachin getragen, oder ein Sklav! alles andre, ein bischen
rauf, ein bischen runter, ein bischen gedrängt, das iſt nichts.“
Entweder das: oder die höchſte Poeſie, d. h. Philoſophie: oder
wenn man will die freundliche Religion in wahrer Ausübung.
Die Welt heilt ſich, ſo nach und nach! Aber zu heilen
iſt ſie nicht! —
Lundi, le 7 mars 1825.
„Avoir de l’esprit! l’esprit, c’est peu de chose!” disait
hier M. Cousin. C’est vrai, c’est peu de chose: mais ce qui
constitue l’esprit n’est pas peu de chose: l’harmonie des dons
de l’âme, l’accord et la proportion de ces dons, qui permet
d’agir à l’esprit que vous avez; voilà ce qui donne de l’esprit
ou qui en prive.
Donnerstag, den 17. März 1825.
Schnee und Kälte.
Steffens Anthropologie. Zweiter Band, S. 310.
Von Sprache: „Hier iſt es, wo wir dem Räthſel der enthüll-
ten Freiheit näher treten.“ — „Allerdings war die Sprache
ſchon da, eh ſie laut ward.“ Alle Dinge reden, thun ſich
dar. Menſchen aber ſprechen andere Dinge aus, als hier zu
finden ſind; daher allein ſprechen ſie. Sie beziehen das hier
Vorgefundene auf etwas Unſichtbares, nicht zu Faſſendes, auf
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/196>, abgerufen am 22.12.2024.
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