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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834.

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sie bald sehen, daß sie dahin doch kommen müssen. Mit un-
serem eigenen Geist erkennen wir ja doch nur den, der in der
Natur niedergelegt ist, und nur nach Maß dieses unseres
Geistes. Erfreulich und tröstend ist es alles übereinstimmend,
und dies immer mehr so zu finden: die Details davon kurios und
lebensnützlich; die Entdeckungen darin aufschlußreich; halbe
Offenbarungen; aber nie noch eine ganze. Weil unser Höch-
stes, eigentlich Lebendiges, Einziges, wo auch wir eine Schöp-
ferstimme, wo wir eine Wahl haben, wo wir richten; noch
nicht in der Natur gefunden worden ist: Recht und Unrecht
nämlich. Das einzige Gebiet, wo von Traum nicht mehr
die Rede sein kann; weil wir auch in solchem Traum dennoch
leben würden. Hier nur sind wir gewiß: und das ist jene
Welt in uns: mitgebracht, konservirt, erhalten. Pfand für
Dasein. Ein Ewiges, ohne alle Zeit. Dies ist unser Weg.
Auf diesem werden wir Neues, immer Göttlicheres, Herrli-
cheres, Glänzenderes, Unterhaltenderes finden. Dieser große
Schatz für jetzt; vielleicht für ferner, ein geringer Anfang!
aber reel.

Will uns Steffens zeigen genau und durchgängig, wie
und wozu Gott die Natur in uns gebraucht. Was die Erde
vorstellt? Schöne Lehre, aber keine absolute.




Es giebt ganz gewiß eine Kombination, in welcher man
auch hier als Mensch noch ganz glücklich sein kann. Auch
nach dieser schmachten wir; und mit Recht. Ich laß es mir
nicht ausreden. Glückseligkeit ist in, außer, neben uns, durch

ſie bald ſehen, daß ſie dahin doch kommen müſſen. Mit un-
ſerem eigenen Geiſt erkennen wir ja doch nur den, der in der
Natur niedergelegt iſt, und nur nach Maß dieſes unſeres
Geiſtes. Erfreulich und tröſtend iſt es alles übereinſtimmend,
und dies immer mehr ſo zu finden: die Details davon kurios und
lebensnützlich; die Entdeckungen darin aufſchlußreich; halbe
Offenbarungen; aber nie noch eine ganze. Weil unſer Höch-
ſtes, eigentlich Lebendiges, Einziges, wo auch wir eine Schöp-
ferſtimme, wo wir eine Wahl haben, wo wir richten; noch
nicht in der Natur gefunden worden iſt: Recht und Unrecht
nämlich. Das einzige Gebiet, wo von Traum nicht mehr
die Rede ſein kann; weil wir auch in ſolchem Traum dennoch
leben würden. Hier nur ſind wir gewiß: und das iſt jene
Welt in uns: mitgebracht, konſervirt, erhalten. Pfand für
Daſein. Ein Ewiges, ohne alle Zeit. Dies iſt unſer Weg.
Auf dieſem werden wir Neues, immer Göttlicheres, Herrli-
cheres, Glänzenderes, Unterhaltenderes finden. Dieſer große
Schatz für jetzt; vielleicht für ferner, ein geringer Anfang!
aber reel.

Will uns Steffens zeigen genau und durchgängig, wie
und wozu Gott die Natur in uns gebraucht. Was die Erde
vorſtellt? Schöne Lehre, aber keine abſolute.




Es giebt ganz gewiß eine Kombination, in welcher man
auch hier als Menſch noch ganz glücklich ſein kann. Auch
nach dieſer ſchmachten wir; und mit Recht. Ich laß es mir
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[185/0193] ſie bald ſehen, daß ſie dahin doch kommen müſſen. Mit un- ſerem eigenen Geiſt erkennen wir ja doch nur den, der in der Natur niedergelegt iſt, und nur nach Maß dieſes unſeres Geiſtes. Erfreulich und tröſtend iſt es alles übereinſtimmend, und dies immer mehr ſo zu finden: die Details davon kurios und lebensnützlich; die Entdeckungen darin aufſchlußreich; halbe Offenbarungen; aber nie noch eine ganze. Weil unſer Höch- ſtes, eigentlich Lebendiges, Einziges, wo auch wir eine Schöp- ferſtimme, wo wir eine Wahl haben, wo wir richten; noch nicht in der Natur gefunden worden iſt: Recht und Unrecht nämlich. Das einzige Gebiet, wo von Traum nicht mehr die Rede ſein kann; weil wir auch in ſolchem Traum dennoch leben würden. Hier nur ſind wir gewiß: und das iſt jene Welt in uns: mitgebracht, konſervirt, erhalten. Pfand für Daſein. Ein Ewiges, ohne alle Zeit. Dies iſt unſer Weg. Auf dieſem werden wir Neues, immer Göttlicheres, Herrli- cheres, Glänzenderes, Unterhaltenderes finden. Dieſer große Schatz für jetzt; vielleicht für ferner, ein geringer Anfang! aber reel. Will uns Steffens zeigen genau und durchgängig, wie und wozu Gott die Natur in uns gebraucht. Was die Erde vorſtellt? Schöne Lehre, aber keine abſolute. Den 1. März 1825. Es giebt ganz gewiß eine Kombination, in welcher man auch hier als Menſch noch ganz glücklich ſein kann. Auch nach dieſer ſchmachten wir; und mit Recht. Ich laß es mir nicht ausreden. Glückſeligkeit iſt in, außer, neben uns, durch

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/193>, abgerufen am 22.12.2024.