nur. Cher Charles, ayez soin que les lettres d'Alba et de Phi- lippe II soient publiees, ne l'oubliez-pas!!! J'attends tou- jours Varnh.; ses lettres sont toujours les memes.
An Varnhagen, in Berlin.
Frankfurt a. M. Freitag, den 14. November 1817.
Nebel, der schon von der Sonne durchdrungen wird; ko- thig, nicht kaltes Wetter.
Obgleich man mir gestern Abend sagte, der Staatskanz- ler reise nun selbst den 15., also morgen, so glaub' ich doch nichts gewiß; weder an den zu seiner Reise bestimmten Tag, noch daß alsdann du unfehlbar auch kommen müßtest, wenn er reiset; und schreibe noch Einmal. Ich fange damit an, daß ich deinen Brief vom 4. erst gestern erhielt!! Auch muß ich fragen, ob du den von mir bekommen hast, wo einer für die Schröder drin lag, und ein Billet für Fanny und Hann- chen, und eins für Ernestine; und ob Moritz meinen großen Brief erhalten hat, den ich ihm gleich zur Antwort schickte; und ob mir niemand antworten wollte; nicht Einmal anzei- gen, ob meine Briefe angekommen sind? Hätte ich mich doch getraut mir die Nacht zu verderben, und hätte dir gleich ge- stern Abend aus dem Herzen geantwortet, wie es von deinem Brief bewegt war: lieber August! Wie arm aber ist die Welt, wie stumpf die Menschen und faul im Aufregen ihrer selbst, wenn ich so viel gelten soll? Erst neulich sagt' ich im hastigen Reden zu Scholz: "Ja, ich habe viel Verstand; aber
nur. Cher Charles, ayez soin que les lettres d’Alba et de Phi- lippe II soient publiées, ne l’oubliez-pas!!! J’attends tou- jours Varnh.; ses lettres sont toujours les mêmes.
An Varnhagen, in Berlin.
Frankfurt a. M. Freitag, den 14. November 1817.
Nebel, der ſchon von der Sonne durchdrungen wird; ko- thig, nicht kaltes Wetter.
Obgleich man mir geſtern Abend ſagte, der Staatskanz- ler reiſe nun ſelbſt den 15., alſo morgen, ſo glaub’ ich doch nichts gewiß; weder an den zu ſeiner Reiſe beſtimmten Tag, noch daß alsdann du unfehlbar auch kommen müßteſt, wenn er reiſet; und ſchreibe noch Einmal. Ich fange damit an, daß ich deinen Brief vom 4. erſt geſtern erhielt!! Auch muß ich fragen, ob du den von mir bekommen haſt, wo einer für die Schröder drin lag, und ein Billet für Fanny und Hann- chen, und eins für Erneſtine; und ob Moritz meinen großen Brief erhalten hat, den ich ihm gleich zur Antwort ſchickte; und ob mir niemand antworten wollte; nicht Einmal anzei- gen, ob meine Briefe angekommen ſind? Hätte ich mich doch getraut mir die Nacht zu verderben, und hätte dir gleich ge- ſtern Abend aus dem Herzen geantwortet, wie es von deinem Brief bewegt war: lieber Auguſt! Wie arm aber iſt die Welt, wie ſtumpf die Menſchen und faul im Aufregen ihrer ſelbſt, wenn ich ſo viel gelten ſoll? Erſt neulich ſagt’ ich im haſtigen Reden zu Scholz: „Ja, ich habe viel Verſtand; aber
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nur. Cher Charles, ayez soin que les lettres d’Alba et de Phi-
lippe II soient publiées, ne l’oubliez-pas!!! J’attends tou-
jours Varnh.; ses lettres sont toujours les mêmes.
An Varnhagen, in Berlin.
Frankfurt a. M. Freitag, den 14. November 1817.
Nebel, der ſchon von der Sonne durchdrungen wird; ko-
thig, nicht kaltes Wetter.
Obgleich man mir geſtern Abend ſagte, der Staatskanz-
ler reiſe nun ſelbſt den 15., alſo morgen, ſo glaub’ ich doch
nichts gewiß; weder an den zu ſeiner Reiſe beſtimmten Tag,
noch daß alsdann du unfehlbar auch kommen müßteſt, wenn
er reiſet; und ſchreibe noch Einmal. Ich fange damit an,
daß ich deinen Brief vom 4. erſt geſtern erhielt!! Auch muß
ich fragen, ob du den von mir bekommen haſt, wo einer für
die Schröder drin lag, und ein Billet für Fanny und Hann-
chen, und eins für Erneſtine; und ob Moritz meinen großen
Brief erhalten hat, den ich ihm gleich zur Antwort ſchickte;
und ob mir niemand antworten wollte; nicht Einmal anzei-
gen, ob meine Briefe angekommen ſind? Hätte ich mich doch
getraut mir die Nacht zu verderben, und hätte dir gleich ge-
ſtern Abend aus dem Herzen geantwortet, wie es von deinem
Brief bewegt war: lieber Auguſt! Wie arm aber iſt die
Welt, wie ſtumpf die Menſchen und faul im Aufregen ihrer
ſelbſt, wenn ich ſo viel gelten ſoll? Erſt neulich ſagt’ ich im
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/514>, abgerufen am 22.12.2024.
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