zu fördern. Sei auch das Chaos der Welt wirklich so groß, als es mir scheint, oder schon eine gebildete Epoche; diese gu- ten Bemühungen können und müssen sie nur weiter fördern, und darin kann auch der Unbedeutendste, die formloseste Per- son helfen; drum will ich es mir nicht entgehen, und das Ge- gentheil zu Schulden kommen lassen. Bei Ihnen nun gar, wo es nichts, als der Ausdruck, das Wirken, des leidenschaft- lichsten Wohlwollens ist; im Einklang der besten Meinung von Ihnen; und eine wahre Bewunderung für Karolinens unschuldige Tugenden, die sie gar nicht kennt! Leben Sie recht wohl. Antworten Sie mir bald. Im goldenen Löwen. Und lassen Sie mich wissen, wie sich Woltmann befindet, und ob, und daß Sie kommen.
Rahel Robert.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Töplitz, den 13. August 1814. Sonnabend früh, in Eil wegen der Post.
Lieber Markus, deinen dicken Brief hab' ich erhalten, vo- rige Woche, und bis jetzt wegen Zufälligkeiten, worunter eine Alteration -- von einem Kerl im Garten -- mit ihrer Folge, als Unpäßlichkeit -- die wieder weg ist -- auch ihren Theil hat. Ich muß dir ja recht sehr, schon als Redakteur, und das als berichtigendem danken; so viel Litteratur, Nachrichten, und Berichtigungen schicktest du mir! Ich danke dir besonders für die gute, und gütige Besorgung des empfohlenen Buchs [Deutschlands Zukunft, von Kohlrausch] an den Herrn Doktor von Tauenzien! Mich freute es ungemein, wenn unser König
zu fördern. Sei auch das Chaos der Welt wirklich ſo groß, als es mir ſcheint, oder ſchon eine gebildete Epoche; dieſe gu- ten Bemühungen können und müſſen ſie nur weiter fördern, und darin kann auch der Unbedeutendſte, die formloſeſte Per- ſon helfen; drum will ich es mir nicht entgehen, und das Ge- gentheil zu Schulden kommen laſſen. Bei Ihnen nun gar, wo es nichts, als der Ausdruck, das Wirken, des leidenſchaft- lichſten Wohlwollens iſt; im Einklang der beſten Meinung von Ihnen; und eine wahre Bewunderung für Karolinens unſchuldige Tugenden, die ſie gar nicht kennt! Leben Sie recht wohl. Antworten Sie mir bald. Im goldenen Löwen. Und laſſen Sie mich wiſſen, wie ſich Woltmann befindet, und ob, und daß Sie kommen.
Rahel Robert.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Töplitz, den 13. Auguſt 1814. Sonnabend früh, in Eil wegen der Poſt.
Lieber Markus, deinen dicken Brief hab’ ich erhalten, vo- rige Woche, und bis jetzt wegen Zufälligkeiten, worunter eine Alteration — von einem Kerl im Garten — mit ihrer Folge, als Unpäßlichkeit — die wieder weg iſt — auch ihren Theil hat. Ich muß dir ja recht ſehr, ſchon als Redakteur, und das als berichtigendem danken; ſo viel Litteratur, Nachrichten, und Berichtigungen ſchickteſt du mir! Ich danke dir beſonders für die gute, und gütige Beſorgung des empfohlenen Buchs [Deutſchlands Zukunft, von Kohlrauſch] an den Herrn Doktor von Tauenzien! Mich freute es ungemein, wenn unſer König
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0242"n="234"/>
zu fördern. Sei auch das Chaos der Welt wirklich ſo groß,<lb/>
als es mir ſcheint, oder ſchon eine gebildete Epoche; dieſe gu-<lb/>
ten Bemühungen können und müſſen ſie nur weiter fördern,<lb/>
und darin kann auch der Unbedeutendſte, die formloſeſte Per-<lb/>ſon helfen; drum will ich es mir nicht entgehen, und das Ge-<lb/>
gentheil zu Schulden kommen laſſen. Bei Ihnen nun gar,<lb/>
wo es nichts, als der Ausdruck, das Wirken, des leidenſchaft-<lb/>
lichſten Wohlwollens iſt; im Einklang der <hirendition="#g">beſten</hi> Meinung<lb/>
von Ihnen; und eine wahre Bewunderung für Karolinens<lb/>
unſchuldige Tugenden, die ſie gar nicht kennt! Leben Sie<lb/>
recht wohl. Antworten Sie mir <hirendition="#g">bald</hi>. Im goldenen Löwen.<lb/>
Und laſſen Sie mich wiſſen, wie ſich Woltmann befindet, und<lb/>
ob, und <hirendition="#g">daß</hi> Sie kommen.</p><closer><salute><hirendition="#et"><hirendition="#g">Rahel Robert</hi>.</hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>An M. Th. Robert, in Berlin.</head><lb/><dateline><hirendition="#et">Töplitz, den 13. Auguſt 1814.<lb/>
Sonnabend früh, in Eil wegen der Poſt.</hi></dateline><lb/><p>Lieber Markus, deinen dicken Brief hab’ ich erhalten, vo-<lb/>
rige Woche, und bis jetzt wegen Zufälligkeiten, worunter eine<lb/>
Alteration — von einem Kerl im Garten — mit ihrer Folge,<lb/>
als Unpäßlichkeit — die wieder weg iſt — auch ihren Theil<lb/>
hat. Ich muß dir ja recht ſehr, ſchon als Redakteur, und das<lb/>
als berichtigendem danken; ſo viel Litteratur, Nachrichten, und<lb/>
Berichtigungen ſchickteſt du mir! Ich danke dir beſonders für<lb/>
die gute, und gütige Beſorgung des empfohlenen Buchs<lb/>
[Deutſchlands Zukunft, von Kohlrauſch] an den Herrn Doktor<lb/>
von Tauenzien! Mich freute es ungemein, wenn unſer König<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[234/0242]
zu fördern. Sei auch das Chaos der Welt wirklich ſo groß,
als es mir ſcheint, oder ſchon eine gebildete Epoche; dieſe gu-
ten Bemühungen können und müſſen ſie nur weiter fördern,
und darin kann auch der Unbedeutendſte, die formloſeſte Per-
ſon helfen; drum will ich es mir nicht entgehen, und das Ge-
gentheil zu Schulden kommen laſſen. Bei Ihnen nun gar,
wo es nichts, als der Ausdruck, das Wirken, des leidenſchaft-
lichſten Wohlwollens iſt; im Einklang der beſten Meinung
von Ihnen; und eine wahre Bewunderung für Karolinens
unſchuldige Tugenden, die ſie gar nicht kennt! Leben Sie
recht wohl. Antworten Sie mir bald. Im goldenen Löwen.
Und laſſen Sie mich wiſſen, wie ſich Woltmann befindet, und
ob, und daß Sie kommen.
Rahel Robert.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Töplitz, den 13. Auguſt 1814.
Sonnabend früh, in Eil wegen der Poſt.
Lieber Markus, deinen dicken Brief hab’ ich erhalten, vo-
rige Woche, und bis jetzt wegen Zufälligkeiten, worunter eine
Alteration — von einem Kerl im Garten — mit ihrer Folge,
als Unpäßlichkeit — die wieder weg iſt — auch ihren Theil
hat. Ich muß dir ja recht ſehr, ſchon als Redakteur, und das
als berichtigendem danken; ſo viel Litteratur, Nachrichten, und
Berichtigungen ſchickteſt du mir! Ich danke dir beſonders für
die gute, und gütige Beſorgung des empfohlenen Buchs
[Deutſchlands Zukunft, von Kohlrauſch] an den Herrn Doktor
von Tauenzien! Mich freute es ungemein, wenn unſer König
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/242>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.