Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834.

Bild:
<< vorherige Seite

würde gerathen haben zu Hause zu bleiben. Wenn er nur
nicht gefangen, in keinem Lazareth ist! Ich füge kein Wort
hinzu, lieber Baron, daß ich kein übriges geschrieben habe:
ich habe an den Menschen in Ihnen geschrieben, den mich
Varnhagen ganz kennen und schätzen lehrte. Sie sagt man
nur sehr leicht verwundet. Ihre ergebene R. Robert.

Addressiren Sie an Liebich.



An M. Th. Robert, in Berlin.


Gestern, meine liebe Geschwister, schickt' ich euch einen
Brief von Robert; den ich vorgestern spät bekam, als die
sächsische Post schon weg war, mit der schlesischen: ich be-
fürchte aber er möchte lange unterwegs sein, und schreibe lie-
ber heute wieder; weil Robert in dem Brief etwas verlangt:
und ich auch gestern wieder spät euren vom 12. April er-
hielt, mit dem von der Schl. -- Der Staatsrath Küster kommt
nämlich als unser Gesandter nach Stuttgart, und da will Ro-
bert, daß er ihn kenne, von ihm wisse. Nun könnte er den
Mann sehr gut kennen, wenn er in die Gesellschaften gegan-
gen wäre, die ihn haben wollten. Auch mußt' er ihn von
Golzens her kennen. Vetter ist sehr gut mit Küsters. Kirch-
eisen auch. Also muß Schmidt und Vetter sprechen: und wo-
möglich machen, daß Küster einen Brief an Robert mitnimmt.
Küster ist ein sehr lebseliger Mann. Schack kann es auch
machen: Gräfin Golz kostet's ein Wort; Frau von Crayen

würde gerathen haben zu Hauſe zu bleiben. Wenn er nur
nicht gefangen, in keinem Lazareth iſt! Ich füge kein Wort
hinzu, lieber Baron, daß ich kein übriges geſchrieben habe:
ich habe an den Menſchen in Ihnen geſchrieben, den mich
Varnhagen ganz kennen und ſchätzen lehrte. Sie ſagt man
nur ſehr leicht verwundet. Ihre ergebene R. Robert.

Addreſſiren Sie an Liebich.



An M. Th. Robert, in Berlin.


Geſtern, meine liebe Geſchwiſter, ſchickt’ ich euch einen
Brief von Robert; den ich vorgeſtern ſpät bekam, als die
ſächſiſche Poſt ſchon weg war, mit der ſchleſiſchen: ich be-
fürchte aber er möchte lange unterwegs ſein, und ſchreibe lie-
ber heute wieder; weil Robert in dem Brief etwas verlangt:
und ich auch geſtern wieder ſpät euren vom 12. April er-
hielt, mit dem von der Schl. — Der Staatsrath Küſter kommt
nämlich als unſer Geſandter nach Stuttgart, und da will Ro-
bert, daß er ihn kenne, von ihm wiſſe. Nun könnte er den
Mann ſehr gut kennen, wenn er in die Geſellſchaften gegan-
gen wäre, die ihn haben wollten. Auch mußt’ er ihn von
Golzens her kennen. Vetter iſt ſehr gut mit Küſters. Kirch-
eiſen auch. Alſo muß Schmidt und Vetter ſprechen: und wo-
möglich machen, daß Küſter einen Brief an Robert mitnimmt.
Küſter iſt ein ſehr lebſeliger Mann. Schack kann es auch
machen: Gräfin Golz koſtet’s ein Wort; Frau von Crayen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0211" n="203"/>
würde gerathen haben zu Hau&#x017F;e zu bleiben. Wenn er nur<lb/>
nicht gefangen, in keinem Lazareth i&#x017F;t! Ich füge kein Wort<lb/>
hinzu, lieber Baron, daß ich kein übriges ge&#x017F;chrieben habe:<lb/>
ich habe an den Men&#x017F;chen in Ihnen ge&#x017F;chrieben, den mich<lb/>
Varnhagen ganz kennen und &#x017F;chätzen lehrte. <hi rendition="#g">Sie</hi> &#x017F;agt man<lb/>
nur <hi rendition="#g">&#x017F;ehr</hi> leicht verwundet. Ihre ergebene R. Robert.</p><lb/>
          <p>Addre&#x017F;&#x017F;iren Sie an Liebich.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>An M. Th. Robert, in Berlin.</head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Montag, den 18. April 1814.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Ge&#x017F;tern, meine liebe Ge&#x017F;chwi&#x017F;ter, &#x017F;chickt&#x2019; ich euch einen<lb/>
Brief von Robert; den ich vorge&#x017F;tern &#x017F;pät bekam, als die<lb/>
&#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;che Po&#x017F;t &#x017F;chon weg war, mit der &#x017F;chle&#x017F;i&#x017F;chen: ich be-<lb/>
fürchte aber er möchte lange unterwegs &#x017F;ein, und &#x017F;chreibe lie-<lb/>
ber heute wieder; weil Robert in dem Brief etwas verlangt:<lb/>
und ich auch <hi rendition="#g">ge&#x017F;tern</hi> wieder &#x017F;pät euren vom 12. April er-<lb/>
hielt, mit dem von der Schl. &#x2014; Der Staatsrath Kü&#x017F;ter kommt<lb/>
nämlich als un&#x017F;er Ge&#x017F;andter nach Stuttgart, und da will Ro-<lb/>
bert, daß er ihn kenne, von ihm wi&#x017F;&#x017F;e. Nun könnte er den<lb/>
Mann &#x017F;ehr gut kennen, wenn er in die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften gegan-<lb/>
gen wäre, die ihn haben wollten. Auch mußt&#x2019; er ihn von<lb/>
Golzens her kennen. Vetter i&#x017F;t <hi rendition="#g">&#x017F;ehr</hi> gut mit Kü&#x017F;ters. Kirch-<lb/>
ei&#x017F;en auch. Al&#x017F;o muß Schmidt und Vetter &#x017F;prechen: und wo-<lb/>
möglich machen, daß Kü&#x017F;ter einen Brief an Robert mitnimmt.<lb/>&#x017F;ter i&#x017F;t ein &#x017F;ehr leb&#x017F;eliger Mann. Schack kann es auch<lb/>
machen: Gräfin Golz ko&#x017F;tet&#x2019;s ein Wort; Frau von Crayen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[203/0211] würde gerathen haben zu Hauſe zu bleiben. Wenn er nur nicht gefangen, in keinem Lazareth iſt! Ich füge kein Wort hinzu, lieber Baron, daß ich kein übriges geſchrieben habe: ich habe an den Menſchen in Ihnen geſchrieben, den mich Varnhagen ganz kennen und ſchätzen lehrte. Sie ſagt man nur ſehr leicht verwundet. Ihre ergebene R. Robert. Addreſſiren Sie an Liebich. An M. Th. Robert, in Berlin. Montag, den 18. April 1814. Geſtern, meine liebe Geſchwiſter, ſchickt’ ich euch einen Brief von Robert; den ich vorgeſtern ſpät bekam, als die ſächſiſche Poſt ſchon weg war, mit der ſchleſiſchen: ich be- fürchte aber er möchte lange unterwegs ſein, und ſchreibe lie- ber heute wieder; weil Robert in dem Brief etwas verlangt: und ich auch geſtern wieder ſpät euren vom 12. April er- hielt, mit dem von der Schl. — Der Staatsrath Küſter kommt nämlich als unſer Geſandter nach Stuttgart, und da will Ro- bert, daß er ihn kenne, von ihm wiſſe. Nun könnte er den Mann ſehr gut kennen, wenn er in die Geſellſchaften gegan- gen wäre, die ihn haben wollten. Auch mußt’ er ihn von Golzens her kennen. Vetter iſt ſehr gut mit Küſters. Kirch- eiſen auch. Alſo muß Schmidt und Vetter ſprechen: und wo- möglich machen, daß Küſter einen Brief an Robert mitnimmt. Küſter iſt ein ſehr lebſeliger Mann. Schack kann es auch machen: Gräfin Golz koſtet’s ein Wort; Frau von Crayen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/211
Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/211>, abgerufen am 22.12.2024.