eine halbe Stunde lang mit heftigem Gewehrfeuer; allein die französischen Seeleute benutzten ihre große Ueberzahl, und während ein Theil von ihnen durch Feuern die Besatzung beschäftigte, erstieg eine andre Abtheilung das Schiff; sie nahmen die Hanseaten ge¬ fangen, kappten die Anker, und fuhren mit aufgespann¬ ten Segeln davon. Indessen hatte der Tag angefan¬ gen zu dämmern, und man sah nun auf der ganzen durch das nächtliche Schießen allarmirten Linie am Ufer was geschehen war. Der Feind mußte nahe vorbeise¬ geln, und gerieth in das Feuer von drei Batterieen und zwei Bataillons, welches ihn dergestalt bestürzte, daß er nicht allein der Gegenwehr, sondern auch der Lenkung des Schiffes vergaß, das alsbald auf den Sand lief. Jetzt wurde das Feuer noch mörderischer, da jeder Schuß sein festes Ziel hatte. Die Franzosen warfen sich in die Boote, um ihr Heil in der Flucht zu su¬ chen, allein mehrere dieser Boote wurden in Grund gebohrt, die übrigen, von Todten und Verwundeten erfüllt, entkamen mit genauer Noth. Die Jacht wurde darauf wieder genommen, die Hanseaten befreit, und dagegen viele Franzosen, die sich darauf verspätet hat¬ ten, gefangen gemacht. Der Verlust des Feindes be¬ trug 132 Todte und Verwundete, während die Han¬ seaten nur 13 Mann verloren hatten hatten. Als die Fluth zurückkehrte, brachte man die Jacht in den Ha¬ fen. Ein so nahes und heftiges Gefecht hatte wieder
eine halbe Stunde lang mit heftigem Gewehrfeuer; allein die franzoͤſiſchen Seeleute benutzten ihre große Ueberzahl, und waͤhrend ein Theil von ihnen durch Feuern die Beſatzung beſchaͤftigte, erſtieg eine andre Abtheilung das Schiff; ſie nahmen die Hanſeaten ge¬ fangen, kappten die Anker, und fuhren mit aufgeſpann¬ ten Segeln davon. Indeſſen hatte der Tag angefan¬ gen zu daͤmmern, und man ſah nun auf der ganzen durch das naͤchtliche Schießen allarmirten Linie am Ufer was geſchehen war. Der Feind mußte nahe vorbeiſe¬ geln, und gerieth in das Feuer von drei Batterieen und zwei Bataillons, welches ihn dergeſtalt beſtuͤrzte, daß er nicht allein der Gegenwehr, ſondern auch der Lenkung des Schiffes vergaß, das alsbald auf den Sand lief. Jetzt wurde das Feuer noch moͤrderiſcher, da jeder Schuß ſein feſtes Ziel hatte. Die Franzoſen warfen ſich in die Boote, um ihr Heil in der Flucht zu ſu¬ chen, allein mehrere dieſer Boote wurden in Grund gebohrt, die uͤbrigen, von Todten und Verwundeten erfuͤllt, entkamen mit genauer Noth. Die Jacht wurde darauf wieder genommen, die Hanſeaten befreit, und dagegen viele Franzoſen, die ſich darauf verſpaͤtet hat¬ ten, gefangen gemacht. Der Verluſt des Feindes be¬ trug 132 Todte und Verwundete, waͤhrend die Han¬ ſeaten nur 13 Mann verloren hatten hatten. Als die Fluth zuruͤckkehrte, brachte man die Jacht in den Ha¬ fen. Ein ſo nahes und heftiges Gefecht hatte wieder
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eine halbe Stunde lang mit heftigem Gewehrfeuer;
allein die franzoͤſiſchen Seeleute benutzten ihre große
Ueberzahl, und waͤhrend ein Theil von ihnen durch
Feuern die Beſatzung beſchaͤftigte, erſtieg eine andre
Abtheilung das Schiff; ſie nahmen die Hanſeaten ge¬
fangen, kappten die Anker, und fuhren mit aufgeſpann¬
ten Segeln davon. Indeſſen hatte der Tag angefan¬
gen zu daͤmmern, und man ſah nun auf der ganzen
durch das naͤchtliche Schießen allarmirten Linie am Ufer
was geſchehen war. Der Feind mußte nahe vorbeiſe¬
geln, und gerieth in das Feuer von drei Batterieen
und zwei Bataillons, welches ihn dergeſtalt beſtuͤrzte,
daß er nicht allein der Gegenwehr, ſondern auch der
Lenkung des Schiffes vergaß, das alsbald auf den Sand
lief. Jetzt wurde das Feuer noch moͤrderiſcher, da jeder
Schuß ſein feſtes Ziel hatte. Die Franzoſen warfen
ſich in die Boote, um ihr Heil in der Flucht zu ſu¬
chen, allein mehrere dieſer Boote wurden in Grund
gebohrt, die uͤbrigen, von Todten und Verwundeten
erfuͤllt, entkamen mit genauer Noth. Die Jacht wurde
darauf wieder genommen, die Hanſeaten befreit, und
dagegen viele Franzoſen, die ſich darauf verſpaͤtet hat¬
ten, gefangen gemacht. Der Verluſt des Feindes be¬
trug 132 Todte und Verwundete, waͤhrend die Han¬
ſeaten nur 13 Mann verloren hatten hatten. Als die
Fluth zuruͤckkehrte, brachte man die Jacht in den Ha¬
fen. Ein ſo nahes und heftiges Gefecht hatte wieder
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/378>, abgerufen am 25.11.2024.
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