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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838.

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saken in den Rücken geschickt, und ihm dadurch jedes
Entkommen unmöglich gemacht. Ein vollständigerer
Sieg und ein glänzenderes Gefecht können wohl schwer¬
lich gefunden werden. Die Truppen hatten die größte
Tapferkeit bewiesen, und den durch Zahl und Stellung
stärkern Feind nicht nur geschlagen, sondern vernichtet.
Die Einwohner selbst hatten abermals an dem Gefechte
Theil genommen, und mehrere Franzosen niedergemacht.
Man rühmte auch die Unerschrockenheit eines Lünebur¬
ger Mädchens, Johanna Stegen genannt, die im hef¬
tigsten Feuer den preußischen Jägern Pulver und Blei
zugetragen hatte.

Der Sieg Dörnbergs bei Lüneburg verbreitete in
Hamburg die außerordentlichste Freude, die zaghaftesten
Gemüther wurden wieder beruhigt, man faßte wieder
Vertrauen und neuen Eifer für die Sache des Vater¬
landes. Dieser Ausgang brachte alles schnell wieder
in Bewegung, was in der Erwartung und Ungewi߬
heit desselben gestockt hatte. Jetzt erst glaubten sich
endlich auch die an den Kaiser abgeordneten beiden
Rathsherren mit Sicherheit auf die Reise begeben
zu können.

Indeß mußte der diesmal gescheiterte Versuch der
Franzosen, sich wieder an der Niederelbe festzusetzen,
die Besorgniß begründen, daß ein solcher sich günstiger
wiederholen könnte; überhaupt aber gewährte der Gang
der Kriegsereignisse in Sachsen nicht mehr die glänzen¬

ſaken in den Ruͤcken geſchickt, und ihm dadurch jedes
Entkommen unmoͤglich gemacht. Ein vollſtaͤndigerer
Sieg und ein glaͤnzenderes Gefecht koͤnnen wohl ſchwer¬
lich gefunden werden. Die Truppen hatten die groͤßte
Tapferkeit bewieſen, und den durch Zahl und Stellung
ſtaͤrkern Feind nicht nur geſchlagen, ſondern vernichtet.
Die Einwohner ſelbſt hatten abermals an dem Gefechte
Theil genommen, und mehrere Franzoſen niedergemacht.
Man ruͤhmte auch die Unerſchrockenheit eines Luͤnebur¬
ger Maͤdchens, Johanna Stegen genannt, die im hef¬
tigſten Feuer den preußiſchen Jaͤgern Pulver und Blei
zugetragen hatte.

Der Sieg Doͤrnbergs bei Luͤneburg verbreitete in
Hamburg die außerordentlichſte Freude, die zaghafteſten
Gemuͤther wurden wieder beruhigt, man faßte wieder
Vertrauen und neuen Eifer fuͤr die Sache des Vater¬
landes. Dieſer Ausgang brachte alles ſchnell wieder
in Bewegung, was in der Erwartung und Ungewi߬
heit deſſelben geſtockt hatte. Jetzt erſt glaubten ſich
endlich auch die an den Kaiſer abgeordneten beiden
Rathsherren mit Sicherheit auf die Reiſe begeben
zu koͤnnen.

Indeß mußte der diesmal geſcheiterte Verſuch der
Franzoſen, ſich wieder an der Niederelbe feſtzuſetzen,
die Beſorgniß begruͤnden, daß ein ſolcher ſich guͤnſtiger
wiederholen koͤnnte; uͤberhaupt aber gewaͤhrte der Gang
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[300/0312] ſaken in den Ruͤcken geſchickt, und ihm dadurch jedes Entkommen unmoͤglich gemacht. Ein vollſtaͤndigerer Sieg und ein glaͤnzenderes Gefecht koͤnnen wohl ſchwer¬ lich gefunden werden. Die Truppen hatten die groͤßte Tapferkeit bewieſen, und den durch Zahl und Stellung ſtaͤrkern Feind nicht nur geſchlagen, ſondern vernichtet. Die Einwohner ſelbſt hatten abermals an dem Gefechte Theil genommen, und mehrere Franzoſen niedergemacht. Man ruͤhmte auch die Unerſchrockenheit eines Luͤnebur¬ ger Maͤdchens, Johanna Stegen genannt, die im hef¬ tigſten Feuer den preußiſchen Jaͤgern Pulver und Blei zugetragen hatte. Der Sieg Doͤrnbergs bei Luͤneburg verbreitete in Hamburg die außerordentlichſte Freude, die zaghafteſten Gemuͤther wurden wieder beruhigt, man faßte wieder Vertrauen und neuen Eifer fuͤr die Sache des Vater¬ landes. Dieſer Ausgang brachte alles ſchnell wieder in Bewegung, was in der Erwartung und Ungewi߬ heit deſſelben geſtockt hatte. Jetzt erſt glaubten ſich endlich auch die an den Kaiſer abgeordneten beiden Rathsherren mit Sicherheit auf die Reiſe begeben zu koͤnnen. Indeß mußte der diesmal geſcheiterte Verſuch der Franzoſen, ſich wieder an der Niederelbe feſtzuſetzen, die Beſorgniß begruͤnden, daß ein ſolcher ſich guͤnſtiger wiederholen koͤnnte; uͤberhaupt aber gewaͤhrte der Gang der Kriegsereigniſſe in Sachſen nicht mehr die glaͤnzen¬

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/312>, abgerufen am 25.11.2024.