hat sich größtentheils nie wieder zusammengefunden. Tettenborn sah noch die französischen Truppen in Mainz einziehen, und kehrte wenige Tage darauf in das vä¬ terliche Haus nach Rastatt zurück.
Die Wendung der Ereignisse schien auf weit hinaus die bisherigen Verhältnisse zu verwirren, auf deren Herstellung zu warten dem Vater thöricht schien; und um den Sohn seine Zeit gleich wieder zweckmäßig an¬ wenden zu sehen, sandte er ihn schon im nächsten Jahre nach Waltershausen, um sich unter der Leitung des berühmten Bergraths Bechstein den Forstwissenschaften zu widmen. Hier blieb er jedoch nicht lange, sondern bezog noch im nämlichen Jahre die Universität Göttin¬ gen, welche er in Folge einer jugendlichen Uebereilung bald wieder mit Jena vertauschen mußte. Von hier rief ihn unvermuthet die Nachricht nach Hause, daß sein Vater erkrankt sei, den er auch nicht mehr am Leben fand. Seine unbezwingliche Neigung zum Kriegs¬ dienste, bisher nur mühsam unterdrückt aus Rücksicht für den Vater, der in seinem angesehenen und einträg¬ lichen Amte den Sohn zum Nachfolger zu haben wünschte, brach nun, da kein Einspruch mehr ihn hindern konnte, indem auch seine Mutter schon früher verstorben war, mit aller Heftigkeit aus: er verließ die angefangenen Studien, und trat gleich im Jahre 1794 als Kadet bei dem Joseph Kinsky'schen, späterhin Klenau'schen, Chevauxlegersregiment in das österreichische Heer.
hat ſich groͤßtentheils nie wieder zuſammengefunden. Tettenborn ſah noch die franzoͤſiſchen Truppen in Mainz einziehen, und kehrte wenige Tage darauf in das vaͤ¬ terliche Haus nach Raſtatt zuruͤck.
Die Wendung der Ereigniſſe ſchien auf weit hinaus die bisherigen Verhaͤltniſſe zu verwirren, auf deren Herſtellung zu warten dem Vater thoͤricht ſchien; und um den Sohn ſeine Zeit gleich wieder zweckmaͤßig an¬ wenden zu ſehen, ſandte er ihn ſchon im naͤchſten Jahre nach Waltershauſen, um ſich unter der Leitung des beruͤhmten Bergraths Bechſtein den Forſtwiſſenſchaften zu widmen. Hier blieb er jedoch nicht lange, ſondern bezog noch im naͤmlichen Jahre die Univerſitaͤt Goͤttin¬ gen, welche er in Folge einer jugendlichen Uebereilung bald wieder mit Jena vertauſchen mußte. Von hier rief ihn unvermuthet die Nachricht nach Hauſe, daß ſein Vater erkrankt ſei, den er auch nicht mehr am Leben fand. Seine unbezwingliche Neigung zum Kriegs¬ dienſte, bisher nur muͤhſam unterdruͤckt aus Ruͤckſicht fuͤr den Vater, der in ſeinem angeſehenen und eintraͤg¬ lichen Amte den Sohn zum Nachfolger zu haben wuͤnſchte, brach nun, da kein Einſpruch mehr ihn hindern konnte, indem auch ſeine Mutter ſchon fruͤher verſtorben war, mit aller Heftigkeit aus: er verließ die angefangenen Studien, und trat gleich im Jahre 1794 als Kadet bei dem Joſeph Kinsky'ſchen, ſpaͤterhin Klenau'ſchen, Chevauxlegersregiment in das oͤſterreichiſche Heer.
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hat ſich groͤßtentheils nie wieder zuſammengefunden.
Tettenborn ſah noch die franzoͤſiſchen Truppen in Mainz
einziehen, und kehrte wenige Tage darauf in das vaͤ¬
terliche Haus nach Raſtatt zuruͤck.
Die Wendung der Ereigniſſe ſchien auf weit hinaus
die bisherigen Verhaͤltniſſe zu verwirren, auf deren
Herſtellung zu warten dem Vater thoͤricht ſchien; und
um den Sohn ſeine Zeit gleich wieder zweckmaͤßig an¬
wenden zu ſehen, ſandte er ihn ſchon im naͤchſten Jahre
nach Waltershauſen, um ſich unter der Leitung des
beruͤhmten Bergraths Bechſtein den Forſtwiſſenſchaften
zu widmen. Hier blieb er jedoch nicht lange, ſondern
bezog noch im naͤmlichen Jahre die Univerſitaͤt Goͤttin¬
gen, welche er in Folge einer jugendlichen Uebereilung
bald wieder mit Jena vertauſchen mußte. Von hier
rief ihn unvermuthet die Nachricht nach Hauſe, daß
ſein Vater erkrankt ſei, den er auch nicht mehr am
Leben fand. Seine unbezwingliche Neigung zum Kriegs¬
dienſte, bisher nur muͤhſam unterdruͤckt aus Ruͤckſicht
fuͤr den Vater, der in ſeinem angeſehenen und eintraͤg¬
lichen Amte den Sohn zum Nachfolger zu haben wuͤnſchte,
brach nun, da kein Einſpruch mehr ihn hindern konnte,
indem auch ſeine Mutter ſchon fruͤher verſtorben war,
mit aller Heftigkeit aus: er verließ die angefangenen
Studien, und trat gleich im Jahre 1794 als Kadet
bei dem Joſeph Kinsky'ſchen, ſpaͤterhin Klenau'ſchen,
Chevauxlegersregiment in das oͤſterreichiſche Heer.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/228>, abgerufen am 24.11.2024.
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