Paris jetzt kein größeres Ansehen, keine wirksamere Empfehlung gelte, als die des österreichischen Namens. Auch war derselbe, abgesehen von dem überragenden, jedem Franzosen ehrfurchtgebietenden Dastehen der Kai¬ serin Marie Louise, für welches die Geschichte nichts Vergleichbares zu haben schien, in einer Weise reprä¬ sentirt, mit der schwerlich von irgend einer Seite gewett¬ eifert werden konnte. Der österreichische Botschafter, Fürst Karl von Schwarzenberg, ein schöner stattlicher Mann voll Würde und Heiterkeit, als Kriegsmann und Diplomat seiner selbst ruhig bewußt, stellte ein entspre¬ chendes Bild der Hoheit seines Gebieters und zugleich des gutmüthigen Biedersinnes jener deutschen Landsleute dar, die dem einst allgemeinen Oberhaupte noch in seiner Besonderheit angehörig verblieben waren. Der leutseligen Freundlichkeit des Fürsten stimmte die geist¬ volle Güte und regsame Theilnahme seiner Gemahlin, gebornen Gräfin von Hohenfeld, trefflich zu, die heran¬ wachsenden, wohlgebildeten Söhne, von einem wackern Führer geleitet, zeigten sich in gleichem Sinne belebt, und so die sämmtlichen Hausgenossen. Die Ehren- und Geschäftsverhältnisse der Botschaft waren durchaus gün¬ stig und angenehm gestellt, sie waren in Paris die einzigen, welche von französischer Seite mit Wohlwollen und Auszeichnung behandelt wurden, und nichts von der geängsteten und hülflosen Aufmerksamkeit, von der peinlichen Spannung zu haben brauchten, welche den
Paris jetzt kein groͤßeres Anſehen, keine wirkſamere Empfehlung gelte, als die des oͤſterreichiſchen Namens. Auch war derſelbe, abgeſehen von dem uͤberragenden, jedem Franzoſen ehrfurchtgebietenden Daſtehen der Kai¬ ſerin Marie Louiſe, fuͤr welches die Geſchichte nichts Vergleichbares zu haben ſchien, in einer Weiſe repraͤ¬ ſentirt, mit der ſchwerlich von irgend einer Seite gewett¬ eifert werden konnte. Der oͤſterreichiſche Botſchafter, Fuͤrſt Karl von Schwarzenberg, ein ſchoͤner ſtattlicher Mann voll Wuͤrde und Heiterkeit, als Kriegsmann und Diplomat ſeiner ſelbſt ruhig bewußt, ſtellte ein entſpre¬ chendes Bild der Hoheit ſeines Gebieters und zugleich des gutmuͤthigen Biederſinnes jener deutſchen Landsleute dar, die dem einſt allgemeinen Oberhaupte noch in ſeiner Beſonderheit angehoͤrig verblieben waren. Der leutſeligen Freundlichkeit des Fuͤrſten ſtimmte die geiſt¬ volle Guͤte und regſame Theilnahme ſeiner Gemahlin, gebornen Graͤfin von Hohenfeld, trefflich zu, die heran¬ wachſenden, wohlgebildeten Soͤhne, von einem wackern Fuͤhrer geleitet, zeigten ſich in gleichem Sinne belebt, und ſo die ſaͤmmtlichen Hausgenoſſen. Die Ehren- und Geſchaͤftsverhaͤltniſſe der Botſchaft waren durchaus guͤn¬ ſtig und angenehm geſtellt, ſie waren in Paris die einzigen, welche von franzoͤſiſcher Seite mit Wohlwollen und Auszeichnung behandelt wurden, und nichts von der geaͤngſteten und huͤlfloſen Aufmerkſamkeit, von der peinlichen Spannung zu haben brauchten, welche den
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Paris jetzt kein groͤßeres Anſehen, keine wirkſamere
Empfehlung gelte, als die des oͤſterreichiſchen Namens.
Auch war derſelbe, abgeſehen von dem uͤberragenden,
jedem Franzoſen ehrfurchtgebietenden Daſtehen der Kai¬
ſerin Marie Louiſe, fuͤr welches die Geſchichte nichts
Vergleichbares zu haben ſchien, in einer Weiſe repraͤ¬
ſentirt, mit der ſchwerlich von irgend einer Seite gewett¬
eifert werden konnte. Der oͤſterreichiſche Botſchafter,
Fuͤrſt Karl von Schwarzenberg, ein ſchoͤner ſtattlicher
Mann voll Wuͤrde und Heiterkeit, als Kriegsmann und
Diplomat ſeiner ſelbſt ruhig bewußt, ſtellte ein entſpre¬
chendes Bild der Hoheit ſeines Gebieters und zugleich
des gutmuͤthigen Biederſinnes jener deutſchen Landsleute
dar, die dem einſt allgemeinen Oberhaupte noch in
ſeiner Beſonderheit angehoͤrig verblieben waren. Der
leutſeligen Freundlichkeit des Fuͤrſten ſtimmte die geiſt¬
volle Guͤte und regſame Theilnahme ſeiner Gemahlin,
gebornen Graͤfin von Hohenfeld, trefflich zu, die heran¬
wachſenden, wohlgebildeten Soͤhne, von einem wackern
Fuͤhrer geleitet, zeigten ſich in gleichem Sinne belebt,
und ſo die ſaͤmmtlichen Hausgenoſſen. Die Ehren- und
Geſchaͤftsverhaͤltniſſe der Botſchaft waren durchaus guͤn¬
ſtig und angenehm geſtellt, ſie waren in Paris die
einzigen, welche von franzoͤſiſcher Seite mit Wohlwollen
und Auszeichnung behandelt wurden, und nichts von
der geaͤngſteten und huͤlfloſen Aufmerkſamkeit, von der
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/267>, abgerufen am 25.11.2024.
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