nieder. An diesem Orte kam ich den 21. Februar 1785 zur Welt.
1785.
Daß die Stellung der Himmelskörper im bestimmten Augenblicke der Geburt eines Menschen auf dessen ganzes Geschick einen entscheidenden Einfluß übe, kann man schon gelten lassen; wenigstens liegt in dieser An¬ nahme der Sinn eines großen Verhältnisses, in welchem der Mikrokosmus zu dem Makrokosmus unmittelbar zu stehen sich wohl berühmen darf. Näher indeß, als die Berechnung und Deutung jenes Einflusses der Ge¬ stirne, drängt sich uns heutiges Tages als bedingend für das anhebende Einzelleben die Stellung der Ge¬ schichtsbahnen auf, in welche die neue Geburt eintritt; und von Goethe'n hierzu angeleitet, müssen wir diesen einige Betrachtung widmen, um den nachherigen Ver¬ lauf klarer einzusehen.
Das Jahr 1785 bezeichnet, wie jeder Zeitpunkt der Geschichte, eine ganz bestimmte Stufe von Ge¬ wordenem und Werdendem, und darin für jeden, der diesem Moment angehört, ein unwiderruflich gegebenes Schicksal. Was auch die Umstände sonst, günstig oder ungünstig, darbieten, wie auch Gesinnung und Kräfte innerhalb des freigelassenen Raumes auf die Schranken selbst zurückwirken, immer bleibt die allgemeine Noth¬ wendigkeit jenes besondern Moments das Umfassende
nieder. An dieſem Orte kam ich den 21. Februar 1785 zur Welt.
1785.
Daß die Stellung der Himmelskoͤrper im beſtimmten Augenblicke der Geburt eines Menſchen auf deſſen ganzes Geſchick einen entſcheidenden Einfluß uͤbe, kann man ſchon gelten laſſen; wenigſtens liegt in dieſer An¬ nahme der Sinn eines großen Verhaͤltniſſes, in welchem der Mikrokosmus zu dem Makrokosmus unmittelbar zu ſtehen ſich wohl beruͤhmen darf. Naͤher indeß, als die Berechnung und Deutung jenes Einfluſſes der Ge¬ ſtirne, draͤngt ſich uns heutiges Tages als bedingend fuͤr das anhebende Einzelleben die Stellung der Ge¬ ſchichtsbahnen auf, in welche die neue Geburt eintritt; und von Goethe’n hierzu angeleitet, muͤſſen wir dieſen einige Betrachtung widmen, um den nachherigen Ver¬ lauf klarer einzuſehen.
Das Jahr 1785 bezeichnet, wie jeder Zeitpunkt der Geſchichte, eine ganz beſtimmte Stufe von Ge¬ wordenem und Werdendem, und darin fuͤr jeden, der dieſem Moment angehoͤrt, ein unwiderruflich gegebenes Schickſal. Was auch die Umſtaͤnde ſonſt, guͤnſtig oder unguͤnſtig, darbieten, wie auch Geſinnung und Kraͤfte innerhalb des freigelaſſenen Raumes auf die Schranken ſelbſt zuruͤckwirken, immer bleibt die allgemeine Noth¬ wendigkeit jenes beſondern Moments das Umfaſſende
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nieder. An dieſem Orte kam ich den 21. Februar 1785
zur Welt.
1785.
Daß die Stellung der Himmelskoͤrper im beſtimmten
Augenblicke der Geburt eines Menſchen auf deſſen
ganzes Geſchick einen entſcheidenden Einfluß uͤbe, kann
man ſchon gelten laſſen; wenigſtens liegt in dieſer An¬
nahme der Sinn eines großen Verhaͤltniſſes, in welchem
der Mikrokosmus zu dem Makrokosmus unmittelbar
zu ſtehen ſich wohl beruͤhmen darf. Naͤher indeß, als
die Berechnung und Deutung jenes Einfluſſes der Ge¬
ſtirne, draͤngt ſich uns heutiges Tages als bedingend
fuͤr das anhebende Einzelleben die Stellung der Ge¬
ſchichtsbahnen auf, in welche die neue Geburt eintritt;
und von Goethe’n hierzu angeleitet, muͤſſen wir dieſen
einige Betrachtung widmen, um den nachherigen Ver¬
lauf klarer einzuſehen.
Das Jahr 1785 bezeichnet, wie jeder Zeitpunkt
der Geſchichte, eine ganz beſtimmte Stufe von Ge¬
wordenem und Werdendem, und darin fuͤr jeden, der
dieſem Moment angehoͤrt, ein unwiderruflich gegebenes
Schickſal. Was auch die Umſtaͤnde ſonſt, guͤnſtig oder
unguͤnſtig, darbieten, wie auch Geſinnung und Kraͤfte
innerhalb des freigelaſſenen Raumes auf die Schranken
ſelbſt zuruͤckwirken, immer bleibt die allgemeine Noth¬
wendigkeit jenes beſondern Moments das Umfaſſende
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/23>, abgerufen am 11.12.2024.
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