Du kannst alle Noth der Zeit, Alle bangen Klagen enden. Der, der meinen Geist entzückt, Den ich itzo noch nicht sehe, Hat aus der gestirnten Höhe Mir die Zeilen zugeschickt.
3.
An Ihn.
Wie kindlich darf ich mit ihm sprechen! Er gönnt mir stets ein offnes Ohr. Ich trag' ihm alle mein' Gebrechen, Und alle meine Klagen vor. Wie leicht wird dann es meinem Herzen, Denn Er, Er nimmt an meinen Schmerzen Den zärtlichsten und treusten Theil. Umschließt er mich mit seinen Armen Und tröstet mich durch sein Erbarmen So werden meine Wunden heil!
4.
An die Spindel.
Komm, Spindel, komm, ich laß den Pinsel liegen, Der mir so viele Lust gemacht. Du, Spindel du, sollst mich anjetzt vergnügen, Geliebter Pinsel, gute Nacht.
Wer Schimmer, Reiz und Schönheit nicht mehr schätzet, Wem selbst die Rose nicht mehr lacht, Weß Auge kein Original ergötzet, Der sagt der Schild'rung gute Nacht.
Du kannſt alle Noth der Zeit, Alle bangen Klagen enden. Der, der meinen Geiſt entzuͤckt, Den ich itzo noch nicht ſehe, Hat aus der geſtirnten Hoͤhe Mir die Zeilen zugeſchickt.
3.
An Ihn.
Wie kindlich darf ich mit ihm ſprechen! Er goͤnnt mir ſtets ein offnes Ohr. Ich trag’ ihm alle mein' Gebrechen, Und alle meine Klagen vor. Wie leicht wird dann es meinem Herzen, Denn Er, Er nimmt an meinen Schmerzen Den zaͤrtlichſten und treuſten Theil. Umſchließt er mich mit ſeinen Armen Und troͤſtet mich durch ſein Erbarmen So werden meine Wunden heil!
4.
An die Spindel.
Komm, Spindel, komm, ich laß den Pinſel liegen, Der mir ſo viele Luſt gemacht. Du, Spindel du, ſollſt mich anjetzt vergnuͤgen, Geliebter Pinſel, gute Nacht.
Wer Schimmer, Reiz und Schoͤnheit nicht mehr ſchaͤtzet, Wem ſelbſt die Roſe nicht mehr lacht, Weß Auge kein Original ergoͤtzet, Der ſagt der Schild'rung gute Nacht.
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Du kannſt alle Noth der Zeit,
Alle bangen Klagen enden.
Der, der meinen Geiſt entzuͤckt,
Den ich itzo noch nicht ſehe,
Hat aus der geſtirnten Hoͤhe
Mir die Zeilen zugeſchickt.
3.
An Ihn.
Wie kindlich darf ich mit ihm ſprechen!
Er goͤnnt mir ſtets ein offnes Ohr.
Ich trag’ ihm alle mein' Gebrechen,
Und alle meine Klagen vor.
Wie leicht wird dann es meinem Herzen,
Denn Er, Er nimmt an meinen Schmerzen
Den zaͤrtlichſten und treuſten Theil.
Umſchließt er mich mit ſeinen Armen
Und troͤſtet mich durch ſein Erbarmen
So werden meine Wunden heil!
4.
An die Spindel.
Komm, Spindel, komm, ich laß den Pinſel liegen,
Der mir ſo viele Luſt gemacht.
Du, Spindel du, ſollſt mich anjetzt vergnuͤgen,
Geliebter Pinſel, gute Nacht.
Wer Schimmer, Reiz und Schoͤnheit nicht mehr ſchaͤtzet,
Wem ſelbſt die Roſe nicht mehr lacht,
Weß Auge kein Original ergoͤtzet,
Der ſagt der Schild'rung gute Nacht.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/475>, abgerufen am 03.03.2025.
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