arbeitet sich diese Richtung vollständig zu Tage. Dort wird im Geistigen der Sieg bis zur Rückführung und Versöhnung des zuerst Abtrünnigen gesteigert; hier werden dem Irdischen neue Formeln eines nach innen und nach außen gleichmäßig befriedigten Daseins an¬ gedeutet.
Der Dichter, in dessen mittlere Lebenshöhe das ungeheure Ereigniß der französischen Revolution fällt, die mit ihm in gleichem Stoffe, jedoch mit den gewalt¬ samsten und furchtbarsten Werkzeugen, arbeitet und wühlt, nimmt im steten Gegensatze derselben nur die Bildung, die Einsicht und das Wohlwollen in Anspruch, um die große Aufgabe zu lösen, welche der Welt vor¬ liegt, und wenn er Waffen führt, so ist es nur gegen die revolutionären Gewalten selbst, die ihm unter jeder Form verhaßt sind, weil sie die eigne Sache nur zer¬ störend fördern. Aber das Fortschreiten in lebendiger Entwickelung, die Veredlung und Erhebung alles dessen, was besteht, die Reinigung und Harmonisirung der Welt beseelen seinen Eifer unausgesetzt, und das Vor¬ wärtsschauen in eine reiche Zukunft trennt ihn für immer von den Wahnvollen, welche einer verschwindenden Ver¬ gangenheit als einem wiederzugewinnenden Heile nach¬ starren. Die Lichtstrahlen, welche schon in den Lehr¬ jahren auf den Unterschied der Stände, auf die Ver¬ hältnisse des Grundbesitzes und auf die Uebereinstim¬ mung der Fähigkeiten und Berufswahlen hingeworfen
arbeitet ſich dieſe Richtung vollſtaͤndig zu Tage. Dort wird im Geiſtigen der Sieg bis zur Ruͤckfuͤhrung und Verſoͤhnung des zuerſt Abtruͤnnigen geſteigert; hier werden dem Irdiſchen neue Formeln eines nach innen und nach außen gleichmaͤßig befriedigten Daſeins an¬ gedeutet.
Der Dichter, in deſſen mittlere Lebenshoͤhe das ungeheure Ereigniß der franzoͤſiſchen Revolution faͤllt, die mit ihm in gleichem Stoffe, jedoch mit den gewalt¬ ſamſten und furchtbarſten Werkzeugen, arbeitet und wuͤhlt, nimmt im ſteten Gegenſatze derſelben nur die Bildung, die Einſicht und das Wohlwollen in Anſpruch, um die große Aufgabe zu loͤſen, welche der Welt vor¬ liegt, und wenn er Waffen fuͤhrt, ſo iſt es nur gegen die revolutionaͤren Gewalten ſelbſt, die ihm unter jeder Form verhaßt ſind, weil ſie die eigne Sache nur zer¬ ſtoͤrend foͤrdern. Aber das Fortſchreiten in lebendiger Entwickelung, die Veredlung und Erhebung alles deſſen, was beſteht, die Reinigung und Harmoniſirung der Welt beſeelen ſeinen Eifer unausgeſetzt, und das Vor¬ waͤrtsſchauen in eine reiche Zukunft trennt ihn fuͤr immer von den Wahnvollen, welche einer verſchwindenden Ver¬ gangenheit als einem wiederzugewinnenden Heile nach¬ ſtarren. Die Lichtſtrahlen, welche ſchon in den Lehr¬ jahren auf den Unterſchied der Staͤnde, auf die Ver¬ haͤltniſſe des Grundbeſitzes und auf die Uebereinſtim¬ mung der Faͤhigkeiten und Berufswahlen hingeworfen
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arbeitet ſich dieſe Richtung vollſtaͤndig zu Tage. Dort
wird im Geiſtigen der Sieg bis zur Ruͤckfuͤhrung und
Verſoͤhnung des zuerſt Abtruͤnnigen geſteigert; hier
werden dem Irdiſchen neue Formeln eines nach innen
und nach außen gleichmaͤßig befriedigten Daſeins an¬
gedeutet.
Der Dichter, in deſſen mittlere Lebenshoͤhe das
ungeheure Ereigniß der franzoͤſiſchen Revolution faͤllt,
die mit ihm in gleichem Stoffe, jedoch mit den gewalt¬
ſamſten und furchtbarſten Werkzeugen, arbeitet und
wuͤhlt, nimmt im ſteten Gegenſatze derſelben nur die
Bildung, die Einſicht und das Wohlwollen in Anſpruch,
um die große Aufgabe zu loͤſen, welche der Welt vor¬
liegt, und wenn er Waffen fuͤhrt, ſo iſt es nur gegen
die revolutionaͤren Gewalten ſelbſt, die ihm unter jeder
Form verhaßt ſind, weil ſie die eigne Sache nur zer¬
ſtoͤrend foͤrdern. Aber das Fortſchreiten in lebendiger
Entwickelung, die Veredlung und Erhebung alles deſſen,
was beſteht, die Reinigung und Harmoniſirung der
Welt beſeelen ſeinen Eifer unausgeſetzt, und das Vor¬
waͤrtsſchauen in eine reiche Zukunft trennt ihn fuͤr immer
von den Wahnvollen, welche einer verſchwindenden Ver¬
gangenheit als einem wiederzugewinnenden Heile nach¬
ſtarren. Die Lichtſtrahlen, welche ſchon in den Lehr¬
jahren auf den Unterſchied der Staͤnde, auf die Ver¬
haͤltniſſe des Grundbeſitzes und auf die Uebereinſtim¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/436>, abgerufen am 09.11.2024.
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