ab, daß er doch nur würde wiederholen können, was Neumann darüber in den Jahrbüchern für wissenschaft¬ liche Kritik erschöpfend gesagt habe. Ein anderer ge¬ schätzter Beurtheiler rühmt von ihm, daß er jeden Werth, der ihm begegnete, willig anerkannte, auch wenn die Ansicht der seinigen widersprach, und daß er, ein Mann des Fortschreitens, aber keiner der Bewegung im fran¬ zösischen politischen Sinne, doch auch Werke, die aus diesem Sinne hervorgegangen, mit Unabhängigkeit und Milde zu würdigen wußte, sobald sie nur wahre Ueber¬ zeugung und innere Tüchtigkeit zeigten. Eine größere Arbeit über den Saint-Simonismus, die er sich vor¬ gesetzt hatte, würde den Anfang und die Kraft seiner Gedanken über die Richtung und die Entwickelungsstufe unsers Zeitalters am besten dargethan haben.
Durch ein ehrenvolles Vertrauen wurde Neumann in den letzten Jahren auch berufen, als Mitglied eines durch die Behörde eigends hiezu ernannten Ausschusses, an der Prüfung der für die Königliche Schaubühne eingereichten dramatischen Arbeiten Theil zu nehmen. Doch schied er aus diesem Verhältnisse bald wieder, weil ihm seine anderweitigen Geschäfte dafür zu wenig Zeit ließen.
Als die Freunde Tieck's in Berlin dem abwesenden Dichter zu dessen sechszigjährigen Geburtstag ein öffent¬ liches Ehrenfest veranstalteten, war Neumann einer der ersten Unternehmer und Beförderer dieser durchaus in
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ab, daß er doch nur wuͤrde wiederholen koͤnnen, was Neumann daruͤber in den Jahrbuͤchern fuͤr wiſſenſchaft¬ liche Kritik erſchoͤpfend geſagt habe. Ein anderer ge¬ ſchaͤtzter Beurtheiler ruͤhmt von ihm, daß er jeden Werth, der ihm begegnete, willig anerkannte, auch wenn die Anſicht der ſeinigen widerſprach, und daß er, ein Mann des Fortſchreitens, aber keiner der Bewegung im fran¬ zoͤſiſchen politiſchen Sinne, doch auch Werke, die aus dieſem Sinne hervorgegangen, mit Unabhaͤngigkeit und Milde zu wuͤrdigen wußte, ſobald ſie nur wahre Ueber¬ zeugung und innere Tuͤchtigkeit zeigten. Eine groͤßere Arbeit uͤber den Saint-Simonismus, die er ſich vor¬ geſetzt hatte, wuͤrde den Anfang und die Kraft ſeiner Gedanken uͤber die Richtung und die Entwickelungsſtufe unſers Zeitalters am beſten dargethan haben.
Durch ein ehrenvolles Vertrauen wurde Neumann in den letzten Jahren auch berufen, als Mitglied eines durch die Behoͤrde eigends hiezu ernannten Ausſchuſſes, an der Pruͤfung der fuͤr die Koͤnigliche Schaubuͤhne eingereichten dramatiſchen Arbeiten Theil zu nehmen. Doch ſchied er aus dieſem Verhaͤltniſſe bald wieder, weil ihm ſeine anderweitigen Geſchaͤfte dafuͤr zu wenig Zeit ließen.
Als die Freunde Tieck's in Berlin dem abweſenden Dichter zu deſſen ſechszigjaͤhrigen Geburtstag ein oͤffent¬ liches Ehrenfeſt veranſtalteten, war Neumann einer der erſten Unternehmer und Befoͤrderer dieſer durchaus in
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ab, daß er doch nur wuͤrde wiederholen koͤnnen, was
Neumann daruͤber in den Jahrbuͤchern fuͤr wiſſenſchaft¬
liche Kritik erſchoͤpfend geſagt habe. Ein anderer ge¬
ſchaͤtzter Beurtheiler ruͤhmt von ihm, daß er jeden Werth,
der ihm begegnete, willig anerkannte, auch wenn die
Anſicht der ſeinigen widerſprach, und daß er, ein Mann
des Fortſchreitens, aber keiner der Bewegung im fran¬
zoͤſiſchen politiſchen Sinne, doch auch Werke, die aus
dieſem Sinne hervorgegangen, mit Unabhaͤngigkeit und
Milde zu wuͤrdigen wußte, ſobald ſie nur wahre Ueber¬
zeugung und innere Tuͤchtigkeit zeigten. Eine groͤßere
Arbeit uͤber den Saint-Simonismus, die er ſich vor¬
geſetzt hatte, wuͤrde den Anfang und die Kraft ſeiner
Gedanken uͤber die Richtung und die Entwickelungsſtufe
unſers Zeitalters am beſten dargethan haben.
Durch ein ehrenvolles Vertrauen wurde Neumann
in den letzten Jahren auch berufen, als Mitglied eines
durch die Behoͤrde eigends hiezu ernannten Ausſchuſſes,
an der Pruͤfung der fuͤr die Koͤnigliche Schaubuͤhne
eingereichten dramatiſchen Arbeiten Theil zu nehmen.
Doch ſchied er aus dieſem Verhaͤltniſſe bald wieder, weil
ihm ſeine anderweitigen Geſchaͤfte dafuͤr zu wenig Zeit
ließen.
Als die Freunde Tieck's in Berlin dem abweſenden
Dichter zu deſſen ſechszigjaͤhrigen Geburtstag ein oͤffent¬
liches Ehrenfeſt veranſtalteten, war Neumann einer der
erſten Unternehmer und Befoͤrderer dieſer durchaus in
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/369>, abgerufen am 25.11.2024.
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