zu den Studien vollständiger zu befriedigen. Er fühlte, daß er einen festern Grund, als ihm bisher möglich gewesen war, in den alten Sprachen gewinnen müsse, und die Umstände fügten es, daß er diesen Gewinn in Hamburg suchte, wo die Leitung und der Unterricht des trefflichen Gurlitt, der ihn sehr liebte und seinen Karakter wie seine Fähigkeiten vollkommen würdigte, ihm die erfolgreichste Förderung waren. Im Jahre 1806 bezog er gemeinschaftlich mit Varnhagen und August Wilhelm Neander, dessen Freund und Taufpathe er ge¬ worden war, die Universität Halle. Hier hörte er Friedrich August Wolf mit großem Fleiße, doch leider nur ein halbes Jahr, denn das Kriegsunheil vertrieb die Studirenden von Halle, und Neumann wandte sich mit Neander nach Göttingen, wo er neben den philo¬ sophischen auch theologische Vorlesungen hörte, und durch diese Studien auch mit Gesenius näher bekannt wurde. Nach einiger Zeit traf er doch wieder in Halle ein, und trieb neben ernstlichen Arbeiten auch die scherzhafte, mit einigen Freunden einen Roman zu schreiben, der im folgenden Jahre unter dem Titel: "Die Versuche und Hindernisse" im Druck erschienen ist. Schon vorher hatte er an einer satirischen Druckschrift gegen den ver¬ rufenen Kritiker Garlieb Merkel Theil genommen, so wie an der Herausgabe vermischter Schriften unter dem Titel: "Erzählungen und Spiele." Auch der Kreis der Freunde hatte sich inzwischen sehr erweitert, und
zu den Studien vollſtaͤndiger zu befriedigen. Er fuͤhlte, daß er einen feſtern Grund, als ihm bisher moͤglich geweſen war, in den alten Sprachen gewinnen muͤſſe, und die Umſtaͤnde fuͤgten es, daß er dieſen Gewinn in Hamburg ſuchte, wo die Leitung und der Unterricht des trefflichen Gurlitt, der ihn ſehr liebte und ſeinen Karakter wie ſeine Faͤhigkeiten vollkommen wuͤrdigte, ihm die erfolgreichſte Foͤrderung waren. Im Jahre 1806 bezog er gemeinſchaftlich mit Varnhagen und Auguſt Wilhelm Neander, deſſen Freund und Taufpathe er ge¬ worden war, die Univerſitaͤt Halle. Hier hoͤrte er Friedrich Auguſt Wolf mit großem Fleiße, doch leider nur ein halbes Jahr, denn das Kriegsunheil vertrieb die Studirenden von Halle, und Neumann wandte ſich mit Neander nach Goͤttingen, wo er neben den philo¬ ſophiſchen auch theologiſche Vorleſungen hoͤrte, und durch dieſe Studien auch mit Geſenius naͤher bekannt wurde. Nach einiger Zeit traf er doch wieder in Halle ein, und trieb neben ernſtlichen Arbeiten auch die ſcherzhafte, mit einigen Freunden einen Roman zu ſchreiben, der im folgenden Jahre unter dem Titel: „Die Verſuche und Hinderniſſe“ im Druck erſchienen iſt. Schon vorher hatte er an einer ſatiriſchen Druckſchrift gegen den ver¬ rufenen Kritiker Garlieb Merkel Theil genommen, ſo wie an der Herausgabe vermiſchter Schriften unter dem Titel: „Erzaͤhlungen und Spiele.“ Auch der Kreis der Freunde hatte ſich inzwiſchen ſehr erweitert, und
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zu den Studien vollſtaͤndiger zu befriedigen. Er fuͤhlte,
daß er einen feſtern Grund, als ihm bisher moͤglich
geweſen war, in den alten Sprachen gewinnen muͤſſe,
und die Umſtaͤnde fuͤgten es, daß er dieſen Gewinn in
Hamburg ſuchte, wo die Leitung und der Unterricht
des trefflichen Gurlitt, der ihn ſehr liebte und ſeinen
Karakter wie ſeine Faͤhigkeiten vollkommen wuͤrdigte,
ihm die erfolgreichſte Foͤrderung waren. Im Jahre 1806
bezog er gemeinſchaftlich mit Varnhagen und Auguſt
Wilhelm Neander, deſſen Freund und Taufpathe er ge¬
worden war, die Univerſitaͤt Halle. Hier hoͤrte er
Friedrich Auguſt Wolf mit großem Fleiße, doch leider
nur ein halbes Jahr, denn das Kriegsunheil vertrieb
die Studirenden von Halle, und Neumann wandte ſich
mit Neander nach Goͤttingen, wo er neben den philo¬
ſophiſchen auch theologiſche Vorleſungen hoͤrte, und durch
dieſe Studien auch mit Geſenius naͤher bekannt wurde.
Nach einiger Zeit traf er doch wieder in Halle ein, und
trieb neben ernſtlichen Arbeiten auch die ſcherzhafte, mit
einigen Freunden einen Roman zu ſchreiben, der im
folgenden Jahre unter dem Titel: „Die Verſuche und
Hinderniſſe“ im Druck erſchienen iſt. Schon vorher
hatte er an einer ſatiriſchen Druckſchrift gegen den ver¬
rufenen Kritiker Garlieb Merkel Theil genommen, ſo
wie an der Herausgabe vermiſchter Schriften unter dem
Titel: „Erzaͤhlungen und Spiele.“ Auch der Kreis
der Freunde hatte ſich inzwiſchen ſehr erweitert, und
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/362>, abgerufen am 25.11.2024.
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