licher Thätigkeit, sowohl im Leben, als in der Litera¬ tur, nach den verschiedensten Richtungen gewirkt und geleistet, ist hier nicht umständlich darzulegen. Hier sei nur noch erwähnt, daß er so thätig als anspruchslos, so eifrig als gelassen, allen Verhältnissen ein uneigen¬ nütziges, freies und kräftiges Gemüth zubrachte, allem Menschlichen offen, insbesondere aber dem Vaterländi¬ schen hold war, in dessen festem Grunde sein Wesen tief wurzelte und dabei über jede Schranke mit dem Geiste doch frei hinausblickte.
Durch Verwandtschaft, Freundschaft und jedes andere Band eines reichen Lebens den ersten und bedeutendsten Männern der Nation verknüpft, zählt sein Name in allen Gegenden von Deutschland verehrende Freunde und Angehörige, die sich vereinigen werden, um sein ehrenvolles Andenken mit treuer Neigung auch als ein allgemeines zu bewahren und zu erhöhen.
Wir schließen unsere Anzeige mit folgendem schönen, aus den Kronenwächtern entlehnten Gebete des Dich¬ ters, welches nun als eine merkwürdig prophetische Grabschrift, besonders auch durch die letzte Zeile, erschei¬ nen darf:
"Gieb Liebe mir und einen frohen Mund, Daß ich Dich, Herr, der Erde thue kund, Gesundheit gieb bei sorgenfreiem Gut, Ein frommes Herz und einen festen Muth:
licher Thaͤtigkeit, ſowohl im Leben, als in der Litera¬ tur, nach den verſchiedenſten Richtungen gewirkt und geleiſtet, iſt hier nicht umſtaͤndlich darzulegen. Hier ſei nur noch erwaͤhnt, daß er ſo thaͤtig als anſpruchslos, ſo eifrig als gelaſſen, allen Verhaͤltniſſen ein uneigen¬ nuͤtziges, freies und kraͤftiges Gemuͤth zubrachte, allem Menſchlichen offen, insbeſondere aber dem Vaterlaͤndi¬ ſchen hold war, in deſſen feſtem Grunde ſein Weſen tief wurzelte und dabei uͤber jede Schranke mit dem Geiſte doch frei hinausblickte.
Durch Verwandtſchaft, Freundſchaft und jedes andere Band eines reichen Lebens den erſten und bedeutendſten Maͤnnern der Nation verknuͤpft, zaͤhlt ſein Name in allen Gegenden von Deutſchland verehrende Freunde und Angehoͤrige, die ſich vereinigen werden, um ſein ehrenvolles Andenken mit treuer Neigung auch als ein allgemeines zu bewahren und zu erhoͤhen.
Wir ſchließen unſere Anzeige mit folgendem ſchoͤnen, aus den Kronenwaͤchtern entlehnten Gebete des Dich¬ ters, welches nun als eine merkwuͤrdig prophetiſche Grabſchrift, beſonders auch durch die letzte Zeile, erſchei¬ nen darf:
„Gieb Liebe mir und einen frohen Mund, Daß ich Dich, Herr, der Erde thue kund, Geſundheit gieb bei ſorgenfreiem Gut, Ein frommes Herz und einen feſten Muth:
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licher Thaͤtigkeit, ſowohl im Leben, als in der Litera¬
tur, nach den verſchiedenſten Richtungen gewirkt und
geleiſtet, iſt hier nicht umſtaͤndlich darzulegen. Hier ſei
nur noch erwaͤhnt, daß er ſo thaͤtig als anſpruchslos,
ſo eifrig als gelaſſen, allen Verhaͤltniſſen ein uneigen¬
nuͤtziges, freies und kraͤftiges Gemuͤth zubrachte, allem
Menſchlichen offen, insbeſondere aber dem Vaterlaͤndi¬
ſchen hold war, in deſſen feſtem Grunde ſein Weſen
tief wurzelte und dabei uͤber jede Schranke mit dem
Geiſte doch frei hinausblickte.
Durch Verwandtſchaft, Freundſchaft und jedes andere
Band eines reichen Lebens den erſten und bedeutendſten
Maͤnnern der Nation verknuͤpft, zaͤhlt ſein Name in
allen Gegenden von Deutſchland verehrende Freunde
und Angehoͤrige, die ſich vereinigen werden, um ſein
ehrenvolles Andenken mit treuer Neigung auch als ein
allgemeines zu bewahren und zu erhoͤhen.
Wir ſchließen unſere Anzeige mit folgendem ſchoͤnen,
aus den Kronenwaͤchtern entlehnten Gebete des Dich¬
ters, welches nun als eine merkwuͤrdig prophetiſche
Grabſchrift, beſonders auch durch die letzte Zeile, erſchei¬
nen darf:
„Gieb Liebe mir und einen frohen Mund,
Daß ich Dich, Herr, der Erde thue kund,
Geſundheit gieb bei ſorgenfreiem Gut,
Ein frommes Herz und einen feſten Muth:
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/331>, abgerufen am 22.11.2024.
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