und Bedeutung durch keinen spätern verdunkelt werden wird, und in welchem die Schicksale der Welt zu neuen Richtungen übergingen. Das innere Bewußtsein und die gottvertrauende Zuversicht, welche den Kaiser bei seinem Entschluß und in seiner Beharrlichkeit leiteten und stärkten, wurden ihm zur Weihe des großen Be¬ rufs, daß an seinem Widerstande zuerst die revolutio¬ näre Gewalt einer alles zerstörenden Uebermacht gebro¬ chen wurde, und daß in seiner mächtigen und kräftigen Bundesgenossenschaft das vereinte Europa jenes verderb¬ liche Unheil völlig überwältigte.
Auch in diesen glänzenden Erfolgen, wie in den früher bestandenen Prüfungen, verläugnete sich der edle Karakter Alexanders keinen Augenblick. Die Forderungen der Staatsklugheit scharf erwägend und beachtend, wußte er dieselben stets mit den Regungen der Großmuth zu verbinden; edles Wohlwollen und milde Menschenfreund¬ lichkeit bezeichneten überall sein Wirken. Immer schöner und fester, je nachdem der Raum dieses Wirkens sich erweiterte, entfaltete sich in seinem Staatshandeln die reine und große Gesinnung, welche ihn für das Gute und Rechte beseelte. Durch ihn zum erstenmal sah die Welt die Stiftung eines Bundes, der in der Politik einzig die Grundsätze der Religiosität, des Friedens, der allgemeinen Wohlfahrt anerkennt, und der bei aller Unvollkommenheit, welche den menschlichen Absichten in ihrer Anwendung beigegeben ist, für immer das ehren¬
und Bedeutung durch keinen ſpaͤtern verdunkelt werden wird, und in welchem die Schickſale der Welt zu neuen Richtungen uͤbergingen. Das innere Bewußtſein und die gottvertrauende Zuverſicht, welche den Kaiſer bei ſeinem Entſchluß und in ſeiner Beharrlichkeit leiteten und ſtaͤrkten, wurden ihm zur Weihe des großen Be¬ rufs, daß an ſeinem Widerſtande zuerſt die revolutio¬ naͤre Gewalt einer alles zerſtoͤrenden Uebermacht gebro¬ chen wurde, und daß in ſeiner maͤchtigen und kraͤftigen Bundesgenoſſenſchaft das vereinte Europa jenes verderb¬ liche Unheil voͤllig uͤberwaͤltigte.
Auch in dieſen glaͤnzenden Erfolgen, wie in den fruͤher beſtandenen Pruͤfungen, verlaͤugnete ſich der edle Karakter Alexanders keinen Augenblick. Die Forderungen der Staatsklugheit ſcharf erwaͤgend und beachtend, wußte er dieſelben ſtets mit den Regungen der Großmuth zu verbinden; edles Wohlwollen und milde Menſchenfreund¬ lichkeit bezeichneten uͤberall ſein Wirken. Immer ſchoͤner und feſter, je nachdem der Raum dieſes Wirkens ſich erweiterte, entfaltete ſich in ſeinem Staatshandeln die reine und große Geſinnung, welche ihn fuͤr das Gute und Rechte beſeelte. Durch ihn zum erſtenmal ſah die Welt die Stiftung eines Bundes, der in der Politik einzig die Grundſaͤtze der Religioſitaͤt, des Friedens, der allgemeinen Wohlfahrt anerkennt, und der bei aller Unvollkommenheit, welche den menſchlichen Abſichten in ihrer Anwendung beigegeben iſt, fuͤr immer das ehren¬
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[201/0215]
und Bedeutung durch keinen ſpaͤtern verdunkelt werden
wird, und in welchem die Schickſale der Welt zu neuen
Richtungen uͤbergingen. Das innere Bewußtſein und
die gottvertrauende Zuverſicht, welche den Kaiſer bei
ſeinem Entſchluß und in ſeiner Beharrlichkeit leiteten
und ſtaͤrkten, wurden ihm zur Weihe des großen Be¬
rufs, daß an ſeinem Widerſtande zuerſt die revolutio¬
naͤre Gewalt einer alles zerſtoͤrenden Uebermacht gebro¬
chen wurde, und daß in ſeiner maͤchtigen und kraͤftigen
Bundesgenoſſenſchaft das vereinte Europa jenes verderb¬
liche Unheil voͤllig uͤberwaͤltigte.
Auch in dieſen glaͤnzenden Erfolgen, wie in den
fruͤher beſtandenen Pruͤfungen, verlaͤugnete ſich der edle
Karakter Alexanders keinen Augenblick. Die Forderungen
der Staatsklugheit ſcharf erwaͤgend und beachtend, wußte
er dieſelben ſtets mit den Regungen der Großmuth zu
verbinden; edles Wohlwollen und milde Menſchenfreund¬
lichkeit bezeichneten uͤberall ſein Wirken. Immer ſchoͤner
und feſter, je nachdem der Raum dieſes Wirkens ſich
erweiterte, entfaltete ſich in ſeinem Staatshandeln die
reine und große Geſinnung, welche ihn fuͤr das Gute
und Rechte beſeelte. Durch ihn zum erſtenmal ſah die
Welt die Stiftung eines Bundes, der in der Politik
einzig die Grundſaͤtze der Religioſitaͤt, des Friedens,
der allgemeinen Wohlfahrt anerkennt, und der bei aller
Unvollkommenheit, welche den menſchlichen Abſichten in
ihrer Anwendung beigegeben iſt, fuͤr immer das ehren¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/215>, abgerufen am 25.11.2024.
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