Unter den jungen Männern, mit welchen er hier Freundschaft knüpfte, waren manche, deren Namen nach¬ her berühmt geworden. Eine höhere Gedankenrichtung im Betrachten der Natur und des Lebens, und ein kühnerer Drang, die Welt im Großen anzuschauen, vereinigte ihn mit dem Arzte und Naturforscher Link, der bald nachher als öffentlicher Lehrer nach Rostock berufen wurde. Vorzüglich aber schlossen sich an Boll¬ mann mehrere junge Engländer innigst an; sie schienen in seinem Wesen alle Vorzüge des englischen Karakters wiederzufinden, ohne den Stolz und die Schroffheit desselben. In der That hatte er frühzeitig eine starke Hinneigung zu der englischen Sinnes- und Handlungs¬ weise, und befestigte sich leicht in den Ansichten, welche ihm daher überkamen. Für englische Sprache und Litera¬ tur war seine Vorliebe schon hier entschieden.
Nachdem er in Göttingen die Würde eines Doktors der Arzneiwissenschaft empfangen, begab er sich im Herbst 1791 nach Mainz, wo er den Unterricht des berühmten Arztes Hofmann und des großen Anatomen Sömmering benutzte. Er kam hier auch mit dem Weltumsegler Georg Forster, der als Bibliothekar und Professor in Mainz angestellt war, und mit dem liebenswürdigen Schriftsteller Huber, der daselbst als sächsischer Diplo¬ mat lebte, in vertraute Bekanntschaft, und nahm an dem Gegenstande, der diese beiden Männer begeisterte und bald ausschließlich beschäftigte, den regsten Antheil.
Unter den jungen Maͤnnern, mit welchen er hier Freundſchaft knuͤpfte, waren manche, deren Namen nach¬ her beruͤhmt geworden. Eine hoͤhere Gedankenrichtung im Betrachten der Natur und des Lebens, und ein kuͤhnerer Drang, die Welt im Großen anzuſchauen, vereinigte ihn mit dem Arzte und Naturforſcher Link, der bald nachher als oͤffentlicher Lehrer nach Roſtock berufen wurde. Vorzuͤglich aber ſchloſſen ſich an Boll¬ mann mehrere junge Englaͤnder innigſt an; ſie ſchienen in ſeinem Weſen alle Vorzuͤge des engliſchen Karakters wiederzufinden, ohne den Stolz und die Schroffheit deſſelben. In der That hatte er fruͤhzeitig eine ſtarke Hinneigung zu der engliſchen Sinnes- und Handlungs¬ weiſe, und befeſtigte ſich leicht in den Anſichten, welche ihm daher uͤberkamen. Fuͤr engliſche Sprache und Litera¬ tur war ſeine Vorliebe ſchon hier entſchieden.
Nachdem er in Goͤttingen die Wuͤrde eines Doktors der Arzneiwiſſenſchaft empfangen, begab er ſich im Herbſt 1791 nach Mainz, wo er den Unterricht des beruͤhmten Arztes Hofmann und des großen Anatomen Soͤmmering benutzte. Er kam hier auch mit dem Weltumſegler Georg Forſter, der als Bibliothekar und Profeſſor in Mainz angeſtellt war, und mit dem liebenswuͤrdigen Schriftſteller Huber, der daſelbſt als ſaͤchſiſcher Diplo¬ mat lebte, in vertraute Bekanntſchaft, und nahm an dem Gegenſtande, der dieſe beiden Maͤnner begeiſterte und bald ausſchließlich beſchaͤftigte, den regſten Antheil.
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Unter den jungen Maͤnnern, mit welchen er hier
Freundſchaft knuͤpfte, waren manche, deren Namen nach¬
her beruͤhmt geworden. Eine hoͤhere Gedankenrichtung
im Betrachten der Natur und des Lebens, und ein
kuͤhnerer Drang, die Welt im Großen anzuſchauen,
vereinigte ihn mit dem Arzte und Naturforſcher Link,
der bald nachher als oͤffentlicher Lehrer nach Roſtock
berufen wurde. Vorzuͤglich aber ſchloſſen ſich an Boll¬
mann mehrere junge Englaͤnder innigſt an; ſie ſchienen
in ſeinem Weſen alle Vorzuͤge des engliſchen Karakters
wiederzufinden, ohne den Stolz und die Schroffheit
deſſelben. In der That hatte er fruͤhzeitig eine ſtarke
Hinneigung zu der engliſchen Sinnes- und Handlungs¬
weiſe, und befeſtigte ſich leicht in den Anſichten, welche
ihm daher uͤberkamen. Fuͤr engliſche Sprache und Litera¬
tur war ſeine Vorliebe ſchon hier entſchieden.
Nachdem er in Goͤttingen die Wuͤrde eines Doktors
der Arzneiwiſſenſchaft empfangen, begab er ſich im Herbſt
1791 nach Mainz, wo er den Unterricht des beruͤhmten
Arztes Hofmann und des großen Anatomen Soͤmmering
benutzte. Er kam hier auch mit dem Weltumſegler
Georg Forſter, der als Bibliothekar und Profeſſor in
Mainz angeſtellt war, und mit dem liebenswuͤrdigen
Schriftſteller Huber, der daſelbſt als ſaͤchſiſcher Diplo¬
mat lebte, in vertraute Bekanntſchaft, und nahm an
dem Gegenſtande, der dieſe beiden Maͤnner begeiſterte
und bald ausſchließlich beſchaͤftigte, den regſten Antheil.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/21>, abgerufen am 24.11.2024.
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