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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Oehl daraus zu bringen/ das fast so gut als das Agstein-Oehl ist. Boetius will damit zeigen können/ ob ein Wetbs-Bild noch Jungfer sey oder nicht. Dann wann dieselbe das Pulver in Wein zu sich nimbt und den Urin halten kan/ so hat sie nicht beygeschlaffen. Ist sie aber geschwächet/ so wird sich die Vettel naß machen. Ob es infallible sey/ kan vor mich nicht betheuren/ relata refero.

§. 6.

Man hat noch ein ander dergleichen steinichtes Hartz/ welches

AMPELITIS

Oder

Erd-Hartz /

auch Terra Ampelitis genenner wird. Dieses ist dem vorigen sehr gleich/ ausser daß es nicht so gern brennet/ noch also nach Hartz rieche/ auch viel leichter/ sich in Schieffern zertheilen lässet: wird an einigen Orten in den Wein-Garten umb die junge Reben gestreuet / weilen es die kleine Würme/ so die Augen daran abfressen/ tödtet. In der Medicin aber ist dieses simplex sonderlich nicht bekandt. Doch kan Libavius in Tr. de Succino &amp;amp; Gagate von diesem und dem vorigen mit mehrerem gelesen werden.

§. 7.

Letzlich kan man auch die

ANTHRACES

oder

Stein-Kohlen

hieher referiren/ welche eine dergleichen Consistentz haben/ und eine harte/ auß Erd-Hartz und Schifferstein bestehende, Substantz haben/ welche nach einiger Meynung ein Satz oder Mutter des Stein-Oehls oder Olei Petrae ist/ so durch das unter-irrdische Feuer davon abgeschmoltzen und getrieben werde: welches daher fast probabel scheinet/ weilen man ein dergleichen Oehl davon übertreiben kan/ so dem gemeinem Petroleo oder Stein-Oehl in allem gleich ist/ auch eben desselben Tugenden hat. Sie kommen meistentheils auß Engeland/ allow man dabey kochet und die Stuben damit heitzet/ geben aber einen sehr bösen und corrosiven Rauch von sich/ welcher der Brust und Lungen sehr gefährlich/ und ohne Zweiffel Ursach daran ist/ daß/ wie der berühmte Engeländer Willisius an einem gewissen Ort meldet/ der dritte Theil zu Londen an der Schwind- und Lungensucht sterbe; weßwegen sich die Teutschen auch den Winter über allda nicht gern auffhalten/ absonderlich wann sie nicht gern auffhalten / absonderlich wann sie nicht gar just auff der Brust sind. In Nieder-Sachsen umb Hildesheim und anderstwo soll man der gleichen auch zuweilen finden/ wie Lachmundus in [unleserliches Material] Hildesh. zeuget. Sonsten dienen sie den Schlossern und Schmieden/ das Eissen zu schweissen/ weilen sie eine starcke Hitz geben und solche länger halten/ als unsere gemeine Kohlen.

Das XIII. Capitel
Von dem COBOLT, ARSENIC, Operment/ und RUSMA.

[Abbildung]

Oehl daraus zu bringen/ das fast so gut als das Agstein-Oehl ist. Boëtius will damit zeigen können/ ob ein Wetbs-Bild noch Jungfer sey oder nicht. Dann wann dieselbe das Pulver in Wein zu sich nimbt und den Urin halten kan/ so hat sie nicht beygeschlaffen. Ist sie aber geschwächet/ so wird sich die Vettel naß machen. Ob es infallible sey/ kan vor mich nicht betheuren/ relata refero.

§. 6.

Man hat noch ein ander dergleichen steinichtes Hartz/ welches

AMPELITIS

Oder

Erd-Hartz /

auch Terra Ampelitis genenner wird. Dieses ist dem vorigen sehr gleich/ ausser daß es nicht so gern brennet/ noch also nach Hartz rieche/ auch viel leichter/ sich in Schieffern zertheilen lässet: wird an einigen Orten in den Wein-Garten umb die junge Reben gestreuet / weilen es die kleine Würme/ so die Augen daran abfressen/ tödtet. In der Medicin aber ist dieses simplex sonderlich nicht bekandt. Doch kan Libavius in Tr. de Succino &amp;amp; Gagate von diesem und dem vorigen mit mehrerem gelesen werden.

§. 7.

Letzlich kan man auch die

ANTHRACES

oder

Stein-Kohlen

hieher referiren/ welche eine dergleichen Consistentz haben/ und eine harte/ auß Erd-Hartz und Schifferstein bestehende, Substantz haben/ welche nach einiger Meynung ein Satz oder Mutter des Stein-Oehls oder Olei Petrae ist/ so durch das unter-irrdische Feuer davon abgeschmoltzen und getrieben werde: welches daher fast probabel scheinet/ weilen man ein dergleichen Oehl davon übertreiben kan/ so dem gemeinem Petroleo oder Stein-Oehl in allem gleich ist/ auch eben desselben Tugenden hat. Sie kommen meistentheils auß Engeland/ allow man dabey kochet und die Stuben damit heitzet/ geben aber einen sehr bösen und corrosiven Rauch von sich/ welcher der Brust und Lungen sehr gefährlich/ und ohne Zweiffel Ursach daran ist/ daß/ wie der berühmte Engeländer Willisius an einem gewissen Ort meldet/ der dritte Theil zu Londen an der Schwind- und Lungensucht sterbe; weßwegen sich die Teutschen auch den Winter über allda nicht gern auffhalten/ absonderlich wann sie nicht gern auffhalten / absonderlich wann sie nicht gar just auff der Brust sind. In Nieder-Sachsen umb Hildesheim und anderstwo soll man der gleichen auch zuweilen finden/ wie Lachmundus in [unleserliches Material] Hildesh. zeuget. Sonsten dienen sie den Schlossern und Schmieden/ das Eissen zu schweissen/ weilen sie eine starcke Hitz geben und solche länger halten/ als unsere gemeine Kohlen.

Das XIII. Capitel
Von dem COBOLT, ARSENIC, Operment/ und RUSMA.

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[36/0080] Oehl daraus zu bringen/ das fast so gut als das Agstein-Oehl ist. Boëtius will damit zeigen können/ ob ein Wetbs-Bild noch Jungfer sey oder nicht. Dann wann dieselbe das Pulver in Wein zu sich nimbt und den Urin halten kan/ so hat sie nicht beygeschlaffen. Ist sie aber geschwächet/ so wird sich die Vettel naß machen. Ob es infallible sey/ kan vor mich nicht betheuren/ relata refero. §. 6. Man hat noch ein ander dergleichen steinichtes Hartz/ welches AMPELITIS Oder Erd-Hartz / auch Terra Ampelitis genenner wird. Dieses ist dem vorigen sehr gleich/ ausser daß es nicht so gern brennet/ noch also nach Hartz rieche/ auch viel leichter/ sich in Schieffern zertheilen lässet: wird an einigen Orten in den Wein-Garten umb die junge Reben gestreuet / weilen es die kleine Würme/ so die Augen daran abfressen/ tödtet. In der Medicin aber ist dieses simplex sonderlich nicht bekandt. Doch kan Libavius in Tr. de Succino &amp;amp; Gagate von diesem und dem vorigen mit mehrerem gelesen werden. §. 7. Letzlich kan man auch die ANTHRACES oder Stein-Kohlen hieher referiren/ welche eine dergleichen Consistentz haben/ und eine harte/ auß Erd-Hartz und Schifferstein bestehende, Substantz haben/ welche nach einiger Meynung ein Satz oder Mutter des Stein-Oehls oder Olei Petrae ist/ so durch das unter-irrdische Feuer davon abgeschmoltzen und getrieben werde: welches daher fast probabel scheinet/ weilen man ein dergleichen Oehl davon übertreiben kan/ so dem gemeinem Petroleo oder Stein-Oehl in allem gleich ist/ auch eben desselben Tugenden hat. Sie kommen meistentheils auß Engeland/ allow man dabey kochet und die Stuben damit heitzet/ geben aber einen sehr bösen und corrosiven Rauch von sich/ welcher der Brust und Lungen sehr gefährlich/ und ohne Zweiffel Ursach daran ist/ daß/ wie der berühmte Engeländer Willisius an einem gewissen Ort meldet/ der dritte Theil zu Londen an der Schwind- und Lungensucht sterbe; weßwegen sich die Teutschen auch den Winter über allda nicht gern auffhalten/ absonderlich wann sie nicht gern auffhalten / absonderlich wann sie nicht gar just auff der Brust sind. In Nieder-Sachsen umb Hildesheim und anderstwo soll man der gleichen auch zuweilen finden/ wie Lachmundus in _ Hildesh. zeuget. Sonsten dienen sie den Schlossern und Schmieden/ das Eissen zu schweissen/ weilen sie eine starcke Hitz geben und solche länger halten/ als unsere gemeine Kohlen. Das XIII. Capitel Von dem COBOLT, ARSENIC, Operment/ und RUSMA. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/80>, abgerufen am 22.11.2024.