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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Alle diese Schnitte des Krautes müssen bey klarem und hellem Sonnenschein/ in einem Viertel des Tages vollbracht werden/ und lässet man das abgeschnittene auf einem darbey gelegenen ebenen Heerd und sauberem Grunde/ biß ohngefähr 4. Uhr nach Mittag liegen/ daß man es in solcher Zeit etwas trucken zusammen rechen könne/ und nachdem man alles mit gewissen Stecken so lang gedroschen hat/ biß die meiste/ wo nicht alle Blätter von den Aestlein abgeschieden sind/ werden solche aufgerafft und in Körben auf einen truckenen und verschlossenen Platz/ da kein Wind zukommet/ getragen. Auf den nächstkommenden hellen Tag werden diese abgeschlagene Blätter wieder auf einen truckenen Boden in die offene Lufft außgebreitet/ und ohngefehr so lang als zuvor/ aufgetrucknet/ werden auch wieder so lang geschlagen und geprügelt/ biß daß die meiste Blätter in Stücken zerschlagen sind/ worauf dieselbige wieder aufgeraffet/ und auf einen truckenen Ort/ so vor dem Wind verwahret ist/ und dessen Boden mit Strohe/ worüber Matten gebreitet sind/ beleget ist/ getragen werden/ allwo sie auf diesen Matten lück auf einander zu schütten sind/ ohne daß man die Mauren damit berühre. Wann nun diese Hauffen so wohl oben/ als auf den Seiten wieder mit Stroh und darauf liegenden Matten bekleidet und zugedecket sind/ lässet man dieselbige ohngefähr 20. biß 25. Tage stehen/ da alsdann diese Blätter düchtig sind den Indigo darauß zu bringen.

Dieses vorhergehende Trucknen in der Sonne dienet zu zweyerley: Erstlich die Wässerigkeit auß den Blättern zu bringen/ und zum andern die Blätter durch das Schlagen oder Klopffen desto besser von denen Blättern zu bringen/ und in Stücken zu schlagen/ da sonsten/ wann die Blätter nicht trucken wären/ der Indigo Gafft darauß geschlagen/ auch dieselbige der Fäulung und Verschimmelung desto mehr unterworffen seyn müsten.

Daß man aber die Blätter auf obbesagte Art und Weiß in einen verschlossenen Ort bringet/ und also liegen lässet/ geschiehet solche zu relolviren und zu praepariren/ daß sie mit grösserer Facilität den Indigo von sich geben. Wiewohlen ich auch davor halte/ daß dasselbige auch dienet/ die Quantität darvon zu vermehren/ dieweilen die stetige Dämpffe und exhalation, an dergleichen bedumpffen Orten viel dar zu helffen können.

Wie viel Saamen zu einem verzäunten Stück Landes gehöret/ und was dieses renthe/ kan nichts gewisses sagen/ wiewohlen mir gesagt worden/ daß zu 2. Morgen ohngefähr 12. Mackal Saamen erfordert werde/ und bey jedem Schnitt/ einen in den andern gerechnet/ ohngefähr 40. parra, jeder von [unleserliches Material] Mackal Blättern/ bey mittelbahrem Gewächs solle geerndet werden. Allein wie gesagt/ kan solches nicht gewiß versichern/ weilen man auf die Worte dieser Einwohner/ auch ausser ihrem interesse, nicht viel geben kan/ man sehe dann/ daß verschiedene Personen in der Antwort accordiren.

XXVI.

Bericht

Wie der gute und unverfälschte Indigo in den obbenamten Quartiren gemacht werde?

Wann die Blätter auf diejenige Manier/ wie zuvor gesagt worden/ zubereitet sind/ so werden sie/ um den Indigo darauß zu bringen/ an einen Brunnen oder Bach getragen/ ohne daß man unter einem oder dem andern ein Unterscheid mache: gleichwie auch nichts daran gelegen ist/ ob das Wasser gantz süß oder saltzicht sey/ wann es nur klar/ hell und nicht trüb ist. Hierbey müssen dann auch zur Gereitschafft einige niedrige und weit-mündige Töpffe/ ohngefähr ein Schuh hoch und oben am Mund 11/2[unleserliches Material]. Schuh breit/ parat siehen/ deren ein jeder ohngefähr drey Parren Wasser halte/ welche darzu dienen/ daß man die Blätter darein weichen könne; gleichwie auch so viel hohe und mit einem engen Mund begabte Töpffgen/ so etwa 7. biß 8. Parren halten / und ohngefähr drey Schuh hoch sind/ und sich von unten biß ungefähr drey Viertel von der Höhe verweitern/ und sich alsdann in den engen Mund (der etwa im Diameter oder Durchschnitt ein Fuß weit ist) endigen/ dabey stehen sollen/ um das Indigo-Wasser darein zu thun/ solches darinnen zu schlagen und umzurühren/ auch von dem Indigo zu scheiden/ welche wir künfftig die Versammlungs-Töpffen heissen werden.

Die obbemeldte nidrige und weit-mündige Häfen stehen ohngefehr [unleserliches Material]2/3. mit Wasser angefüllt / worinnen die zuvor praeparirte Blätter/ ohngefehr 24. Pfund in jeden/ geschmissen werden / und nachdem diese im Wasser erst wohl umgerühret worden/ lässet man alles von 10. Uhr Vormittags/ biß ohngefehr 1. Uhr Nachmittag in der grösten Hitze von der Sonnen stehen / weßwegen ein clarer und heller Tag darzu erfordert und erkohren wird. Innerhalb dieser 4. Stunden fangen die Blätter an zu schwellen/ und

Alle diese Schnitte des Krautes müssen bey klarem und hellem Sonnenschein/ in einem Viertel des Tages vollbracht werden/ und lässet man das abgeschnittene auf einem darbey gelegenen ebenen Heerd und sauberem Grunde/ biß ohngefähr 4. Uhr nach Mittag liegen/ daß man es in solcher Zeit etwas trucken zusammen rechen könne/ und nachdem man alles mit gewissen Stecken so lang gedroschen hat/ biß die meiste/ wo nicht alle Blätter von den Aestlein abgeschieden sind/ werden solche aufgerafft und in Körben auf einen truckenen und verschlossenen Platz/ da kein Wind zukommet/ getragen. Auf den nächstkommenden hellen Tag werden diese abgeschlagene Blätter wieder auf einen truckenen Boden in die offene Lufft außgebreitet/ und ohngefehr so lang als zuvor/ aufgetrucknet/ werden auch wieder so lang geschlagen und geprügelt/ biß daß die meiste Blätter in Stücken zerschlagen sind/ worauf dieselbige wieder aufgeraffet/ und auf einen truckenen Ort/ so vor dem Wind verwahret ist/ und dessen Boden mit Strohe/ worüber Matten gebreitet sind/ beleget ist/ getragen werden/ allwo sie auf diesen Matten lück auf einander zu schütten sind/ ohne daß man die Mauren damit berühre. Wann nun diese Hauffen so wohl oben/ als auf den Seiten wieder mit Stroh und darauf liegenden Matten bekleidet und zugedecket sind/ lässet man dieselbige ohngefähr 20. biß 25. Tage stehen/ da alsdann diese Blätter düchtig sind den Indigo darauß zu bringen.

Dieses vorhergehende Trucknen in der Sonne dienet zu zweyerley: Erstlich die Wässerigkeit auß den Blättern zu bringen/ und zum andern die Blätter durch das Schlagen oder Klopffen desto besser von denen Blättern zu bringen/ und in Stücken zu schlagen/ da sonsten/ wann die Blätter nicht trucken wären/ der Indigo Gafft darauß geschlagen/ auch dieselbige der Fäulung und Verschimmelung desto mehr unterworffen seyn müsten.

Daß man aber die Blätter auf obbesagte Art und Weiß in einen verschlossenen Ort bringet/ und also liegen lässet/ geschiehet solche zu relolviren und zu praepariren/ daß sie mit grösserer Facilität den Indigo von sich geben. Wiewohlen ich auch davor halte/ daß dasselbige auch dienet/ die Quantität darvon zu vermehren/ dieweilen die stetige Dämpffe und exhalation, an dergleichen bedumpffen Orten viel dar zu helffen können.

Wie viel Saamen zu einem verzäunten Stück Landes gehöret/ und was dieses renthe/ kan nichts gewisses sagen/ wiewohlen mir gesagt worden/ daß zu 2. Morgen ohngefähr 12. Mackal Saamen erfordert werde/ und bey jedem Schnitt/ einen in den andern gerechnet/ ohngefähr 40. parra, jeder von [unleserliches Material] Mackal Blättern/ bey mittelbahrem Gewächs solle geerndet werden. Allein wie gesagt/ kan solches nicht gewiß versichern/ weilen man auf die Worte dieser Einwohner/ auch ausser ihrem interesse, nicht viel geben kan/ man sehe dann/ daß verschiedene Personen in der Antwort accordiren.

XXVI.

Bericht

Wie der gute und unverfälschte Indigo in den obbenamten Quartiren gemacht werde?

Wann die Blätter auf diejenige Manier/ wie zuvor gesagt worden/ zubereitet sind/ so werden sie/ um den Indigo darauß zu bringen/ an einen Brunnen oder Bach getragen/ ohne daß man unter einem oder dem andern ein Unterscheid mache: gleichwie auch nichts daran gelegen ist/ ob das Wasser gantz süß oder saltzicht sey/ wann es nur klar/ hell und nicht trüb ist. Hierbey müssen dann auch zur Gereitschafft einige niedrige und weit-mündige Töpffe/ ohngefähr ein Schuh hoch und oben am Mund 1½[unleserliches Material]. Schuh breit/ parat siehen/ deren ein jeder ohngefähr drey Parren Wasser halte/ welche darzu dienen/ daß man die Blätter darein weichen könne; gleichwie auch so viel hohe und mit einem engen Mund begabte Töpffgen/ so etwa 7. biß 8. Parren halten / und ohngefähr drey Schuh hoch sind/ und sich von unten biß ungefähr drey Viertel von der Höhe verweitern/ und sich alsdann in den engen Mund (der etwa im Diameter oder Durchschnitt ein Fuß weit ist) endigen/ dabey stehen sollen/ um das Indigo-Wasser darein zu thun/ solches darinnen zu schlagen und umzurühren/ auch von dem Indigo zu scheiden/ welche wir künfftig die Versam̃lungs-Töpffen heissen werden.

Die obbemeldte nidrige und weit-mündige Häfen stehen ohngefehr [unleserliches Material]2/3. mit Wasser angefüllt / worinnen die zuvor praeparirte Blätter/ ohngefehr 24. Pfund in jeden/ geschmissen werden / und nachdem diese im Wasser erst wohl umgerühret worden/ lässet man alles von 10. Uhr Vormittags/ biß ohngefehr 1. Uhr Nachmittag in der grösten Hitze von der Sonnen stehen / weßwegen ein clarer und heller Tag darzu erfordert und erkohren wird. Innerhalb dieser 4. Stunden fangen die Blätter an zu schwellen/ und

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        <p>Dieses vorhergehende Trucknen in der Sonne dienet zu zweyerley: Erstlich die Wässerigkeit auß       den Blättern zu bringen/ und zum andern die Blätter durch das Schlagen oder Klopffen desto       besser von denen Blättern zu bringen/ und in Stücken zu schlagen/ da sonsten/ wann die       Blätter nicht trucken wären/ der Indigo Gafft darauß geschlagen/ auch dieselbige der Fäulung       und Verschimmelung desto mehr unterworffen seyn müsten.</p>
        <p>Daß man aber die Blätter auf obbesagte Art und Weiß in einen verschlossenen Ort bringet/ und       also liegen lässet/ geschiehet solche zu relolviren und zu praepariren/ daß sie mit grösserer       Facilität den Indigo von sich geben. Wiewohlen ich auch davor halte/ daß dasselbige auch       dienet/ die Quantität darvon zu vermehren/ dieweilen die stetige Dämpffe und exhalation, an       dergleichen bedumpffen Orten viel dar zu helffen können.</p>
        <p>Wie viel Saamen zu einem verzäunten Stück Landes gehöret/ und was dieses renthe/ kan nichts       gewisses sagen/ wiewohlen mir gesagt worden/ daß zu 2. Morgen ohngefähr 12. Mackal Saamen       erfordert werde/ und bey jedem Schnitt/ einen in den andern gerechnet/ ohngefähr 40. parra,       jeder von <gap reason="illegible"/> Mackal Blättern/ bey mittelbahrem Gewächs solle geerndet werden. Allein wie       gesagt/ kan solches nicht gewiß versichern/ weilen man auf die Worte dieser Einwohner/ auch       ausser ihrem interesse, nicht viel geben kan/ man sehe dann/ daß verschiedene Personen in der       Antwort accordiren.</p>
        <p>XXVI.</p>
        <p>Bericht</p>
        <p>Wie der gute und unverfälschte Indigo in den obbenamten Quartiren gemacht werde?</p>
        <p>Wann die Blätter auf diejenige Manier/ wie zuvor gesagt worden/ zubereitet sind/ so werden       sie/ um den Indigo darauß zu bringen/ an einen Brunnen oder Bach getragen/ ohne daß man       unter einem oder dem andern ein Unterscheid mache: gleichwie auch nichts daran gelegen ist/ ob       das Wasser gantz süß oder saltzicht sey/ wann es nur klar/ hell und nicht trüb ist. Hierbey       müssen dann auch zur Gereitschafft einige niedrige und weit-mündige Töpffe/ ohngefähr ein       Schuh hoch und oben am Mund 1½<gap reason="illegible"/>. Schuh breit/ parat siehen/ deren ein jeder ohngefähr drey Parren Wasser halte/ welche darzu dienen/ daß man die Blätter darein weichen könne; gleichwie auch so viel hohe und mit einem engen Mund begabte Töpffgen/ so etwa 7. biß 8. Parren halten / und ohngefähr drey Schuh hoch sind/ und sich von unten biß ungefähr drey Viertel von der Höhe verweitern/ und sich alsdann in den engen Mund (der etwa im Diameter oder Durchschnitt ein Fuß weit ist) endigen/ dabey stehen sollen/ um das Indigo-Wasser darein zu thun/ solches darinnen zu schlagen und umzurühren/ auch von dem Indigo zu scheiden/ welche wir künfftig die Versam&#x0303;lungs-Töpffen heissen werden.</p>
        <p>Die obbemeldte nidrige und weit-mündige Häfen stehen ohngefehr <gap reason="illegible"/>2/3. mit Wasser angefüllt /       worinnen die zuvor praeparirte Blätter/ ohngefehr 24. Pfund in jeden/ geschmissen werden /       und nachdem diese im Wasser erst wohl umgerühret worden/ lässet man alles von 10. Uhr       Vormittags/ biß ohngefehr 1. Uhr Nachmittag in der grösten Hitze von der Sonnen stehen /       weßwegen ein clarer und heller Tag darzu erfordert und erkohren wird. Innerhalb dieser 4.       Stunden fangen die Blätter an zu schwellen/ und
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[92/0748] Alle diese Schnitte des Krautes müssen bey klarem und hellem Sonnenschein/ in einem Viertel des Tages vollbracht werden/ und lässet man das abgeschnittene auf einem darbey gelegenen ebenen Heerd und sauberem Grunde/ biß ohngefähr 4. Uhr nach Mittag liegen/ daß man es in solcher Zeit etwas trucken zusammen rechen könne/ und nachdem man alles mit gewissen Stecken so lang gedroschen hat/ biß die meiste/ wo nicht alle Blätter von den Aestlein abgeschieden sind/ werden solche aufgerafft und in Körben auf einen truckenen und verschlossenen Platz/ da kein Wind zukommet/ getragen. Auf den nächstkommenden hellen Tag werden diese abgeschlagene Blätter wieder auf einen truckenen Boden in die offene Lufft außgebreitet/ und ohngefehr so lang als zuvor/ aufgetrucknet/ werden auch wieder so lang geschlagen und geprügelt/ biß daß die meiste Blätter in Stücken zerschlagen sind/ worauf dieselbige wieder aufgeraffet/ und auf einen truckenen Ort/ so vor dem Wind verwahret ist/ und dessen Boden mit Strohe/ worüber Matten gebreitet sind/ beleget ist/ getragen werden/ allwo sie auf diesen Matten lück auf einander zu schütten sind/ ohne daß man die Mauren damit berühre. Wann nun diese Hauffen so wohl oben/ als auf den Seiten wieder mit Stroh und darauf liegenden Matten bekleidet und zugedecket sind/ lässet man dieselbige ohngefähr 20. biß 25. Tage stehen/ da alsdann diese Blätter düchtig sind den Indigo darauß zu bringen. Dieses vorhergehende Trucknen in der Sonne dienet zu zweyerley: Erstlich die Wässerigkeit auß den Blättern zu bringen/ und zum andern die Blätter durch das Schlagen oder Klopffen desto besser von denen Blättern zu bringen/ und in Stücken zu schlagen/ da sonsten/ wann die Blätter nicht trucken wären/ der Indigo Gafft darauß geschlagen/ auch dieselbige der Fäulung und Verschimmelung desto mehr unterworffen seyn müsten. Daß man aber die Blätter auf obbesagte Art und Weiß in einen verschlossenen Ort bringet/ und also liegen lässet/ geschiehet solche zu relolviren und zu praepariren/ daß sie mit grösserer Facilität den Indigo von sich geben. Wiewohlen ich auch davor halte/ daß dasselbige auch dienet/ die Quantität darvon zu vermehren/ dieweilen die stetige Dämpffe und exhalation, an dergleichen bedumpffen Orten viel dar zu helffen können. Wie viel Saamen zu einem verzäunten Stück Landes gehöret/ und was dieses renthe/ kan nichts gewisses sagen/ wiewohlen mir gesagt worden/ daß zu 2. Morgen ohngefähr 12. Mackal Saamen erfordert werde/ und bey jedem Schnitt/ einen in den andern gerechnet/ ohngefähr 40. parra, jeder von _ Mackal Blättern/ bey mittelbahrem Gewächs solle geerndet werden. Allein wie gesagt/ kan solches nicht gewiß versichern/ weilen man auf die Worte dieser Einwohner/ auch ausser ihrem interesse, nicht viel geben kan/ man sehe dann/ daß verschiedene Personen in der Antwort accordiren. XXVI. Bericht Wie der gute und unverfälschte Indigo in den obbenamten Quartiren gemacht werde? Wann die Blätter auf diejenige Manier/ wie zuvor gesagt worden/ zubereitet sind/ so werden sie/ um den Indigo darauß zu bringen/ an einen Brunnen oder Bach getragen/ ohne daß man unter einem oder dem andern ein Unterscheid mache: gleichwie auch nichts daran gelegen ist/ ob das Wasser gantz süß oder saltzicht sey/ wann es nur klar/ hell und nicht trüb ist. Hierbey müssen dann auch zur Gereitschafft einige niedrige und weit-mündige Töpffe/ ohngefähr ein Schuh hoch und oben am Mund 1½_ . Schuh breit/ parat siehen/ deren ein jeder ohngefähr drey Parren Wasser halte/ welche darzu dienen/ daß man die Blätter darein weichen könne; gleichwie auch so viel hohe und mit einem engen Mund begabte Töpffgen/ so etwa 7. biß 8. Parren halten / und ohngefähr drey Schuh hoch sind/ und sich von unten biß ungefähr drey Viertel von der Höhe verweitern/ und sich alsdann in den engen Mund (der etwa im Diameter oder Durchschnitt ein Fuß weit ist) endigen/ dabey stehen sollen/ um das Indigo-Wasser darein zu thun/ solches darinnen zu schlagen und umzurühren/ auch von dem Indigo zu scheiden/ welche wir künfftig die Versam̃lungs-Töpffen heissen werden. Die obbemeldte nidrige und weit-mündige Häfen stehen ohngefehr _ 2/3. mit Wasser angefüllt / worinnen die zuvor praeparirte Blätter/ ohngefehr 24. Pfund in jeden/ geschmissen werden / und nachdem diese im Wasser erst wohl umgerühret worden/ lässet man alles von 10. Uhr Vormittags/ biß ohngefehr 1. Uhr Nachmittag in der grösten Hitze von der Sonnen stehen / weßwegen ein clarer und heller Tag darzu erfordert und erkohren wird. Innerhalb dieser 4. Stunden fangen die Blätter an zu schwellen/ und

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/748>, abgerufen am 22.11.2024.