Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.ein gewisse Bündlein/ daß sie ihn desto besser tragen/ und zum Packhauß bringen können/ worinnen sie denjenigen Zimmet/ so auf eine Zeit gesammlet worden / beysammen legen/ und mit gewissen Zeichen marquiren/ um eine Sorte vor der andern zu erkennen / und gehet auch wohl einiger Caneel nacher Colombo &c. ab/ welcher zu Ladung der Schiffen/ so darzu bereit liegen/ bequem gnug ist: wird aber zuweilen auch in Körben wohl verwahret/ ehe er weggeführet wird. Es ist auch zu wissen/ daß die Gebünde oder Büschlein/ welche sie in das Packhauß tragen / so sie nicht recht fest gebunden/ oder etwas loß sind/ man noch etliche Pfeiffen oder Röhren dazwischen stecke/ biß das Band besser schliesse. Unterdessen zeichnet der Capitain der Caneel-Scheler allen Zimmet/ so einkommet/ wohl auf / und unterhält so viel Specificationes, als darzu erfordert werden/ oder zum wenigsten allda im Gebrauch sind/ und befiehlet dem Aratsie zuzusehen/ daß die Quoten und Taxen complet eingelieffert werden möchten. Wann die Hoch-Edle Compagnie einige Quantität Zimmet verlanget/ so schicken sie einige Kulis (so auch eine Art der Caneel-Scheler ist) ab/ welche denselben mit Pingas hinbringen/ und zwar in obbesagte Bündlein gebunden/ woran drey Bände oder Stricke liegen/ einer in der Mitten/ und an jedem Ende einer: Mit welchen auch wohl ein Assistent oder Schreiber gehet / welcher alles ausschreibet/ auch dieselbe mit einer Factur an diejenige Oerter/ wo sie hin sollen/ abfertiget. Diese nun bringen die Gebünde erstlich in ein äusseres Packhauß/ davon ein Keller die Obsicht hat/ wo die Gebünde gewogen/ und zu ihrem rechten Gewicht/ das sie haben sollen / gebracht werden/ nachdem man einige Pfeiffe oder Röhre ab oder zuthut/ wann das Gewicht nicht zutrifft; wie sie dann sonsten zum Verschicken adjustiret/ und mit der Num. als 1. 2. 3. nach ihrer Sortirung bezeichnet werden/ allwo die Matrossen/ so denselben zugefüget sind zu dem Abwiegen/ Tragen/ Wegschicken sc. gebrauchet werden. Einige Päcke/ so ins Vatterland destiniret seynd/ werden auch wohl mit Küh-Häuten umgeben/ und alsdann in das andere innere Packhauß gebracht/ worauß sie dann nach dem Schiffe gebracht werden/ dafern die Fahrzeuge / so darzu bestimmet sind/ fertig liegen. Sonsten ist dieser Zimmet-Wald/ voller Blut-Egel/ die unserm Volck viel Ungemach zufügen / wovon die Schwartze und Caneel-Scheler so viel nicht gequälet werden/ welche ihre Füsse und Leib mit etwas zu schmieren wissen/ daß die Saug-Egel von ihnen bleiben; und obwohlen die Unserige sich dessen an ihren Beinen auch bedienen/ so will es doch dieselbige nicht so wohl helffen/ indem diese halb im Wasser/ und Früchten wieder abgehet/ wordurch sie dann keine Befreyung haben. Krancke und Ungesunde Personen aber/ ob sie wohl von unser Nation sind / lassen sie wohl mit frieden/ und suchen nur diejenige heim/ welche ein gutes Geblüt haben: an welches sie häuffig in alle Theile eindringen/ selbst in die Ohren/ Nasen und heimliche Oerter/ fallende von den Bäumen auf den Leib/ ohne daß man sich derselben erwehren könnte; und weilen sie sehr dünn/ wie Nadlen/ oder etwas leibiger sind/ so können sie überall einkriechen: wodurch dann geschehen/ daß ein trunckene Person/ welche in dem Wald gegangen / und mit dem Schlaff überfallen worden/ durch das Außsaugen des Geblüts von denselben getödtet / und in solchem Zustand nach 2. oder 3. Tagen gefunden worden. Hiergegen brauchen unsere Soldaten folgende Mittel: Sie drucken nehmlich auf den Platz/ wo die Saug-Egel sind/ und setzen etwas von Limonen-Safft auf deren Leib/ wovon sie gleich abfallen: Oder sie binden ein nasses Kraut an ein Stöckgen von ohngefehr 1[unleserliches Material] Zoll lang / solches schlagen sie auf den Orth/ dahin der Egel kommt/ worvon er sich gleich weg begibt; zu welchem End sie ein dergl. Stöckgen auf ihrem Mantel und anderstwo immer bey sich tragen. Wann sie ein Saug-Egel herauß ziehen wollen/ und ein Stück darvon im Fleisch bleibet/ so haben sie sehr viel damit zuthun/ und gehet auch ein Chyrurgus mit ihnen/ um nicht allein dieses Ungemach/ sondern auch andere Zufälle und Kranckheiten unter ihnen zu heilen. Wann die Soldaten ein gewisses Lager oder Logiment haben/ so bestreuen sie den Grund/ wie auch den Boden in den Corps de Garde mit Aschen/ wodurch sie alsdann von diesen Blut-Würmen befreyet sind. Das Dritte Capitel. Oder INSTRUCTION eines Capitains der Caneel-Scheler. DIeses muß ein ehrlich/ verständig- und redlicher Mann seyn/ um die Scheler nach des Landes Weiß und Gewohnheit in diesem Dienste wohl zu unterhalten und zuregieren/ auch die Pflichte von denselben/ welche sie in ihren Geschlechten und nach ihrer Quantität ab- ein gewisse Bündlein/ daß sie ihn desto besser tragen/ und zum Packhauß bringen können/ worinnen sie denjenigen Zimmet/ so auf eine Zeit gesam̃let worden / beysammen legen/ und mit gewissen Zeichen marquiren/ um eine Sorte vor der andern zu erkennen / und gehet auch wohl einiger Caneel nacher Colombo &c. ab/ welcher zu Ladung der Schiffen/ so darzu bereit liegen/ bequem gnug ist: wird aber zuweilen auch in Körben wohl verwahret/ ehe er weggeführet wird. Es ist auch zu wissen/ daß die Gebünde oder Büschlein/ welche sie in das Packhauß tragen / so sie nicht recht fest gebunden/ oder etwas loß sind/ man noch etliche Pfeiffen oder Röhren dazwischen stecke/ biß das Band besser schliesse. Unterdessen zeichnet der Capitain der Caneel-Scheler allen Zimmet/ so einkommet/ wohl auf / und unterhält so viel Specificationes, als darzu erfordert werden/ oder zum wenigsten allda im Gebrauch sind/ und befiehlet dem Aratsie zuzusehen/ daß die Quoten und Taxen complet eingelieffert werden möchten. Wann die Hoch-Edle Compagnie einige Quantität Zimmet verlanget/ so schicken sie einige Kulis (so auch eine Art der Caneel-Scheler ist) ab/ welche denselben mit Pingas hinbringen/ und zwar in obbesagte Bündlein gebunden/ woran drey Bände oder Stricke liegen/ einer in der Mitten/ und an jedem Ende einer: Mit welchen auch wohl ein Assistent oder Schreiber gehet / welcher alles ausschreibet/ auch dieselbe mit einer Factur an diejenige Oerter/ wo sie hin sollen/ abfertiget. Diese nun bringen die Gebünde erstlich in ein äusseres Packhauß/ davon ein Keller die Obsicht hat/ wo die Gebünde gewogen/ und zu ihrem rechten Gewicht/ das sie haben sollen / gebracht werden/ nachdem man einige Pfeiffe oder Röhre ab oder zuthut/ wann das Gewicht nicht zutrifft; wie sie dann sonsten zum Verschicken adjustiret/ und mit der Num. als 1. 2. 3. nach ihrer Sortirung bezeichnet werden/ allwo die Matrossen/ so denselben zugefüget sind zu dem Abwiegen/ Tragen/ Wegschicken sc. gebrauchet werden. Einige Päcke/ so ins Vatterland destiniret seynd/ werden auch wohl mit Küh-Häuten umgeben/ und alsdann in das andere innere Packhauß gebracht/ worauß sie dann nach dem Schiffe gebracht werden/ dafern die Fahrzeuge / so darzu bestimmet sind/ fertig liegen. Sonsten ist dieser Zimmet-Wald/ voller Blut-Egel/ die unserm Volck viel Ungemach zufügen / wovon die Schwartze und Caneel-Scheler so viel nicht gequälet werden/ welche ihre Füsse und Leib mit etwas zu schmieren wissen/ daß die Saug-Egel von ihnen bleiben; und obwohlen die Unserige sich dessen an ihren Beinen auch bedienen/ so will es doch dieselbige nicht so wohl helffen/ indem diese halb im Wasser/ und Früchten wieder abgehet/ wordurch sie dann keine Befreyung haben. Krancke und Ungesunde Personen aber/ ob sie wohl von unser Nation sind / lassen sie wohl mit frieden/ und suchen nur diejenige heim/ welche ein gutes Geblüt haben: an welches sie häuffig in alle Theile eindringen/ selbst in die Ohren/ Nasen und heimliche Oerter/ fallende von den Bäumen auf den Leib/ ohne daß man sich derselben erwehren könnte; und weilen sie sehr dünn/ wie Nadlen/ oder etwas leibiger sind/ so können sie überall einkriechen: wodurch dann geschehen/ daß ein trunckene Person/ welche in dem Wald gegangen / und mit dem Schlaff überfallen worden/ durch das Außsaugen des Geblüts von denselben getödtet / und in solchem Zustand nach 2. oder 3. Tagen gefunden worden. Hiergegen brauchen unsere Soldaten folgende Mittel: Sie drucken nehmlich auf den Platz/ wo die Saug-Egel sind/ und setzen etwas von Limonen-Safft auf deren Leib/ wovon sie gleich abfallen: Oder sie binden ein nasses Kraut an ein Stöckgen von ohngefehr 1[unleserliches Material] Zoll lang / solches schlagen sie auf den Orth/ dahin der Egel kommt/ worvon er sich gleich weg begibt; zu welchem End sie ein dergl. Stöckgen auf ihrem Mantel und anderstwo immer bey sich tragen. Wann sie ein Saug-Egel herauß ziehen wollen/ und ein Stück darvon im Fleisch bleibet/ so haben sie sehr viel damit zuthun/ und gehet auch ein Chyrurgus mit ihnen/ um nicht allein dieses Ungemach/ sondern auch andere Zufälle und Kranckheiten unter ihnen zu heilen. Wann die Soldaten ein gewisses Lager oder Logiment haben/ so bestreuen sie den Grund/ wie auch den Boden in den Corps de Garde mit Aschen/ wodurch sie alsdann von diesen Blut-Würmen befreyet sind. Das Dritte Capitel. Oder INSTRUCTION eines Capitains der Caneel-Scheler. DIeses muß ein ehrlich/ verständig- und redlicher Mann seyn/ um die Scheler nach des Landes Weiß und Gewohnheit in diesem Dienste wohl zu unterhalten und zuregieren/ auch die Pflichte von denselben/ welche sie in ihren Geschlechten und nach ihrer Quantität ab- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0728" n="72"/> ein gewisse Bündlein/ daß sie ihn desto besser tragen/ und zum Packhauß bringen können/ worinnen sie denjenigen Zimmet/ so auf eine Zeit gesam̃let worden / beysammen legen/ und mit gewissen Zeichen marquiren/ um eine Sorte vor der andern zu erkennen / und gehet auch wohl einiger Caneel nacher Colombo &amp;c. ab/ welcher zu Ladung der Schiffen/ so darzu bereit liegen/ bequem gnug ist: wird aber zuweilen auch in Körben wohl verwahret/ ehe er weggeführet wird.</p> <p>Es ist auch zu wissen/ daß die Gebünde oder Büschlein/ welche sie in das Packhauß tragen / so sie nicht recht fest gebunden/ oder etwas loß sind/ man noch etliche Pfeiffen oder Röhren dazwischen stecke/ biß das Band besser schliesse.</p> <p>Unterdessen zeichnet der Capitain der Caneel-Scheler allen Zimmet/ so einkommet/ wohl auf / und unterhält so viel Specificationes, als darzu erfordert werden/ oder zum wenigsten allda im Gebrauch sind/ und befiehlet dem Aratsie zuzusehen/ daß die Quoten und Taxen complet eingelieffert werden möchten.</p> <p>Wann die Hoch-Edle Compagnie einige Quantität Zimmet verlanget/ so schicken sie einige Kulis (so auch eine Art der Caneel-Scheler ist) ab/ welche denselben mit Pingas hinbringen/ und zwar in obbesagte Bündlein gebunden/ woran drey Bände oder Stricke liegen/ einer in der Mitten/ und an jedem Ende einer: Mit welchen auch wohl ein Assistent oder Schreiber gehet / welcher alles ausschreibet/ auch dieselbe mit einer Factur an diejenige Oerter/ wo sie hin sollen/ abfertiget.</p> <p>Diese nun bringen die Gebünde erstlich in ein äusseres Packhauß/ davon ein Keller die Obsicht hat/ wo die Gebünde gewogen/ und zu ihrem rechten Gewicht/ das sie haben sollen / gebracht werden/ nachdem man einige Pfeiffe oder Röhre ab oder zuthut/ wann das Gewicht nicht zutrifft; wie sie dann sonsten zum Verschicken adjustiret/ und mit der Num. als 1. 2. 3. nach ihrer Sortirung bezeichnet werden/ allwo die Matrossen/ so denselben zugefüget sind zu dem Abwiegen/ Tragen/ Wegschicken sc. gebrauchet werden. Einige Päcke/ so ins Vatterland destiniret seynd/ werden auch wohl mit Küh-Häuten umgeben/ und alsdann in das andere innere Packhauß gebracht/ worauß sie dann nach dem Schiffe gebracht werden/ dafern die Fahrzeuge / so darzu bestimmet sind/ fertig liegen.</p> <p>Sonsten ist dieser Zimmet-Wald/ voller Blut-Egel/ die unserm Volck viel Ungemach zufügen / wovon die Schwartze und Caneel-Scheler so viel nicht gequälet werden/ welche ihre Füsse und Leib mit etwas zu schmieren wissen/ daß die Saug-Egel von ihnen bleiben; und obwohlen die Unserige sich dessen an ihren Beinen auch bedienen/ so will es doch dieselbige nicht so wohl helffen/ indem diese halb im Wasser/ und Früchten wieder abgehet/ wordurch sie dann keine Befreyung haben. Krancke und Ungesunde Personen aber/ ob sie wohl von unser Nation sind / lassen sie wohl mit frieden/ und suchen nur diejenige heim/ welche ein gutes Geblüt haben: an welches sie häuffig in alle Theile eindringen/ selbst in die Ohren/ Nasen und heimliche Oerter/ fallende von den Bäumen auf den Leib/ ohne daß man sich derselben erwehren könnte; und weilen sie sehr dünn/ wie Nadlen/ oder etwas leibiger sind/ so können sie überall einkriechen: wodurch dann geschehen/ daß ein trunckene Person/ welche in dem Wald gegangen / und mit dem Schlaff überfallen worden/ durch das Außsaugen des Geblüts von denselben getödtet / und in solchem Zustand nach 2. oder 3. Tagen gefunden worden.</p> <p>Hiergegen brauchen unsere Soldaten folgende Mittel: Sie drucken nehmlich auf den Platz/ wo die Saug-Egel sind/ und setzen etwas von Limonen-Safft auf deren Leib/ wovon sie gleich abfallen: Oder sie binden ein nasses Kraut an ein Stöckgen von ohngefehr 1<gap reason="illegible"/> Zoll lang / solches schlagen sie auf den Orth/ dahin der Egel kommt/ worvon er sich gleich weg begibt; zu welchem End sie ein dergl. Stöckgen auf ihrem Mantel und anderstwo immer bey sich tragen.</p> <p>Wann sie ein Saug-Egel herauß ziehen wollen/ und ein Stück darvon im Fleisch bleibet/ so haben sie sehr viel damit zuthun/ und gehet auch ein Chyrurgus mit ihnen/ um nicht allein dieses Ungemach/ sondern auch andere Zufälle und Kranckheiten unter ihnen zu heilen.</p> <p>Wann die Soldaten ein gewisses Lager oder Logiment haben/ so bestreuen sie den Grund/ wie auch den Boden in den Corps de Garde mit Aschen/ wodurch sie alsdann von diesen Blut-Würmen befreyet sind.</p> </div> <div> <head>Das Dritte Capitel.</head> <p>Oder INSTRUCTION eines Capitains der Caneel-Scheler.</p> <p>DIeses muß ein ehrlich/ verständig- und redlicher Mann seyn/ um die Scheler nach des Landes Weiß und Gewohnheit in diesem Dienste wohl zu unterhalten und zuregieren/ auch die Pflichte von denselben/ welche sie in ihren Geschlechten und nach ihrer Quantität ab- </p> </div> </body> </text> </TEI> [72/0728]
ein gewisse Bündlein/ daß sie ihn desto besser tragen/ und zum Packhauß bringen können/ worinnen sie denjenigen Zimmet/ so auf eine Zeit gesam̃let worden / beysammen legen/ und mit gewissen Zeichen marquiren/ um eine Sorte vor der andern zu erkennen / und gehet auch wohl einiger Caneel nacher Colombo &c. ab/ welcher zu Ladung der Schiffen/ so darzu bereit liegen/ bequem gnug ist: wird aber zuweilen auch in Körben wohl verwahret/ ehe er weggeführet wird.
Es ist auch zu wissen/ daß die Gebünde oder Büschlein/ welche sie in das Packhauß tragen / so sie nicht recht fest gebunden/ oder etwas loß sind/ man noch etliche Pfeiffen oder Röhren dazwischen stecke/ biß das Band besser schliesse.
Unterdessen zeichnet der Capitain der Caneel-Scheler allen Zimmet/ so einkommet/ wohl auf / und unterhält so viel Specificationes, als darzu erfordert werden/ oder zum wenigsten allda im Gebrauch sind/ und befiehlet dem Aratsie zuzusehen/ daß die Quoten und Taxen complet eingelieffert werden möchten.
Wann die Hoch-Edle Compagnie einige Quantität Zimmet verlanget/ so schicken sie einige Kulis (so auch eine Art der Caneel-Scheler ist) ab/ welche denselben mit Pingas hinbringen/ und zwar in obbesagte Bündlein gebunden/ woran drey Bände oder Stricke liegen/ einer in der Mitten/ und an jedem Ende einer: Mit welchen auch wohl ein Assistent oder Schreiber gehet / welcher alles ausschreibet/ auch dieselbe mit einer Factur an diejenige Oerter/ wo sie hin sollen/ abfertiget.
Diese nun bringen die Gebünde erstlich in ein äusseres Packhauß/ davon ein Keller die Obsicht hat/ wo die Gebünde gewogen/ und zu ihrem rechten Gewicht/ das sie haben sollen / gebracht werden/ nachdem man einige Pfeiffe oder Röhre ab oder zuthut/ wann das Gewicht nicht zutrifft; wie sie dann sonsten zum Verschicken adjustiret/ und mit der Num. als 1. 2. 3. nach ihrer Sortirung bezeichnet werden/ allwo die Matrossen/ so denselben zugefüget sind zu dem Abwiegen/ Tragen/ Wegschicken sc. gebrauchet werden. Einige Päcke/ so ins Vatterland destiniret seynd/ werden auch wohl mit Küh-Häuten umgeben/ und alsdann in das andere innere Packhauß gebracht/ worauß sie dann nach dem Schiffe gebracht werden/ dafern die Fahrzeuge / so darzu bestimmet sind/ fertig liegen.
Sonsten ist dieser Zimmet-Wald/ voller Blut-Egel/ die unserm Volck viel Ungemach zufügen / wovon die Schwartze und Caneel-Scheler so viel nicht gequälet werden/ welche ihre Füsse und Leib mit etwas zu schmieren wissen/ daß die Saug-Egel von ihnen bleiben; und obwohlen die Unserige sich dessen an ihren Beinen auch bedienen/ so will es doch dieselbige nicht so wohl helffen/ indem diese halb im Wasser/ und Früchten wieder abgehet/ wordurch sie dann keine Befreyung haben. Krancke und Ungesunde Personen aber/ ob sie wohl von unser Nation sind / lassen sie wohl mit frieden/ und suchen nur diejenige heim/ welche ein gutes Geblüt haben: an welches sie häuffig in alle Theile eindringen/ selbst in die Ohren/ Nasen und heimliche Oerter/ fallende von den Bäumen auf den Leib/ ohne daß man sich derselben erwehren könnte; und weilen sie sehr dünn/ wie Nadlen/ oder etwas leibiger sind/ so können sie überall einkriechen: wodurch dann geschehen/ daß ein trunckene Person/ welche in dem Wald gegangen / und mit dem Schlaff überfallen worden/ durch das Außsaugen des Geblüts von denselben getödtet / und in solchem Zustand nach 2. oder 3. Tagen gefunden worden.
Hiergegen brauchen unsere Soldaten folgende Mittel: Sie drucken nehmlich auf den Platz/ wo die Saug-Egel sind/ und setzen etwas von Limonen-Safft auf deren Leib/ wovon sie gleich abfallen: Oder sie binden ein nasses Kraut an ein Stöckgen von ohngefehr 1_ Zoll lang / solches schlagen sie auf den Orth/ dahin der Egel kommt/ worvon er sich gleich weg begibt; zu welchem End sie ein dergl. Stöckgen auf ihrem Mantel und anderstwo immer bey sich tragen.
Wann sie ein Saug-Egel herauß ziehen wollen/ und ein Stück darvon im Fleisch bleibet/ so haben sie sehr viel damit zuthun/ und gehet auch ein Chyrurgus mit ihnen/ um nicht allein dieses Ungemach/ sondern auch andere Zufälle und Kranckheiten unter ihnen zu heilen.
Wann die Soldaten ein gewisses Lager oder Logiment haben/ so bestreuen sie den Grund/ wie auch den Boden in den Corps de Garde mit Aschen/ wodurch sie alsdann von diesen Blut-Würmen befreyet sind.
Das Dritte Capitel. Oder INSTRUCTION eines Capitains der Caneel-Scheler.
DIeses muß ein ehrlich/ verständig- und redlicher Mann seyn/ um die Scheler nach des Landes Weiß und Gewohnheit in diesem Dienste wohl zu unterhalten und zuregieren/ auch die Pflichte von denselben/ welche sie in ihren Geschlechten und nach ihrer Quantität ab-
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