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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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den Füssen/ und gehet ihr Kleidgen von dem Mittel deß Leibs biß über die Knie/ welches gleich abhanget/ ohne einig andere Uberdecke/ und wann sie sich setzen/ winden sie es zwischen den Beinen/ ihre Scham zu bedecken.

Die kleine Kinder lauffen zum 4. oder 5. Jahr nackend: worauf sie nachwahlen ein Bändgen um die Mitten deß Leibs tragen/ und daran ein breit Blatt/ zum Deckel ihrer anderen Theilen.

Ob nun wohl diese Scheler ihre Häuser unter dem Castel haben/ so bauen sie doch hier und da im Wald ihre Plantagien von Jambos, Jaacas, und zielen auch hier und dar Nathiani, die auf Cingalesisch Krakan heissen/ deren Wartung von den Weibern in Acht genommen werden / welche auf dicke Bäume klimmern/ damit sie von den Elephanten nicht ertappet werden/ wann sie dieselbige wahrnehmen. Ja sie machen deßwegen auch Häuser auf die Bäume von Pinang-Latten / darauf sie schlaffen/ und haben gegen den Regen und Thau ein Dach über. Wiewohlen dieses Volck meistens unter dem Schloß verbleibet/ und kan durch den Schall kleiner Drommelger gar leicht versammlet werden.

Sie machen von den Nathiani Zwiebeln ein art Brodts/ das sie essen/ und bedienen sich darbey einer gewissen Speise/ welche sie von den Jaäcas Kernen zubereiten/ welche sie auß dem Wald holen/ allwo diese Bäume wild wachsen/ und einem jeden erlaubet sind.

Der Landstrich/ welchen die Chialias bewohnen/ wird Mahbades genennet/ und ist mehrentheils in und um die Dörffer Billitot, Cosgure, Acanelo, Madampe, Raygamme, Lanedemoendere, Magale und Dadalo: worüber 4. vornehme Vidanes (welche dem Capitain der Zimmetscheler gleich nachfolgen/ dessen Befehl außrichten/ und in dessen Abwesenheit die Chialias commandirt) bestellet sind/ nemlich

Der I. und vornehmste Vidane (gemeiniglich Vidane-Mahbade genannt) ist über die Chialias von Billitot, Cosgure, Madampe, Lanedemoendere, Magale und Dadalo.

Der Zweyte ist über die Chialias in den Länder rund um Colombo, welche in den Dörffern Tottebadde, Morregalle, Calnamodere, Calemodle, Oudure, Pottopitti, Pinvvatte, Wascadre, samt einem um Negombo, welchen sie Heelembada-Vidane nennen.

Der Dritte ist über die Rhoene-Chialias, so in den Landen Mature wohnend.

Der Vierte über Raygamme, welcher in demselben Dorff über die Chialias zu sagen hat/ auch allda wohnhafftig ist.

Zu dieser Zeit waren in dem Dorff Billitot

[Tabelle]

den Füssen/ und gehet ihr Kleidgen von dem Mittel deß Leibs biß über die Knie/ welches gleich abhanget/ ohne einig andere Uberdecke/ und wann sie sich setzen/ winden sie es zwischen den Beinen/ ihre Scham zu bedecken.

Die kleine Kinder lauffen zum 4. oder 5. Jahr nackend: worauf sie nachwahlen ein Bändgen um die Mitten deß Leibs tragen/ und daran ein breit Blatt/ zum Deckel ihrer anderen Theilen.

Ob nun wohl diese Scheler ihre Häuser unter dem Castel haben/ so bauen sie doch hier und da im Wald ihre Plantagien von Jambos, Jaacas, und zielen auch hier und dar Nathiani, die auf Cingalesisch Krakan heissen/ deren Wartung von den Weibern in Acht genom̃en werden / welche auf dicke Bäume klimmern/ damit sie von den Elephanten nicht ertappet werden/ wann sie dieselbige wahrnehmen. Ja sie machen deßwegen auch Häuser auf die Bäume von Pinang-Latten / darauf sie schlaffen/ und haben gegen den Regen und Thau ein Dach über. Wiewohlen dieses Volck meistens unter dem Schloß verbleibet/ und kan durch den Schall kleiner Drommelger gar leicht versammlet werden.

Sie machen von den Nathiani Zwiebeln ein art Brodts/ das sie essen/ und bedienen sich darbey einer gewissen Speise/ welche sie von den Jaäcas Kernen zubereiten/ welche sie auß dem Wald holen/ allwo diese Bäume wild wachsen/ und einem jeden erlaubet sind.

Der Landstrich/ welchen die Chialias bewohnen/ wird Mahbades genennet/ und ist mehrentheils in und um die Dörffer Billitot, Cosgure, Acanelo, Madampe, Raygamme, Lanedemoendere, Magale und Dadalo: worüber 4. vornehme Vidanes (welche dem Capitain der Zimmetscheler gleich nachfolgen/ dessen Befehl außrichten/ und in dessen Abwesenheit die Chialias commandirt) bestellet sind/ nemlich

Der I. und vornehmste Vidane (gemeiniglich Vidane-Mahbade genannt) ist über die Chialias von Billitot, Cosgure, Madampe, Lanedemoendere, Magale und Dadalo.

Der Zweyte ist über die Chialias in den Länder rund um Colombo, welche in den Dörffern Tottebadde, Morregalle, Calnamoderè, Calemodle, Oudure, Pottopitti, Pinvvatte, Wascadre, samt einem um Negombo, welchen sie Heelembada-Vidane nennen.

Der Dritte ist über die Rhoene-Chialias, so in den Landen Mature wohnend.

Der Vierte über Raygamme, welcher in demselben Dorff über die Chialias zu sagen hat/ auch allda wohnhafftig ist.

Zu dieser Zeit waren in dem Dorff Billitot

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        <p>Der I. und vornehmste Vidane (gemeiniglich Vidane-Mahbade genannt) ist über die Chialias von       Billitot, Cosgure, Madampe, Lanedemoendere, Magale und Dadalo.</p>
        <p>Der Zweyte ist über die Chialias in den Länder rund um Colombo, welche in den Dörffern       Tottebadde, Morregalle, Calnamoderè, Calemodle, Oudure, Pottopitti, Pinvvatte, Wascadre, samt       einem um Negombo, welchen sie Heelembada-Vidane nennen.</p>
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[68/0724] den Füssen/ und gehet ihr Kleidgen von dem Mittel deß Leibs biß über die Knie/ welches gleich abhanget/ ohne einig andere Uberdecke/ und wann sie sich setzen/ winden sie es zwischen den Beinen/ ihre Scham zu bedecken. Die kleine Kinder lauffen zum 4. oder 5. Jahr nackend: worauf sie nachwahlen ein Bändgen um die Mitten deß Leibs tragen/ und daran ein breit Blatt/ zum Deckel ihrer anderen Theilen. Ob nun wohl diese Scheler ihre Häuser unter dem Castel haben/ so bauen sie doch hier und da im Wald ihre Plantagien von Jambos, Jaacas, und zielen auch hier und dar Nathiani, die auf Cingalesisch Krakan heissen/ deren Wartung von den Weibern in Acht genom̃en werden / welche auf dicke Bäume klimmern/ damit sie von den Elephanten nicht ertappet werden/ wann sie dieselbige wahrnehmen. Ja sie machen deßwegen auch Häuser auf die Bäume von Pinang-Latten / darauf sie schlaffen/ und haben gegen den Regen und Thau ein Dach über. Wiewohlen dieses Volck meistens unter dem Schloß verbleibet/ und kan durch den Schall kleiner Drommelger gar leicht versammlet werden. Sie machen von den Nathiani Zwiebeln ein art Brodts/ das sie essen/ und bedienen sich darbey einer gewissen Speise/ welche sie von den Jaäcas Kernen zubereiten/ welche sie auß dem Wald holen/ allwo diese Bäume wild wachsen/ und einem jeden erlaubet sind. Der Landstrich/ welchen die Chialias bewohnen/ wird Mahbades genennet/ und ist mehrentheils in und um die Dörffer Billitot, Cosgure, Acanelo, Madampe, Raygamme, Lanedemoendere, Magale und Dadalo: worüber 4. vornehme Vidanes (welche dem Capitain der Zimmetscheler gleich nachfolgen/ dessen Befehl außrichten/ und in dessen Abwesenheit die Chialias commandirt) bestellet sind/ nemlich Der I. und vornehmste Vidane (gemeiniglich Vidane-Mahbade genannt) ist über die Chialias von Billitot, Cosgure, Madampe, Lanedemoendere, Magale und Dadalo. Der Zweyte ist über die Chialias in den Länder rund um Colombo, welche in den Dörffern Tottebadde, Morregalle, Calnamoderè, Calemodle, Oudure, Pottopitti, Pinvvatte, Wascadre, samt einem um Negombo, welchen sie Heelembada-Vidane nennen. Der Dritte ist über die Rhoene-Chialias, so in den Landen Mature wohnend. Der Vierte über Raygamme, welcher in demselben Dorff über die Chialias zu sagen hat/ auch allda wohnhafftig ist. Zu dieser Zeit waren in dem Dorff Billitot

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/724>, abgerufen am 23.11.2024.