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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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gnugsame Merckzeichen beybringen kan/ daß etliche besondere Geschlechte machen.

Ob meinem HHn. mit der Zeit ein wenig Calambake köndte überlassen/ muß auch in Gedult erwarten. Vor mich hab ich solches nicht vonnöthen/ als daß nur ein Stücklein an D. Menzelium schicken möchte/ welches an dem Berlinischen Hoff zu einem Pröbgen dienen soll. Ich kan mich wol mit dem besten Agul-Holtz behelffen/ welches man in grosser Quantität von der Insul Beliton bringet. Ich wünschte sehr/ daß meinem HHn. durch ein und andern Handelsmann auff dieser Insul nur zu einem Aestgen von diesem Baum helffen könte/ daß sich solches abzeichnen liesse.

Es soll wohl Mühe haben den COCOS DE MALDIVA oder Calappa Lavvoet bey die Hand zu bringen / dieweil ich höre/ daß die Sinenser überall auff der Hut stehen/ solchen in ihre Klauen zu bekommen; nicht zwar/ daß sie damit artzneyen/ sondern denselben als einen Abgott in ihren Häusern zu bewahren; weßwegen man derselben auff der West-Küste/ da sie frisch ankommen/ und von denen davor liegenden Insulen/ gebracht werden/ suchen müsse. Es ist auch noch ein kleinere Sort/ in der Grösse von einem Pinang, Coquingo oder Cokinjo benahmet/ darzu uus die Portugiesen wohl helffen könten.

Die Tacca Littorea ist in der That ein schön Gewächß/ welches mein HHr. nach seiner rechten Gestalt beschreibet: doch scheinet es/ daß mein HHr. das Rareste daran noch nicht gesehen habe / nemlich den frucht-tragenden Stengel/ in der Höhe eines Mannes/ welcher sehr nahe eines Hauptmanns Partisan gleich sihet. Mein HHr. seye gewarnet/ nichts von dem gantzen Gewächse in den Mund zu nehmen/ weilen es so scharff wie der Alaun brennet/ und ein Dracuntium ist; wiewohl auß der Wurtzel ein zu essen dienendes Mehl gemacht wird.

Daß die so genandte Japanische Tulpe keinesweges auß Japan komme/ bin ich zur Gnüge durch unsern Herrn Gouverneur und meinen HHn. versichert. Dieselbe bekommen hiermit eine Zwiebel davon/ welche die Gestalt zeigen wird/ wann sie auffgehet. Die Blätter gleichen unserer Spat-Wurtzel/ wie wohlen sie kleiner sind. Die Blüme gleichet besser einer Lilien/ als einer Tulpe, ausser daß die Pfersing-farbicht oder licht-violet und gestreiffet ist.

Die so genandte Japanische Lilie; so an den Javanischen Revieren gemein ist/ haben wir hier auch in den Gärten/ unter dem Balisin-Nahmen Casse Selan, und ist von der vorigen Blume unterschieden.

Die Beschreibung von dem Japanischen Rohr/ kommt mir seyr wohl zu statten/ dessen in meinem Herbario, an seinem Ort/ doch unter meines HHn. Nahmen zu gadencken. Ich werde aber doch mit unsern Sinesen überlegen/ unter welche Sorte die Ba mboesen oder Röhren dasselbst bestens zu setzen seyn? weilen ich hier in Amboina 3. biß 8. Sorten gesehen habe.

In denen obberührt[unleserliches Material] Schachtein sind ohngefehr 110. Sorten von verschiedenen Muscheln eingeleget/ samt einigen raren See. Aepffeln/ und oben darauff eine dünne und platte Stella marian, in Gestalt eines Pfannkuchens. Bey Heraußnehmung dieser Sachen/ muß mein HHr. sacht und vorsichtig handeln/ daß nichts darvon zerbreche. Die Reticula marina ist in die Carina gepackt/ welche man benebenst der Schachtel und der Zwiebel von der Tulpe von Monsr. Brouvvers, auf dem Schiffe Pylsvveerti zu empfangen hat.

Womit nechst hertzlichem Gruß meinen HHn. mit allen lieben Angehörigen in Gottes heilsame Beschirmung empfehle und verbleibe

Meines HHn.

Amboina Victoria den

15. May 1688.

Dienstwilliger Freundete.

RUMPHIUS.

In dieser Schachtel

sind nachfolgende Sachen

vor

Herrn D. Andreas Cleyer eingepackt.

Num. 1 CARINA NAUTILI MAJORIS, welches die Muschel oder das Schiff dieses Fisches ist/ so Nautilus heiss[unleserliches Material]t/ ist eine Art Polypus oder weiche See-Katze. Bey den Malay ers heisset sie Roema Goerita, oder das Hauß von Goritta, das ist/ Polypus. Unsere Teutschen nennen es das Bootgen oder Schifflein.

Num. 2. NAUTILUS MINOR, welche Art kleiner bleibet/ aber weiter am Mund ist.

3. RETICULUM MARINUM, 2. Stück/ ist ein fein See-Gewächß/ in der Gestalt als eine Blume oder Rose. Die beyde Stück sind in die Carina Nautili gepackt/ und man kan sie mit Stein-Leim auß eine Klippe fest setzen.

4. ECHINUS MARINUS DIGITATUS, ein langer und dick-schaliger See-Apffel.

5. Acht Steinfinger/ oder die Spitzen von dem vorbenahmten See-Apffel/ davon etliche/ so sie ins Wasser geschmissen werden/ oben stehen dörffin/ endlich aber zu Grunde gehen. Man sagt/ daß sie einerley Kräfften mit den Oculis cancti haben.

gnugsame Merckzeichen beybringen kan/ daß etliche besondere Geschlechte machen.

Ob meinem HHn. mit der Zeit ein wenig Calambake köndte überlassen/ muß auch in Gedult erwarten. Vor mich hab ich solches nicht vonnöthen/ als daß nur ein Stücklein an D. Menzelium schicken möchte/ welches an dem Berlinischen Hoff zu einem Pröbgen dienen soll. Ich kan mich wol mit dem besten Agul-Holtz behelffen/ welches man in grosser Quantität von der Insul Beliton bringet. Ich wünschte sehr/ daß meinem HHn. durch ein und andern Handelsmann auff dieser Insul nur zu einem Aestgen von diesem Baum helffen könte/ daß sich solches abzeichnen liesse.

Es soll wohl Mühe haben den COCOS DE MALDIVA oder Calappa Lavvoet bey die Hand zu bringen / dieweil ich höre/ daß die Sinenser überall auff der Hut stehen/ solchen in ihre Klauen zu bekommen; nicht zwar/ daß sie damit artzneyen/ sondern denselben als einen Abgott in ihren Häusern zu bewahren; weßwegen man derselben auff der West-Küste/ da sie frisch ankommen/ und von denen davor liegenden Insulen/ gebracht werden/ suchen müsse. Es ist auch noch ein kleinere Sort/ in der Grösse von einem Pinang, Coquingo oder Cokinjo benahmet/ darzu uus die Portugiesen wohl helffen könten.

Die Tacca Littorea ist in der That ein schön Gewächß/ welches mein HHr. nach seiner rechten Gestalt beschreibet: doch scheinet es/ daß mein HHr. das Rareste daran noch nicht gesehen habe / nemlich den frucht-tragenden Stengel/ in der Höhe eines Mannes/ welcher sehr nahe eines Hauptmanns Partisan gleich sihet. Mein HHr. seye gewarnet/ nichts von dem gantzen Gewächse in den Mund zu nehmen/ weilen es so scharff wie der Alaun brennet/ und ein Dracuntium ist; wiewohl auß der Wurtzel ein zu essen dienendes Mehl gemacht wird.

Daß die so genandte Japanische Tulpe keinesweges auß Japan komme/ bin ich zur Gnüge durch unsern Herrn Gouverneur und meinen HHn. versichert. Dieselbe bekommen hiermit eine Zwiebel davon/ welche die Gestalt zeigen wird/ wann sie auffgehet. Die Blätter gleichen unserer Spat-Wurtzel/ wie wohlen sie kleiner sind. Die Blüme gleichet besser einer Lilien/ als einer Tulpe, ausser daß die Pfersing-farbicht oder licht-violet und gestreiffet ist.

Die so genandte Japanische Lilie; so an den Javanischen Revieren gemein ist/ haben wir hier auch in den Gärten/ unter dem Balisin-Nahmen Casse Selan, und ist von der vorigen Blume unterschieden.

Die Beschreibung von dem Japanischen Rohr/ kommt mir seyr wohl zu statten/ dessen in meinem Herbario, an seinem Ort/ doch unter meines HHn. Nahmen zu gadencken. Ich werde aber doch mit unsern Sinesen überlegen/ unter welche Sorte die Ba mboesen oder Röhren dasselbst bestens zu setzen seyn? weilen ich hier in Amboina 3. biß 8. Sorten gesehen habe.

In denen obberührt[unleserliches Material] Schachtein sind ohngefehr 110. Sorten von verschiedenen Muscheln eingeleget/ samt einigen raren See. Aepffeln/ und oben darauff eine dünne und platte Stella marian, in Gestalt eines Pfañkuchens. Bey Heraußnehmung dieser Sachen/ muß mein HHr. sacht und vorsichtig handeln/ daß nichts darvon zerbreche. Die Reticula marina ist in die Carina gepackt/ welche man benebenst der Schachtel und der Zwiebel von der Tulpe von Monsr. Brouvvers, auf dem Schiffe Pylsvveerti zu empfangẽ hat.

Womit nechst hertzlichem Gruß meinen HHn. mit allen lieben Angehörigen in Gottes heilsame Beschirmung empfehle und verbleibe

Meines HHn.

Amboina Victoria den

15. May 1688.

Dienstwilliger Freundete.

RUMPHIUS.

In dieser Schachtel

sind nachfolgende Sachen

vor

Herrn D. Andreas Cleyer eingepackt.

Num. 1 CARINA NAUTILI MAJORIS, welches die Muschel oder das Schiff dieses Fisches ist/ so Nautilus heiss[unleserliches Material]t/ ist eine Art Polypus oder weiche See-Katze. Bey den Malay ers heisset sie Roema Goerita, oder das Hauß von Goritta, das ist/ Polypus. Unsere Teutschen nennen es das Bootgen oder Schifflein.

Num. 2. NAUTILUS MINOR, welche Art kleiner bleibet/ aber weiter am Mund ist.

3. RETICULUM MARINUM, 2. Stück/ ist ein fein See-Gewächß/ in der Gestalt als eine Blume oder Rose. Die beyde Stück sind in die Carina Nautili gepackt/ und man kan sie mit Stein-Leim auß eine Klippe fest setzen.

4. ECHINUS MARINUS DIGITATUS, ein langer und dick-schaliger See-Apffel.

5. Acht Steinfinger/ oder die Spitzen von dem vorbenahmten See-Apffel/ davon etliche/ so sie ins Wasser geschmissen werden/ oben stehen dörffin/ endlich aber zu Grunde gehen. Man sagt/ daß sie einerley Kräfften mit den Oculis cancti haben.

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        <p>Ob meinem HHn. mit der Zeit ein wenig Calambake köndte überlassen/ muß auch in Gedult       erwarten. Vor mich hab ich solches nicht vonnöthen/ als daß nur ein Stücklein an D. Menzelium       schicken möchte/ welches an dem Berlinischen Hoff zu einem Pröbgen dienen soll. Ich kan mich       wol mit dem besten Agul-Holtz behelffen/ welches man in grosser Quantität von der Insul       Beliton bringet. Ich wünschte sehr/ daß meinem HHn. durch ein und andern Handelsmann auff       dieser Insul nur zu einem Aestgen von diesem Baum helffen könte/ daß sich solches abzeichnen       liesse.</p>
        <p>Es soll wohl Mühe haben den COCOS DE MALDIVA oder Calappa Lavvoet bey die Hand zu bringen /       dieweil ich höre/ daß die Sinenser überall auff der Hut stehen/ solchen in ihre Klauen zu       bekommen; nicht zwar/ daß sie damit artzneyen/ sondern denselben als einen Abgott in ihren       Häusern zu bewahren; weßwegen man derselben auff der West-Küste/ da sie frisch ankommen/ und       von denen davor liegenden Insulen/ gebracht werden/ suchen müsse. Es ist auch noch ein       kleinere Sort/ in der Grösse von einem Pinang, Coquingo oder Cokinjo benahmet/ darzu uus die       Portugiesen wohl helffen könten.</p>
        <p>Die Tacca Littorea ist in der That ein schön Gewächß/ welches mein HHr. nach seiner rechten       Gestalt beschreibet: doch scheinet es/ daß mein HHr. das Rareste daran noch nicht gesehen habe      / nemlich den frucht-tragenden Stengel/ in der Höhe eines Mannes/ welcher sehr nahe eines       Hauptmanns Partisan gleich sihet. Mein HHr. seye gewarnet/ nichts von dem gantzen Gewächse in       den Mund zu nehmen/ weilen es so scharff wie der Alaun brennet/ und ein Dracuntium ist;       wiewohl auß der Wurtzel ein zu essen dienendes Mehl gemacht wird.</p>
        <p>Daß die so genandte Japanische Tulpe keinesweges auß Japan komme/ bin ich zur Gnüge durch       unsern Herrn Gouverneur und meinen HHn. versichert. Dieselbe bekommen hiermit eine Zwiebel       davon/ welche die Gestalt zeigen wird/ wann sie auffgehet. Die Blätter gleichen unserer       Spat-Wurtzel/ wie wohlen sie kleiner sind. Die Blüme gleichet besser einer Lilien/ als einer       Tulpe, ausser daß die Pfersing-farbicht oder licht-violet und gestreiffet ist.</p>
        <p>Die so genandte Japanische Lilie; so an den Javanischen Revieren gemein ist/ haben wir hier       auch in den Gärten/ unter dem Balisin-Nahmen Casse Selan, und ist von der vorigen Blume       unterschieden.</p>
        <p>Die Beschreibung von dem Japanischen Rohr/ kommt mir seyr wohl zu statten/ dessen in meinem       Herbario, an seinem Ort/ doch unter meines HHn. Nahmen zu gadencken. Ich werde aber doch mit       unsern Sinesen überlegen/ unter welche Sorte die Ba mboesen oder Röhren dasselbst bestens zu       setzen seyn? weilen ich hier in Amboina 3. biß 8. Sorten gesehen habe.</p>
        <p>In denen obberührt<gap reason="illegible"/> Schachtein sind ohngefehr 110. Sorten von verschiedenen Muscheln       eingeleget/ samt einigen raren See. Aepffeln/ und oben darauff eine dünne und platte Stella       marian, in Gestalt eines Pfan&#x0303;kuchens. Bey Heraußnehmung dieser Sachen/ muß mein HHr.       sacht und vorsichtig handeln/ daß nichts darvon zerbreche. Die Reticula marina ist in die       Carina gepackt/ welche man benebenst der Schachtel und der Zwiebel von der Tulpe von Monsr.       Brouvvers, auf dem Schiffe Pylsvveerti zu empfange&#x0303; hat.</p>
        <p>Womit nechst hertzlichem Gruß meinen HHn. mit allen lieben Angehörigen in Gottes heilsame       Beschirmung empfehle und verbleibe</p>
        <p>Meines HHn.</p>
        <p>Amboina Victoria den</p>
        <p>15. May 1688.</p>
        <p>Dienstwilliger Freundete.</p>
        <p>RUMPHIUS.</p>
        <p>In dieser Schachtel</p>
        <p>sind nachfolgende Sachen</p>
        <p>vor</p>
        <p>Herrn D. Andreas Cleyer eingepackt.</p>
        <p>Num. 1 CARINA NAUTILI MAJORIS, welches die Muschel oder das Schiff dieses Fisches ist/ so       Nautilus heiss<gap reason="illegible"/>t/ ist eine Art Polypus oder weiche See-Katze. Bey den Malay ers heisset sie       Roema Goerita, oder das Hauß von Goritta, das ist/ Polypus. Unsere Teutschen nennen es das       Bootgen oder Schifflein.</p>
        <p>Num. 2. NAUTILUS MINOR, welche Art kleiner bleibet/ aber weiter am Mund ist.</p>
        <p>3. RETICULUM MARINUM, 2. Stück/ ist ein fein See-Gewächß/ in der Gestalt als eine Blume       oder Rose. Die beyde Stück sind in die Carina Nautili gepackt/ und man kan sie mit Stein-Leim       auß eine Klippe fest setzen.</p>
        <p>4. ECHINUS MARINUS DIGITATUS, ein langer und dick-schaliger See-Apffel.</p>
        <p>5. Acht Steinfinger/ oder die Spitzen von dem vorbenahmten See-Apffel/ davon etliche/ so       sie ins Wasser geschmissen werden/ oben stehen dörffin/ endlich aber zu Grunde gehen. Man       sagt/ daß sie einerley Kräfften mit den Oculis cancti haben.</p>
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[59/0715] gnugsame Merckzeichen beybringen kan/ daß etliche besondere Geschlechte machen. Ob meinem HHn. mit der Zeit ein wenig Calambake köndte überlassen/ muß auch in Gedult erwarten. Vor mich hab ich solches nicht vonnöthen/ als daß nur ein Stücklein an D. Menzelium schicken möchte/ welches an dem Berlinischen Hoff zu einem Pröbgen dienen soll. Ich kan mich wol mit dem besten Agul-Holtz behelffen/ welches man in grosser Quantität von der Insul Beliton bringet. Ich wünschte sehr/ daß meinem HHn. durch ein und andern Handelsmann auff dieser Insul nur zu einem Aestgen von diesem Baum helffen könte/ daß sich solches abzeichnen liesse. Es soll wohl Mühe haben den COCOS DE MALDIVA oder Calappa Lavvoet bey die Hand zu bringen / dieweil ich höre/ daß die Sinenser überall auff der Hut stehen/ solchen in ihre Klauen zu bekommen; nicht zwar/ daß sie damit artzneyen/ sondern denselben als einen Abgott in ihren Häusern zu bewahren; weßwegen man derselben auff der West-Küste/ da sie frisch ankommen/ und von denen davor liegenden Insulen/ gebracht werden/ suchen müsse. Es ist auch noch ein kleinere Sort/ in der Grösse von einem Pinang, Coquingo oder Cokinjo benahmet/ darzu uus die Portugiesen wohl helffen könten. Die Tacca Littorea ist in der That ein schön Gewächß/ welches mein HHr. nach seiner rechten Gestalt beschreibet: doch scheinet es/ daß mein HHr. das Rareste daran noch nicht gesehen habe / nemlich den frucht-tragenden Stengel/ in der Höhe eines Mannes/ welcher sehr nahe eines Hauptmanns Partisan gleich sihet. Mein HHr. seye gewarnet/ nichts von dem gantzen Gewächse in den Mund zu nehmen/ weilen es so scharff wie der Alaun brennet/ und ein Dracuntium ist; wiewohl auß der Wurtzel ein zu essen dienendes Mehl gemacht wird. Daß die so genandte Japanische Tulpe keinesweges auß Japan komme/ bin ich zur Gnüge durch unsern Herrn Gouverneur und meinen HHn. versichert. Dieselbe bekommen hiermit eine Zwiebel davon/ welche die Gestalt zeigen wird/ wann sie auffgehet. Die Blätter gleichen unserer Spat-Wurtzel/ wie wohlen sie kleiner sind. Die Blüme gleichet besser einer Lilien/ als einer Tulpe, ausser daß die Pfersing-farbicht oder licht-violet und gestreiffet ist. Die so genandte Japanische Lilie; so an den Javanischen Revieren gemein ist/ haben wir hier auch in den Gärten/ unter dem Balisin-Nahmen Casse Selan, und ist von der vorigen Blume unterschieden. Die Beschreibung von dem Japanischen Rohr/ kommt mir seyr wohl zu statten/ dessen in meinem Herbario, an seinem Ort/ doch unter meines HHn. Nahmen zu gadencken. Ich werde aber doch mit unsern Sinesen überlegen/ unter welche Sorte die Ba mboesen oder Röhren dasselbst bestens zu setzen seyn? weilen ich hier in Amboina 3. biß 8. Sorten gesehen habe. In denen obberührt_ Schachtein sind ohngefehr 110. Sorten von verschiedenen Muscheln eingeleget/ samt einigen raren See. Aepffeln/ und oben darauff eine dünne und platte Stella marian, in Gestalt eines Pfañkuchens. Bey Heraußnehmung dieser Sachen/ muß mein HHr. sacht und vorsichtig handeln/ daß nichts darvon zerbreche. Die Reticula marina ist in die Carina gepackt/ welche man benebenst der Schachtel und der Zwiebel von der Tulpe von Monsr. Brouvvers, auf dem Schiffe Pylsvveerti zu empfangẽ hat. Womit nechst hertzlichem Gruß meinen HHn. mit allen lieben Angehörigen in Gottes heilsame Beschirmung empfehle und verbleibe Meines HHn. Amboina Victoria den 15. May 1688. Dienstwilliger Freundete. RUMPHIUS. In dieser Schachtel sind nachfolgende Sachen vor Herrn D. Andreas Cleyer eingepackt. Num. 1 CARINA NAUTILI MAJORIS, welches die Muschel oder das Schiff dieses Fisches ist/ so Nautilus heiss_ t/ ist eine Art Polypus oder weiche See-Katze. Bey den Malay ers heisset sie Roema Goerita, oder das Hauß von Goritta, das ist/ Polypus. Unsere Teutschen nennen es das Bootgen oder Schifflein. Num. 2. NAUTILUS MINOR, welche Art kleiner bleibet/ aber weiter am Mund ist. 3. RETICULUM MARINUM, 2. Stück/ ist ein fein See-Gewächß/ in der Gestalt als eine Blume oder Rose. Die beyde Stück sind in die Carina Nautili gepackt/ und man kan sie mit Stein-Leim auß eine Klippe fest setzen. 4. ECHINUS MARINUS DIGITATUS, ein langer und dick-schaliger See-Apffel. 5. Acht Steinfinger/ oder die Spitzen von dem vorbenahmten See-Apffel/ davon etliche/ so sie ins Wasser geschmissen werden/ oben stehen dörffin/ endlich aber zu Grunde gehen. Man sagt/ daß sie einerley Kräfften mit den Oculis cancti haben.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/715>, abgerufen am 25.11.2024.