Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.nugsam kund gethan/ was Imperatus für ein wackerer/ Curioser/ gelehrt- und galanter Mann/ und sein Raritäten-Hauß anders nichts/ als ein compendiös-eingezogenes Hauß der gantzen wunderbarlichen Natur gewesen/ auch nachgehendes geblieben/ und mit Täglichen schönen Zusätzen ohn allen Zweiffel von vorhingedachtem seinem Sohn Francisco, vermehret worden ist; welcher unter andern Raritäten auch einen AEtiten oder Adler-Stein eines Kopffes-groß haben sol; wie der auch Curiöse/ und dergleichen Dinge voraus-kündige Herr David Schellhammer aus Hamburg/ Anno 1674. d. 4. Novembris an mich geschrieben. Das XI. Capitel. Von den Raritäten Donati, deß Einsidlers. §. 1. EIn anderer/ Nahmens Donati, jo vor diesem ein Apothecker gewesen/ soll auch allerhand schöne Raritäten zu Neapel gehabt haben/ wie mich gleich itz-gedachter Herr David Schellhammer in eben dem Schreiben erinnert. §. 2. Verstehe in der Apotheck der Mönche zu St. Cathrinen; wie solches aus 3. oder 4. Worthen Herrn (Sachsii Gammarol. pag. 52.) erhellet/ welche Er ungezweiffelt genommen auß Herrn Th. Bartholini so viel außführlicherem Bericht; den ich der merckwürdigkeit achte / beyzufügen: Exstat quoque, schreibt Er/ Museum F. Donati Eremitae, Parmacapolae olim S. Catharinae Monachorum, qui dearte Pharmaceutica librum edidit, & de Elixire vitae; quorum tamen operum autor est P. Castellus, qui apud eum diverterat: item Descriptionem Floris Passionis. In hujus Museo varia exponuntur Sceleta variorum animalium. Hujus Elixir vitae est farrago multorum ingredientium &c. §. 3. Und gedenckt auch der Hochgelehrte und Sinnreiche Herr Olaus Borrichius, Professor Regius in seinem liebwerthen Schreiben auß Copenhagen vom 22. August. passirten Jahres/ an mich/ was Er zeit seiner löblichen Reise an selbigem Orth in acht genommen: Neapoli hodie Pharmacopolium S. Catharinae adjunctum habet Museum rariorum Naturalium, non poenitenda diligentia collectum. Ubi visus mihi est Infans biceps, Vitulus biceps, Visus & Infans quatuor pedum, ab uno pectore descendentium. Das XII. Capitel. Von Joh. Vincentio Porta. WEr aber Joh. Vincentius Porta zu Neapolis gewesen/ oder noch sey/ und ob man denselben zu den Frennden und Nachkommen deß berühmten Joh. Baptistae Portae zu rechnen habe/ oder nicht / nnd wir weit oder eng sich seine Curiosität erstrecket/ getraue ich mir nicht zu melden. §. 2. Jedoch/ weil ich/ wie wol nur den blossen Nahmen/ in deme von dem fürtrefflichen Medico und Polyhistore zu Augspurg H. D. Georg. Hieron. Velschio, am Monath Octobr. vorigen Jahrs mir-übersendeten Catalogo, dero Ihm bekandten Pinacotheken/ oder Kunst- und Naturalien-Gemächer Italiens, angetroffen; so mag ich auch dessen Meldung nicht gäntzlich vorbey lassen gehen; vielleicht möchte sich nechst-künfftig was Specialere Nachricht finden. nugsam kund gethan/ was Imperatus für ein wackerer/ Curioser/ gelehrt- und galanter Mañ/ und sein Raritäten-Hauß anders nichts/ als ein compendiös-eingezogenes Hauß der gantzen wunderbarlichen Natur gewesen/ auch nachgehendes geblieben/ und mit Täglichen schönen Zusätzen ohn allen Zweiffel von vorhingedachtem seinem Sohn Francisco, vermehret worden ist; welcher unter andern Raritäten auch einen AEtiten oder Adler-Stein eines Kopffes-groß haben sol; wie der auch Curiöse/ und dergleichen Dinge voraus-kündige Herr David Schellhammer aus Hamburg/ Anno 1674. d. 4. Novembris an mich geschrieben. Das XI. Capitel. Von den Raritäten Donati, deß Einsidlers. §. 1. EIn anderer/ Nahmens Donati, jo vor diesem ein Apothecker gewesen/ soll auch allerhand schöne Raritäten zu Neapel gehabt haben/ wie mich gleich itz-gedachter Herr David Schellhammer in eben dem Schreiben erinnert. §. 2. Verstehe in der Apotheck der Mönche zu St. Cathrinen; wie solches aus 3. oder 4. Worthen Herrn (Sachsii Gammarol. pag. 52.) erhellet/ welche Er ungezweiffelt genommen auß Herrn Th. Bartholini so viel außführlicherem Bericht; den ich der merckwürdigkeit achte / beyzufügen: Exstat quoque, schreibt Er/ Muséum F. Donati Eremitae, Parmacapolae olim S. Catharinae Monachorum, qui dearte Pharmaceuticâ librum edidit, & de Elixire vitae; quorum tamen operum autor est P. Castellus, qui apud eum diverterat: item Descriptionem Floris Passionis. In hujus Muséo varia exponuntur Sceleta variorum animalium. Hujus Elixir vitae est farrago multorum ingredientium &c. §. 3. Und gedenckt auch der Hochgelehrte und Sinnreiche Herr Olaus Borrichius, Professor Regius in seinem liebwerthen Schreiben auß Copenhagen vom 22. August. passirten Jahres/ an mich/ was Er zeit seiner löblichen Reise an selbigem Orth in acht genommen: Neapoli hodie Pharmacopolium S. Catharinae adjunctum habet Muséum rariorum Naturalium, non poenitendâ diligentiâ collectum. Ubi visus mihi est Infans biceps, Vitulus biceps, Visus & Infans quatuor pedum, ab uno pectore descendentium. Das XII. Capitel. Von Joh. Vincentio Portâ. WEr aber Joh. Vincentius Porta zu Neapolis gewesen/ oder noch sey/ und ob man denselben zu den Frennden und Nachkommen deß berühmten Joh. Baptistae Portae zu rechnen habe/ oder nicht / nnd wir weit oder eng sich seine Curiosität erstrecket/ getraue ich mir nicht zu melden. §. 2. Jedoch/ weil ich/ wie wol nur den blossen Nahmen/ in deme von dem fürtrefflichen Medico und Polyhistore zu Augspurg H. D. Georg. Hieron. Velschio, am Monath Octobr. vorigen Jahrs mir-übersendeten Catalogo, dero Ihm bekandten Pinacotheken/ oder Kunst- und Naturalien-Gemächer Italiens, angetroffen; so mag ich auch dessen Meldung nicht gäntzlich vorbey lassen gehen; vielleicht möchte sich nechst-künfftig was Specialere Nachricht finden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0650" n="74"/> nugsam kund gethan/ was Imperatus für ein wackerer/ Curioser/ gelehrt- und galanter Mañ/ und sein Raritäten-Hauß anders nichts/ als ein compendiös-eingezogenes Hauß der gantzen wunderbarlichen Natur gewesen/ auch nachgehendes geblieben/ und mit Täglichen schönen Zusätzen ohn allen Zweiffel von vorhingedachtem seinem Sohn Francisco, vermehret worden ist; welcher unter andern Raritäten auch einen AEtiten oder Adler-Stein eines Kopffes-groß haben sol; wie der auch Curiöse/ und dergleichen Dinge voraus-kündige Herr David Schellhammer aus Hamburg/ Anno 1674. d. 4. Novembris an mich geschrieben.</p> </div> <div> <head>Das XI. 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Jedoch/ weil ich/ wie wol nur den blossen Nahmen/ in deme von dem fürtrefflichen Medico und Polyhistore zu Augspurg H. D. Georg. Hieron. Velschio, am Monath Octobr. vorigen Jahrs mir-übersendeten Catalogo, dero Ihm bekandten Pinacotheken/ oder Kunst- und Naturalien-Gemächer Italiens, angetroffen; so mag ich auch dessen Meldung nicht gäntzlich vorbey lassen gehen; vielleicht möchte sich nechst-künfftig was Specialere Nachricht finden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0650]
nugsam kund gethan/ was Imperatus für ein wackerer/ Curioser/ gelehrt- und galanter Mañ/ und sein Raritäten-Hauß anders nichts/ als ein compendiös-eingezogenes Hauß der gantzen wunderbarlichen Natur gewesen/ auch nachgehendes geblieben/ und mit Täglichen schönen Zusätzen ohn allen Zweiffel von vorhingedachtem seinem Sohn Francisco, vermehret worden ist; welcher unter andern Raritäten auch einen AEtiten oder Adler-Stein eines Kopffes-groß haben sol; wie der auch Curiöse/ und dergleichen Dinge voraus-kündige Herr David Schellhammer aus Hamburg/ Anno 1674. d. 4. Novembris an mich geschrieben.
Das XI. Capitel. Von den Raritäten Donati, deß Einsidlers.
§. 1. EIn anderer/ Nahmens Donati, jo vor diesem ein Apothecker gewesen/ soll auch allerhand schöne Raritäten zu Neapel gehabt haben/ wie mich gleich itz-gedachter Herr David Schellhammer in eben dem Schreiben erinnert.
§. 2. Verstehe in der Apotheck der Mönche zu St. Cathrinen; wie solches aus 3. oder 4. Worthen Herrn (Sachsii Gammarol. pag. 52.) erhellet/ welche Er ungezweiffelt genommen auß Herrn Th. Bartholini so viel außführlicherem Bericht; den ich der merckwürdigkeit achte / beyzufügen: Exstat quoque, schreibt Er/ Muséum F. Donati Eremitae, Parmacapolae olim S. Catharinae Monachorum, qui dearte Pharmaceuticâ librum edidit, & de Elixire vitae; quorum tamen operum autor est P. Castellus, qui apud eum diverterat: item Descriptionem Floris Passionis. In hujus Muséo varia exponuntur Sceleta variorum animalium. Hujus Elixir vitae est farrago multorum ingredientium &c.
§. 3. Und gedenckt auch der Hochgelehrte und Sinnreiche Herr Olaus Borrichius, Professor Regius in seinem liebwerthen Schreiben auß Copenhagen vom 22. August. passirten Jahres/ an mich/ was Er zeit seiner löblichen Reise an selbigem Orth in acht genommen: Neapoli hodie Pharmacopolium S. Catharinae adjunctum habet Muséum rariorum Naturalium, non poenitendâ diligentiâ collectum. Ubi visus mihi est Infans biceps, Vitulus biceps, Visus & Infans quatuor pedum, ab uno pectore descendentium.
Das XII. Capitel.
Von Joh. Vincentio Portâ. WEr aber Joh. Vincentius Porta zu Neapolis gewesen/ oder noch sey/ und ob man denselben zu den Frennden und Nachkommen deß berühmten Joh. Baptistae Portae zu rechnen habe/ oder nicht / nnd wir weit oder eng sich seine Curiosität erstrecket/ getraue ich mir nicht zu melden.
§. 2. Jedoch/ weil ich/ wie wol nur den blossen Nahmen/ in deme von dem fürtrefflichen Medico und Polyhistore zu Augspurg H. D. Georg. Hieron. Velschio, am Monath Octobr. vorigen Jahrs mir-übersendeten Catalogo, dero Ihm bekandten Pinacotheken/ oder Kunst- und Naturalien-Gemächer Italiens, angetroffen; so mag ich auch dessen Meldung nicht gäntzlich vorbey lassen gehen; vielleicht möchte sich nechst-künfftig was Specialere Nachricht finden.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/650>, abgerufen am 23.02.2025. |