Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.de dritte Rose/ wie die vorigen/ ohne Dornen / Jhm lang-erfreulich bkühen/ annehmliche Früchte bringen/ und eher nicht/ als nach beyderseits erlangtem geruhigem Alter/ für dem unvermeidlichen Nord-Wind der uns allen gemeinen [unleserliches Material]keit/ sich neigen. Immittels/ was benebenst dann Jhn betrifft/ mein gleichfals viel-geneigt-geehrt-liebwerthester Herr KRAHMER/ daß auch Sein nahme hiemit wird/ auf dieses Papier Sich einzufinden/ von mir bemühet/ wolle Er nicht übel deuten; inmassen solches das Loß/ dessen ich kurtz vorher erwehnt/ gemacht/ und meinem ermessen nach/ Krahmer/ und Pfenninge Sich allzeit gantz wol zusamnen geschicket haben. Am allermeisten ist solches seinen vielfältigen Meriten/ die Er mir beständig biß anher/ in Beföderung meiner geringfügigen Correspondenz, und andern Dingen bezeigt/ und meiner daher-gefaßten gantz dienstschuldigsten Liebe zuzuschreiben. Zu geschweigen/ daß deßfals ich mit keinem bloßen Mercurialischen Geist / sondern einem Mann von mir bewusten etwas curiösern Schrodt und Korn vermeine zuthn zu haben: davon Ich jedoch nicht deutlicher schreiben mag/ theils gegen Jhm keinen etwa-besonderlichen Neid zu erwecken; theils und am allermeisten/ aldieweil weder des Herrn Pietät/ noch meine eigene Gewohn- und Freyheit des Gemüths verträgt/ auch nur dem Schein müssiger flatterey / Raum zu geben: obschon ich mit bestand der Warheit zeugen/ und der Herr/ Gewissens wegen / ohne Schamröthe gestehen könte/ daß eben so viel/ oder nicht viel mindern Theil dessen/ was in Italien die Stadt Neapolis an dem berühmtund gelehrten simpliciario, Ferrando Imperato, und die Stadt Verona, an Calceolario, und seinen Nach folgern/ gehabt/ die Löblichste Respubliqv Hamburg heutiges Tages landkündig an den Herren Langermännern/ und in geheim an Herrn Johann Krahmern besitze. Und gleichwie bey Herrn D. Pfenningen ich bey gegenwärtiger Gelegenheit gesucht/ den billichen Verdruß/ den Er etwa bey Durchlesung dieses meines Kunst-Kammer-Discurses schöpffen möchte/ durch Zusatz einer merck würdigen Centifolien-Rose/ in etwas zu besänsttigen: also / dem Herrn gleichergestalt alle besorgliche Unlust zubenehmen/ habe vor gut befunden / Anhangß-weise mein Bedencken dabey zufügen/ so ich habe/ über die von dem Herrn vor diesen mir-übersendete Brasilianische Frucht/ Kavits genannt; vorauß/ weil der Herr mein Gefühl darüber begehret. In Hoffnung derhalben geneigten Annehmens/ wünsche von grund des Hertzens dem Herren in seinem zunehmenden Alter/ von Gott allezeit einen beständig-freudigen Geist; und allen beyden / continairende beste Leibes-disposition, nebst allem andern/ selbst-verlangtem Wolergehen: und verharre Meiner sonders groß-geneigt-viel-geehrt- und liebwerthen Herren. Kiel/ den Octobr. 1674. stets beflistenster dienst-fertiger Freund/ DBMD de dritte Rose/ wie die vorigen/ ohne Dornen / Jhm lang-erfreulich bkühen/ annehmliche Früchte bringen/ und eher nicht/ als nach beyderseits erlangtem geruhigem Alter/ für dem unvermeidlichen Nord-Wind der uns allen gemeinen [unleserliches Material]keit/ sich neigen. Immittels/ was benebenst dann Jhn betrifft/ mein gleichfals viel-geneigt-geehrt-liebwerthester Herr KRAHMER/ daß auch Sein nahme hiemit wird/ auf dieses Papier Sich einzufinden/ von mir bemühet/ wolle Er nicht übel deuten; inmassen solches das Loß/ dessen ich kurtz vorher erwehnt/ gemacht/ und meinem ermessen nach/ Krahmer/ und Pfenninge Sich allzeit gantz wol zusamnen geschicket haben. Am allermeisten ist solches seinen vielfältigen Meriten/ die Er mir beständig biß anher/ in Beföderung meiner geringfügigen Correspondenz, und andern Dingen bezeigt/ und meiner daher-gefaßten gantz dienstschuldigsten Liebe zuzuschreiben. Zu geschweigen/ daß deßfals ich mit keinem bloßen Mercurialischen Geist / sondern einem Mann von mir bewusten etwas curiösern Schrodt und Korn vermeine zuthn zu haben: davon Ich jedoch nicht deutlicher schreiben mag/ theils gegen Jhm keinen etwa-besonderlichen Neid zu erwecken; theils und am allermeisten/ aldieweil weder des Herrn Pietät/ noch meine eigene Gewohn- und Freyheit des Gemüths verträgt/ auch nur dem Schein müssiger flatterey / Raum zu geben: obschon ich mit bestand der Warheit zeugen/ und der Herr/ Gewissens wegen / ohne Schamröthe gestehen könte/ daß eben so viel/ oder nicht viel mindern Theil dessen/ was in Italien die Stadt Neapolis an dem berühmtund gelehrten simpliciario, Ferrando Imperato, und die Stadt Verona, an Calceolario, und seinen Nach folgern/ gehabt/ die Löblichste Respubliqv Hamburg heutiges Tages landkündig an den Herren Langermännern/ und in geheim an Herrn Johann Krahmern besitze. Und gleichwie bey Herrn D. Pfenningen ich bey gegenwärtiger Gelegenheit gesucht/ den billichen Verdruß/ den Er etwa bey Durchlesung dieses meines Kunst-Kammer-Discurses schöpffen möchte/ durch Zusatz einer merck würdigen Centifolien-Rose/ in etwas zu besänsttigen: also / dem Herrn gleichergestalt alle besorgliche Unlust zubenehmen/ habe vor gut befunden / Anhangß-weise mein Bedencken dabey zufügen/ so ich habe/ über die von dem Herrn vor diesen mir-übersendete Brasilianische Frucht/ Kavits genannt; vorauß/ weil der Herr mein Gefühl darüber begehret. In Hoffnung derhalben geneigten Annehmens/ wünsche von grund des Hertzens dem Herren in seinem zunehmenden Alter/ von Gott allezeit einen beständig-freudigen Geist; und allen beyden / continairende beste Leibes-disposition, nebst allem andern/ selbst-verlangtem Wolergehen: und verharre Meiner sonders groß-geneigt-viel-geehrt- und liebwerthen Herren. 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Am allermeisten ist solches seinen vielfältigen Meriten/ die Er mir beständig biß anher/ in Beföderung meiner geringfügigen Correspondenz, und andern Dingen bezeigt/ und meiner daher-gefaßten gantz dienstschuldigsten Liebe zuzuschreiben. Zu geschweigen/ daß deßfals ich mit keinem bloßen Mercurialischen Geist / sondern einem Mann von mir bewusten etwas curiösern Schrodt und Korn vermeine zuthn zu haben: davon Ich jedoch nicht deutlicher schreiben mag/ theils gegen Jhm keinen etwa-besonderlichen Neid zu erwecken; theils und am allermeisten/ aldieweil weder des Herrn Pietät/ noch meine eigene Gewohn- und Freyheit des Gemüths verträgt/ auch nur dem Schein müssiger flatterey / Raum zu geben: obschon ich mit bestand der Warheit zeugen/ und der Herr/ Gewissens wegen / ohne Schamröthe gestehen könte/ daß eben so viel/ oder nicht viel mindern Theil dessen/ was in Italien die Stadt Neapolis an dem berühmtund gelehrten simpliciario, Ferrando Imperato, und die Stadt Verona, an Calceolario, und seinen Nach folgern/ gehabt/ die Löblichste Respubliqv Hamburg heutiges Tages landkündig an den Herren Langermännern/ und in geheim an Herrn Johann Krahmern besitze.</p> <p>Und gleichwie bey Herrn D. Pfenningen ich bey gegenwärtiger Gelegenheit gesucht/ den billichen Verdruß/ den Er etwa bey Durchlesung dieses meines Kunst-Kammer-Discurses schöpffen möchte/ durch Zusatz einer merck würdigen Centifolien-Rose/ in etwas zu besänsttigen: also / dem Herrn gleichergestalt alle besorgliche Unlust zubenehmen/ habe vor gut befunden / Anhangß-weise mein Bedencken dabey zufügen/ so ich habe/ über die von dem Herrn vor diesen mir-übersendete Brasilianische Frucht/ Kavits genannt; vorauß/ weil der Herr mein Gefühl darüber begehret.</p> <p>In Hoffnung derhalben geneigten Annehmens/ wünsche von grund des Hertzens dem Herren in seinem zunehmenden Alter/ von Gott allezeit einen beständig-freudigen Geist; und allen beyden / continairende beste Leibes-disposition, nebst allem andern/ selbst-verlangtem Wolergehen: und verharre</p> <p>Meiner sonders groß-geneigt-viel-geehrt- und liebwerthen Herren.</p> <p>Kiel/ den Octobr. 1674.</p> <p>stets beflistenster dienst-fertiger Freund/</p> <p>DBMD</p> </div> </body> </text> </TEI> [0576]
de dritte Rose/ wie die vorigen/ ohne Dornen / Jhm lang-erfreulich bkühen/ annehmliche Früchte bringen/ und eher nicht/ als nach beyderseits erlangtem geruhigem Alter/ für dem unvermeidlichen Nord-Wind der uns allen gemeinen _ keit/ sich neigen.
Immittels/ was benebenst dann Jhn betrifft/ mein gleichfals viel-geneigt-geehrt-liebwerthester Herr KRAHMER/ daß auch Sein nahme hiemit wird/ auf dieses Papier Sich einzufinden/ von mir bemühet/ wolle Er nicht übel deuten; inmassen solches das Loß/ dessen ich kurtz vorher erwehnt/ gemacht/ und meinem ermessen nach/ Krahmer/ und Pfenninge Sich allzeit gantz wol zusamnen geschicket haben. Am allermeisten ist solches seinen vielfältigen Meriten/ die Er mir beständig biß anher/ in Beföderung meiner geringfügigen Correspondenz, und andern Dingen bezeigt/ und meiner daher-gefaßten gantz dienstschuldigsten Liebe zuzuschreiben. Zu geschweigen/ daß deßfals ich mit keinem bloßen Mercurialischen Geist / sondern einem Mann von mir bewusten etwas curiösern Schrodt und Korn vermeine zuthn zu haben: davon Ich jedoch nicht deutlicher schreiben mag/ theils gegen Jhm keinen etwa-besonderlichen Neid zu erwecken; theils und am allermeisten/ aldieweil weder des Herrn Pietät/ noch meine eigene Gewohn- und Freyheit des Gemüths verträgt/ auch nur dem Schein müssiger flatterey / Raum zu geben: obschon ich mit bestand der Warheit zeugen/ und der Herr/ Gewissens wegen / ohne Schamröthe gestehen könte/ daß eben so viel/ oder nicht viel mindern Theil dessen/ was in Italien die Stadt Neapolis an dem berühmtund gelehrten simpliciario, Ferrando Imperato, und die Stadt Verona, an Calceolario, und seinen Nach folgern/ gehabt/ die Löblichste Respubliqv Hamburg heutiges Tages landkündig an den Herren Langermännern/ und in geheim an Herrn Johann Krahmern besitze.
Und gleichwie bey Herrn D. Pfenningen ich bey gegenwärtiger Gelegenheit gesucht/ den billichen Verdruß/ den Er etwa bey Durchlesung dieses meines Kunst-Kammer-Discurses schöpffen möchte/ durch Zusatz einer merck würdigen Centifolien-Rose/ in etwas zu besänsttigen: also / dem Herrn gleichergestalt alle besorgliche Unlust zubenehmen/ habe vor gut befunden / Anhangß-weise mein Bedencken dabey zufügen/ so ich habe/ über die von dem Herrn vor diesen mir-übersendete Brasilianische Frucht/ Kavits genannt; vorauß/ weil der Herr mein Gefühl darüber begehret.
In Hoffnung derhalben geneigten Annehmens/ wünsche von grund des Hertzens dem Herren in seinem zunehmenden Alter/ von Gott allezeit einen beständig-freudigen Geist; und allen beyden / continairende beste Leibes-disposition, nebst allem andern/ selbst-verlangtem Wolergehen: und verharre
Meiner sonders groß-geneigt-viel-geehrt- und liebwerthen Herren.
Kiel/ den Octobr. 1674.
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