Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.§. 15. Endlich gehöret auch die PEZETTA RUBRA oder rothe Pezetten hieher/ welche entweder auß dem besten Crespon oder saubersten Holländischen Leinwad / welche mit den Cochinellen wohl tingiret müssen seyn/ bestehet/ und deßwegen bey uns die Läpgen-Farb genennet wird. Die besten kommen von Constantinopel/ sind hoch an der Farb; und wann sie gut/ färben sie schön roth. Werden von dem Weibs-Volck sehr zur Schmincken gesucht / und färbt man sonsten auch allerhand Confituren und Aquavit damit. Die blaue Pezetten gehöret anderstwo hin. §. 16. An statt der Pezetten gebrauchen sich andere der rothen Portugiesischen Wolle / welche auß Portugall kommet/ und nichts anderst/ als eine mit den Cochinellen gefärbte Baum-Wolle ist/ welche zu runden Küchlein/ in der grösse und dicke eines Reichs-Thalers formiret/ und also verhandelt wird: Ist aber so gemein und bekandt nicht/ wie die Pezetten. Sie muß indessen schön roth/ recht trocken und sauber seyn: dann sie ingleichen die Früchten und Gallret zu färben gebrauchet wird. Von der Carta di Spagna oder dem Spanischen Roth auff Blättern (mit welchem das Spanische Roth auff Porcellin oder in Muscheln übereinkombt) ist anderwerts schon gehandelt worden/ beyde aber finden sich bey den Parfumierern/ welche über solche und dergleichen Marchandisen eigene Catalogos führen. §. 15. Endlich gehöret auch die PEZETTA RUBRA oder rothe Pezetten hieher/ welche entweder auß dem besten Crespon oder saubersten Holländischen Leinwad / welche mit den Cochinellen wohl tingiret müssen seyn/ bestehet/ und deßwegen bey uns die Läpgen-Farb genennet wird. Die besten kommen von Constantinopel/ sind hoch an der Farb; und wann sie gut/ färben sie schön roth. Werden von dem Weibs-Volck sehr zur Schmincken gesucht / und färbt man sonsten auch allerhand Confituren und Aquavit damit. Die blaue Pezetten gehöret anderstwo hin. §. 16. An statt der Pezetten gebrauchen sich andere der rothen Portugiesischen Wolle / welche auß Portugall kommet/ und nichts anderst/ als eine mit den Cochinellen gefärbte Baum-Wolle ist/ welche zu runden Küchlein/ in der grösse und dicke eines Reichs-Thalers formiret/ und also verhandelt wird: Ist aber so gemein und bekandt nicht/ wie die Pezetten. Sie muß indessen schön roth/ recht trocken und sauber seyn: dann sie ingleichen die Früchten und Gallret zu färben gebrauchet wird. Von der Carta di Spagna oder dem Spanischen Roth auff Blättern (mit welchem das Spanische Roth auff Porcellin oder in Muscheln übereinkombt) ist anderwerts schon gehandelt worden/ beyde aber finden sich bey den Parfumierern/ welche über solche und dergleichen Marchandisen eigene Catalogos führen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0572" n="520"/> </div> <div> <head>§. 15.</head> <p>Endlich gehöret auch die</p> <p> <hi rendition="#k">PEZETTA RUBRA oder rothe Pezetten</hi> </p> <p>hieher/ welche entweder auß dem besten Crespon oder saubersten Holländischen Leinwad / welche mit den Cochinellen wohl tingiret müssen seyn/ bestehet/ und deßwegen bey uns die Läpgen-Farb genennet wird. Die besten kommen von Constantinopel/ sind hoch an der Farb; und wann sie gut/ färben sie schön roth. Werden von dem Weibs-Volck sehr zur Schmincken gesucht / und färbt man sonsten auch allerhand Confituren und Aquavit damit. Die</p> <p>blaue Pezetten</p> <p>gehöret anderstwo hin.</p> </div> <div> <head>§. 16.</head> <p>An statt der Pezetten gebrauchen sich andere</p> <p>der rothen Portugiesischen Wolle /</p> <p>welche auß Portugall kommet/ und nichts anderst/ als eine mit den Cochinellen gefärbte Baum-Wolle ist/ welche zu runden Küchlein/ in der grösse und dicke eines Reichs-Thalers formiret/ und also verhandelt wird: Ist aber so gemein und bekandt nicht/ wie die Pezetten. Sie muß indessen schön roth/ recht trocken und sauber seyn: dann sie ingleichen die Früchten und Gallret zu färben gebrauchet wird. Von der Carta di Spagna oder dem Spanischen Roth auff Blättern (mit welchem das Spanische Roth auff Porcellin oder in Muscheln übereinkombt) ist anderwerts schon gehandelt worden/ beyde aber finden sich bey den Parfumierern/ welche über solche und dergleichen Marchandisen eigene Catalogos führen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [520/0572]
§. 15. Endlich gehöret auch die
PEZETTA RUBRA oder rothe Pezetten
hieher/ welche entweder auß dem besten Crespon oder saubersten Holländischen Leinwad / welche mit den Cochinellen wohl tingiret müssen seyn/ bestehet/ und deßwegen bey uns die Läpgen-Farb genennet wird. Die besten kommen von Constantinopel/ sind hoch an der Farb; und wann sie gut/ färben sie schön roth. Werden von dem Weibs-Volck sehr zur Schmincken gesucht / und färbt man sonsten auch allerhand Confituren und Aquavit damit. Die
blaue Pezetten
gehöret anderstwo hin.
§. 16. An statt der Pezetten gebrauchen sich andere
der rothen Portugiesischen Wolle /
welche auß Portugall kommet/ und nichts anderst/ als eine mit den Cochinellen gefärbte Baum-Wolle ist/ welche zu runden Küchlein/ in der grösse und dicke eines Reichs-Thalers formiret/ und also verhandelt wird: Ist aber so gemein und bekandt nicht/ wie die Pezetten. Sie muß indessen schön roth/ recht trocken und sauber seyn: dann sie ingleichen die Früchten und Gallret zu färben gebrauchet wird. Von der Carta di Spagna oder dem Spanischen Roth auff Blättern (mit welchem das Spanische Roth auff Porcellin oder in Muscheln übereinkombt) ist anderwerts schon gehandelt worden/ beyde aber finden sich bey den Parfumierern/ welche über solche und dergleichen Marchandisen eigene Catalogos führen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/572 |
Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/572>, abgerufen am 04.03.2025. |