Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.sehr geheim und vor ein gewisses Mittel gegen die schwere Noth gehalten worden/ welches auß Lieb gegen das gemeine Beste hiemit auch entdecken will: Es finden sich nehmlich in dem Schweins-Kopff auff beyden Seithen einige gantz weisse mürbe Beinlein/ welche nichts anderst/ als das öberste Theil des Meatus auditorii sind / welche die Metzger/ so Wissenschafft davon haben/ heimlich abknippen/ und denjenigen/ so sie bestellen/ zukommen lassen: diese Beinlein haben etwas sonderliches in sich/ und weilen das Gehirn darauff lieget/ schlägt sich ohne Zweiffel ein starckes [unleserliches Material]. vol. hinein / vermittelst dessen sie sicherlich ein grosses in der fallenden Sucht praestiren/ und deßwegen biß daher in Geheim gehalten worden. §. 6. Sonsten führen die Materialisten und Apothecker hier zu Land auch zuweilen die Bononische Würst und so genandte MORTADELLE, welche zum Theil auch von den Schweinen herrühren/ und auch hier zu Land also können gemacht werden: Nehme 6. [unleserliches Material]. Rindfleisch vom Lendenbraten/ lege es anderthalb Stund in frisch Wasser / darnach hack es ziemlich/ doch nicht gar zu klein/ hierzu 3. [unleserliches Material]. Schwein-Fleisch/ I. [unleserliches Material]. Speck/ klein geschnitten/ 4. Loth Pfeffer/ gröblich zerstossen/ I. Loth gar klein gestossen Saltz/ mische es wohl unter einander: nimb hernach die mittlere Ochsendärme/ und laß sie rein außsaubern/ fülle sie darnach starck auffeinander/ und wann sie nach Belieben mit Stecklein der Länge nach verbunden sind/ so hänge sie 3. Tag in die Luft/ damit sie ein wenig außtrucknen/ hernach 9. Tag in den Schornstein/ so halten sie sich Jahr und Tag. Kaufft man sie aber bey den Italianern (welche sie auß der Provence in Franckreich oder auch Italien kommen lassen) sehe man zu/ daß sie nicht schimlicht/ ranzicht und abgeschmackt seyen. Das XVIII. Capitel. Von PEDRA DEL PORCO.
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sehr geheim und vor ein gewisses Mittel gegen die schwere Noth gehalten worden/ welches auß Lieb gegen das gemeine Beste hiemit auch entdecken will: Es finden sich nehmlich in dem Schweins-Kopff auff beyden Seithen einige gantz weisse mürbe Beinlein/ welche nichts anderst/ als das öberste Theil des Meatus auditorii sind / welche die Metzger/ so Wissenschafft davon haben/ heimlich abknippen/ und denjenigen/ so sie bestellen/ zukommen lassen: diese Beinlein haben etwas sonderliches in sich/ und weilen das Gehirn darauff lieget/ schlägt sich ohne Zweiffel ein starckes [unleserliches Material]. vol. hinein / vermittelst dessen sie sicherlich ein grosses in der fallenden Sucht praestiren/ und deßwegen biß daher in Geheim gehalten worden. §. 6. Sonsten führen die Materialisten und Apothecker hier zu Land auch zuweilen die Bononische Würst und so genandte MORTADELLE, welche zum Theil auch von den Schweinen herrühren/ und auch hier zu Land also können gemacht werden: Nehme 6. [unleserliches Material]. Rindfleisch vom Lendenbraten/ lege es anderthalb Stund in frisch Wasser / darnach hack es ziemlich/ doch nicht gar zu klein/ hierzu 3. [unleserliches Material]. Schwein-Fleisch/ I. [unleserliches Material]. Speck/ klein geschnitten/ 4. Loth Pfeffer/ gröblich zerstossen/ I. Loth gar klein gestossen Saltz/ mische es wohl unter einander: nimb hernach die mittlere Ochsendärme/ und laß sie rein außsaubern/ fülle sie darnach starck auffeinander/ und wañ sie nach Belieben mit Stecklein der Länge nach verbunden sind/ so hänge sie 3. Tag in die Luft/ damit sie ein wenig außtrucknen/ hernach 9. Tag in den Schornstein/ so halten sie sich Jahr und Tag. Kaufft man sie aber bey den Italianern (welche sie auß der Provence in Franckreich oder auch Italien kommen lassen) sehe man zu/ daß sie nicht schimlicht/ ranzicht und abgeschmackt seyen. Das XVIII. Capitel. Von PEDRA DEL PORCO.
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sehr geheim und vor ein gewisses Mittel gegen die schwere Noth gehalten worden/ welches auß Lieb gegen das gemeine Beste hiemit auch entdecken will: Es finden sich nehmlich in dem Schweins-Kopff auff beyden Seithen einige gantz weisse mürbe Beinlein/ welche nichts anderst/ als das öberste Theil des Meatus auditorii sind / welche die Metzger/ so Wissenschafft davon haben/ heimlich abknippen/ und denjenigen/ so sie bestellen/ zukommen lassen: diese Beinlein haben etwas sonderliches in sich/ und weilen das Gehirn darauff lieget/ schlägt sich ohne Zweiffel ein starckes _ . vol. hinein / vermittelst dessen sie sicherlich ein grosses in der fallenden Sucht praestiren/ und deßwegen biß daher in Geheim gehalten worden.
§. 6. Sonsten führen die Materialisten und Apothecker hier zu Land auch zuweilen die Bononische Würst und so genandte
MORTADELLE,
welche zum Theil auch von den Schweinen herrühren/ und auch hier zu Land also können gemacht werden: Nehme 6. _ . Rindfleisch vom Lendenbraten/ lege es anderthalb Stund in frisch Wasser / darnach hack es ziemlich/ doch nicht gar zu klein/ hierzu 3. _ . Schwein-Fleisch/ I. _ . Speck/ klein geschnitten/ 4. Loth Pfeffer/ gröblich zerstossen/ I. Loth gar klein gestossen Saltz/ mische es wohl unter einander: nimb hernach die mittlere Ochsendärme/ und laß sie rein außsaubern/ fülle sie darnach starck auffeinander/ und wañ sie nach Belieben mit Stecklein der Länge nach verbunden sind/ so hänge sie 3. Tag in die Luft/ damit sie ein wenig außtrucknen/ hernach 9. Tag in den Schornstein/ so halten sie sich Jahr und Tag. Kaufft man sie aber bey den Italianern (welche sie auß der Provence in Franckreich oder auch Italien kommen lassen) sehe man zu/ daß sie nicht schimlicht/ ranzicht und abgeschmackt seyen.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/501>, abgerufen am 04.03.2025. |