Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.ret in seinen Anmerckungen über des Neri Glaßmacher-Kunst pag. 307. wie auch Wormius in Mus. Beyfall geben. C. Hoffmannus vermeynet in Tract. de Med. Offic. pag. 27. es käme von den Zecken. Körner her/ und wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 759. glaubet/ auß deren Gewächs/ nemblich dem Ricino Jndico. Hergegen setzet Pomet in seiner Material Kammer p. 240. ein ander seltzames Kraut/ so weder Blätter / noch Blumen hat/ darvon nach seiner Meynung/ (welche/ wie es scheinet/ ihm die Siamische Gesandschafft/ deren Bediente eine quantität Gummi Guttae mitbrachten/ vorgeschwätzet haben) herfliesse. Allein nunmehr hat man beffere Nachricht/ daß dieses Gnmmi vielmehr auß einem Baum dringe/ welcher Früchte/ wie Pomerantzen träget und unter dem Nahmen Cuddam-pulli im ersten Tomo des Horti Malabarici Fig. 24. pag. 41. abgebildet und vom Rajo in Hist. Pl. pag. 1661. beschrieben wird; wiewohl Doct. Syen in seinen Anmerckungen über gemeldten Hortum Malabaricum dieses vor eine eigene Art halten/ und von dem gemeinen/ so auß einer frembden Wolffs-Milch entspringe/ unterterscheiden will/ wie Sam. Dale in seiner Pharmacologia pag. 438. in Obacht genommen hat. §. 7. Das besie muß schön hell/ glatt/ gelb und nicht sprenglicht vermischt seyn/ wie Marxius in seiner Material - Kammer pag. 100. zeiget. Zuweilen findet sich ein rothes/ clares und durchfichtiges Hartz in den gantzen Stückern/ wie die Aloes Socoterina anzusehen/ welches / so schön es auch scheine/ nichts tauget/ und weilen es so keine schöne Farb/ wie das rechte gibt/ zuverwerffen ist/ wie Pomet l. c. pag. 240. lehret. Hoffmannus hat in seinem Clav. Schroeder. pag. 636. noch eine andere Prob/ indem er setzet/ daß wann man das rechte Gummi guttae anstecke/ es ein blaulichte Flamme gebe und eine schwartze Asche zurück lasse. §. 8. Seine Kräfften kommen beynah mit dem Vitro [unleserliches Material]. überein/ indem es über und unter sich purgiret und alles überflüssige und böse Gewässer gewaltig auß dem Leibe treibet; weßwegen es in der Wassersucht/ Grätze und dergleichen Kranckheiten mit Bedacht kan gebrauchet werden. Daß es aber die Landstricher/ Bader und dergleichen Gesindel also ohne Unterscheid hingeben/ ist ein schädlicher Mißbrauch/ wodurch manche schlaffen geleget werden. Die Mahler brauchen es am meisten/ weilen es eine Dotter-gelbe Farb gibt und zur Mignatur - Arbeit dienlich ist. Wer aber ein mehrers darvon wissen will/ kan sich des Castelli Tract. de Gutta Gambodia zulegen / auch was Doct. Reudenius und Hoechstetterus (welche vor diesem einen grossen Disputat darüber gehabt) davon in einem eigenen Buch geschrieben haben/ lesen. ret in seinen Anmerckungen über des Neri Glaßmacher-Kunst pag. 307. wie auch Wormius in Mus. Beyfall geben. C. Hoffmannus vermeynet in Tract. de Med. Offic. pag. 27. es käme von den Zecken. Körner her/ und wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 759. glaubet/ auß deren Gewächs/ nemblich dem Ricino Jndico. Hergegen setzet Pomet in seiner Material Kammer p. 240. ein ander seltzames Kraut/ so weder Blätter / noch Blumen hat/ darvon nach seiner Meynung/ (welche/ wie es scheinet/ ihm die Siamische Gesandschafft/ deren Bediente eine quantität Gummi Guttae mitbrachten/ vorgeschwätzet haben) herfliesse. Allein nunmehr hat man beffere Nachricht/ daß dieses Gnmmi vielmehr auß einem Baum dringe/ welcher Früchte/ wie Pomerantzen träget und unter dem Nahmen Cuddam-pulli im ersten Tomô des Horti Malabarici Fig. 24. pag. 41. abgebildet und vom Rajo in Hist. Pl. pag. 1661. beschrieben wird; wiewohl Doct. Syen in seinen Anmerckungen über gemeldten Hortum Malabaricum dieses vor eine eigene Art halten/ und von dem gemeinen/ so auß einer frembden Wolffs-Milch entspringe/ unterterscheiden will/ wie Sam. Dale in seiner Pharmacologiâ pag. 438. in Obacht genommen hat. §. 7. Das besie muß schön hell/ glatt/ gelb und nicht sprenglicht vermischt seyn/ wie Marxius in seiner Material - Kammer pag. 100. zeiget. Zuweilen findet sich ein rothes/ clares und durchfichtiges Hartz in den gantzen Stückern/ wie die Aloes Socoterina anzusehen/ welches / so schön es auch scheine/ nichts tauget/ und weilen es so keine schöne Farb/ wie das rechte gibt/ zuverwerffen ist/ wie Pomet l. c. pag. 240. lehret. Hoffmannus hat in seinem Clav. Schroeder. pag. 636. noch eine andere Prob/ indem er setzet/ daß wann man das rechte Gummi guttae anstecke/ es ein blaulichte Flamme gebe und eine schwartze Asche zurück lasse. §. 8. Seine Kräfften kommen beynah mit dem Vitro [unleserliches Material]. überein/ indem es über und unter sich purgiret und alles überflüssige und böse Gewässer gewaltig auß dem Leibe treibet; weßwegen es in der Wassersucht/ Grätze und dergleichen Kranckheiten mit Bedacht kan gebrauchet werden. Daß es aber die Landstricher/ Bader und dergleichen Gesindel also ohne Unterscheid hingeben/ ist ein schädlicher Mißbrauch/ wodurch manche schlaffen geleget werden. Die Mahler brauchen es am meisten/ weilen es eine Dotter-gelbe Farb gibt und zur Mignatur - Arbeit dienlich ist. Wer aber ein mehrers darvon wissen will/ kan sich des Castelli Tract. de Guttâ Gambodiâ zulegen / auch was Doct. Reudenius und Hoechstetterus (welche vor diesem einen grossen Disputat darüber gehabt) davon in einem eigenen Buch geschrieben haben/ lesen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0431" n="385"/> ret in seinen Anmerckungen über des Neri Glaßmacher-Kunst pag. 307. wie auch Wormius in Mus. Beyfall geben. C. Hoffmannus vermeynet in Tract. de Med. Offic. pag. 27. es käme von den Zecken. Körner her/ und wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 759. glaubet/ auß deren Gewächs/ nemblich dem Ricino Jndico. Hergegen setzet Pomet in seiner Material Kammer p. 240. ein ander seltzames Kraut/ so weder Blätter / noch Blumen hat/ darvon nach seiner Meynung/ (welche/ wie es scheinet/ ihm die Siamische Gesandschafft/ deren Bediente eine quantität Gummi Guttae mitbrachten/ vorgeschwätzet haben) herfliesse. Allein nunmehr hat man beffere Nachricht/ daß dieses Gnmmi vielmehr auß einem Baum dringe/ welcher Früchte/ wie Pomerantzen träget und unter dem Nahmen Cuddam-pulli im ersten Tomô des Horti Malabarici Fig. 24. pag. 41. abgebildet und vom Rajo in Hist. Pl. pag. 1661. beschrieben wird; wiewohl Doct. Syen in seinen Anmerckungen über gemeldten Hortum Malabaricum dieses vor eine eigene Art halten/ und von dem gemeinen/ so auß einer frembden Wolffs-Milch entspringe/ unterterscheiden will/ wie Sam. Dale in seiner Pharmacologiâ pag. 438. in Obacht genommen hat.</p> </div> <div> <head>§. 7.</head> <p>Das besie muß schön hell/ glatt/ gelb und nicht sprenglicht vermischt seyn/ wie Marxius in seiner Material - Kammer pag. 100. zeiget. Zuweilen findet sich ein rothes/ clares und durchfichtiges Hartz in den gantzen Stückern/ wie die Aloes Socoterina anzusehen/ welches / so schön es auch scheine/ nichts tauget/ und weilen es so keine schöne Farb/ wie das rechte gibt/ zuverwerffen ist/ wie Pomet l. c. pag. 240. lehret. Hoffmannus hat in seinem Clav. Schroeder. pag. 636. noch eine andere Prob/ indem er setzet/ daß wann man das rechte Gummi guttae anstecke/ es ein blaulichte Flamme gebe und eine schwartze Asche zurück lasse.</p> </div> <div> <head>§. 8.</head> <p>Seine Kräfften kommen beynah mit dem Vitro <gap reason="illegible"/>. überein/ indem es über und unter sich purgiret und alles überflüssige und böse Gewässer gewaltig auß dem Leibe treibet; weßwegen es in der Wassersucht/ Grätze und dergleichen Kranckheiten mit Bedacht kan gebrauchet werden. Daß es aber die Landstricher/ Bader und dergleichen Gesindel also ohne Unterscheid hingeben/ ist ein schädlicher Mißbrauch/ wodurch manche schlaffen geleget werden. Die Mahler brauchen es am meisten/ weilen es eine Dotter-gelbe Farb gibt und zur Mignatur - Arbeit dienlich ist. Wer aber ein mehrers darvon wissen will/ kan sich des Castelli Tract. de Guttâ Gambodiâ zulegen / auch was Doct. Reudenius und Hoechstetterus (welche vor diesem einen grossen Disputat darüber gehabt) davon in einem eigenen Buch geschrieben haben/ lesen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [385/0431]
ret in seinen Anmerckungen über des Neri Glaßmacher-Kunst pag. 307. wie auch Wormius in Mus. Beyfall geben. C. Hoffmannus vermeynet in Tract. de Med. Offic. pag. 27. es käme von den Zecken. Körner her/ und wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 759. glaubet/ auß deren Gewächs/ nemblich dem Ricino Jndico. Hergegen setzet Pomet in seiner Material Kammer p. 240. ein ander seltzames Kraut/ so weder Blätter / noch Blumen hat/ darvon nach seiner Meynung/ (welche/ wie es scheinet/ ihm die Siamische Gesandschafft/ deren Bediente eine quantität Gummi Guttae mitbrachten/ vorgeschwätzet haben) herfliesse. Allein nunmehr hat man beffere Nachricht/ daß dieses Gnmmi vielmehr auß einem Baum dringe/ welcher Früchte/ wie Pomerantzen träget und unter dem Nahmen Cuddam-pulli im ersten Tomô des Horti Malabarici Fig. 24. pag. 41. abgebildet und vom Rajo in Hist. Pl. pag. 1661. beschrieben wird; wiewohl Doct. Syen in seinen Anmerckungen über gemeldten Hortum Malabaricum dieses vor eine eigene Art halten/ und von dem gemeinen/ so auß einer frembden Wolffs-Milch entspringe/ unterterscheiden will/ wie Sam. Dale in seiner Pharmacologiâ pag. 438. in Obacht genommen hat.
§. 7. Das besie muß schön hell/ glatt/ gelb und nicht sprenglicht vermischt seyn/ wie Marxius in seiner Material - Kammer pag. 100. zeiget. Zuweilen findet sich ein rothes/ clares und durchfichtiges Hartz in den gantzen Stückern/ wie die Aloes Socoterina anzusehen/ welches / so schön es auch scheine/ nichts tauget/ und weilen es so keine schöne Farb/ wie das rechte gibt/ zuverwerffen ist/ wie Pomet l. c. pag. 240. lehret. Hoffmannus hat in seinem Clav. Schroeder. pag. 636. noch eine andere Prob/ indem er setzet/ daß wann man das rechte Gummi guttae anstecke/ es ein blaulichte Flamme gebe und eine schwartze Asche zurück lasse.
§. 8. Seine Kräfften kommen beynah mit dem Vitro _ . überein/ indem es über und unter sich purgiret und alles überflüssige und böse Gewässer gewaltig auß dem Leibe treibet; weßwegen es in der Wassersucht/ Grätze und dergleichen Kranckheiten mit Bedacht kan gebrauchet werden. Daß es aber die Landstricher/ Bader und dergleichen Gesindel also ohne Unterscheid hingeben/ ist ein schädlicher Mißbrauch/ wodurch manche schlaffen geleget werden. Die Mahler brauchen es am meisten/ weilen es eine Dotter-gelbe Farb gibt und zur Mignatur - Arbeit dienlich ist. Wer aber ein mehrers darvon wissen will/ kan sich des Castelli Tract. de Guttâ Gambodiâ zulegen / auch was Doct. Reudenius und Hoechstetterus (welche vor diesem einen grossen Disputat darüber gehabt) davon in einem eigenen Buch geschrieben haben/ lesen.
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