Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.schmäcke/ ist gewiß verfälscht/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 181. davon judiciret. §. 9. Den Kräfften nach hat dieses Gummi eine anhaltende und sehr heilende Tugendt/ weßwegen es innerlich gegen die Rothe-Ruhr und das Blutspeyen gegeben wird/ gegen welches Oribasius, ein alter Artzt/ ein gewisse Lattwerg darauß verfertiget/ wie dann auch Pillen darauß gemacht werden/ welche im Disp. Aug. zu sehen sind. Eusserlich heilet es die Fleisch-Wunde sehr bald / weßwegen es auch Fleisch-Leime und Sarcocolla genennet wird; Dahero die Barbierer ihre Hefft-Pflaster davon machen/ wie Ettmüllerus in Commentario Schroederiano pag. 721. bezeuget: Und weilen es wegen seines schleimichten und leimichten Saffts die scharffätzende Feuchtigkeiten sehr besänfftigen kan/ so wird es auch zu dem Beisen und Röthe der Augen gelobet und zu dem End in Rosen. Wasser oder Frauen-Milch zerlassen und in die Augen getropfft / worvon Schroederus in seinem Buch pag. 200. und dessen Außleger Fridericus Hoffmannus in Clav. pag. 600. mit mehrerem zu sehen ist. Das V. Capitel Von dem Weyrauch/ Gummi Anime, Cancamo und Copal.
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§. 1. DEr Weyrauch/ THUS, oder OLIBANUM ist ein bleich-gelbes/ hartes/ und durchsichtiges Hartz / so theils auß kleinen Körnern/ wie der Mastix/ theils auß grösseren Granis von unterschiedlicher Gestalt bestehet/ auch einen etwas bitteren und hartzichten Geschmack und guten Geruch hat: Wird meistens aus Ost-Indien und Türckey zu uns heraus gebracht; wiewohlen heut zu Tag die Compagnie in Franckreich auch eine Art auß Wef[unleserliches Material] Indien gebracht hat/ wie drunten soll gezeiget werden. §. 2. Von dem Baum dieses Gummi hat man bißdaher noch nichts gewisses erfahren können: und ob zwar einige dessen Blätter des Birn-Baums/ andere ven Esch-Lorbeern- oder Weiden-Blättern verglichen: Noch andere aber ei- schmäcke/ ist gewiß verfälscht/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 181. davon judiciret. §. 9. Den Kräfften nach hat dieses Gummi eine anhaltende und sehr heilende Tugendt/ weßwegen es innerlich gegen die Rothe-Ruhr und das Blutspeyen gegeben wird/ gegen welches Oribasius, ein alter Artzt/ ein gewisse Lattwerg darauß verfertiget/ wie dann auch Pillen darauß gemacht werden/ welche im Disp. Aug. zu sehen sind. Eusserlich heilet es die Fleisch-Wunde sehr bald / weßwegen es auch Fleisch-Leime und Sarcocolla genennet wird; Dahero die Barbierer ihre Hefft-Pflaster davon machen/ wie Ettmüllerus in Commentario Schroederiano pag. 721. bezeuget: Und weilen es wegen seines schleimichten und leimichten Saffts die scharffätzende Feuchtigkeiten sehr besänfftigen kan/ so wird es auch zu dem Beisen und Röthe der Augen gelobet und zu dem End in Rosen. Wasser oder Frauen-Milch zerlassen und in die Augen getropfft / worvon Schroederus in seinem Buch pag. 200. und dessen Außleger Fridericus Hoffmannus in Clav. pag. 600. mit mehrerem zu sehen ist. Das V. Capitel Von dem Weyrauch/ Gummi Anime, Cancamô und Copal.
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§. 1. DEr Weyrauch/ THUS, oder OLIBANUM ist ein bleich-gelbes/ hartes/ und durchsichtiges Hartz / so theils auß kleinen Körnern/ wie der Mastix/ theils auß grösseren Granis von unterschiedlicher Gestalt bestehet/ auch einen etwas bitteren und hartzichten Geschmack und guten Geruch hat: Wird meistens aus Ost-Indien und Türckey zu uns heraus gebracht; wiewohlen heut zu Tag die Compagnie in Franckreich auch eine Art auß Wef[unleserliches Material] Indien gebracht hat/ wie drunten soll gezeiget werden. §. 2. Von dem Baum dieses Gummi hat man bißdaher noch nichts gewisses erfahren können: und ob zwar einige dessen Blätter des Birn-Baums/ andere ven Esch-Lorbeern- oder Weiden-Blättern verglichen: Noch andere aber ei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0412" n="366"/> schmäcke/ ist gewiß verfälscht/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 181. davon judiciret.</p> </div> <div> <head>§. 9.</head> <p>Den Kräfften nach hat dieses Gummi eine anhaltende und sehr heilende Tugendt/ weßwegen es innerlich gegen die Rothe-Ruhr und das Blutspeyen gegeben wird/ gegen welches Oribasius, ein alter Artzt/ ein gewisse Lattwerg darauß verfertiget/ wie dann auch Pillen darauß gemacht werden/ welche im Disp. Aug. zu sehen sind. Eusserlich heilet es die Fleisch-Wunde sehr bald / weßwegen es auch Fleisch-Leime und Sarcocolla genennet wird; Dahero die Barbierer ihre Hefft-Pflaster davon machen/ wie Ettmüllerus in Commentario Schroederiano pag. 721. bezeuget: Und weilen es wegen seines schleimichten und leimichten Saffts die scharffätzende Feuchtigkeiten sehr besänfftigen kan/ so wird es auch zu dem Beisen und Röthe der Augen gelobet und zu dem End in Rosen. Wasser oder Frauen-Milch zerlassen und in die Augen getropfft / worvon Schroederus in seinem Buch pag. 200. und dessen Außleger Fridericus Hoffmannus in Clav. pag. 600. mit mehrerem zu sehen ist.</p> </div> <div> <head>Das V. Capitel</head> <p>Von dem Weyrauch/ Gummi Anime, Cancamô und Copal.</p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DEr Weyrauch/ THUS, oder OLIBANUM ist ein bleich-gelbes/ hartes/ und durchsichtiges Hartz / so theils auß kleinen Körnern/ wie der Mastix/ theils auß grösseren Granis von unterschiedlicher Gestalt bestehet/ auch einen etwas bitteren und hartzichten Geschmack und guten Geruch hat: Wird meistens aus Ost-Indien und Türckey zu uns heraus gebracht; wiewohlen heut zu Tag die Compagnie in Franckreich auch eine Art auß Wef<gap reason="illegible"/> Indien gebracht hat/ wie drunten soll gezeiget werden.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Von dem Baum dieses Gummi hat man bißdaher noch nichts gewisses erfahren können: und ob zwar einige dessen Blätter des Birn-Baums/ andere ven Esch-Lorbeern- oder Weiden-Blättern verglichen: Noch andere aber ei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [366/0412]
schmäcke/ ist gewiß verfälscht/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 181. davon judiciret.
§. 9. Den Kräfften nach hat dieses Gummi eine anhaltende und sehr heilende Tugendt/ weßwegen es innerlich gegen die Rothe-Ruhr und das Blutspeyen gegeben wird/ gegen welches Oribasius, ein alter Artzt/ ein gewisse Lattwerg darauß verfertiget/ wie dann auch Pillen darauß gemacht werden/ welche im Disp. Aug. zu sehen sind. Eusserlich heilet es die Fleisch-Wunde sehr bald / weßwegen es auch Fleisch-Leime und Sarcocolla genennet wird; Dahero die Barbierer ihre Hefft-Pflaster davon machen/ wie Ettmüllerus in Commentario Schroederiano pag. 721. bezeuget: Und weilen es wegen seines schleimichten und leimichten Saffts die scharffätzende Feuchtigkeiten sehr besänfftigen kan/ so wird es auch zu dem Beisen und Röthe der Augen gelobet und zu dem End in Rosen. Wasser oder Frauen-Milch zerlassen und in die Augen getropfft / worvon Schroederus in seinem Buch pag. 200. und dessen Außleger Fridericus Hoffmannus in Clav. pag. 600. mit mehrerem zu sehen ist.
Das V. Capitel Von dem Weyrauch/ Gummi Anime, Cancamô und Copal.
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§. 1. DEr Weyrauch/ THUS, oder OLIBANUM ist ein bleich-gelbes/ hartes/ und durchsichtiges Hartz / so theils auß kleinen Körnern/ wie der Mastix/ theils auß grösseren Granis von unterschiedlicher Gestalt bestehet/ auch einen etwas bitteren und hartzichten Geschmack und guten Geruch hat: Wird meistens aus Ost-Indien und Türckey zu uns heraus gebracht; wiewohlen heut zu Tag die Compagnie in Franckreich auch eine Art auß Wef_ Indien gebracht hat/ wie drunten soll gezeiget werden.
§. 2. Von dem Baum dieses Gummi hat man bißdaher noch nichts gewisses erfahren können: und ob zwar einige dessen Blätter des Birn-Baums/ andere ven Esch-Lorbeern- oder Weiden-Blättern verglichen: Noch andere aber ei-
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/412>, abgerufen am 23.02.2025. |