Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.von. So hat man auch ein destillirtes Wasser/ welches Aqua Mastichina heisset und einen Spiritum davon/ welche in eben solchen Kranckheiten dienlich sind/ von welchen nebst andern D. Ettmüller l. c. zu sehen ist. Eusserlich käuet man den Mastix gegen das Zahn-Wehe/ wacklende Zähne/ Flüsse und der gleichen; wie dann deßwegen die Pflaster an die Schläffe/ Räuch-Werck und andere Mittel davon zubereitet werden/ welche Strobelbergerus in seiner Mastichologiä, als einem besondern Tractat hiervon/ der lägne nach beschrieben hat. Die Mahler machen einen schönen Firniß davon/ dessen Beschreibung Kunkelius im zweyten Theil seiner Glaßmacher-Kunst pag. 26. mitgetheilet hat. Das XIII. Capitel Von dem weissen/ gelben und rothen SANDEL-Holtz.
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§. 1. OBschon einige der Meynung sind/ daß die drey Arten des Sandel-Holtz von einem Baum herkähmen und der Unterscheid der Farb nur von unterschiedlichen Ländern/ darinnen sie erwachsen/ herfliesse; so zeigen doch die heutige Botanici, als Hermannus, Dale und andere / daß solches mit dem rothen Sandel-Holtz keine statt habe/ dessen Baum gantz unter ein ander und von den beyden ersten gantz unterschiedene Geschlecht der Arborum siliquosarum gehöre / welches mit dem Brastlien-Holtz mehr übereinkommet/ vid. Dale Pharmac. pag. 464. §. 2. Was aber die andere beyde/ als das weisse und gelbe Sandel-Holtz/ betrifft/ so entspringen sie von einem Stamin eines Ost-Indianischen Baums Sarcanda genandt/ dessen auff der Insul Timor gantze Wälder zu finden sind: soll dem Esch-Baum nicht ungleich seyn/ und Früchte wie Kirschen tragen/ welche anfangs roth/ nachgehends aber/ wann sie zur Zeitigung gelangen / schwartz werden/ doch aber ohne Geschmack und untauglich seyn sollen. Dieser Baum nun hat an dem eusseren Theil des Stamms/ unter der Schale ein weisses/ mitten aber ein gelbes Holtz / unter welchen jenes SANTALUM oder (wie andere nach dem Ursprung schreiben) SANDALUM ALBUM, dieses aber SADALUM CITRINUM genennet wird. §. 3. SANDALUM ALBUM oder das weisse Sandel-Holtz ist ein hartes/ schweres und bleiehes Holtz/ wel- von. So hat man auch ein destillirtes Wasser/ welches Aqua Mastichina heisset und einen Spiritum davon/ welche in eben solchen Kranckheiten dienlich sind/ von welchen nebst andern D. Ettmüller l. c. zu sehen ist. Eusserlich käuet man den Mastix gegen das Zahn-Wehe/ wacklende Zähne/ Flüsse und der gleichen; wie dann deßwegen die Pflaster an die Schläffe/ Räuch-Werck und andere Mittel davon zubereitet werden/ welche Strobelbergerus in seiner Mastichologiä, als einem besondern Tractat hiervon/ der lägne nach beschrieben hat. Die Mahler machen einen schönen Firniß davon/ dessen Beschreibung Kunkelius im zweyten Theil seiner Glaßmacher-Kunst pag. 26. mitgetheilet hat. Das XIII. Capitel Von dem weissen/ gelben und rothen SANDEL-Holtz.
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§. 1. OBschon einige der Meynung sind/ daß die drey Arten des Sandel-Holtz von einem Baum herkähmen und der Unterscheid der Farb nur von unterschiedlichen Ländern/ darinnen sie erwachsen/ herfliesse; so zeigen doch die heutige Botanici, als Hermannus, Dale und andere / daß solches mit dem rothen Sandel-Holtz keine statt habe/ dessen Baum gantz unter ein ander und von den beyden ersten gantz unterschiedene Geschlecht der Arborum siliquosarum gehöre / welches mit dem Brastlien-Holtz mehr übereinkommet/ vid. Dale Pharmac. pag. 464. §. 2. Was aber die andere beyde/ als das weisse und gelbe Sandel-Holtz/ betrifft/ so entspringen sie von einem Stamin eines Ost-Indianischen Baums Sarcanda genandt/ dessen auff der Insul Timor gantze Wälder zu finden sind: soll dem Esch-Baum nicht ungleich seyn/ und Früchte wie Kirschen tragen/ welche anfangs roth/ nachgehends aber/ wann sie zur Zeitigung gelangen / schwartz werden/ doch aber ohne Geschmack und untauglich seyn sollen. Dieser Baum nun hat an dem eusseren Theil des Stamms/ unter der Schale ein weisses/ mitten aber ein gelbes Holtz / unter welchen jenes SANTALUM oder (wie andere nach dem Ursprung schreiben) SANDALUM ALBUM, dieses aber SADALUM CITRINUM genennet wird. §. 3. SANDALUM ALBUM oder das weisse Sandel-Holtz ist ein hartes/ schweres und bleiehes Holtz/ wel- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0316" n="270"/> von. So hat man auch ein destillirtes Wasser/ welches Aqua Mastichina heisset und einen Spiritum davon/ welche in eben solchen Kranckheiten dienlich sind/ von welchen nebst andern D. Ettmüller l. c. zu sehen ist. Eusserlich käuet man den Mastix gegen das Zahn-Wehe/ wacklende Zähne/ Flüsse und der gleichen; wie dann deßwegen die Pflaster an die Schläffe/ Räuch-Werck und andere Mittel davon zubereitet werden/ welche Strobelbergerus in seiner Mastichologiä, als einem besondern Tractat hiervon/ der lägne nach beschrieben hat. Die Mahler machen einen schönen Firniß davon/ dessen Beschreibung Kunkelius im zweyten Theil seiner Glaßmacher-Kunst pag. 26. mitgetheilet hat.</p> </div> <div> <head>Das XIII. Capitel</head> <p>Von dem weissen/ gelben und rothen <hi rendition="#k">SANDEL</hi>-Holtz.</p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>OBschon einige der Meynung sind/ daß die drey Arten des Sandel-Holtz von einem Baum herkähmen und der Unterscheid der Farb nur von unterschiedlichen Ländern/ darinnen sie erwachsen/ herfliesse; so zeigen doch die heutige Botanici, als Hermannus, Dale und andere / daß solches mit dem rothen Sandel-Holtz keine statt habe/ dessen Baum gantz unter ein ander und von den beyden ersten gantz unterschiedene Geschlecht der Arborum siliquosarum gehöre / welches mit dem Brastlien-Holtz mehr übereinkommet/ vid. Dale Pharmac. pag. 464.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Was aber die andere beyde/ als das weisse und gelbe Sandel-Holtz/ betrifft/ so entspringen sie von einem Stamin eines Ost-Indianischen Baums Sarcanda genandt/ dessen auff der Insul Timor gantze Wälder zu finden sind: soll dem Esch-Baum nicht ungleich seyn/ und Früchte wie Kirschen tragen/ welche anfangs roth/ nachgehends aber/ wann sie zur Zeitigung gelangen / schwartz werden/ doch aber ohne Geschmack und untauglich seyn sollen. Dieser Baum nun hat an dem eusseren Theil des Stamms/ unter der Schale ein weisses/ mitten aber ein gelbes Holtz / unter welchen jenes SANTALUM oder (wie andere nach dem Ursprung schreiben) SANDALUM ALBUM, dieses aber SADALUM CITRINUM genennet wird.</p> </div> <div> <head>§. 3.</head> <p> <hi rendition="#k">SANDALUM ALBUM</hi> </p> <p>oder</p> <p> <hi rendition="#b">das weisse Sandel-Holtz</hi> </p> <p>ist ein hartes/ schweres und bleiehes Holtz/ wel- </p> </div> </body> </text> </TEI> [270/0316]
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Das XIII. Capitel Von dem weissen/ gelben und rothen SANDEL-Holtz.
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§. 1. OBschon einige der Meynung sind/ daß die drey Arten des Sandel-Holtz von einem Baum herkähmen und der Unterscheid der Farb nur von unterschiedlichen Ländern/ darinnen sie erwachsen/ herfliesse; so zeigen doch die heutige Botanici, als Hermannus, Dale und andere / daß solches mit dem rothen Sandel-Holtz keine statt habe/ dessen Baum gantz unter ein ander und von den beyden ersten gantz unterschiedene Geschlecht der Arborum siliquosarum gehöre / welches mit dem Brastlien-Holtz mehr übereinkommet/ vid. Dale Pharmac. pag. 464.
§. 2. Was aber die andere beyde/ als das weisse und gelbe Sandel-Holtz/ betrifft/ so entspringen sie von einem Stamin eines Ost-Indianischen Baums Sarcanda genandt/ dessen auff der Insul Timor gantze Wälder zu finden sind: soll dem Esch-Baum nicht ungleich seyn/ und Früchte wie Kirschen tragen/ welche anfangs roth/ nachgehends aber/ wann sie zur Zeitigung gelangen / schwartz werden/ doch aber ohne Geschmack und untauglich seyn sollen. Dieser Baum nun hat an dem eusseren Theil des Stamms/ unter der Schale ein weisses/ mitten aber ein gelbes Holtz / unter welchen jenes SANTALUM oder (wie andere nach dem Ursprung schreiben) SANDALUM ALBUM, dieses aber SADALUM CITRINUM genennet wird.
§. 3. SANDALUM ALBUM
oder
das weisse Sandel-Holtz
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/316>, abgerufen am 04.03.2025. |