hat er doch eine viel grössere und sehr durchdringende Schärffe und wird deßwegen unter die antiscorbutische Artzneyen gerechnet/ kan auch dem Cortici Winterano, wo derselbe nicht zu haben/ substituiret werden. Sonsten aber stärcket er/ wie alle Gewürtze/ den Magen/ Haupt und Nerven / absonderlich in Schlag-Flüssen/ worinnen er ein vortrefflich Mittel ist. So dienet er auch in der Colic und Mutter-Schmertzen/ absonderlich wann man etwas von frischem Theriac und Castorco dabey gebrauchet. Einige Medici käuen ihn zum praeservativ wann sie die Krancken bey ansteckenden Seuchen besuchen.
§. 10.
Man kan ihn nicht allein zu Pulver gestosseu brauchen/ sondern macht auch eine Essentz / Lattwerg/ [unleserliches Material] dest. simpl. & comp. Pilulen sc. davon/ welche theils bey dem Schroedero, theils in D. Ettmülleri Comment. pag. 554. zu sehen sind.
Das IV. Capitel
Von der Peruvianischen Fieber-Rinde
CHINA CHINAE.
[Abbildung]
§. 1.
DIe Fieber-Rinde China Chinae, oder/ wie es andere außsprechen/ Kinkina ist eine bittere und anhaltende Schlae eines Baums/ eusserlich grau-gelb und etwas mosicht/ inwendig aber wie Zimmet anzusehen/ und wird also genennet/ nicht als ob sie in China wachse/ indem sie nicht auß Ostsondern West-Indien gebracht wird: sondern weilen des Spanischen Vice-Re in Peru, Grafen del Cinchon, Gemahlin damit vom Fieber curiret/ und also zuerst den Europäern bekandt worden; und weilen diese Rinde in Anno 1650. von dem Cardinal de Lugo, Jesuiter Ordens/ zum erstenmahl in Europam gebracht und das Pulver von den PP. Soc. Jesu gegen das Fieber in einer besonderen Beschreibung gerühmet worden/ nennen es einige das Jesuiter-Pulver. Sonsten aber wird sie Lateinisch besser Cortex Peruvianus und Cortex Febrifugus, das ist/ die Peruvianische Fieber-Rinde tituliret: und weilen das Quartan-Fieber sonderlich damit vertrieben wird / heisset es D. Amman in einem besonderen Tr. Antiquatium Peruvianum.
hat er doch eine viel grössere und sehr durchdringende Schärffe und wird deßwegen unter die antiscorbutische Artzneyen gerechnet/ kan auch dem Cortici Winterano, wo derselbe nicht zu haben/ substituiret werden. Sonsten aber stärcket er/ wie alle Gewürtze/ den Magen/ Haupt und Nerven / absonderlich in Schlag-Flüssen/ worinnen er ein vortrefflich Mittel ist. So dienet er auch in der Colic und Mutter-Schmertzen/ absonderlich wann man etwas von frischem Theriac und Castorco dabey gebrauchet. Einige Medici käuen ihn zum praeservativ wann sie die Krancken bey ansteckenden Seuchen besuchen.
§. 10.
Man kan ihn nicht allein zu Pulver gestosseu brauchen/ sondern macht auch eine Essentz / Lattwerg/ [unleserliches Material] dest. simpl. & comp. Pilulen sc. davon/ welche theils bey dem Schroedero, theils in D. Ettmülleri Comment. pag. 554. zu sehen sind.
Das IV. Capitel
Von der Peruvianischen Fieber-Rinde
CHINA CHINAE.
[Abbildung]
§. 1.
DIe Fieber-Rinde China Chinae, oder/ wie es andere außsprechen/ Kinkina ist eine bittere und anhaltende Schlae eines Baums/ eusserlich grau-gelb und etwas mosicht/ inwendig aber wie Zimmet anzusehen/ und wird also genennet/ nicht als ob sie in Chinâ wachse/ indem sie nicht auß Ostsondern West-Indien gebracht wird: sondern weilen des Spanischen Vice-Re in Peru, Grafen del Cinchon, Gemahlin damit vom Fieber curiret/ und also zuerst den Europäern bekandt worden; und weilen diese Rinde in Anno 1650. von dem Cardinal de Lugo, Jesuiter Ordens/ zum erstenmahl in Europam gebracht und das Pulver von den PP. Soc. Jesu gegen das Fieber in einer besonderen Beschreibung gerühmet worden/ nennen es einige das Jesuiter-Pulver. Sonsten aber wird sie Lateinisch besser Cortex Peruvianus und Cortex Febrifugus, das ist/ die Peruvianische Fieber-Rinde tituliret: und weilen das Quartan-Fieber sonderlich damit vertrieben wird / heisset es D. Amman in einem besonderen Tr. Antiquatium Peruvianum.
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hat er doch eine viel grössere und sehr durchdringende Schärffe und wird deßwegen unter die antiscorbutische Artzneyen gerechnet/ kan auch dem Cortici Winterano, wo derselbe nicht zu haben/ substituiret werden. Sonsten aber stärcket er/ wie alle Gewürtze/ den Magen/ Haupt und Nerven / absonderlich in Schlag-Flüssen/ worinnen er ein vortrefflich Mittel ist. So dienet er auch in der Colic und Mutter-Schmertzen/ absonderlich wann man etwas von frischem Theriac und Castorco dabey gebrauchet. Einige Medici käuen ihn zum praeservativ wann sie die Krancken bey ansteckenden Seuchen besuchen.</p></div><div><head>§. 10.</head><p>Man kan ihn nicht allein zu Pulver gestosseu brauchen/ sondern macht auch eine Essentz / Lattwerg/ <gapreason="illegible"/> dest. simpl. &amp;amp; comp. Pilulen sc. davon/ welche theils bey dem Schroedero, theils in D. Ettmülleri Comment. pag. 554. zu sehen sind.</p></div><div><head>Das IV. Capitel</head><p>Von der Peruvianischen Fieber-Rinde</p><p><hirendition="#k">CHINA CHINAE.</hi></p><p><figure/></p></div><div><head>§. 1.</head><p>DIe Fieber-Rinde China Chinae, oder/ wie es andere außsprechen/ Kinkina ist eine bittere und anhaltende Schlae eines Baums/ eusserlich grau-gelb und etwas mosicht/ inwendig aber wie Zimmet anzusehen/ und wird also genennet/ nicht als ob sie in Chinâ wachse/ indem sie nicht auß Ostsondern West-Indien gebracht wird: sondern weilen des Spanischen Vice-Re in Peru, Grafen del Cinchon, Gemahlin damit vom Fieber curiret/ und also zuerst den Europäern bekandt worden; und weilen diese Rinde in Anno 1650. von dem Cardinal de Lugo, Jesuiter Ordens/ zum erstenmahl in Europam gebracht und das Pulver von den PP. Soc. Jesu gegen das Fieber in einer besonderen Beschreibung gerühmet worden/ nennen es einige das Jesuiter-Pulver. Sonsten aber wird sie Lateinisch besser Cortex Peruvianus und Cortex Febrifugus, das ist/ die Peruvianische Fieber-Rinde tituliret: und weilen das Quartan-Fieber sonderlich damit vertrieben wird / heisset es D. Amman in einem besonderen Tr. Antiquatium Peruvianum.</p></div></body></text></TEI>
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hat er doch eine viel grössere und sehr durchdringende Schärffe und wird deßwegen unter die antiscorbutische Artzneyen gerechnet/ kan auch dem Cortici Winterano, wo derselbe nicht zu haben/ substituiret werden. Sonsten aber stärcket er/ wie alle Gewürtze/ den Magen/ Haupt und Nerven / absonderlich in Schlag-Flüssen/ worinnen er ein vortrefflich Mittel ist. So dienet er auch in der Colic und Mutter-Schmertzen/ absonderlich wann man etwas von frischem Theriac und Castorco dabey gebrauchet. Einige Medici käuen ihn zum praeservativ wann sie die Krancken bey ansteckenden Seuchen besuchen.
§. 10. Man kan ihn nicht allein zu Pulver gestosseu brauchen/ sondern macht auch eine Essentz / Lattwerg/ _ dest. simpl. &amp; comp. Pilulen sc. davon/ welche theils bey dem Schroedero, theils in D. Ettmülleri Comment. pag. 554. zu sehen sind.
Das IV. Capitel Von der Peruvianischen Fieber-Rinde
CHINA CHINAE.
[Abbildung]
§. 1. DIe Fieber-Rinde China Chinae, oder/ wie es andere außsprechen/ Kinkina ist eine bittere und anhaltende Schlae eines Baums/ eusserlich grau-gelb und etwas mosicht/ inwendig aber wie Zimmet anzusehen/ und wird also genennet/ nicht als ob sie in Chinâ wachse/ indem sie nicht auß Ostsondern West-Indien gebracht wird: sondern weilen des Spanischen Vice-Re in Peru, Grafen del Cinchon, Gemahlin damit vom Fieber curiret/ und also zuerst den Europäern bekandt worden; und weilen diese Rinde in Anno 1650. von dem Cardinal de Lugo, Jesuiter Ordens/ zum erstenmahl in Europam gebracht und das Pulver von den PP. Soc. Jesu gegen das Fieber in einer besonderen Beschreibung gerühmet worden/ nennen es einige das Jesuiter-Pulver. Sonsten aber wird sie Lateinisch besser Cortex Peruvianus und Cortex Febrifugus, das ist/ die Peruvianische Fieber-Rinde tituliret: und weilen das Quartan-Fieber sonderlich damit vertrieben wird / heisset es D. Amman in einem besonderen Tr. Antiquatium Peruvianum.
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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/301>, abgerufen am 04.03.2025.
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