Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

den/ kan man denselben etwas von den Juden-Kirschen und Meerhirschen zugesellen. In welchen Fällen auch der Safft davon/ das ist der

SYRUPUS CAPILLORUM VENERIS,

oder

Capillair-Syrup

sehr gebräuchlich ist/ welcher deswegen offt von Montpelier auß Franckreich/ ja gar von Canada verschrieben wird; wie dann auch in Franckfurt bey den beyden Parfumeurs, Daniel Brusson und Jean Rey dergleichen wohl 3. biß fünfferley Sorten/ als der Capillair-Syrup mit Pomerantzen-Blüth/ der Parfumirte/ Gemeine und andere zu finden: wiewohln man solche eben so gut in Teutschland praepariren kan/ und der Frembden so hoch nicht vonnöthen hat. Solten sich aber vornehme oder curieuse Personen gar zu sehr darin verliebet und dieselbe mit Gewalt auß Franckreich verschrieben haben wollen/ so muß man zusehen/ daß man den rechten und veritablen bekomme/ welcher eine schöne gelbichte Farb hat und doch klar und durchsichtig ist/ einen guten Geschmack und rechte consistentz hat: der saur[unleserliches Material]chte aber und schimlichte/ wie auch der gantz weisse/ ist als verdächtig zuverwerffen: und sollen einige vortheilhafftige Apothecker zu Nisme und Monipelier solchen auß denen schon einmahl gekochten und wider auffgetrockneten Kräuter nachmachen/ wie Pomet. solches in seiner Histoire des Drogues Gener. pag. 149. entdecket, Sonsten hat man in den Apothecken auch noch einen vermischten Safft oder Syrupum Capillorum Veneris Compositum davon/ dessen Zubereitung in dem Dispensatorio Augustano zu finden ist. Die Conserv, (welche einige auch von Montpelier kommen lassen) ist nicht von grossem Abgang/ worvon doch jetztgemeldter Materialist c. l. zu sehen ist.

Das VI. Capitel

Von dem Filtz-Kraut und der Thym-Seiden.

[Abbildung]

den/ kan man denselben etwas von den Juden-Kirschen und Meerhirschen zugesellen. In welchen Fällen auch der Safft davon/ das ist der

SYRUPUS CAPILLORUM VENERIS,

oder

Capillair-Syrup

sehr gebräuchlich ist/ welcher deswegen offt von Montpelier auß Franckreich/ ja gar von Canada verschrieben wird; wie dann auch in Franckfurt bey den beyden Parfumeurs, Daniel Brusson und Jean Rey dergleichen wohl 3. biß fünfferley Sorten/ als der Capillair-Syrup mit Pomerantzen-Blüth/ der Parfumirte/ Gemeine und andere zu finden: wiewohln man solche eben so gut in Teutschland praepariren kan/ und der Frembden so hoch nicht vonnöthen hat. Solten sich aber vornehme oder curieuse Personen gar zu sehr darin verliebet und dieselbe mit Gewalt auß Franckreich verschrieben haben wollen/ so muß man zusehen/ daß man den rechten und veritablen bekomme/ welcher eine schöne gelbichte Farb hat und doch klar und durchsichtig ist/ einen guten Geschmack und rechte consistentz hat: der saur[unleserliches Material]chte aber und schimlichte/ wie auch der gantz weisse/ ist als verdächtig zuverwerffen: und sollen einige vortheilhafftige Apothecker zu Nisme und Monipelier solchen auß denen schon einmahl gekochten und wider auffgetrockneten Kräuter nachmachen/ wie Pomet. solches in seiner Histoire des Drogues Gener. pag. 149. entdecket, Sonsten hat man in den Apothecken auch noch einen vermischten Safft oder Syrupum Capillorum Veneris Compositum davon/ dessen Zubereitung in dem Dispensatoriô Augustanô zu finden ist. Die Conserv, (welche einige auch von Montpelier kommen lassen) ist nicht von grossem Abgang/ worvon doch jetztgemeldter Materialist c. l. zu sehen ist.

Das VI. Capitel

Von dem Filtz-Kraut und der Thym-Seiden.

[Abbildung]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0263" n="217"/>
den/ kan man denselben etwas von den Juden-Kirschen und Meerhirschen zugesellen. In welchen Fällen auch der Safft davon/ das ist der</p>
        <p> <hi rendition="#k">SYRUPUS CAPILLORUM VENERIS,</hi> </p>
        <p>oder</p>
        <p> <hi rendition="#b">Capillair-Syrup</hi> </p>
        <p>sehr gebräuchlich ist/ welcher deswegen offt von Montpelier auß Franckreich/ ja gar von       Canada verschrieben wird; wie dann auch in Franckfurt bey den beyden Parfumeurs, Daniel Brusson       und Jean Rey dergleichen wohl 3. biß fünfferley Sorten/ als der Capillair-Syrup mit       Pomerantzen-Blüth/ der Parfumirte/ Gemeine und andere zu finden: wiewohln man solche eben so       gut in Teutschland praepariren kan/ und der Frembden so hoch nicht vonnöthen hat. Solten sich       aber vornehme oder curieuse Personen gar zu sehr darin verliebet und dieselbe mit Gewalt auß       Franckreich verschrieben haben wollen/ so muß man zusehen/ daß man den rechten und veritablen       bekomme/ welcher eine schöne gelbichte Farb hat und doch klar und durchsichtig ist/ einen       guten Geschmack und rechte consistentz hat: der saur<gap reason="illegible"/>chte aber und schimlichte/ wie auch der       gantz weisse/ ist als verdächtig zuverwerffen: und sollen einige vortheilhafftige Apothecker       zu Nisme und Monipelier solchen auß denen schon einmahl gekochten und wider auffgetrockneten       Kräuter nachmachen/ wie Pomet. solches in seiner Histoire des Drogues Gener. pag. 149.       entdecket, Sonsten hat man in den Apothecken auch noch einen vermischten Safft oder Syrupum       Capillorum Veneris Compositum davon/ dessen Zubereitung in dem Dispensatoriô Augustanô zu       finden ist. Die Conserv, (welche einige auch von Montpelier kommen lassen) ist nicht von       grossem Abgang/ worvon doch jetztgemeldter Materialist c. l. zu sehen ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das VI. Capitel</head>
        <p> <hi rendition="#b">Von dem Filtz-Kraut und der Thym-Seiden.</hi> </p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[217/0263] den/ kan man denselben etwas von den Juden-Kirschen und Meerhirschen zugesellen. In welchen Fällen auch der Safft davon/ das ist der SYRUPUS CAPILLORUM VENERIS, oder Capillair-Syrup sehr gebräuchlich ist/ welcher deswegen offt von Montpelier auß Franckreich/ ja gar von Canada verschrieben wird; wie dann auch in Franckfurt bey den beyden Parfumeurs, Daniel Brusson und Jean Rey dergleichen wohl 3. biß fünfferley Sorten/ als der Capillair-Syrup mit Pomerantzen-Blüth/ der Parfumirte/ Gemeine und andere zu finden: wiewohln man solche eben so gut in Teutschland praepariren kan/ und der Frembden so hoch nicht vonnöthen hat. Solten sich aber vornehme oder curieuse Personen gar zu sehr darin verliebet und dieselbe mit Gewalt auß Franckreich verschrieben haben wollen/ so muß man zusehen/ daß man den rechten und veritablen bekomme/ welcher eine schöne gelbichte Farb hat und doch klar und durchsichtig ist/ einen guten Geschmack und rechte consistentz hat: der saur_ chte aber und schimlichte/ wie auch der gantz weisse/ ist als verdächtig zuverwerffen: und sollen einige vortheilhafftige Apothecker zu Nisme und Monipelier solchen auß denen schon einmahl gekochten und wider auffgetrockneten Kräuter nachmachen/ wie Pomet. solches in seiner Histoire des Drogues Gener. pag. 149. entdecket, Sonsten hat man in den Apothecken auch noch einen vermischten Safft oder Syrupum Capillorum Veneris Compositum davon/ dessen Zubereitung in dem Dispensatoriô Augustanô zu finden ist. Die Conserv, (welche einige auch von Montpelier kommen lassen) ist nicht von grossem Abgang/ worvon doch jetztgemeldter Materialist c. l. zu sehen ist. Das VI. Capitel Von dem Filtz-Kraut und der Thym-Seiden. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/263
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/263>, abgerufen am 24.11.2024.