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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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genennet / und wächset gern an den Glippen im Meer und anderstwo/ daher er auch den Nahmen hat. Und ob wohl dieses Gewächs in den Apothecken selten gebrauchet und nur zu des Jouberti Syrupo Nephrocatharctico verlanget wird/ so werden doch die eingemachte Cronen und Blumen davon an vielen Orten/ und absonderlich in Franckreich von vornehmen Herrn bey dem Essen an statt der Capern gebrauchet/ welche auß Spanien gebracht und von einigen Materialisten/ welche es Frantzöisch Fenoüil marin nennen/ verkauffet worden. In Frankreich werden sie mit den kleinen Cucumern in Essig eingemacht/ welchen sie einen sehr angenehmen Geschmack geben.

§. 8.

Den Effect dieses Meer-Fenchels betreffend/ so wird er gleichfals den Harn zu befördern gerühmet. Ingleichen soll er gegen die Gelbsucht dienlich seyn/ wie davon wei[unleserliches Material]läufftiger bey D. Simon Paulli in dem vierfachen Kräuter-Buch pag. 278. zu lesen.

Das XII. Capitel
Von dem Coriander-Saamen.

[Abbildung]

§. I.

DEr Coriander oder SEMEN CORIANDRI ist ein runder dunckelgelbicht- und gestreiffter Saame / dessen inwendiges Marck unter einer dünnen Schale in zwey Theil getheilet ist: hat einen süßlichten/ doch scharffen und aromatischen Geschmack/ und wann er nicht zu frisch/ einen guten Geruch; wird von den Griechischen Scribenten K[unleserliches Material] genennet/ weilen das Kraut/ wann es noch grün ist/ nicht anderst als eine Wandlauß riechet/ worvon Scapula in Lex. Graco - Latin. pag. 849. zu lesen ist.

§. 2.

Das Kraut/ so diesen Saamen trägt und in den Gärten wächset/ ist anfänglich an den Blättern dem Fenchel/ zuletzt aber den Chamillen-Blumen gleich/ hat auch wie die wilde Chamillen / einen sehr starcken wiedrigen Geruch/ und träget ein weisse/ mit Purpurfarb vermischte Cron-Blum/ wornach die Knöpffger/ so den Saamen geben/ folgen; und ob zwar auch ein dergleichen Kraut von sich selbsten hervorwächset/ so der wilde Coriander genennet wird/ so braucht man doch des vorigen Saamen nur in den Apothecken/ welcher auch allein auffgesuchet wird: Soll von Venedig und von Magdeburg häuffig überbracht werden/ wiewohl der letztete kleiner als der erste ist/ wie Schurzius in seiner Material Kammer zeiget.

genennet / und wächset gern an den Glippen im Meer und anderstwo/ daher er auch den Nahmen hat. Und ob wohl dieses Gewächs in den Apothecken selten gebrauchet und nur zu des Jouberti Syrupo Nephrocatharctico verlanget wird/ so werden doch die eingemachte Cronen und Blumen davon an vielen Orten/ und absonderlich in Franckreich von vornehmen Herrn bey dem Essen an statt der Capern gebrauchet/ welche auß Spanien gebracht und von einigen Materialisten/ welche es Frantzöisch Fenoüil marin nennen/ verkauffet worden. In Frankreich werden sie mit den kleinen Cucumern in Essig eingemacht/ welchen sie einen sehr angenehmen Geschmack geben.

§. 8.

Den Effect dieses Meer-Fenchels betreffend/ so wird er gleichfals den Harn zu befördern gerühmet. Ingleichen soll er gegen die Gelbsucht dienlich seyn/ wie davon wei[unleserliches Material]läufftiger bey D. Simon Paulli in dem vierfachen Kräuter-Buch pag. 278. zu lesen.

Das XII. Capitel
Von dem Coriander-Saamen.

[Abbildung]

§. I.

DEr Coriander oder SEMEN CORIANDRI ist ein runder dunckelgelbicht- und gestreiffter Saame / dessen inwendiges Marck unter einer dünnen Schale in zwey Theil getheilet ist: hat einen süßlichten/ doch scharffen und aromatischen Geschmack/ und wann er nicht zu frisch/ einen guten Geruch; wird von den Griechischen Scribenten K[unleserliches Material] genennet/ weilen das Kraut/ wann es noch grün ist/ nicht anderst als eine Wandlauß riechet/ worvon Scapula in Lex. Graco - Latin. pag. 849. zu lesen ist.

§. 2.

Das Kraut/ so diesen Saamen trägt und in den Gärten wächset/ ist anfänglich an den Blättern dem Fenchel/ zuletzt aber den Chamillen-Blumen gleich/ hat auch wie die wilde Chamillen / einen sehr starcken wiedrigen Geruch/ und träget ein weisse/ mit Purpurfarb vermischte Cron-Blum/ wornach die Knöpffger/ so den Saamen geben/ folgen; und ob zwar auch ein dergleichen Kraut von sich selbsten hervorwächset/ so der wilde Coriander genennet wird/ so braucht man doch des vorigen Saamen nur in den Apothecken/ welcher auch allein auffgesuchet wird: Soll von Venedig und von Magdeburg häuffig überbracht werden/ wiewohl der letztete kleiner als der erste ist/ wie Schurzius in seiner Material Kammer zeiget.

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[123/0169] genennet / und wächset gern an den Glippen im Meer und anderstwo/ daher er auch den Nahmen hat. Und ob wohl dieses Gewächs in den Apothecken selten gebrauchet und nur zu des Jouberti Syrupo Nephrocatharctico verlanget wird/ so werden doch die eingemachte Cronen und Blumen davon an vielen Orten/ und absonderlich in Franckreich von vornehmen Herrn bey dem Essen an statt der Capern gebrauchet/ welche auß Spanien gebracht und von einigen Materialisten/ welche es Frantzöisch Fenoüil marin nennen/ verkauffet worden. In Frankreich werden sie mit den kleinen Cucumern in Essig eingemacht/ welchen sie einen sehr angenehmen Geschmack geben. §. 8. Den Effect dieses Meer-Fenchels betreffend/ so wird er gleichfals den Harn zu befördern gerühmet. Ingleichen soll er gegen die Gelbsucht dienlich seyn/ wie davon wei_ läufftiger bey D. Simon Paulli in dem vierfachen Kräuter-Buch pag. 278. zu lesen. Das XII. Capitel Von dem Coriander-Saamen. [Abbildung] §. I. DEr Coriander oder SEMEN CORIANDRI ist ein runder dunckelgelbicht- und gestreiffter Saame / dessen inwendiges Marck unter einer dünnen Schale in zwey Theil getheilet ist: hat einen süßlichten/ doch scharffen und aromatischen Geschmack/ und wann er nicht zu frisch/ einen guten Geruch; wird von den Griechischen Scribenten K_ genennet/ weilen das Kraut/ wann es noch grün ist/ nicht anderst als eine Wandlauß riechet/ worvon Scapula in Lex. Graco - Latin. pag. 849. zu lesen ist. §. 2. Das Kraut/ so diesen Saamen trägt und in den Gärten wächset/ ist anfänglich an den Blättern dem Fenchel/ zuletzt aber den Chamillen-Blumen gleich/ hat auch wie die wilde Chamillen / einen sehr starcken wiedrigen Geruch/ und träget ein weisse/ mit Purpurfarb vermischte Cron-Blum/ wornach die Knöpffger/ so den Saamen geben/ folgen; und ob zwar auch ein dergleichen Kraut von sich selbsten hervorwächset/ so der wilde Coriander genennet wird/ so braucht man doch des vorigen Saamen nur in den Apothecken/ welcher auch allein auffgesuchet wird: Soll von Venedig und von Magdeburg häuffig überbracht werden/ wiewohl der letztete kleiner als der erste ist/ wie Schurzius in seiner Material Kammer zeiget.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/169>, abgerufen am 29.11.2024.