Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.Chymische Hochzeit: gesetzet/ mit denselben vnsers gefallens zuhand-len. Vnd diß wurde hernach in einer kleinen Capellen (dahin wir in aller Proceßion geführet worden) bestettigt. Gott hierumben gedanckt: Da ich dann auch GOtt zu ehren mein Guldin Flüß/ vnd Hut auffgehenckt/ vnd zu ewiger Ge- dechtnuß allda gelassen. Vnd weil jeder da sein Namen schreiben muste/ schreib Ich also: Summa scientia nihil scire. Fr. CHRISTIANVS ROSEN. Anno 1459. Iam postu-lantur de- positiones optionum. Andere schrieben anderst/ vnd zwar jeder was wünd-
Chymiſche Hochzeit: geſetzet/ mit denſelben vnſers gefallens zuhand-len. Vnd diß wurde hernach in einer kleinen Capellen (dahin wir in aller Proceßion gefuͤhret worden) beſtettigt. Gott hierumben gedanckt: Da ich dann auch GOtt zu ehren mein Guldin Fluͤß/ vnd Hut auffgehenckt/ vnd zu ewiger Ge- dechtnuß allda gelaſſen. Vnd weil jeder da ſein Namen ſchreiben muſte/ ſchreib Ich alſo: Summa ſcientia nihil ſcire. Fr. CHRISTIANVS ROSEN. Anno 1459. Iam poſtu-lantur de- poſitiones optionum. Andere ſchrieben anderſt/ vnd zwar jeder was wuͤnd-
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Chymiſche Hochzeit:
geſetzet/ mit denſelben vnſers gefallens zuhand-
len. Vnd diß wurde hernach in einer kleinen
Capellen (dahin wir in aller Proceßion gefuͤhret
worden) beſtettigt. Gott hierumben gedanckt:
Da ich dann auch GOtt zu ehren mein Guldin
Fluͤß/ vnd Hut auffgehenckt/ vnd zu ewiger Ge-
dechtnuß allda gelaſſen. Vnd weil jeder da ſein
Namen ſchreiben muſte/ ſchreib Ich alſo:
Summa ſcientia nihil ſcire.
Fr. CHRISTIANVS ROSEN.
creuͤtz, Eques aurei Lapidis:
Anno 1459.
Andere ſchrieben anderſt/ vnd zwar jeder was
jhm gut dauchte. Hierauff wurden wir wider in
den Saal gebracht/ vnd nidergeſetzt/ auch er-
mahnet/ wir ſolten vns ſchnell beſuͤnnen/ was
jeder wuͤndſchen wolte: Der Koͤnig aber mit den
ſeinigen hatte ſich in das kleine Stuͤblein geſetzt/
daſelbſten vnſere wuͤndſch anzuhoͤren. Nuhn
wurde jeder inſonderheit hinein gefordert/ daß
ich alſo von keines einigen Wunſch etwas ſagen
kan. Ich gedachte/ es wer nichts loͤblichers/
denn wann ich meinem Orden zu ehren ein loͤb-
liche Tugent ſehen ließ. Befand auch daß kei-
ne jetzmals ruͤhmlicher/ vnnd die mich ſaͤurer
ankem/ dann die Danckbarkeit. Deßwegen
vnangeſehen Ich mir wol etwas Liebers haͤtte
wuͤnd-
Autor op-
tat liberæ-
tionem por-
titoris è
gratitudi-
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