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Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616.

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Christiani Rosencreutz.

sie sich gegen jhren Bundsgenossen sollen verhal-
ten. Hierauff ließ er den Knaben die Articul ab-
lesen: Die waren diese.

I. Ihr Herren Ritter solt schweren/ daß jhr
ewern Orden/ keinem Teüffel oder Geist/ son-
dern allein Gott/ Ewerm Schöpffer/ vnd dessen
Dienerin der Natur jederzeit wöllen zuschreiben.

II. Daß jhr aller Hurerey/ Vnzucht/ Vn-
reinigkeit wöllen gehaß sein: Vnnd mit solchen
Laftern Ewern Orden nit beschmeissen.

III. Daß jhr durch Ewere Gaben/ menni-
glich wer deren werth/ vnd bedürfftig wöllen zu
hülff kommen.

IV. Daß Ihr solche Ehr nit begehret zu
Weltlichem Pracht/ vnd hohem ansehen anzu-
wenden.

V. Daß jhr nit wöllet lenger leben/ dann es
GOtt haben will.

Vber diesen letzten Articul musten wir gnug
lachen/ mag auch wol nur zum Possen hinzu ge-
setzt worden sein. Wie nun dem allem/ wir mu-
sten bey deß Königs Scepter angeloben. Hierauf
wurden wir mit gebräuchlicher Solennitet zu Rit-Privilegiae.
tern installiert/ vnd vnter andern Privilegien vber
Vnverstand: Armut: vnd Kranckheit:

gesetzet/

Chriſtiani Roſencreutz.

ſie ſich gegen jhren Bundsgenoſſen ſollen verhal-
ten. Hierauff ließ er den Knaben die Articul ab-
leſen: Die waren dieſe.

I. Ihr Herꝛen Ritter ſolt ſchweren/ daß jhr
ewern Orden/ keinem Teuͤffel oder Geiſt/ ſon-
dern allein Gott/ Ewerm Schoͤpffer/ vnd deſſen
Dienerin der Natur jederzeit woͤllen zuſchreiben.

II. Daß jhr aller Hurerey/ Vnzucht/ Vn-
reinigkeit woͤllen gehaß ſein: Vnnd mit ſolchen
Laftern Ewern Orden nit beſchmeiſſen.

III. Daß jhr durch Ewere Gaben/ menni-
glich wer deren werth/ vnd beduͤrfftig woͤllen zu
huͤlff kommen.

IV. Daß Ihr ſolche Ehr nit begehret zu
Weltlichem Pracht/ vnd hohem anſehen anzu-
wenden.

V. Daß jhr nit woͤllet lenger leben/ dann es
GOtt haben will.

Vber dieſen letzten Articul muſten wir gnug
lachen/ mag auch wol nur zum Poſſen hinzu ge-
ſetzt worden ſein. Wie nun dem allem/ wir mu-
ſten bey deß Koͤnigs Scepter angeloben. Hierauf
wurden wir mit gebraͤuchlicher Soleñitet zu Rit-Privilegiæ.
tern inſtalliert/ vnd vnter andern Privilegien vber
Vnverſtand: Armut: vnd Kranckheit:

geſetzet/

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[141/0145] Chriſtiani Roſencreutz. ſie ſich gegen jhren Bundsgenoſſen ſollen verhal- ten. Hierauff ließ er den Knaben die Articul ab- leſen: Die waren dieſe. I. Ihr Herꝛen Ritter ſolt ſchweren/ daß jhr ewern Orden/ keinem Teuͤffel oder Geiſt/ ſon- dern allein Gott/ Ewerm Schoͤpffer/ vnd deſſen Dienerin der Natur jederzeit woͤllen zuſchreiben. II. Daß jhr aller Hurerey/ Vnzucht/ Vn- reinigkeit woͤllen gehaß ſein: Vnnd mit ſolchen Laftern Ewern Orden nit beſchmeiſſen. III. Daß jhr durch Ewere Gaben/ menni- glich wer deren werth/ vnd beduͤrfftig woͤllen zu huͤlff kommen. IV. Daß Ihr ſolche Ehr nit begehret zu Weltlichem Pracht/ vnd hohem anſehen anzu- wenden. V. Daß jhr nit woͤllet lenger leben/ dann es GOtt haben will. Vber dieſen letzten Articul muſten wir gnug lachen/ mag auch wol nur zum Poſſen hinzu ge- ſetzt worden ſein. Wie nun dem allem/ wir mu- ſten bey deß Koͤnigs Scepter angeloben. Hierauf wurden wir mit gebraͤuchlicher Soleñitet zu Rit- tern inſtalliert/ vnd vnter andern Privilegien vber Vnverſtand: Armut: vnd Kranckheit: geſetzet/ Privilegiæ.

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Zitationshilfe:	Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz Anno 1459. Straßburg, 1616, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_hochzeit_1616/145>, abgerufen am 28.11.2024.

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