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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Ausgang des Eies aus dem Eierstocke.
befindliche Eichen des Hundes. Sie waren etwas kleiner, als die-
ses Körperchen und erschienen als kleine, gelblich weisse Punkte
von 1/15 Linie im Durchmesser. In der Mitte fand sich hier ein
dunkeler Kern, welcher selbst aus vielen Körnern bestand und
eine granulirte Oberfläche hatte. Diesen Kern umgab ein enger,
durchsichtiger Zwischenraum und eine mit Körnchen versehene
Peripherie, deren Membran kaum sichtbar war.

5. Coste (Frorieps Notizen Novemb. 1833. No. 830. S. 241
--244.) hat in der neuesten Zeit Einiges über seine Erfahrungen
mitgetheilt. Nach ihm sind bei dem Kaninchen die Eier schon
zwei Tage nach der Befruchtung in den Oviduct eingedrungen
und zeigen sich dann noch den in den Folliculis eingeschlossenen
Bläschen vollkommen ähnlich. Nach vier Tagen sind sie schon
in den Hörnern des Fruchthälters, jedoch hier noch frei und be-
weglich, von einer Linie im Durchmesser. Man soll das Keim-
bläschen und die Dotterhaut noch erkennen, während der Dotter
in Verhältniss zu dem Wachsthume des Keimbläschens absorbirt
sey. Nach fünf Tagen befestigen sich die Eier in dem Frucht-
hälter und haben zwei Linien im Durchmesser. Ihre Dotterhaut
ist nun mehr gewachsen, als das von ihr eingeschlossene Keim-
bläschen, welches nur ungefähr den dritten Theil derselben ein-
nimmt, an der Anheftungstelle des Eies an dem Uterus in einem
Punkte ihr anhängt und hier einen wolkenartig getrübten, run-
den oder elliptischen Fleck zeigt.

Endlich müssen wir noch die Fälle anreihen, in welchen
man Eichen des Menschen in den Tuben gefunden haben will.
Schon John Burs (the anatomy of the gravid uterus I. 1799. 8.
p. 10. Burdachs Physiologie II. S. 40.) soll eine Beobachtung der
Art gemacht haben. In neuester Zeit hat Seiler (die Gebärmut-
ter und das Ei des Menschen. 1832. Fol. S. 9. 10.) einen Fall be-
schrieben, in welchem sich in der Muttertrompete ein mit gelb-
lich weisser Flüssigkeit gefüllter und an der Oberfläche mit einem
eine Linie langen Korn versehener, zottiger Körper fand, den der
Verf., nur durch sehr schwache Gründe unterstützt, für ein Eichen
hält. Dasselbe lässt sich von einem anderen Falle sagen (l. c. S.
11.), welcher eine beginnende Tubenschwangerschaft gewesen
seyn soll.

Wenn wir es nun unternehmen den fortlaufenden Hergang
der ersten Erscheinungen, welche in dem Säugethiereie nach der

Ausgang des Eies aus dem Eierstocke.
befindliche Eichen des Hundes. Sie waren etwas kleiner, als die-
ses Körperchen und erschienen als kleine, gelblich weiſse Punkte
von 1/15 Linie im Durchmesser. In der Mitte fand sich hier ein
dunkeler Kern, welcher selbst aus vielen Körnern bestand und
eine granulirte Oberfläche hatte. Diesen Kern umgab ein enger,
durchsichtiger Zwischenraum und eine mit Körnchen versehene
Peripherie, deren Membran kaum sichtbar war.

5. Coste (Frorieps Notizen Novemb. 1833. No. 830. S. 241
—244.) hat in der neuesten Zeit Einiges über seine Erfahrungen
mitgetheilt. Nach ihm sind bei dem Kaninchen die Eier schon
zwei Tage nach der Befruchtung in den Oviduct eingedrungen
und zeigen sich dann noch den in den Folliculis eingeschlossenen
Bläschen vollkommen ähnlich. Nach vier Tagen sind sie schon
in den Hörnern des Fruchthälters, jedoch hier noch frei und be-
weglich, von einer Linie im Durchmesser. Man soll das Keim-
bläschen und die Dotterhaut noch erkennen, während der Dotter
in Verhältniſs zu dem Wachsthume des Keimbläschens absorbirt
sey. Nach fünf Tagen befestigen sich die Eier in dem Frucht-
hälter und haben zwei Linien im Durchmesser. Ihre Dotterhaut
ist nun mehr gewachsen, als das von ihr eingeschlossene Keim-
bläschen, welches nur ungefähr den dritten Theil derselben ein-
nimmt, an der Anheftungstelle des Eies an dem Uterus in einem
Punkte ihr anhängt und hier einen wolkenartig getrübten, run-
den oder elliptischen Fleck zeigt.

Endlich müssen wir noch die Fälle anreihen, in welchen
man Eichen des Menschen in den Tuben gefunden haben will.
Schon John Burs (the anatomy of the gravid uterus I. 1799. 8.
p. 10. Burdachs Physiologie II. S. 40.) soll eine Beobachtung der
Art gemacht haben. In neuester Zeit hat Seiler (die Gebärmut-
ter und das Ei des Menschen. 1832. Fol. S. 9. 10.) einen Fall be-
schrieben, in welchem sich in der Muttertrompete ein mit gelb-
lich weiſser Flüssigkeit gefüllter und an der Oberfläche mit einem
eine Linie langen Korn versehener, zottiger Körper fand, den der
Verf., nur durch sehr schwache Gründe unterstützt, für ein Eichen
hält. Dasselbe läſst sich von einem anderen Falle sagen (l. c. S.
11.), welcher eine beginnende Tubenschwangerschaft gewesen
seyn soll.

Wenn wir es nun unternehmen den fortlaufenden Hergang
der ersten Erscheinungen, welche in dem Säugethiereie nach der

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[37/0065] Ausgang des Eies aus dem Eierstocke. befindliche Eichen des Hundes. Sie waren etwas kleiner, als die- ses Körperchen und erschienen als kleine, gelblich weiſse Punkte von 1/15 Linie im Durchmesser. In der Mitte fand sich hier ein dunkeler Kern, welcher selbst aus vielen Körnern bestand und eine granulirte Oberfläche hatte. Diesen Kern umgab ein enger, durchsichtiger Zwischenraum und eine mit Körnchen versehene Peripherie, deren Membran kaum sichtbar war. 5. Coste (Frorieps Notizen Novemb. 1833. No. 830. S. 241 —244.) hat in der neuesten Zeit Einiges über seine Erfahrungen mitgetheilt. Nach ihm sind bei dem Kaninchen die Eier schon zwei Tage nach der Befruchtung in den Oviduct eingedrungen und zeigen sich dann noch den in den Folliculis eingeschlossenen Bläschen vollkommen ähnlich. Nach vier Tagen sind sie schon in den Hörnern des Fruchthälters, jedoch hier noch frei und be- weglich, von einer Linie im Durchmesser. Man soll das Keim- bläschen und die Dotterhaut noch erkennen, während der Dotter in Verhältniſs zu dem Wachsthume des Keimbläschens absorbirt sey. Nach fünf Tagen befestigen sich die Eier in dem Frucht- hälter und haben zwei Linien im Durchmesser. Ihre Dotterhaut ist nun mehr gewachsen, als das von ihr eingeschlossene Keim- bläschen, welches nur ungefähr den dritten Theil derselben ein- nimmt, an der Anheftungstelle des Eies an dem Uterus in einem Punkte ihr anhängt und hier einen wolkenartig getrübten, run- den oder elliptischen Fleck zeigt. Endlich müssen wir noch die Fälle anreihen, in welchen man Eichen des Menschen in den Tuben gefunden haben will. Schon John Burs (the anatomy of the gravid uterus I. 1799. 8. p. 10. Burdachs Physiologie II. S. 40.) soll eine Beobachtung der Art gemacht haben. In neuester Zeit hat Seiler (die Gebärmut- ter und das Ei des Menschen. 1832. Fol. S. 9. 10.) einen Fall be- schrieben, in welchem sich in der Muttertrompete ein mit gelb- lich weiſser Flüssigkeit gefüllter und an der Oberfläche mit einem eine Linie langen Korn versehener, zottiger Körper fand, den der Verf., nur durch sehr schwache Gründe unterstützt, für ein Eichen hält. Dasselbe läſst sich von einem anderen Falle sagen (l. c. S. 11.), welcher eine beginnende Tubenschwangerschaft gewesen seyn soll. Wenn wir es nun unternehmen den fortlaufenden Hergang der ersten Erscheinungen, welche in dem Säugethiereie nach der

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/65>, abgerufen am 22.11.2024.