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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Von dem Embryo.
verschiedene Momente schliesse, nämlich: 1. durch eine unmittel-
bar mit dem Bauchfelle zusammenhängende Haut und 2. durch
einen Zellgewebestrang, der zwischen Bauchring und tunica va-
ginalis
über den Vasibus spermaticis befindlich ist.

1780. -- R. Martin (Commentarius de herniae ita dictae
congenitae ortu et sede in Nov. Act. reg. soc. scient. Upsal.
Vol. III. p.
225--247.) behauptet, dass die Hoden zuerst hinter
dem Peritoneum liegen und dann aus einer Masse von Blut-,
Lymphgefässen, Nerven und etwas schleimigen Zellgewebe beste-
hen (p. 227.). Sie werden nun in das Bauchfell hineingestossen
und von demselben, wie die übrigen Eingeweide, umhüllt; die
Vasa spermatica bleiben aber ausserhalb desselben. Der Zeuge glei-
tet nun, geleitet von zwei Bauchfellfalten, hinab (p. 228.). -- Die
Vasa spermatica (ob er vielleicht hierunter die Reste der
Wolffschen Körper versteht?) sind wie der Nebenhoden in früher
Zeit relativ grösser. Im Uebrigen weicht er von Hunter und Lob-
stein nicht wesentlich ab.

1786. -- J. Hunter (Beschreibung der Lage des Hoden in
der Frucht und seines Herabsteigens in den Hodensack in seinen
Bemerkungen über die thierische Oekonomie übers. von Scheller
1802. 8. S. 1--35.) beschreibt die Hoden, Nebenhoden, Saamen-
gefässe, vas deferens u. dgl. nach den bekannten, Verhältnissen
und definirt sein Gubernaculum oder ligamentum (S. 11.) als
eine Substanz, welche von dem unteren Ende des Hoden bis zu
dem scrotum hinabläuft. Es ist pyramidenförmig. Sein dicker,
runder Kopf ist aufwärts gerichtet und an das untere Ende des
Hoden und Nebenhoden geheftet und sein unteres oder dünnes
Ende verliert sich in der zelligen Haut des Hodensackes. -- Das
Bauchfell bekleidet einen etwas grösseren Theil des Leitbandes,
als sich von diesem in der Bauchhöhle selbst befindet, indem
es an der Umschlagsstelle der Bauchmuskeln noch etwas nieder-
wärts geht. Hierdurch entsteht eine Oeffnung, welche grösser
wird, je tiefer der Hoden herabsteigt, welches in der Regel in
dem achten Monate geschieht. Indem dieses vorgeht, kehrt der
Zeuge das Band einiger Massen um, und bildet den unteren und
vorderen Theil der Scheidenhaut, an welchen der Cremaster sich
verliert. Nun zieht der immer noch vom Bauchfelle überzogene
Hoden das Peritoneum mit sich, so dass die Höhle des Sackes
im Scrotum durch eine grosse Oeffnung mit der Bauchhöhle

Von dem Embryo.
verschiedene Momente schlieſse, nämlich: 1. durch eine unmittel-
bar mit dem Bauchfelle zusammenhängende Haut und 2. durch
einen Zellgewebestrang, der zwischen Bauchring und tunica va-
ginalis
über den Vasibus spermaticis befindlich ist.

1780. — R. Martin (Commentarius de herniae ita dictae
congenitae ortu et sede in Nov. Act. reg. soc. scient. Upsal.
Vol. III. p.
225—247.) behauptet, daſs die Hoden zuerst hinter
dem Peritoneum liegen und dann aus einer Masse von Blut-,
Lymphgefäſsen, Nerven und etwas schleimigen Zellgewebe beste-
hen (p. 227.). Sie werden nun in das Bauchfell hineingestoſsen
und von demselben, wie die übrigen Eingeweide, umhüllt; die
Vasa spermatica bleiben aber auſserhalb desselben. Der Zeuge glei-
tet nun, geleitet von zwei Bauchfellfalten, hinab (p. 228.). — Die
Vasa spermatica (ob er vielleicht hierunter die Reste der
Wolffschen Körper versteht?) sind wie der Nebenhoden in früher
Zeit relativ gröſser. Im Uebrigen weicht er von Hunter und Lob-
stein nicht wesentlich ab.

1786. — J. Hunter (Beschreibung der Lage des Hoden in
der Frucht und seines Herabsteigens in den Hodensack in seinen
Bemerkungen über die thierische Oekonomie übers. von Scheller
1802. 8. S. 1—35.) beschreibt die Hoden, Nebenhoden, Saamen-
gefäſse, vas deferens u. dgl. nach den bekannten, Verhältnissen
und definirt sein Gubernaculum oder ligamentum (S. 11.) als
eine Substanz, welche von dem unteren Ende des Hoden bis zu
dem scrotum hinabläuft. Es ist pyramidenförmig. Sein dicker,
runder Kopf ist aufwärts gerichtet und an das untere Ende des
Hoden und Nebenhoden geheftet und sein unteres oder dünnes
Ende verliert sich in der zelligen Haut des Hodensackes. — Das
Bauchfell bekleidet einen etwas gröſseren Theil des Leitbandes,
als sich von diesem in der Bauchhöhle selbst befindet, indem
es an der Umschlagsstelle der Bauchmuskeln noch etwas nieder-
wärts geht. Hierdurch entsteht eine Oeffnung, welche gröſser
wird, je tiefer der Hoden herabsteigt, welches in der Regel in
dem achten Monate geschieht. Indem dieses vorgeht, kehrt der
Zeuge das Band einiger Maſsen um, und bildet den unteren und
vorderen Theil der Scheidenhaut, an welchen der Cremaster sich
verliert. Nun zieht der immer noch vom Bauchfelle überzogene
Hoden das Peritoneum mit sich, so daſs die Höhle des Sackes
im Scrotum durch eine groſse Oeffnung mit der Bauchhöhle

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[398/0426] Von dem Embryo. verschiedene Momente schlieſse, nämlich: 1. durch eine unmittel- bar mit dem Bauchfelle zusammenhängende Haut und 2. durch einen Zellgewebestrang, der zwischen Bauchring und tunica va- ginalis über den Vasibus spermaticis befindlich ist. 1780. — R. Martin (Commentarius de herniae ita dictae congenitae ortu et sede in Nov. Act. reg. soc. scient. Upsal. Vol. III. p. 225—247.) behauptet, daſs die Hoden zuerst hinter dem Peritoneum liegen und dann aus einer Masse von Blut-, Lymphgefäſsen, Nerven und etwas schleimigen Zellgewebe beste- hen (p. 227.). Sie werden nun in das Bauchfell hineingestoſsen und von demselben, wie die übrigen Eingeweide, umhüllt; die Vasa spermatica bleiben aber auſserhalb desselben. Der Zeuge glei- tet nun, geleitet von zwei Bauchfellfalten, hinab (p. 228.). — Die Vasa spermatica (ob er vielleicht hierunter die Reste der Wolffschen Körper versteht?) sind wie der Nebenhoden in früher Zeit relativ gröſser. Im Uebrigen weicht er von Hunter und Lob- stein nicht wesentlich ab. 1786. — J. Hunter (Beschreibung der Lage des Hoden in der Frucht und seines Herabsteigens in den Hodensack in seinen Bemerkungen über die thierische Oekonomie übers. von Scheller 1802. 8. S. 1—35.) beschreibt die Hoden, Nebenhoden, Saamen- gefäſse, vas deferens u. dgl. nach den bekannten, Verhältnissen und definirt sein Gubernaculum oder ligamentum (S. 11.) als eine Substanz, welche von dem unteren Ende des Hoden bis zu dem scrotum hinabläuft. Es ist pyramidenförmig. Sein dicker, runder Kopf ist aufwärts gerichtet und an das untere Ende des Hoden und Nebenhoden geheftet und sein unteres oder dünnes Ende verliert sich in der zelligen Haut des Hodensackes. — Das Bauchfell bekleidet einen etwas gröſseren Theil des Leitbandes, als sich von diesem in der Bauchhöhle selbst befindet, indem es an der Umschlagsstelle der Bauchmuskeln noch etwas nieder- wärts geht. Hierdurch entsteht eine Oeffnung, welche gröſser wird, je tiefer der Hoden herabsteigt, welches in der Regel in dem achten Monate geschieht. Indem dieses vorgeht, kehrt der Zeuge das Band einiger Maſsen um, und bildet den unteren und vorderen Theil der Scheidenhaut, an welchen der Cremaster sich verliert. Nun zieht der immer noch vom Bauchfelle überzogene Hoden das Peritoneum mit sich, so daſs die Höhle des Sackes im Scrotum durch eine groſse Oeffnung mit der Bauchhöhle

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/426>, abgerufen am 22.11.2024.