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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Hodens über diesem mit der tunica vaginalis funiculi sperma-
tici
verwachse und die tunica vaginalis propria testis auf
diese Weise bilde.

1780. -- Vie d'Azyr (recherches sur la structure et la
position des testicules in hist. de l'acad. royale. Annee
1780.
Paris 1784. 4. p. 494--507.) nimmt in Bezug auf die Ortsver-
änderung der Hoden vier Zeiträume an (p. 497.) und zwar: 1.
Von dem 3. bis zu 41/2 Monaten. Die Hoden liegen dann neben
dem Rectum von den Nieren bedeutend entfernt. Eine Duplica-
tur des Bauchfelles geht hinter der Blase von einem Zeugen zu
dem andern. Der Kopf des Nebenhodens ist voluminöser und
mehr isolirt, als im Erwachsenen. Er hat einen grössern Umfang
und in seinem Innern findet sich ein laxes Zellgewebe. Eine Ver-
doppelung des Bauchfelles hüllt ihn ein, und hält ihn zwar fest,
doch nicht so sehr, dass er an einem bestimmten Punkte fixirt
sey. Das vas deferens geht schief von vorn nach hinten und
setzt sich in einem spitzen Winkel hinter dem Ursprung des li-
gamentum
oder Gubernaculum an. Dieses ist ein fester Sten-
gel, in seinem Innern weicher, als in der Nähe seiner Oberfläche,
wo er von dem Bauchfelle bedeckt ist. 2. Von 41/2 Monaten bis
zu dem sechsten Monate. Der Hoden ist tiefer hinabgestiegen;
das Gubernaculum mehr in sich eingegraben, so dass das Bauch-
fell in einem Theile desselben in der Form eines Sackes herab-
steigt. 3. Von sechs bis acht Monaten. In diesem Zeitraume
geht der eine oder der andere Hode aus der Bauchhöhle heraus.
Die Bildung des Sackes aber ist durchaus nicht unmittelbar durch
das Eindringen des Hodens bedingt. 4. Von acht Monaten bis
zur Geburt. Hier senkt sich der Hoden in der Regel völlig in
den Hodensack. Aus seinen Beobachtungen bemerkt er, dass das
Bauchfell die Albuginea testis, den Nebenhoden und die ganze
vordere Gegend des Gubernaculum einhüllt, dass die tunica
vaginalis
eine Fortsetzung desselben sey, dass die Vasa sper-
matica
und das vas deferens hinter dem Peritoneum und ausser-
halb der tunica vaginalis liegen, dass das Gubernaculum seine
vollkommenste Ausdehnung und Form vom vierten bis sechsten Mo-
nate habe, später sich verkleinere und zu Ende des neunten gänzlich
schwinde, dass der Cremaster ein von dem Gubernaculum ver-
schiedenes Gebilde sey, dass endlich die durch das Herabsteigen
der Hoden in den Hodensack gebildete Oeffnung sich durch zwei

Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth.
Hodens über diesem mit der tunica vaginalis funiculi sperma-
tici
verwachse und die tunica vaginalis propria testis auf
diese Weise bilde.

1780. — Vie d’Azyr (recherches sur la structure et la
position des testicules in hist. de l’acad. royale. Année
1780.
Paris 1784. 4. p. 494—507.) nimmt in Bezug auf die Ortsver-
änderung der Hoden vier Zeiträume an (p. 497.) und zwar: 1.
Von dem 3. bis zu 4½ Monaten. Die Hoden liegen dann neben
dem Rectum von den Nieren bedeutend entfernt. Eine Duplica-
tur des Bauchfelles geht hinter der Blase von einem Zeugen zu
dem andern. Der Kopf des Nebenhodens ist voluminöser und
mehr isolirt, als im Erwachsenen. Er hat einen gröſsern Umfang
und in seinem Innern findet sich ein laxes Zellgewebe. Eine Ver-
doppelung des Bauchfelles hüllt ihn ein, und hält ihn zwar fest,
doch nicht so sehr, daſs er an einem bestimmten Punkte fixirt
sey. Das vas deferens geht schief von vorn nach hinten und
setzt sich in einem spitzen Winkel hinter dem Ursprung des li-
gamentum
oder Gubernaculum an. Dieses ist ein fester Sten-
gel, in seinem Innern weicher, als in der Nähe seiner Oberfläche,
wo er von dem Bauchfelle bedeckt ist. 2. Von 4½ Monaten bis
zu dem sechsten Monate. Der Hoden ist tiefer hinabgestiegen;
das Gubernaculum mehr in sich eingegraben, so daſs das Bauch-
fell in einem Theile desselben in der Form eines Sackes herab-
steigt. 3. Von sechs bis acht Monaten. In diesem Zeitraume
geht der eine oder der andere Hode aus der Bauchhöhle heraus.
Die Bildung des Sackes aber ist durchaus nicht unmittelbar durch
das Eindringen des Hodens bedingt. 4. Von acht Monaten bis
zur Geburt. Hier senkt sich der Hoden in der Regel völlig in
den Hodensack. Aus seinen Beobachtungen bemerkt er, daſs das
Bauchfell die Albuginea testis, den Nebenhoden und die ganze
vordere Gegend des Gubernaculum einhüllt, daſs die tunica
vaginalis
eine Fortsetzung desselben sey, daſs die Vasa sper-
matica
und das vas deferens hinter dem Peritoneum und auſser-
halb der tunica vaginalis liegen, daſs das Gubernaculum seine
vollkommenste Ausdehnung und Form vom vierten bis sechsten Mo-
nate habe, später sich verkleinere und zu Ende des neunten gänzlich
schwinde, daſs der Cremaster ein von dem Gubernaculum ver-
schiedenes Gebilde sey, daſs endlich die durch das Herabsteigen
der Hoden in den Hodensack gebildete Oeffnung sich durch zwei

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[397/0425] Keimbereitende und ausführende innere Geschlechtsth. Hodens über diesem mit der tunica vaginalis funiculi sperma- tici verwachse und die tunica vaginalis propria testis auf diese Weise bilde. 1780. — Vie d’Azyr (recherches sur la structure et la position des testicules in hist. de l’acad. royale. Année 1780. Paris 1784. 4. p. 494—507.) nimmt in Bezug auf die Ortsver- änderung der Hoden vier Zeiträume an (p. 497.) und zwar: 1. Von dem 3. bis zu 4½ Monaten. Die Hoden liegen dann neben dem Rectum von den Nieren bedeutend entfernt. Eine Duplica- tur des Bauchfelles geht hinter der Blase von einem Zeugen zu dem andern. Der Kopf des Nebenhodens ist voluminöser und mehr isolirt, als im Erwachsenen. Er hat einen gröſsern Umfang und in seinem Innern findet sich ein laxes Zellgewebe. Eine Ver- doppelung des Bauchfelles hüllt ihn ein, und hält ihn zwar fest, doch nicht so sehr, daſs er an einem bestimmten Punkte fixirt sey. Das vas deferens geht schief von vorn nach hinten und setzt sich in einem spitzen Winkel hinter dem Ursprung des li- gamentum oder Gubernaculum an. Dieses ist ein fester Sten- gel, in seinem Innern weicher, als in der Nähe seiner Oberfläche, wo er von dem Bauchfelle bedeckt ist. 2. Von 4½ Monaten bis zu dem sechsten Monate. Der Hoden ist tiefer hinabgestiegen; das Gubernaculum mehr in sich eingegraben, so daſs das Bauch- fell in einem Theile desselben in der Form eines Sackes herab- steigt. 3. Von sechs bis acht Monaten. In diesem Zeitraume geht der eine oder der andere Hode aus der Bauchhöhle heraus. Die Bildung des Sackes aber ist durchaus nicht unmittelbar durch das Eindringen des Hodens bedingt. 4. Von acht Monaten bis zur Geburt. Hier senkt sich der Hoden in der Regel völlig in den Hodensack. Aus seinen Beobachtungen bemerkt er, daſs das Bauchfell die Albuginea testis, den Nebenhoden und die ganze vordere Gegend des Gubernaculum einhüllt, daſs die tunica vaginalis eine Fortsetzung desselben sey, daſs die Vasa sper- matica und das vas deferens hinter dem Peritoneum und auſser- halb der tunica vaginalis liegen, daſs das Gubernaculum seine vollkommenste Ausdehnung und Form vom vierten bis sechsten Mo- nate habe, später sich verkleinere und zu Ende des neunten gänzlich schwinde, daſs der Cremaster ein von dem Gubernaculum ver- schiedenes Gebilde sey, daſs endlich die durch das Herabsteigen der Hoden in den Hodensack gebildete Oeffnung sich durch zwei

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/425>, abgerufen am 22.11.2024.