Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Von dem Embryo. von Querstreifen und haben keine Höhlung (S. 4.). Ihre Kanäl-chen entstehen im Parenchym und münden in den Ausführungs- gang (S. 5.). Der Hauptausführungsgang verlässt aber die Kör- per, mündet mit dem der anderen Seite zusammen und zuletzt unter der Blase in die Scheide (S. 5.). Die Wolffschen Körper sondern wahrscheinlich ab, sind harnabsondernde Organe in den frühesten Entwickelungszuständen und können daher Primordial- nieren genannt werden. Die Nieren entstehen später, als die Ho- den und Ovarien (S. 8.). Mit dem Wachsthume der Nieren di- vergiren die Okenschen Körper immer mehr und schwinden von vorn nach hinten (S. 9.). Längs des Ausführungsganges erhebt sich der Peritoneum zu einer Falte, dem künftigen Gubernacu- lum Hunteri oder lig. uteri rotundum (S. 11.). Die Nieren stehen mit den Okenschen Körpern in gar keiner Verbindung, denn diese liegen innerhalb, jene aber ausser dem Bauchfell (S. 11.). Ausserdem beweisen dieses drei in einem und demselben Fruchthäl- ter von ihm gefundene Monstrositäten, wo die linke Niere fehlte oder die rechte in abnormer Lage sich befand, die Okenschen Körper dagegen nichts desto weniger in der gewöhnlichen Lage und Form sich zeigten (S. 12.). Eben dasselbe gilt von den Ne- bennieren (S. 13.). Auch die keimbereitenden Geschlechtstheile sind von den Okenschen Körpern unabhängig. -- Die Gebärmut- ter, Eier- und Saamengänge finden sich in ihren ersten Spuren, wenn die Okenschen Körper ihre höchste Entwickelung erreicht haben und sind keine Metamorphosen des Ausführungsganges der letzteren (S. 14.). Reste der Primordialnieren sind vielleicht das Rosenmüllersche Organ bei dem Menschen und gelbliche Massen in der Nähe der Ovarien bei den Säugethieren. Ueberreste der Ausführungsgänge derselben sind die in erwachsenen Haussäu- gethieren sich findenden Gartnerschen Kanäle (S. 17--19.). Bei den Männern bleibt vielleicht die Spur derselben als vas aber- rans Halleri zurück (S. 20.). J. Müller (de ovo atque embryone humano observ. anat. 1830. 1831. -- Arnold (Salzburg. medizin. chirurg. Zeitung. 1831. Von dem Embryo. von Querstreifen und haben keine Höhlung (S. 4.). Ihre Kanäl-chen entstehen im Parenchym und münden in den Ausführungs- gang (S. 5.). Der Hauptausführungsgang verläſst aber die Kör- per, mündet mit dem der anderen Seite zusammen und zuletzt unter der Blase in die Scheide (S. 5.). Die Wolffschen Körper sondern wahrscheinlich ab, sind harnabsondernde Organe in den frühesten Entwickelungszuständen und können daher Primordial- nieren genannt werden. Die Nieren entstehen später, als die Ho- den und Ovarien (S. 8.). Mit dem Wachsthume der Nieren di- vergiren die Okenschen Körper immer mehr und schwinden von vorn nach hinten (S. 9.). Längs des Ausführungsganges erhebt sich der Peritoneum zu einer Falte, dem künftigen Gubernacu- lum Hunteri oder lig. uteri rotundum (S. 11.). Die Nieren stehen mit den Okenschen Körpern in gar keiner Verbindung, denn diese liegen innerhalb, jene aber auſser dem Bauchfell (S. 11.). Auſserdem beweisen dieses drei in einem und demselben Fruchthäl- ter von ihm gefundene Monstrositäten, wo die linke Niere fehlte oder die rechte in abnormer Lage sich befand, die Okenschen Körper dagegen nichts desto weniger in der gewöhnlichen Lage und Form sich zeigten (S. 12.). Eben dasselbe gilt von den Ne- bennieren (S. 13.). Auch die keimbereitenden Geschlechtstheile sind von den Okenschen Körpern unabhängig. — Die Gebärmut- ter, Eier- und Saamengänge finden sich in ihren ersten Spuren, wenn die Okenschen Körper ihre höchste Entwickelung erreicht haben und sind keine Metamorphosen des Ausführungsganges der letzteren (S. 14.). Reste der Primordialnieren sind vielleicht das Rosenmüllersche Organ bei dem Menschen und gelbliche Massen in der Nähe der Ovarien bei den Säugethieren. Ueberreste der Ausführungsgänge derselben sind die in erwachsenen Haussäu- gethieren sich findenden Gartnerschen Kanäle (S. 17—19.). Bei den Männern bleibt vielleicht die Spur derselben als vas aber- rans Halleri zurück (S. 20.). J. Müller (de ovo atque embryone humano observ. anat. 1830. 1831. — Arnold (Salzburg. medizin. chirurg. 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Von dem Embryo.
von Querstreifen und haben keine Höhlung (S. 4.). Ihre Kanäl-
chen entstehen im Parenchym und münden in den Ausführungs-
gang (S. 5.). Der Hauptausführungsgang verläſst aber die Kör-
per, mündet mit dem der anderen Seite zusammen und zuletzt
unter der Blase in die Scheide (S. 5.). Die Wolffschen Körper
sondern wahrscheinlich ab, sind harnabsondernde Organe in den
frühesten Entwickelungszuständen und können daher Primordial-
nieren genannt werden. Die Nieren entstehen später, als die Ho-
den und Ovarien (S. 8.). Mit dem Wachsthume der Nieren di-
vergiren die Okenschen Körper immer mehr und schwinden von
vorn nach hinten (S. 9.). Längs des Ausführungsganges erhebt
sich der Peritoneum zu einer Falte, dem künftigen Gubernacu-
lum Hunteri oder lig. uteri rotundum (S. 11.). Die Nieren
stehen mit den Okenschen Körpern in gar keiner Verbindung,
denn diese liegen innerhalb, jene aber auſser dem Bauchfell (S. 11.).
Auſserdem beweisen dieses drei in einem und demselben Fruchthäl-
ter von ihm gefundene Monstrositäten, wo die linke Niere fehlte oder
die rechte in abnormer Lage sich befand, die Okenschen Körper
dagegen nichts desto weniger in der gewöhnlichen Lage und
Form sich zeigten (S. 12.). Eben dasselbe gilt von den Ne-
bennieren (S. 13.). Auch die keimbereitenden Geschlechtstheile
sind von den Okenschen Körpern unabhängig. — Die Gebärmut-
ter, Eier- und Saamengänge finden sich in ihren ersten Spuren,
wenn die Okenschen Körper ihre höchste Entwickelung erreicht
haben und sind keine Metamorphosen des Ausführungsganges der
letzteren (S. 14.). Reste der Primordialnieren sind vielleicht
das Rosenmüllersche Organ bei dem Menschen und gelbliche
Massen in der Nähe der Ovarien bei den Säugethieren. Ueberreste
der Ausführungsgänge derselben sind die in erwachsenen Haussäu-
gethieren sich findenden Gartnerschen Kanäle (S. 17—19.). Bei
den Männern bleibt vielleicht die Spur derselben als vas aber-
rans Halleri zurück (S. 20.).
J. Müller (de ovo atque embryone humano observ. anat. 1830.
4. in Meck. Arch. 1830. S. 411—434.) beschreibt die Wolffschen
Körper aus einem 7 Linien langen (de ovo p. 10. bei Meckel S.
428.) und einem 5 Linien langen menschlichen Embryo (de ovo
p. 14.). Seine Abbildungen davon sind in Meckels Arch. 1830.
tab. XI. fig. 13. B. h. h. und fig. 12. B. h.
1831. — Arnold (Salzburg. medizin. chirurg. Zeitung. 1831.
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