der ganzen Drüse 0,031666 P. Z. berechnet. Doch scheinen mir diese Angaben etwas zu gross zu seyn.
Die erste Entwickelung der Haare ist schwierig, ja nur bei stärkerer Vergrösserung und heller Beleuchtung, vorzüglich von oben, wahrzunehmen und daher von den Beobachtern bei dem Menschen nicht ganz richtig angegeben worden. Selbst der neueste Schriftsteller hierüber, Eble (die Lehre von den Haaren. Wien. 1831. 8. Bd. 2. S. 70.) setzt ihre Entstehung viel zu spät in das Ende des fünften Monates. Bichat (Anatomie generale Tom. IV. Paris 1812. 8. p. 821.) parallelisirt der Zeit nach ihren Ur- sprung mit der Faserbildung in der Lederhaut, was jedoch in Be- zug auf unsere oben angeführten mieroscopischen Untersuchungen wohl etwas zu früh ist. Das Resultat einer Reihe hierüber an- gestellter Beobachtungen ist kürzlich folgendes. Gegen das Ende des dritten oder den Anfang und die Mitte des vierten Monates erscheinen unter der Oberhaut runde, schwarze Flecken, welche ziemlich regelmässig begrenzt, in beinahe gleichen Entfernungen und nach geometrischen Linien geordnet sind. In der letzten Hälfte des fünften Monates haben diese früher kugeligen Massen sich vergrössert, zu pyramidalischen oder conischen Formen sich umgeändert und an Intensität ihrer Farbe eher etwas gewonnen, als verloren. Sie liegen noch durchaus unter der Epidermis und zwar, wie es scheint, etwas schief von unten nach oben gerich- tet. Den mittleren Durchmesser ihrer Basis fand ich 0,001582 P. Z., den ihrer Spitze 0,000507 P. Z. Zerdrückt man sie zwi- schen zwei Glasplatten, so weichen die Pigmenttheile aus einan- der, in der Regel in zwei Bogenlinien und man sieht in der Mitte einen Schaft von ungefähr 0,000406 P. Z. im Durchmesser. Der Letztere ist nur selten von Pigment völlig frei, sondern die- ses haftet gewöhnlich noch an seinem oberen oder unteren Ende. Interessant war es mir, dass ich um diese Zeit an allen von mir untersuchten Theilen des Körpers, am Hinterhaupte, dem Rücken, der Brust, dem Bauche, dem Oberarme und dem Oberschenkel durch- aus ein und dasselbe Entwickelungsstadium der Haare vorfand. Diese Beobachtung steht offenbar mit der längst bekannten Er- fahrung in Verbindung, dass die ersten Haare, die sogenannte la- nugo (Wollhaare) an allen Theilen des Körpers in früher Zeit gleichmässig entwickelt seyen. Diese bricht nun am Ende des fünften Monates hervor, ist zart, weich und in der Regel von
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Aeuſseres Hautsystem.
der ganzen Drüse 0,031666 P. Z. berechnet. Doch scheinen mir diese Angaben etwas zu groſs zu seyn.
Die erste Entwickelung der Haare ist schwierig, ja nur bei stärkerer Vergröſserung und heller Beleuchtung, vorzüglich von oben, wahrzunehmen und daher von den Beobachtern bei dem Menschen nicht ganz richtig angegeben worden. Selbst der neueste Schriftsteller hierüber, Eble (die Lehre von den Haaren. Wien. 1831. 8. Bd. 2. S. 70.) setzt ihre Entstehung viel zu spät in das Ende des fünften Monates. Bichat (Anatomie generale Tom. IV. Paris 1812. 8. p. 821.) parallelisirt der Zeit nach ihren Ur- sprung mit der Faserbildung in der Lederhaut, was jedoch in Be- zug auf unsere oben angeführten mieroscopischen Untersuchungen wohl etwas zu früh ist. Das Resultat einer Reihe hierüber an- gestellter Beobachtungen ist kürzlich folgendes. Gegen das Ende des dritten oder den Anfang und die Mitte des vierten Monates erscheinen unter der Oberhaut runde, schwarze Flecken, welche ziemlich regelmäſsig begrenzt, in beinahe gleichen Entfernungen und nach geometrischen Linien geordnet sind. In der letzten Hälfte des fünften Monates haben diese früher kugeligen Massen sich vergröſsert, zu pyramidalischen oder conischen Formen sich umgeändert und an Intensität ihrer Farbe eher etwas gewonnen, als verloren. Sie liegen noch durchaus unter der Epidermis und zwar, wie es scheint, etwas schief von unten nach oben gerich- tet. Den mittleren Durchmesser ihrer Basis fand ich 0,001582 P. Z., den ihrer Spitze 0,000507 P. Z. Zerdrückt man sie zwi- schen zwei Glasplatten, so weichen die Pigmenttheile aus einan- der, in der Regel in zwei Bogenlinien und man sieht in der Mitte einen Schaft von ungefähr 0,000406 P. Z. im Durchmesser. Der Letztere ist nur selten von Pigment völlig frei, sondern die- ses haftet gewöhnlich noch an seinem oberen oder unteren Ende. Interessant war es mir, daſs ich um diese Zeit an allen von mir untersuchten Theilen des Körpers, am Hinterhaupte, dem Rücken, der Brust, dem Bauche, dem Oberarme und dem Oberschenkel durch- aus ein und dasselbe Entwickelungsstadium der Haare vorfand. Diese Beobachtung steht offenbar mit der längst bekannten Er- fahrung in Verbindung, daſs die ersten Haare, die sogenannte la- nugo (Wollhaare) an allen Theilen des Körpers in früher Zeit gleichmäſsig entwickelt seyen. Diese bricht nun am Ende des fünften Monates hervor, ist zart, weich und in der Regel von
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Aeuſseres Hautsystem.
der ganzen Drüse 0,031666 P. Z. berechnet. Doch scheinen mir
diese Angaben etwas zu groſs zu seyn.
Die erste Entwickelung der Haare ist schwierig, ja nur bei
stärkerer Vergröſserung und heller Beleuchtung, vorzüglich von
oben, wahrzunehmen und daher von den Beobachtern bei dem
Menschen nicht ganz richtig angegeben worden. Selbst der neueste
Schriftsteller hierüber, Eble (die Lehre von den Haaren. Wien.
1831. 8. Bd. 2. S. 70.) setzt ihre Entstehung viel zu spät in das
Ende des fünften Monates. Bichat (Anatomie generale Tom.
IV. Paris 1812. 8. p. 821.) parallelisirt der Zeit nach ihren Ur-
sprung mit der Faserbildung in der Lederhaut, was jedoch in Be-
zug auf unsere oben angeführten mieroscopischen Untersuchungen
wohl etwas zu früh ist. Das Resultat einer Reihe hierüber an-
gestellter Beobachtungen ist kürzlich folgendes. Gegen das Ende
des dritten oder den Anfang und die Mitte des vierten Monates
erscheinen unter der Oberhaut runde, schwarze Flecken, welche
ziemlich regelmäſsig begrenzt, in beinahe gleichen Entfernungen
und nach geometrischen Linien geordnet sind. In der letzten
Hälfte des fünften Monates haben diese früher kugeligen Massen
sich vergröſsert, zu pyramidalischen oder conischen Formen sich
umgeändert und an Intensität ihrer Farbe eher etwas gewonnen,
als verloren. Sie liegen noch durchaus unter der Epidermis und
zwar, wie es scheint, etwas schief von unten nach oben gerich-
tet. Den mittleren Durchmesser ihrer Basis fand ich 0,001582
P. Z., den ihrer Spitze 0,000507 P. Z. Zerdrückt man sie zwi-
schen zwei Glasplatten, so weichen die Pigmenttheile aus einan-
der, in der Regel in zwei Bogenlinien und man sieht in der
Mitte einen Schaft von ungefähr 0,000406 P. Z. im Durchmesser.
Der Letztere ist nur selten von Pigment völlig frei, sondern die-
ses haftet gewöhnlich noch an seinem oberen oder unteren Ende.
Interessant war es mir, daſs ich um diese Zeit an allen von mir
untersuchten Theilen des Körpers, am Hinterhaupte, dem Rücken,
der Brust, dem Bauche, dem Oberarme und dem Oberschenkel durch-
aus ein und dasselbe Entwickelungsstadium der Haare vorfand.
Diese Beobachtung steht offenbar mit der längst bekannten Er-
fahrung in Verbindung, daſs die ersten Haare, die sogenannte la-
nugo (Wollhaare) an allen Theilen des Körpers in früher Zeit
gleichmäſsig entwickelt seyen. Diese bricht nun am Ende des
fünften Monates hervor, ist zart, weich und in der Regel von
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/303>, abgerufen am 26.11.2024.
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