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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Anlagen der Wirbelkörper.
holt er die interessante Beobachtung Mauchart's (de capitis ar-
ticulatione p
. 9.), dass der schon früher verknöcherte proc.
odontoid
. in dem Körper des Wirbelbeinkörpers oft sich einsenke.
Der sonst genaue Senff weicht hier bedeutend ab. Alle Wirbel
haben drei Verknöcherungspunkte nach ihm (l. c. p. 49.), nur
der epistropheus vier. Zuerst verbeinern die Halswirbel, dann
Brust- und Bauchwirbel, zuletzt der Atlas (l. c. p. 51.). Joh. Fr.
Meckel gab auch hier die speciellen Verhältnisse genauer an. Der
Atlas verknöchert mit zwei Knochenkernen in seinen Bogenhälf-
ten gegen Ende des Fötuslebens. Nach der Geburt dagegen ent-
steht oft analog den übrigen Wirbeln ein dritter Knochenkern
an der dem Körper entsprechenden Stelle. Doch findet dieses
nur bei dem Menschen Statt, während bei dem Hunde, dem
Schweine und der Katze dieser Wirbel von den übrigen Wirbeln
durchaus nicht abweicht. (Arch. I. S. 605.) Der epistropheus
entsteht aus fünf oder sieben Knochenkernen, im letzteren Falle
aus zweien für die Seitenhälften, zweien für den proc. odontoid.
und zweien für die Bogen der Wirbelarterien und einem für den
Körper (S. 603.). Die übrigen Halswirbel haben zuerst drei Ver-
knöcherungspunkte, einen im Körper und zwei in den Bogenhälf-
ten. Hierzu kommt noch jederseits einer für den den Wir-
belkanal umschliessenden Bogen, am deutlichsten am siebenten
Halswirbel, minder deutlich, jedoch noch erkennbar an mehreren
darüber liegenden Wirbeln (l. c. S. 595.). Die Rückenwirbel
haben drei Knochenkerne; desgleichen in der Regel die Lenden-
wirbel. Die drei oberen Kreuzbeinwirbel entstehen aus fünf, die
zwei unteren aus drei Kernen. Sie weichen auch darin von den
übrigen Wirbeln ab, dass bei ihnen der Körper zuerst (im dritten
oder vierten Monate) und dann die Bogenhälften verknöchern
(S. 608. 609.), eine Erscheinung, welche mit der Krümmung und
Lage des Embryo innig zusammenhängt. Meckel's Beobachtungen
die wir, so weit sie den Fötus angehen, hier berührt haben,
stimmen mit denen von Albinus (ic. oss. foet. p. 54--57.) fast
gänzlich überein. Wie Flamm (de vertebr. ossiv. Berol. 1818.
8.) seine Aeusserung falsch verstanden, hat Meckel selbst hinläng-
lich gezeigt (Arch. VI. S. 397--404.). Nach Beclard (Meck.
Arch. VI. S. 405--415.) entstehen in der siebenten Woche die
Verknöcherungen der Bogenhälften, während an allen Wirbeln
einige Tage später die Knochenkerne der Körper entstehen. Nur

Anlagen der Wirbelkörper.
holt er die interessante Beobachtung Mauchart’s (de capitis ar-
ticulatione p
. 9.), daſs der schon früher verknöcherte proc.
odontoid
. in dem Körper des Wirbelbeinkörpers oft sich einsenke.
Der sonst genaue Senff weicht hier bedeutend ab. Alle Wirbel
haben drei Verknöcherungspunkte nach ihm (l. c. p. 49.), nur
der epistropheus vier. Zuerst verbeinern die Halswirbel, dann
Brust- und Bauchwirbel, zuletzt der Atlas (l. c. p. 51.). Joh. Fr.
Meckel gab auch hier die speciellen Verhältnisse genauer an. Der
Atlas verknöchert mit zwei Knochenkernen in seinen Bogenhälf-
ten gegen Ende des Fötuslebens. Nach der Geburt dagegen ent-
steht oft analog den übrigen Wirbeln ein dritter Knochenkern
an der dem Körper entsprechenden Stelle. Doch findet dieses
nur bei dem Menschen Statt, während bei dem Hunde, dem
Schweine und der Katze dieser Wirbel von den übrigen Wirbeln
durchaus nicht abweicht. (Arch. I. S. 605.) Der epistropheus
entsteht aus fünf oder sieben Knochenkernen, im letzteren Falle
aus zweien für die Seitenhälften, zweien für den proc. odontoid.
und zweien für die Bogen der Wirbelarterien und einem für den
Körper (S. 603.). Die übrigen Halswirbel haben zuerst drei Ver-
knöcherungspunkte, einen im Körper und zwei in den Bogenhälf-
ten. Hierzu kommt noch jederseits einer für den den Wir-
belkanal umschlieſsenden Bogen, am deutlichsten am siebenten
Halswirbel, minder deutlich, jedoch noch erkennbar an mehreren
darüber liegenden Wirbeln (l. c. S. 595.). Die Rückenwirbel
haben drei Knochenkerne; desgleichen in der Regel die Lenden-
wirbel. Die drei oberen Kreuzbeinwirbel entstehen aus fünf, die
zwei unteren aus drei Kernen. Sie weichen auch darin von den
übrigen Wirbeln ab, daſs bei ihnen der Körper zuerst (im dritten
oder vierten Monate) und dann die Bogenhälften verknöchern
(S. 608. 609.), eine Erscheinung, welche mit der Krümmung und
Lage des Embryo innig zusammenhängt. Meckel’s Beobachtungen
die wir, so weit sie den Fötus angehen, hier berührt haben,
stimmen mit denen von Albinus (ic. oss. foet. p. 54—57.) fast
gänzlich überein. Wie Flamm (de vertebr. ossiv. Berol. 1818.
8.) seine Aeuſserung falsch verstanden, hat Meckel selbst hinläng-
lich gezeigt (Arch. VI. S. 397—404.). Nach Bèclard (Meck.
Arch. VI. S. 405—415.) entstehen in der siebenten Woche die
Verknöcherungen der Bogenhälften, während an allen Wirbeln
einige Tage später die Knochenkerne der Körper entstehen. Nur

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[233/0261] Anlagen der Wirbelkörper. holt er die interessante Beobachtung Mauchart’s (de capitis ar- ticulatione p. 9.), daſs der schon früher verknöcherte proc. odontoid. in dem Körper des Wirbelbeinkörpers oft sich einsenke. Der sonst genaue Senff weicht hier bedeutend ab. Alle Wirbel haben drei Verknöcherungspunkte nach ihm (l. c. p. 49.), nur der epistropheus vier. Zuerst verbeinern die Halswirbel, dann Brust- und Bauchwirbel, zuletzt der Atlas (l. c. p. 51.). Joh. Fr. Meckel gab auch hier die speciellen Verhältnisse genauer an. Der Atlas verknöchert mit zwei Knochenkernen in seinen Bogenhälf- ten gegen Ende des Fötuslebens. Nach der Geburt dagegen ent- steht oft analog den übrigen Wirbeln ein dritter Knochenkern an der dem Körper entsprechenden Stelle. Doch findet dieses nur bei dem Menschen Statt, während bei dem Hunde, dem Schweine und der Katze dieser Wirbel von den übrigen Wirbeln durchaus nicht abweicht. (Arch. I. S. 605.) Der epistropheus entsteht aus fünf oder sieben Knochenkernen, im letzteren Falle aus zweien für die Seitenhälften, zweien für den proc. odontoid. und zweien für die Bogen der Wirbelarterien und einem für den Körper (S. 603.). Die übrigen Halswirbel haben zuerst drei Ver- knöcherungspunkte, einen im Körper und zwei in den Bogenhälf- ten. Hierzu kommt noch jederseits einer für den den Wir- belkanal umschlieſsenden Bogen, am deutlichsten am siebenten Halswirbel, minder deutlich, jedoch noch erkennbar an mehreren darüber liegenden Wirbeln (l. c. S. 595.). Die Rückenwirbel haben drei Knochenkerne; desgleichen in der Regel die Lenden- wirbel. Die drei oberen Kreuzbeinwirbel entstehen aus fünf, die zwei unteren aus drei Kernen. Sie weichen auch darin von den übrigen Wirbeln ab, daſs bei ihnen der Körper zuerst (im dritten oder vierten Monate) und dann die Bogenhälften verknöchern (S. 608. 609.), eine Erscheinung, welche mit der Krümmung und Lage des Embryo innig zusammenhängt. Meckel’s Beobachtungen die wir, so weit sie den Fötus angehen, hier berührt haben, stimmen mit denen von Albinus (ic. oss. foet. p. 54—57.) fast gänzlich überein. Wie Flamm (de vertebr. ossiv. Berol. 1818. 8.) seine Aeuſserung falsch verstanden, hat Meckel selbst hinläng- lich gezeigt (Arch. VI. S. 397—404.). Nach Bèclard (Meck. Arch. VI. S. 405—415.) entstehen in der siebenten Woche die Verknöcherungen der Bogenhälften, während an allen Wirbeln einige Tage später die Knochenkerne der Körper entstehen. Nur

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/261>, abgerufen am 25.11.2024.