c. Ein weisser, mehr oder minder deutlicher Faden, die Fort- setzung des in der Bauchhöhle des Embryo bis zur Nabelöffnung verlaufenden Urachus. So fand z. B. Wrisberg (descr. anat. embr. p. 23.), dass dieser Faden bei einem 51/2 Monat alten Fötus nach Verlauf von 11/2 Zoll in dem Zellgewebe des Nabelstranges ver- schwand. W. Hunter und Cruikshank (S. d. Ersteren Anatomie des schwangeren Uterus übers. von Froriep S. 45.) konnten das feine Fädchen längs des ganzen Nabelstranges verfolgen.
d. Der Faden der Nabelblase. Ueber diesen s. die Lehre von der Nabelblase.
e. Eine gallertartige, die Theile verbindende Masse. Dieses unter dem Namen der Whartonschen Sulze bekanntes Gebilde hängt einerseits mit dem Schleimgewebe des Chorion und dem Eiweisse, anderseits mit dem Schleimgewebe der Bauchdecken des Embryo zusammen, ist durchsichtig, halbflüssig und nie mit Fett versehen. Getrocknet und aufgeblasen stellt es ein schwammigtes Gewebe dar, ist bei dem Menschen in grösserer Menge vorhanden, als bei den meisten Säugethieren und soll nach Burns (in Burdachs Physiol. II. S. 539.) gegen Ende des Fruchtlebens abnehmen.
Ausserdem soll nach mehreren Beobachtern der Nabelstrang noch enthalten:
a. Lymphgefässe. Ohne durch Injection dieselben bestimmt nachweisen zu können, haben Schreger, Uttini, Michaelis u. A. ihre Existenz vertheidigt. Ueber diese sowohl, als über die von Fohmann in neuester Zeit verfertigten Injectionen s. im zweiten Abschnitte, wo von der Allantois als einer Ausstülpung des Darmkanales nochmals die Rede seyn wird.
b. Es sollen nach Home und Bauer, Chaussier, Ribes u. A. Nerven in dem Nabelstrange sich finden. Doch sprechen die vielfachen und genauen Untersuchungen von Meckel, Rieke, We- ber, Otto u. A. entschieden dagegen. Joh. Müller (L. Scheulen placentae humanae physiol. et pathol. Bonnae. 1833. 8. p. 10.) fand sogar, dass die Aeste des Nervus sympathicus, welche die Arteria umbilicalis aus dem Becken oder die Vena umbilicalis aus der Leber begleiten, auf eine merkwürdige Weise an dem Nabel wie abgeschnitten sind.
Bevor der Fötus frei hervortritt, reissen bei der normalen Geburt die Eihäute und entleeren eine grössere oder geringere Quantität des liquor Amnii. Es ist aber nicht selten der Fall,
III. Das Ei während der Fruchtentwickelung.
c. Ein weiſser, mehr oder minder deutlicher Faden, die Fort- setzung des in der Bauchhöhle des Embryo bis zur Nabelöffnung verlaufenden Urachus. So fand z. B. Wrisberg (descr. anat. embr. p. 23.), daſs dieser Faden bei einem 5½ Monat alten Fötus nach Verlauf von 1½ Zoll in dem Zellgewebe des Nabelstranges ver- schwand. W. Hunter und Cruikshank (S. d. Ersteren Anatomie des schwangeren Uterus übers. von Froriep S. 45.) konnten das feine Fädchen längs des ganzen Nabelstranges verfolgen.
d. Der Faden der Nabelblase. Ueber diesen s. die Lehre von der Nabelblase.
e. Eine gallertartige, die Theile verbindende Masse. Dieses unter dem Namen der Whartonschen Sulze bekanntes Gebilde hängt einerseits mit dem Schleimgewebe des Chorion und dem Eiweiſse, anderseits mit dem Schleimgewebe der Bauchdecken des Embryo zusammen, ist durchsichtig, halbflüssig und nie mit Fett versehen. Getrocknet und aufgeblasen stellt es ein schwammigtes Gewebe dar, ist bei dem Menschen in gröſserer Menge vorhanden, als bei den meisten Säugethieren und soll nach Burns (in Burdachs Physiol. II. S. 539.) gegen Ende des Fruchtlebens abnehmen.
Auſserdem soll nach mehreren Beobachtern der Nabelstrang noch enthalten:
a. Lymphgefäſse. Ohne durch Injection dieselben bestimmt nachweisen zu können, haben Schreger, Uttini, Michaelis u. A. ihre Existenz vertheidigt. Ueber diese sowohl, als über die von Fohmann in neuester Zeit verfertigten Injectionen s. im zweiten Abschnitte, wo von der Allantois als einer Ausstülpung des Darmkanales nochmals die Rede seyn wird.
b. Es sollen nach Home und Bauer, Chaussier, Ribes u. A. Nerven in dem Nabelstrange sich finden. Doch sprechen die vielfachen und genauen Untersuchungen von Meckel, Rieke, We- ber, Otto u. A. entschieden dagegen. Joh. Müller (L. Scheulen placentae humanae physiol. et pathol. Bonnae. 1833. 8. p. 10.) fand sogar, daſs die Aeste des Nervus sympathicus, welche die Arteria umbilicalis aus dem Becken oder die Vena umbilicalis aus der Leber begleiten, auf eine merkwürdige Weise an dem Nabel wie abgeschnitten sind.
Bevor der Fötus frei hervortritt, reiſsen bei der normalen Geburt die Eihäute und entleeren eine gröſsere oder geringere Quantität des liquor Amnii. Es ist aber nicht selten der Fall,
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III. Das Ei während der Fruchtentwickelung.
c. Ein weiſser, mehr oder minder deutlicher Faden, die Fort-
setzung des in der Bauchhöhle des Embryo bis zur Nabelöffnung
verlaufenden Urachus. So fand z. B. Wrisberg (descr. anat. embr.
p. 23.), daſs dieser Faden bei einem 5½ Monat alten Fötus nach
Verlauf von 1½ Zoll in dem Zellgewebe des Nabelstranges ver-
schwand. W. Hunter und Cruikshank (S. d. Ersteren Anatomie
des schwangeren Uterus übers. von Froriep S. 45.) konnten das
feine Fädchen längs des ganzen Nabelstranges verfolgen.
d. Der Faden der Nabelblase. Ueber diesen s. die Lehre
von der Nabelblase.
e. Eine gallertartige, die Theile verbindende Masse. Dieses
unter dem Namen der Whartonschen Sulze bekanntes Gebilde
hängt einerseits mit dem Schleimgewebe des Chorion und dem
Eiweiſse, anderseits mit dem Schleimgewebe der Bauchdecken des
Embryo zusammen, ist durchsichtig, halbflüssig und nie mit Fett
versehen. Getrocknet und aufgeblasen stellt es ein schwammigtes
Gewebe dar, ist bei dem Menschen in gröſserer Menge vorhanden,
als bei den meisten Säugethieren und soll nach Burns (in Burdachs
Physiol. II. S. 539.) gegen Ende des Fruchtlebens abnehmen.
Auſserdem soll nach mehreren Beobachtern der Nabelstrang
noch enthalten:
a. Lymphgefäſse. Ohne durch Injection dieselben bestimmt
nachweisen zu können, haben Schreger, Uttini, Michaelis u. A.
ihre Existenz vertheidigt. Ueber diese sowohl, als über die von
Fohmann in neuester Zeit verfertigten Injectionen s. im zweiten
Abschnitte, wo von der Allantois als einer Ausstülpung des
Darmkanales nochmals die Rede seyn wird.
b. Es sollen nach Home und Bauer, Chaussier, Ribes u. A.
Nerven in dem Nabelstrange sich finden. Doch sprechen die
vielfachen und genauen Untersuchungen von Meckel, Rieke, We-
ber, Otto u. A. entschieden dagegen. Joh. Müller (L. Scheulen
placentae humanae physiol. et pathol. Bonnae. 1833. 8. p. 10.)
fand sogar, daſs die Aeste des Nervus sympathicus, welche die
Arteria umbilicalis aus dem Becken oder die Vena umbilicalis
aus der Leber begleiten, auf eine merkwürdige Weise an dem
Nabel wie abgeschnitten sind.
Bevor der Fötus frei hervortritt, reiſsen bei der normalen
Geburt die Eihäute und entleeren eine gröſsere oder geringere
Quantität des liquor Amnii. Es ist aber nicht selten der Fall,
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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/160>, abgerufen am 22.11.2024.
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