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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
vereinigten Läppchen. Die Substanz der Placenta glich sehr der
des Menschen. Stellen wir nun, wie es z. Thl. schon Burdach
(Physiol. II. S. 543.) gethan, die einzelnen Typen der Placenta-
formation nach diesen nun aufgezählten Erfahrungen zusammen,
so erhalten wir folgende Klassen: 1. Die ganze Oberfläche des
Chorion vertritt die Stelle der Placenta. Es finden sich nur a.
kleinere Höckerchen auf demselben als besonders ausgebildete
Theile, Schwein und b. Es zeigen sich grössere Karunkeln, Pferd.
2. Auf der Innenfläche des Fruchthälters sowohl, als auf der Au-
ssenfläche des Chorion erscheinen eine Menge rundlicher Erhaben-
heiten, welche sich gegenseitig an einander anlegen und eine
Menge Placenten darstellen, Wiederkäuer. 3. Es entsteht ein
einzelnes, eigens gesondertes Gebilde. a. Dieses umgiebt das Ei
in seiner Mitte gürtelförmig, während sich färbende, meist grün-
liche Materie zu den Seiten desselben ablagert, Hund. Katze.
Seehund. b. Es ist eine einzelne Placenta, welche in mehrere
grössere, mehr oder minder verbundene Lappen zerfällt, Nager.
c. Es ist eine einzelne Placenta, welche aus zwei innig verbun-
denen Abtheilungen besteht, Affen. -- v. Bär (Untersuchungen über
die Gefässverbindung zwischen Mutter und Frucht in den Säuge-
thieren. 1828. fol.) hat genauere Untersuchungen über einige
Säugethierklassen bekannt gemacht, welche die Allantois, das En-
dochorion, Exochorion und die Innenfläche des Fruchthälters be-
treffen. Das Wichtigste, hierher Gehörende werden wir bald an-
führen, während dasjenige aus der genannten Schrift, welches die
Gefässverbindung zwischen Mutter und Frucht selbst betrifft, im
zweiten Abschnitte bei Gelegenheit des Kreislaufes des Embryo
benutzt werden soll. v. Bär fand (l. c. S. 2.) 1. bei dem Schweine
in Eiern von mittlerer Ausbildung, wie die Innenfläche des Frucht-
hälters, so die äussere Fläche des Chorion mit Ausnahme der
durchsichtigen Enden desselben mit Zotten bedeckt. Zuerst (l.
c. S. 3.) zeigen sich auf dem Eie seiner ganzen Länge nach quer-
verlaufende, gekerbte Fältchen, während das Ei selbst an beiden
Enden in meist ungleiche Zipfel ausläuft. Diese Zipfel haben
alle Charaktere des Chorion selbst, sind mit gleichen Querfältchen
besetzt, im Innern aber leer und zusammengefallen, da sie nicht
von der Allantois ausgefüllt werden. Nur so weit, als die Allan-
tois reicht, sieht man Blutgefässe in dem Chorion. Diese gehö-
ren also der Harnhaut und nicht der Eihaut an und sind durch

Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
vereinigten Läppchen. Die Substanz der Placenta glich sehr der
des Menschen. Stellen wir nun, wie es z. Thl. schon Burdach
(Physiol. II. S. 543.) gethan, die einzelnen Typen der Placenta-
formation nach diesen nun aufgezählten Erfahrungen zusammen,
so erhalten wir folgende Klassen: 1. Die ganze Oberfläche des
Chorion vertritt die Stelle der Placenta. Es finden sich nur a.
kleinere Höckerchen auf demselben als besonders ausgebildete
Theile, Schwein und b. Es zeigen sich gröſsere Karunkeln, Pferd.
2. Auf der Innenfläche des Fruchthälters sowohl, als auf der Au-
ſsenfläche des Chorion erscheinen eine Menge rundlicher Erhaben-
heiten, welche sich gegenseitig an einander anlegen und eine
Menge Placenten darstellen, Wiederkäuer. 3. Es entsteht ein
einzelnes, eigens gesondertes Gebilde. a. Dieses umgiebt das Ei
in seiner Mitte gürtelförmig, während sich färbende, meist grün-
liche Materie zu den Seiten desselben ablagert, Hund. Katze.
Seehund. b. Es ist eine einzelne Placenta, welche in mehrere
gröſsere, mehr oder minder verbundene Lappen zerfällt, Nager.
c. Es ist eine einzelne Placenta, welche aus zwei innig verbun-
denen Abtheilungen besteht, Affen. — v. Bär (Untersuchungen über
die Gefäſsverbindung zwischen Mutter und Frucht in den Säuge-
thieren. 1828. fol.) hat genauere Untersuchungen über einige
Säugethierklassen bekannt gemacht, welche die Allantois, das En-
dochorion, Exochorion und die Innenfläche des Fruchthälters be-
treffen. Das Wichtigste, hierher Gehörende werden wir bald an-
führen, während dasjenige aus der genannten Schrift, welches die
Gefäſsverbindung zwischen Mutter und Frucht selbst betrifft, im
zweiten Abschnitte bei Gelegenheit des Kreislaufes des Embryo
benutzt werden soll. v. Bär fand (l. c. S. 2.) 1. bei dem Schweine
in Eiern von mittlerer Ausbildung, wie die Innenfläche des Frucht-
hälters, so die äuſsere Fläche des Chorion mit Ausnahme der
durchsichtigen Enden desselben mit Zotten bedeckt. Zuerst (l.
c. S. 3.) zeigen sich auf dem Eie seiner ganzen Länge nach quer-
verlaufende, gekerbte Fältchen, während das Ei selbst an beiden
Enden in meist ungleiche Zipfel ausläuft. Diese Zipfel haben
alle Charaktere des Chorion selbst, sind mit gleichen Querfältchen
besetzt, im Innern aber leer und zusammengefallen, da sie nicht
von der Allantois ausgefüllt werden. Nur so weit, als die Allan-
tois reicht, sieht man Blutgefäſse in dem Chorion. Diese gehö-
ren also der Harnhaut und nicht der Eihaut an und sind durch

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[123/0151] Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen. vereinigten Läppchen. Die Substanz der Placenta glich sehr der des Menschen. Stellen wir nun, wie es z. Thl. schon Burdach (Physiol. II. S. 543.) gethan, die einzelnen Typen der Placenta- formation nach diesen nun aufgezählten Erfahrungen zusammen, so erhalten wir folgende Klassen: 1. Die ganze Oberfläche des Chorion vertritt die Stelle der Placenta. Es finden sich nur a. kleinere Höckerchen auf demselben als besonders ausgebildete Theile, Schwein und b. Es zeigen sich gröſsere Karunkeln, Pferd. 2. Auf der Innenfläche des Fruchthälters sowohl, als auf der Au- ſsenfläche des Chorion erscheinen eine Menge rundlicher Erhaben- heiten, welche sich gegenseitig an einander anlegen und eine Menge Placenten darstellen, Wiederkäuer. 3. Es entsteht ein einzelnes, eigens gesondertes Gebilde. a. Dieses umgiebt das Ei in seiner Mitte gürtelförmig, während sich färbende, meist grün- liche Materie zu den Seiten desselben ablagert, Hund. Katze. Seehund. b. Es ist eine einzelne Placenta, welche in mehrere gröſsere, mehr oder minder verbundene Lappen zerfällt, Nager. c. Es ist eine einzelne Placenta, welche aus zwei innig verbun- denen Abtheilungen besteht, Affen. — v. Bär (Untersuchungen über die Gefäſsverbindung zwischen Mutter und Frucht in den Säuge- thieren. 1828. fol.) hat genauere Untersuchungen über einige Säugethierklassen bekannt gemacht, welche die Allantois, das En- dochorion, Exochorion und die Innenfläche des Fruchthälters be- treffen. Das Wichtigste, hierher Gehörende werden wir bald an- führen, während dasjenige aus der genannten Schrift, welches die Gefäſsverbindung zwischen Mutter und Frucht selbst betrifft, im zweiten Abschnitte bei Gelegenheit des Kreislaufes des Embryo benutzt werden soll. v. Bär fand (l. c. S. 2.) 1. bei dem Schweine in Eiern von mittlerer Ausbildung, wie die Innenfläche des Frucht- hälters, so die äuſsere Fläche des Chorion mit Ausnahme der durchsichtigen Enden desselben mit Zotten bedeckt. Zuerst (l. c. S. 3.) zeigen sich auf dem Eie seiner ganzen Länge nach quer- verlaufende, gekerbte Fältchen, während das Ei selbst an beiden Enden in meist ungleiche Zipfel ausläuft. Diese Zipfel haben alle Charaktere des Chorion selbst, sind mit gleichen Querfältchen besetzt, im Innern aber leer und zusammengefallen, da sie nicht von der Allantois ausgefüllt werden. Nur so weit, als die Allan- tois reicht, sieht man Blutgefäſse in dem Chorion. Diese gehö- ren also der Harnhaut und nicht der Eihaut an und sind durch

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/151>, abgerufen am 28.11.2024.