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Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.

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Erstes Buch.
Sie sprach und floh; und Phöbus fiel
Mit rascher Hand in seine Saiten:
Er sang und ließ sein Saitenspiel,
Voll Necktars und voll Lust, sein göttlich Lied begleiten.
Beglücktes Reich! der Länder Zier!
Brach Phöbus aus; und alles lauschte:
Es schwieg das lüsterne Revier;
Es schwieg der laute West, der in den Lorbeern rauschte.
Ja! fuhr er fort, beglücktes Reich,
Wo Friedrich herrscht, wie Väter pflegen,
Gleich groß und stets Minerven gleich,
Es schwinge seine Faust den Oelzweig oder Degen!
Jch seh ihn! welch ein kühner Held!
Der schnelle Sieg fliegt ihm zur Seite.
So kommt der Kriegsgott aus dem Feld;
So furchtbar glüht sein Blick, entflammt vom wilden Streite!
Doch Friedrich will geliebet seyn:
Er wird bald müde, stets zu schrecken;
Und hängt im nahen Palmenhayn
Die güldnen Waffen auf, die Staub und Blut dedecken:
Und
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Erſtes Buch.
Sie ſprach und floh; und Phoͤbus fiel
Mit raſcher Hand in ſeine Saiten:
Er ſang und ließ ſein Saitenſpiel,
Voll Necktars und voll Luſt, ſein goͤttlich Lied begleiten.
Begluͤcktes Reich! der Laͤnder Zier!
Brach Phoͤbus aus; und alles lauſchte:
Es ſchwieg das luͤſterne Revier;
Es ſchwieg der laute Weſt, der in den Lorbeern rauſchte.
Ja! fuhr er fort, begluͤcktes Reich,
Wo Friedrich herrſcht, wie Vaͤter pflegen,
Gleich groß und ſtets Minerven gleich,
Es ſchwinge ſeine Fauſt den Oelzweig oder Degen!
Jch ſeh ihn! welch ein kuͤhner Held!
Der ſchnelle Sieg fliegt ihm zur Seite.
So kommt der Kriegsgott aus dem Feld;
So furchtbar gluͤht ſein Blick, entflam̃t vom wilden Streite!
Doch Friedrich will geliebet ſeyn:
Er wird bald muͤde, ſtets zu ſchrecken;
Und haͤngt im nahen Palmenhayn
Die guͤldnen Waffen auf, die Staub und Blut dedecken:
Und
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[5/0019] Erſtes Buch. Sie ſprach und floh; und Phoͤbus fiel Mit raſcher Hand in ſeine Saiten: Er ſang und ließ ſein Saitenſpiel, Voll Necktars und voll Luſt, ſein goͤttlich Lied begleiten. Begluͤcktes Reich! der Laͤnder Zier! Brach Phoͤbus aus; und alles lauſchte: Es ſchwieg das luͤſterne Revier; Es ſchwieg der laute Weſt, der in den Lorbeern rauſchte. Ja! fuhr er fort, begluͤcktes Reich, Wo Friedrich herrſcht, wie Vaͤter pflegen, Gleich groß und ſtets Minerven gleich, Es ſchwinge ſeine Fauſt den Oelzweig oder Degen! Jch ſeh ihn! welch ein kuͤhner Held! Der ſchnelle Sieg fliegt ihm zur Seite. So kommt der Kriegsgott aus dem Feld; So furchtbar gluͤht ſein Blick, entflam̃t vom wilden Streite! Doch Friedrich will geliebet ſeyn: Er wird bald muͤde, ſtets zu ſchrecken; Und haͤngt im nahen Palmenhayn Die guͤldnen Waffen auf, die Staub und Blut dedecken: Und A 3

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Zitationshilfe: Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uz_gedichte_1755/19>, abgerufen am 24.11.2024.