sich mit leichtem Drucke gegen drei auf einer Metallmembrane befestigte Kohlencylinder. Die Membrane wird an dem Gehäuse durch eine gabelförmige Feder festgehalten, welche außerdem noch als Dämpfer wirkt und die leitende Verbindung mit der Membrane herstellt. Die Mikrophone wurden auf hohlen, 50 Centimeter hohen Metallträgern nach allen Richtungen drehbar aufgesetzt. Die Träger gingen durch Ausschnitte in dem Bretterboden der Bühne und waren unter Vermittlung von Kautschukunterlagen an dem Gebälke einer Versenkung fest- gemacht. Wurden die Mikrophone hierdurch vor mechanischen Erschütterungen gesichert, so sorgte man durch ihre verschiedenen Stellungen gegen das Orchester und die Bühne für die gleichförmige Aufnahme von Musik und Gesang. Die Batterien, Umschalter u. s. w. wurden unterhalb der Bühne in einer Versenkung untergebracht; die Leitungen, zwei Doppelleitungen für die Musikübertragung und eine Doppelleitung für den dienstlichen Verkehr, wurden als Kabel von beiläufig 300 Meter Länge durch das Gebäude auf dessen Dach geführt, allwo sie sich an die Luftleitungen anschlossen. Letztere, aus 1 Millimeter starkem Patent-Silicium- Bronzedraht hergestellt, durchliefen, auf starken Holzsäulen befestigt, einen Weg von 6 1/3 Kilo- meter Länge.
Die Schaltung der Mikrophone M M mit ihren Batterien B B und Inductions- spulen J J, sowie auch die Verbindung mit den Telephonen H R O ist aus Fig. 721 zu ersehen. Die zwölf in der Oper aufgestellten Mikrophone waren in zwei Gruppen zu je sechs Apparaten geschaltet; jede Gruppe bestand ihrerseits wieder aus drei Paaren derart parallel geschalteter Mikrophone, daß jedes Paar aus einem auf der linken und einem auf der rechten Seite der Bühne aufgestellten Mikrophone gebildet war. (In der Figur sind nur acht Mikro- phone gezeichnet und deshalb zwei Gruppen zu nur je zwei Paaren gebildet.) Um den Strom für die Mikrophone und die dazu gehörigen Inductionsspulen constant zu erhalten, sind Commutatoren S S in den primären Stromkreis geschaltet, welche die Einschaltung einer frischen an Stelle der gebrauchten Batterie gestatten. Der Stromlauf ist in der Figur leicht zu verfolgen.
In der Rotunde mündeten die Leitungsdrähte zunächst in die Dienstzelle ein, in welcher sich die Controltelephone C und der für die dienstliche Correspondenz bestimmte Apparat befanden. Hier wurden auch mittelst Kurbelumschalter die für die Telephon-Auditorien noth- wendigen Verbindungen hergestellt. Zur Uebertragung der Oper standen zwei Zellen O O zur Verfügung, von welchen jede 16 Telephonpaare enthielt. Eine Zelle R mit 30 Telephonpaaren war für die Uebertragung der Musik aus dem Wiener Rollschuhclub (Entfernung 31/2 Kilo- meter) bestimmt, während eine Hofloge H mit sieben Telephonpaaren für besondere Besuche reservirt blieb. In jedem Auditorium waren die Telephone eines Stromkreises hintereinander geschaltet und jedes Telephonpaar enthielt ein Telephon des einen und ein Telephon des andern Stromkreises.
D.Specielle Anwendungen des Telephones und Mikrophones.
Die Telephone und Mikrophone haben nicht nur für den allgemeinen Ver- kehr der Bewohner großer Städte untereinander eine hervorragende Bedeutung erlangt, sondern ihre Anwendung erwies sich auch in vielen anderen Fällen als äußerst nutzbringend. So braucht wohl kaum hingewiesen zu werden auf den großen Nutzen, welchen die telephonische Verbindung der einzelnen Abtheilungen eines großen Etablissements untereinander gewähren kann, welche Ersparung an Zeit und Geld die telephonische Verbindung einer Fabrik mit dem Administrations- oder Wohngebäude erreichen läßt. Hervorragend wichtige Dienste kann ferner das Telephon im Eisenbahndienste, im Berg- und Hüttenwesen, zu militärischen Zwecken, für die Polizei und Feuerwehren leisten u. s. w. Derartige und ähnliche An- wendungen fand das Telephon schon an vielen Orten; einige derselben mögen nachstehend beschrieben werden.
Hierher zählt z. B. das Polizei-Telephon in Chicago. Zwar spielen die telegraphischen Einrichtungen fast in allen größeren Städten ein höchst wichtiges Hilfsmittel für die Polizei, doch dürften sich Telephon und Telegraph kaum irgend- wo einer ausgedehnteren Anwendung erfreuen als in Chicago, wo sie geradezu
ſich mit leichtem Drucke gegen drei auf einer Metallmembrane befeſtigte Kohlencylinder. Die Membrane wird an dem Gehäuſe durch eine gabelförmige Feder feſtgehalten, welche außerdem noch als Dämpfer wirkt und die leitende Verbindung mit der Membrane herſtellt. Die Mikrophone wurden auf hohlen, 50 Centimeter hohen Metallträgern nach allen Richtungen drehbar aufgeſetzt. Die Träger gingen durch Ausſchnitte in dem Bretterboden der Bühne und waren unter Vermittlung von Kautſchukunterlagen an dem Gebälke einer Verſenkung feſt- gemacht. Wurden die Mikrophone hierdurch vor mechaniſchen Erſchütterungen geſichert, ſo ſorgte man durch ihre verſchiedenen Stellungen gegen das Orcheſter und die Bühne für die gleichförmige Aufnahme von Muſik und Geſang. Die Batterien, Umſchalter u. ſ. w. wurden unterhalb der Bühne in einer Verſenkung untergebracht; die Leitungen, zwei Doppelleitungen für die Muſikübertragung und eine Doppelleitung für den dienſtlichen Verkehr, wurden als Kabel von beiläufig 300 Meter Länge durch das Gebäude auf deſſen Dach geführt, allwo ſie ſich an die Luftleitungen anſchloſſen. Letztere, aus 1 Millimeter ſtarkem Patent-Silicium- Bronzedraht hergeſtellt, durchliefen, auf ſtarken Holzſäulen befeſtigt, einen Weg von 6⅓ Kilo- meter Länge.
Die Schaltung der Mikrophone M M mit ihren Batterien B B und Inductions- ſpulen J J, ſowie auch die Verbindung mit den Telephonen H R O iſt aus Fig. 721 zu erſehen. Die zwölf in der Oper aufgeſtellten Mikrophone waren in zwei Gruppen zu je ſechs Apparaten geſchaltet; jede Gruppe beſtand ihrerſeits wieder aus drei Paaren derart parallel geſchalteter Mikrophone, daß jedes Paar aus einem auf der linken und einem auf der rechten Seite der Bühne aufgeſtellten Mikrophone gebildet war. (In der Figur ſind nur acht Mikro- phone gezeichnet und deshalb zwei Gruppen zu nur je zwei Paaren gebildet.) Um den Strom für die Mikrophone und die dazu gehörigen Inductionsſpulen conſtant zu erhalten, ſind Commutatoren S S in den primären Stromkreis geſchaltet, welche die Einſchaltung einer friſchen an Stelle der gebrauchten Batterie geſtatten. Der Stromlauf iſt in der Figur leicht zu verfolgen.
In der Rotunde mündeten die Leitungsdrähte zunächſt in die Dienſtzelle ein, in welcher ſich die Controltelephone C und der für die dienſtliche Correſpondenz beſtimmte Apparat befanden. Hier wurden auch mittelſt Kurbelumſchalter die für die Telephon-Auditorien noth- wendigen Verbindungen hergeſtellt. Zur Uebertragung der Oper ſtanden zwei Zellen O O zur Verfügung, von welchen jede 16 Telephonpaare enthielt. Eine Zelle R mit 30 Telephonpaaren war für die Uebertragung der Muſik aus dem Wiener Rollſchuhclub (Entfernung 3½ Kilo- meter) beſtimmt, während eine Hofloge H mit ſieben Telephonpaaren für beſondere Beſuche reſervirt blieb. In jedem Auditorium waren die Telephone eines Stromkreiſes hintereinander geſchaltet und jedes Telephonpaar enthielt ein Telephon des einen und ein Telephon des andern Stromkreiſes.
D.Specielle Anwendungen des Telephones und Mikrophones.
Die Telephone und Mikrophone haben nicht nur für den allgemeinen Ver- kehr der Bewohner großer Städte untereinander eine hervorragende Bedeutung erlangt, ſondern ihre Anwendung erwies ſich auch in vielen anderen Fällen als äußerſt nutzbringend. So braucht wohl kaum hingewieſen zu werden auf den großen Nutzen, welchen die telephoniſche Verbindung der einzelnen Abtheilungen eines großen Etabliſſements untereinander gewähren kann, welche Erſparung an Zeit und Geld die telephoniſche Verbindung einer Fabrik mit dem Adminiſtrations- oder Wohngebäude erreichen läßt. Hervorragend wichtige Dienſte kann ferner das Telephon im Eiſenbahndienſte, im Berg- und Hüttenweſen, zu militäriſchen Zwecken, für die Polizei und Feuerwehren leiſten u. ſ. w. Derartige und ähnliche An- wendungen fand das Telephon ſchon an vielen Orten; einige derſelben mögen nachſtehend beſchrieben werden.
Hierher zählt z. B. das Polizei-Telephon in Chicago. Zwar ſpielen die telegraphiſchen Einrichtungen faſt in allen größeren Städten ein höchſt wichtiges Hilfsmittel für die Polizei, doch dürften ſich Telephon und Telegraph kaum irgend- wo einer ausgedehnteren Anwendung erfreuen als in Chicago, wo ſie geradezu
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ſich mit leichtem Drucke gegen drei auf einer Metallmembrane befeſtigte Kohlencylinder. Die
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noch als Dämpfer wirkt und die leitende Verbindung mit der Membrane herſtellt. Die
Mikrophone wurden auf hohlen, 50 Centimeter hohen Metallträgern nach allen Richtungen
drehbar aufgeſetzt. Die Träger gingen durch Ausſchnitte in dem Bretterboden der Bühne und
waren unter Vermittlung von Kautſchukunterlagen an dem Gebälke einer Verſenkung feſt-
gemacht. Wurden die Mikrophone hierdurch vor mechaniſchen Erſchütterungen geſichert, ſo
ſorgte man durch ihre verſchiedenen Stellungen gegen das Orcheſter und die Bühne für die
gleichförmige Aufnahme von Muſik und Geſang. Die Batterien, Umſchalter u. ſ. w. wurden
unterhalb der Bühne in einer Verſenkung untergebracht; die Leitungen, zwei Doppelleitungen
für die Muſikübertragung und eine Doppelleitung für den dienſtlichen Verkehr, wurden als
Kabel von beiläufig 300 Meter Länge durch das Gebäude auf deſſen Dach geführt, allwo ſie
ſich an die Luftleitungen anſchloſſen. Letztere, aus 1 Millimeter ſtarkem Patent-Silicium-
Bronzedraht hergeſtellt, durchliefen, auf ſtarken Holzſäulen befeſtigt, einen Weg von 6⅓ Kilo-
meter Länge.
Die Schaltung der Mikrophone M M mit ihren Batterien B B und Inductions-
ſpulen J J, ſowie auch die Verbindung mit den Telephonen H R O iſt aus Fig. 721 zu
erſehen. Die zwölf in der Oper aufgeſtellten Mikrophone waren in zwei Gruppen zu je ſechs
Apparaten geſchaltet; jede Gruppe beſtand ihrerſeits wieder aus drei Paaren derart parallel
geſchalteter Mikrophone, daß jedes Paar aus einem auf der linken und einem auf der rechten
Seite der Bühne aufgeſtellten Mikrophone gebildet war. (In der Figur ſind nur acht Mikro-
phone gezeichnet und deshalb zwei Gruppen zu nur je zwei Paaren gebildet.) Um den Strom
für die Mikrophone und die dazu gehörigen Inductionsſpulen conſtant zu erhalten, ſind
Commutatoren S S in den primären Stromkreis geſchaltet, welche die Einſchaltung einer
friſchen an Stelle der gebrauchten Batterie geſtatten. Der Stromlauf iſt in der Figur leicht
zu verfolgen.
In der Rotunde mündeten die Leitungsdrähte zunächſt in die Dienſtzelle ein, in welcher
ſich die Controltelephone C und der für die dienſtliche Correſpondenz beſtimmte Apparat
befanden. Hier wurden auch mittelſt Kurbelumſchalter die für die Telephon-Auditorien noth-
wendigen Verbindungen hergeſtellt. Zur Uebertragung der Oper ſtanden zwei Zellen O O zur
Verfügung, von welchen jede 16 Telephonpaare enthielt. Eine Zelle R mit 30 Telephonpaaren
war für die Uebertragung der Muſik aus dem Wiener Rollſchuhclub (Entfernung 3½ Kilo-
meter) beſtimmt, während eine Hofloge H mit ſieben Telephonpaaren für beſondere Beſuche
reſervirt blieb. In jedem Auditorium waren die Telephone eines Stromkreiſes hintereinander
geſchaltet und jedes Telephonpaar enthielt ein Telephon des einen und ein Telephon des
andern Stromkreiſes.
D. Specielle Anwendungen des Telephones und Mikrophones.
Die Telephone und Mikrophone haben nicht nur für den allgemeinen Ver-
kehr der Bewohner großer Städte untereinander eine hervorragende Bedeutung
erlangt, ſondern ihre Anwendung erwies ſich auch in vielen anderen Fällen als
äußerſt nutzbringend. So braucht wohl kaum hingewieſen zu werden auf den großen
Nutzen, welchen die telephoniſche Verbindung der einzelnen Abtheilungen eines
großen Etabliſſements untereinander gewähren kann, welche Erſparung an Zeit
und Geld die telephoniſche Verbindung einer Fabrik mit dem Adminiſtrations-
oder Wohngebäude erreichen läßt. Hervorragend wichtige Dienſte kann ferner das
Telephon im Eiſenbahndienſte, im Berg- und Hüttenweſen, zu militäriſchen Zwecken,
für die Polizei und Feuerwehren leiſten u. ſ. w. Derartige und ähnliche An-
wendungen fand das Telephon ſchon an vielen Orten; einige derſelben mögen
nachſtehend beſchrieben werden.
Hierher zählt z. B. das Polizei-Telephon in Chicago. Zwar ſpielen
die telegraphiſchen Einrichtungen faſt in allen größeren Städten ein höchſt wichtiges
Hilfsmittel für die Polizei, doch dürften ſich Telephon und Telegraph kaum irgend-
wo einer ausgedehnteren Anwendung erfreuen als in Chicago, wo ſie geradezu
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 960. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/974>, abgerufen am 22.11.2024.
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