primären Wellenstrome und erregt in der secundären Spirale undulatorische In- ductionsströme, welche durch die Klemmen P1 und P2 dem Empfangsapparate in in der Hörstation zugeführt werden.
Das Mikrophon von F. Blake verdient einer Einrichtung wegen, die es fast von allen anderen Mikrophonen unterscheidet, unsere Aufmerksamkeit. Diese Einrichtung besteht darin, daß keines der beiden, den veränderlichen Contact bilden- den Stücke mit der Membrane fest verbunden ist, sondern daß vielmehr beide beweglich sind. Blake traf diese Einrichtung, um jene Störungen im Mikrophone zu vermeiden, welche in Folge von Temperaturschwankungen eintreten und darin bestehen, daß sich die Membrane ausdehnt oder zusammenzieht, wodurch natürlich der Contact verändert werden muß, wenn eines der Contact- stücke mit der Membrane unverrückbar verbunden ist; eine solche Veränderung verursacht dann im Mikrophone ein sehr störendes Knacken. Die Anordnung des Blake'schen Transmitters ist aus dem Querschnitte in Fig. 669 zu ersehen. Gegen- über dem Schallbecher B befindet sich, zwischen Kautschukringen gelagert, die Eisenmembrane M M. Diese Lagerung isolirt die Membrane von den übrigen Theilen des Mikrophones und verhindert die Einwirkung anderer Schwingungen als jener, welche sie zu übertragen hat. Das eine Contact- stück, ein kleines Cylinderchen p aus Platin ist an der Feder f befestigt und wird durch diese gegen das zweite Contactstück, eine Kohlenscheibe (in der Figur als schwarzes Rechteck sichtbar) ge- drückt, welche in dem Metallstücke m gefaßt ist und von der Feder F getragen wird; diese drückt die Kohle sammt den Platincylinderchen gegen die Membrane. Die Regulirung des Contactes wird in folgender Weise ermöglicht: Die Feder F ist an dem Winkelstücke W befestigt, welches selbst wieder von der an dem Ansatze A aufgeschraubten Feder F' gehalten wird. Gegen die schiefe Fläche des Winkelstückes W drückt die Schraube S und deren Drehung in dem einen oder andern Sinne ermöglicht die Regulirung des Contactes.
[Abbildung]
Fig. 669.
Mikrophon von Blake.
Blake's Transmitter wird gewöhnlich mit einem Leclanche-Elemente betrieben, wobei der Stromgang folgender ist: Der Strom tritt durch die Klemmschraube K in die primäre Rolle des Inductionsapparates J ein, gelangt durch die Feder f in das Platincylinderchen p, geht über die Kohle bei m in die Feder F, von hier in das Winkelstück W und durch die Schraube S zur Batterie zurück. Die beiden (in der Figur nicht sichtbaren) mit den Drahtenden der secundären Spirale des Inductoriums verbundenen Klemmschrauben dienen zur Verbindung des Trans- mitters mit dem Empfänger in der Hörstation.
Ein sehr empfindliches Mikrophon, vom Erfinder Pantelephon genannt, hat L. de Locht-Labye construirt. Dieses Mikrophon ist auch dann noch zur Uebertragung der Schall-
primären Wellenſtrome und erregt in der ſecundären Spirale undulatoriſche In- ductionsſtröme, welche durch die Klemmen P1 und P2 dem Empfangsapparate in in der Hörſtation zugeführt werden.
Das Mikrophon von F. Blake verdient einer Einrichtung wegen, die es faſt von allen anderen Mikrophonen unterſcheidet, unſere Aufmerkſamkeit. Dieſe Einrichtung beſteht darin, daß keines der beiden, den veränderlichen Contact bilden- den Stücke mit der Membrane feſt verbunden iſt, ſondern daß vielmehr beide beweglich ſind. Blake traf dieſe Einrichtung, um jene Störungen im Mikrophone zu vermeiden, welche in Folge von Temperaturſchwankungen eintreten und darin beſtehen, daß ſich die Membrane ausdehnt oder zuſammenzieht, wodurch natürlich der Contact verändert werden muß, wenn eines der Contact- ſtücke mit der Membrane unverrückbar verbunden iſt; eine ſolche Veränderung verurſacht dann im Mikrophone ein ſehr ſtörendes Knacken. Die Anordnung des Blake’ſchen Transmitters iſt aus dem Querſchnitte in Fig. 669 zu erſehen. Gegen- über dem Schallbecher B befindet ſich, zwiſchen Kautſchukringen gelagert, die Eiſenmembrane M M. Dieſe Lagerung iſolirt die Membrane von den übrigen Theilen des Mikrophones und verhindert die Einwirkung anderer Schwingungen als jener, welche ſie zu übertragen hat. Das eine Contact- ſtück, ein kleines Cylinderchen p aus Platin iſt an der Feder f befeſtigt und wird durch dieſe gegen das zweite Contactſtück, eine Kohlenſcheibe (in der Figur als ſchwarzes Rechteck ſichtbar) ge- drückt, welche in dem Metallſtücke m gefaßt iſt und von der Feder F getragen wird; dieſe drückt die Kohle ſammt den Platincylinderchen gegen die Membrane. Die Regulirung des Contactes wird in folgender Weiſe ermöglicht: Die Feder F iſt an dem Winkelſtücke W befeſtigt, welches ſelbſt wieder von der an dem Anſatze A aufgeſchraubten Feder F' gehalten wird. Gegen die ſchiefe Fläche des Winkelſtückes W drückt die Schraube S und deren Drehung in dem einen oder andern Sinne ermöglicht die Regulirung des Contactes.
[Abbildung]
Fig. 669.
Mikrophon von Blake.
Blake’s Transmitter wird gewöhnlich mit einem Leclanché-Elemente betrieben, wobei der Stromgang folgender iſt: Der Strom tritt durch die Klemmſchraube K in die primäre Rolle des Inductionsapparates J ein, gelangt durch die Feder f in das Platincylinderchen p, geht über die Kohle bei m in die Feder F, von hier in das Winkelſtück W und durch die Schraube S zur Batterie zurück. Die beiden (in der Figur nicht ſichtbaren) mit den Drahtenden der ſecundären Spirale des Inductoriums verbundenen Klemmſchrauben dienen zur Verbindung des Trans- mitters mit dem Empfänger in der Hörſtation.
Ein ſehr empfindliches Mikrophon, vom Erfinder Pantelephon genannt, hat L. de Locht-Labye conſtruirt. Dieſes Mikrophon iſt auch dann noch zur Uebertragung der Schall-
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ductionsſtröme, welche durch die Klemmen P1 und P2 dem Empfangsapparate in
in der Hörſtation zugeführt werden.
Das Mikrophon von F. Blake verdient einer Einrichtung wegen, die es
faſt von allen anderen Mikrophonen unterſcheidet, unſere Aufmerkſamkeit. Dieſe
Einrichtung beſteht darin, daß keines der beiden, den veränderlichen Contact bilden-
den Stücke mit der Membrane feſt verbunden iſt, ſondern daß vielmehr beide
beweglich ſind. Blake traf dieſe Einrichtung, um jene Störungen im Mikrophone
zu vermeiden, welche in Folge von Temperaturſchwankungen eintreten und darin
beſtehen, daß ſich die Membrane ausdehnt oder
zuſammenzieht, wodurch natürlich der Contact
verändert werden muß, wenn eines der Contact-
ſtücke mit der Membrane unverrückbar verbunden
iſt; eine ſolche Veränderung verurſacht dann im
Mikrophone ein ſehr ſtörendes Knacken. Die
Anordnung des Blake’ſchen Transmitters iſt aus
dem Querſchnitte in Fig. 669 zu erſehen. Gegen-
über dem Schallbecher B befindet ſich, zwiſchen
Kautſchukringen gelagert, die Eiſenmembrane M M.
Dieſe Lagerung iſolirt die Membrane von den
übrigen Theilen des Mikrophones und verhindert
die Einwirkung anderer Schwingungen als jener,
welche ſie zu übertragen hat. Das eine Contact-
ſtück, ein kleines Cylinderchen p aus Platin iſt
an der Feder f befeſtigt und wird durch dieſe
gegen das zweite Contactſtück, eine Kohlenſcheibe
(in der Figur als ſchwarzes Rechteck ſichtbar) ge-
drückt, welche in dem Metallſtücke m gefaßt iſt
und von der Feder F getragen wird; dieſe drückt
die Kohle ſammt den Platincylinderchen gegen die
Membrane. Die Regulirung des Contactes wird
in folgender Weiſe ermöglicht: Die Feder F iſt
an dem Winkelſtücke W befeſtigt, welches ſelbſt
wieder von der an dem Anſatze A aufgeſchraubten
Feder F' gehalten wird. Gegen die ſchiefe Fläche
des Winkelſtückes W drückt die Schraube S und
deren Drehung in dem einen oder andern Sinne
ermöglicht die Regulirung des Contactes.
[Abbildung Fig. 669.
Mikrophon von Blake.]
Blake’s Transmitter wird gewöhnlich mit einem Leclanché-Elemente betrieben,
wobei der Stromgang folgender iſt: Der Strom tritt durch die Klemmſchraube K
in die primäre Rolle des Inductionsapparates J ein, gelangt durch die Feder f in
das Platincylinderchen p, geht über die Kohle bei m in die Feder F, von hier
in das Winkelſtück W und durch die Schraube S zur Batterie zurück. Die beiden
(in der Figur nicht ſichtbaren) mit den Drahtenden der ſecundären Spirale des
Inductoriums verbundenen Klemmſchrauben dienen zur Verbindung des Trans-
mitters mit dem Empfänger in der Hörſtation.
Ein ſehr empfindliches Mikrophon, vom Erfinder Pantelephon genannt, hat L. de
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/923>, abgerufen am 22.11.2024.
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