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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Die Anruf-Vorrichtung Gower's besteht aus dem wagrechten auf der Fassung
der Membrane angebrachten und an seinem freien Ende gegen die Membrane
senkrecht aufgebogenen Rohre a, welches eine vibrirende Zunge (Harmoniumzunge)
enthält. Selbe kann in kräftige Schwingungen versetzt werden, wenn man in das
biegsame mit einem Mundstücke versehene Rohr, welches an der Rückseite der Tele-
phonbüchse angebracht ist, stark hineinbläst. Die Schwingungen der Zunge theilen
sich dann der Membrane mit und erzeugen in der Empfangsstation einen Ton
gleich jenen eines Kindertrompetchens.

[Abbildung] Fig. 656.

Gower's Telephon.

Aehnlich dem eben beschriebenen Telephone ist jenes von W. Fein in Stutt-
gart, welches in Fig. 657 dargestellt und zwar einerseits nach Abnahme des den
Schalltrichter e enthaltenden Deckels g und der Membrane und andererseits im
Querschnitte. Der Magnet m hat gleichfalls Hufeisenform, ist jedoch so gebogen
und angeordnet, daß nur seine Pole sich innerhalb des Telephongehäuses befinden,
indeß der bügelförmige Theil außerhalb zu stehen kommt und eine bequeme Hand-
habe oder einen zweckmäßigen Aufhängering bildet. An den beiden Polen des Huf-
eisenmagnetes sind wie bei Gower die Eisenkerne senkrecht zur Ebene des Magnetes
angebracht. Um diese für die Einwirkung der Inductionsströme empfindlich zu
machen, verfertigt Fein dieselben nicht massiv sondern setzt sie aus dünnen Platten

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Die Anruf-Vorrichtung Gower’s beſteht aus dem wagrechten auf der Faſſung
der Membrane angebrachten und an ſeinem freien Ende gegen die Membrane
ſenkrecht aufgebogenen Rohre a, welches eine vibrirende Zunge (Harmoniumzunge)
enthält. Selbe kann in kräftige Schwingungen verſetzt werden, wenn man in das
biegſame mit einem Mundſtücke verſehene Rohr, welches an der Rückſeite der Tele-
phonbüchſe angebracht iſt, ſtark hineinbläſt. Die Schwingungen der Zunge theilen
ſich dann der Membrane mit und erzeugen in der Empfangsſtation einen Ton
gleich jenen eines Kindertrompetchens.

[Abbildung] Fig. 656.

Gower’s Telephon.

Aehnlich dem eben beſchriebenen Telephone iſt jenes von W. Fein in Stutt-
gart, welches in Fig. 657 dargeſtellt und zwar einerſeits nach Abnahme des den
Schalltrichter e enthaltenden Deckels g und der Membrane und andererſeits im
Querſchnitte. Der Magnet m hat gleichfalls Hufeiſenform, iſt jedoch ſo gebogen
und angeordnet, daß nur ſeine Pole ſich innerhalb des Telephongehäuſes befinden,
indeß der bügelförmige Theil außerhalb zu ſtehen kommt und eine bequeme Hand-
habe oder einen zweckmäßigen Aufhängering bildet. An den beiden Polen des Huf-
eiſenmagnetes ſind wie bei Gower die Eiſenkerne ſenkrecht zur Ebene des Magnetes
angebracht. Um dieſe für die Einwirkung der Inductionsſtröme empfindlich zu
machen, verfertigt Fein dieſelben nicht maſſiv ſondern ſetzt ſie aus dünnen Platten

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[899/0913] Die Anruf-Vorrichtung Gower’s beſteht aus dem wagrechten auf der Faſſung der Membrane angebrachten und an ſeinem freien Ende gegen die Membrane ſenkrecht aufgebogenen Rohre a, welches eine vibrirende Zunge (Harmoniumzunge) enthält. Selbe kann in kräftige Schwingungen verſetzt werden, wenn man in das biegſame mit einem Mundſtücke verſehene Rohr, welches an der Rückſeite der Tele- phonbüchſe angebracht iſt, ſtark hineinbläſt. Die Schwingungen der Zunge theilen ſich dann der Membrane mit und erzeugen in der Empfangsſtation einen Ton gleich jenen eines Kindertrompetchens. [Abbildung Fig. 656. Gower’s Telephon.] Aehnlich dem eben beſchriebenen Telephone iſt jenes von W. Fein in Stutt- gart, welches in Fig. 657 dargeſtellt und zwar einerſeits nach Abnahme des den Schalltrichter e enthaltenden Deckels g und der Membrane und andererſeits im Querſchnitte. Der Magnet m hat gleichfalls Hufeiſenform, iſt jedoch ſo gebogen und angeordnet, daß nur ſeine Pole ſich innerhalb des Telephongehäuſes befinden, indeß der bügelförmige Theil außerhalb zu ſtehen kommt und eine bequeme Hand- habe oder einen zweckmäßigen Aufhängering bildet. An den beiden Polen des Huf- eiſenmagnetes ſind wie bei Gower die Eiſenkerne ſenkrecht zur Ebene des Magnetes angebracht. Um dieſe für die Einwirkung der Inductionsſtröme empfindlich zu machen, verfertigt Fein dieſelben nicht maſſiv ſondern ſetzt ſie aus dünnen Platten 57*

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/913>, abgerufen am 22.11.2024.