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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Gibbs und Luckow durch elektrolytiſche Ausſcheidung quantitativ zu beſtimmen ſuchten.
Hierzu veranlaßte namentlich die ausgedehnte induſtrielle Verwerthung dieſes Metalles, die
ſehr häufig ganze Reihen von Kupfergehaltbeſtimmungen in möglichſt kurzer Zeit verlangt
(z. B. in galvanoplaſtiſchen und Metallſcheide-Anſtalten, in Hüttenwerken u. ſ. w.). Die elektro-
lytiſche Beſtimmung des Kupfergehaltes zeichnet ſich gegenüber anderen Methoden dadurch
aus, daß ſie trotz ihrer Genauigkeit bedeutend weniger Arbeit erfordert. An Stelle des
Fällens durch chemiſche Mittel, des Auswaſchens und Trocknens von Niederſchlägen, Ueber-
führens derſelben in andere wägbare
Verbindungen u. dergl. hat man bei
der elektrolytiſchen Beſtimmung die
zu unterſuchende Flüſſigkeit nur in
ein zweckmäßig angeordnetes Volta-
meter zu bringen und deſſen Klemm-
ſchrauben mit den Poldrähten einer
Batterie oder Maſchine zu verbinden.
Voltameter und Elektricitätsquellen
ſtehen in ſolchen Etabliſſements, wo
regelmäßig viele Kupferbeſtimmungen
zu machen ſind, ſtets dienſtbereit zur
Verfügung. Die Ausfällung des
Kupfers beſorgt dann der Strom
und der betreffende Chemiker kann
die hierdurch erſparte Zeit anderweitig
benützen. Das Vortheilhafte dieſes
Verfahrens veranlaßte auch bald
deſſen Einführung in allen größeren
Etabliſſements, wie z. B. bei der
Mansfeld’ſchen Ober-Berg- und
Hüttendirection, der Gold- und
Silberſcheide-Anſtalt in Frankfurt
a. M., bei Chriſtophle, Oeſchger und
Mesdach u. ſ. w.

Was die Durchführung der
elektrolytiſchen Kupferbeſtimmung
ſelbſt betrifft, bedient man ſich in den
verſchiedenen Laboratorien allerdings
verſchiedener Apparate, doch beruhen
alle darauf, daß der elektriſche Strom
aus Kupferlöſungen das Kupfer an
der negativen Elektrode abſcheidet.
Die Beſchreibung eines dieſer Volta-
meter wird daher genügen. Chriſtophle
bedienen ſich zur Beſtimmung des
Kupfergehaltes ihrer Bäder (für
Galvanoplaſtik) des in Fig. 570 dar-
geſtellten Apparates. Dieſer beſteht
aus der Platinſchale A, welche auf
dem metalliſchen Dreifuß B ruht,
der mit dem negativen Pole der
Elektricitätsquelle in Verbindung
ſteht. Die poſitive Elektrode wird
durch die Platinſpirale C gebildet.

[Abbildung] Fig. 570.

Zur elektrolytiſchen Analyſe.

Um Verluſte durch Verſpritzen der Flüſſigkeit in Folge der Gasentwicklung zu vermeiden,
wird über die Schale ein Glastrichter D geſtülpt. Als Elektricitätsquelle dienen zwei hinter-
einander geſchaltete galvaniſche Elemente oder eine kleine Gramme’ſche Maſchine oder eine
Clamond’ſche Thermoſäule. Ebenſo bequem als zweckmäßig iſt für dieſe Zwecke Hauck’s
Thermoſäule (ſiehe Seite 556).

Die elektrolytiſche Analyſe iſt jedoch nicht nur auf die Beſtimmung des Kupfers
beſchränkt, ſondern kann ebenſo vortheilhaft zur Beſtimmung von Nickel, Kobalt, Silber,
Queckſilber und anderer Metalle dienen, ja ſogar auch zur Trennung mehrerer Metalle in

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/797>, abgerufen am 04.03.2025.