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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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in Verbindung steht; dieses tritt in der Nähe des rechten Drehzapfens des Projectors aus
diesem heraus und geht durch den gußeisernen Arm bis zur Klemmschraube hinab. Durch
Schlittenführung und Mikrometerschrauben kann die Lampe behufs Centrirung des Lichtbogens
nach oben und unten, vorwärts und rückwärts bewegt werden. Die ganze Laterne kann um
eine horizontale Axe gedreht und grob eingestellt werden, wenn man den rechts sichtbaren
Handgriff lüftet, sie kann fein eingestellt werden durch das gleichfalls rechts befindliche Handrad,
wenn man den Handgriff anzieht. Eine gleiche Einrichtung gestattet die Bewegung der Laterne
um eine verticale Axe. Die nach rückwärts gehenden Lichtstrahlen werden durch einen an den
Führungsstangen der Lampe befestigten (in der Figur weggelassenen) Spiegel auf die Linsen
geworfen. Die Stellung der Kohlen beim Einsetzen der Stäbe kann durch entsprechend an-
gebrachte Schaulöcher beobachtet werden, während zur Beobachtung des Lichtbogens eine kleine
Camera obscura mit Prisma dient. (In der Figur links sichtbar.) Vor den Fresnel'schen
Linsen kann auch ein Dispersionsglas eingesetzt werden, welches das Strahlenbüschel in hori-
zontaler Richtung ausbreitet.

Bei der Anwendung des elektrischen Lichtes zur Innenbordbeleuchtung
gewinnen die Vortheile desselben, die Luft nicht zu verderben und die Feuersgefahr
ganz oder doch zum größten Theile auszuschließen, noch weitaus größere Bedeutung
als bei anderweitigen Anwendungen. Derartige Beleuchtungsanlagen sind daher
auch schon längere Zeit auf zahlreichen (namentlich englischen und amerikanischen)
Schiffen in ständigem Gebrauche. Nachstehend einige Beispiele: Das Packetboot
"City of Richmond" auf der Inman-Linie wird seit 1881 mit Swan-Lampen
elektrisch beleuchtet, die "Servia" der Cunard-Compagnie mit Lampen von Swan
und Siemens, durch eine Siemens-Dynamomaschine gespeist, welche durch einen
dreicylindrigen Motor von Brotherhood getrieben wird; der Dampfer "Chateau-
Leoville" im Dienste zwischen Bordeaux und New-York, Eigenthum einer fran-
zösischen Gesellschaft, wird mit Swan-Lampen beleuchtet; der Dampfer "Arabic"
von der White-Star-Linie mit Swan-Lampen; die "City of Worchester" der Linie
Norwich hat 270 Edison-Lampen; der Dampfer "Daphne" vom Oesterreichisch-
Ungarischen Lloyd hat seit 1881 elektrisches Licht; das Packet-Dampfboot "Antonio
Lopez" der Transatlantischen Gesellschaft in Barcelona, in England jüngst gebaut,
hat Swan Lampen, wovon 62 in den Salons und auf den Gängen des Bootes
sich befinden; das große Packetboot "Austral" der Orient-Compagnie hat Siemens-
Lampen; alle Salons, der Maschinenraum, die Bureaux und Gänge sind damit
beleuchtet. Fünf Bogenlichter von Siemens befinden sich im Maschinenraum und
vier auf der Brücke, 170 Swan-Lampen brennen in den übrigen Schiffsräumen.
Den Strom liefern zwei Siemens-Wechselstrom-Maschinen. Die Bogenlampen haben
3600 Normalkerzen Lichtstärke, die Swan-Lampen 3400, zusammen also 7000
Normalkerzen. Die Yacht "Namouna", das größte und schönste Dampfschiff von
Amerika, das eigens für den Director des "New-York Herald", Herrn J. Gordon
Bennet, erbaut wurde, ist mit 120 Edison-B-Lampen von je 8 Normalkerzen
Lichtstärke versehen. Die Lichtmaschine wird durch einen eigenen Motor betrieben,
welcher den Dampf aus den Schiffsdampfkesseln erhält. Die Lampen sind auf die
Cabinen, die Salons und den Maschinenraum vertheilt. Der große zwischen New-
York und Liverpool verkehrende Dampfer "Arizona" wird durch 300 Swan-
Lampen beleuchtet, für welche zwei Siemens-Gleichstrom-Maschinen den Strom
liefern.

Zum Antriebe der letzteren dienen Shark's Caledonian-Maschinen, welche,
wie die Fig. 552 zeigt, ihre Kraft durch Seile auf die Lichtmaschine übertragen.
Letztere sind auf runden Gleitstangen, durch Schrauben leicht verschiebbar montirt,
damit die Seilspannung stets richtig erhalten werden kann.

in Verbindung ſteht; dieſes tritt in der Nähe des rechten Drehzapfens des Projectors aus
dieſem heraus und geht durch den gußeiſernen Arm bis zur Klemmſchraube hinab. Durch
Schlittenführung und Mikrometerſchrauben kann die Lampe behufs Centrirung des Lichtbogens
nach oben und unten, vorwärts und rückwärts bewegt werden. Die ganze Laterne kann um
eine horizontale Axe gedreht und grob eingeſtellt werden, wenn man den rechts ſichtbaren
Handgriff lüftet, ſie kann fein eingeſtellt werden durch das gleichfalls rechts befindliche Handrad,
wenn man den Handgriff anzieht. Eine gleiche Einrichtung geſtattet die Bewegung der Laterne
um eine verticale Axe. Die nach rückwärts gehenden Lichtſtrahlen werden durch einen an den
Führungsſtangen der Lampe befeſtigten (in der Figur weggelaſſenen) Spiegel auf die Linſen
geworfen. Die Stellung der Kohlen beim Einſetzen der Stäbe kann durch entſprechend an-
gebrachte Schaulöcher beobachtet werden, während zur Beobachtung des Lichtbogens eine kleine
Camera obscura mit Prisma dient. (In der Figur links ſichtbar.) Vor den Fresnel’ſchen
Linſen kann auch ein Disperſionsglas eingeſetzt werden, welches das Strahlenbüſchel in hori-
zontaler Richtung ausbreitet.

Bei der Anwendung des elektriſchen Lichtes zur Innenbordbeleuchtung
gewinnen die Vortheile desſelben, die Luft nicht zu verderben und die Feuersgefahr
ganz oder doch zum größten Theile auszuſchließen, noch weitaus größere Bedeutung
als bei anderweitigen Anwendungen. Derartige Beleuchtungsanlagen ſind daher
auch ſchon längere Zeit auf zahlreichen (namentlich engliſchen und amerikaniſchen)
Schiffen in ſtändigem Gebrauche. Nachſtehend einige Beiſpiele: Das Packetboot
„City of Richmond“ auf der Inman-Linie wird ſeit 1881 mit Swan-Lampen
elektriſch beleuchtet, die „Servia“ der Cunard-Compagnie mit Lampen von Swan
und Siemens, durch eine Siemens-Dynamomaſchine geſpeiſt, welche durch einen
dreicylindrigen Motor von Brotherhood getrieben wird; der Dampfer „Chateau-
Léoville“ im Dienſte zwiſchen Bordeaux und New-York, Eigenthum einer fran-
zöſiſchen Geſellſchaft, wird mit Swan-Lampen beleuchtet; der Dampfer „Arabic“
von der White-Star-Linie mit Swan-Lampen; die „City of Worcheſter“ der Linie
Norwich hat 270 Ediſon-Lampen; der Dampfer „Daphne“ vom Oeſterreichiſch-
Ungariſchen Lloyd hat ſeit 1881 elektriſches Licht; das Packet-Dampfboot „Antonio
Lopez“ der Transatlantiſchen Geſellſchaft in Barcelona, in England jüngſt gebaut,
hat Swan Lampen, wovon 62 in den Salons und auf den Gängen des Bootes
ſich befinden; das große Packetboot „Auſtral“ der Orient-Compagnie hat Siemens-
Lampen; alle Salons, der Maſchinenraum, die Bureaux und Gänge ſind damit
beleuchtet. Fünf Bogenlichter von Siemens befinden ſich im Maſchinenraum und
vier auf der Brücke, 170 Swan-Lampen brennen in den übrigen Schiffsräumen.
Den Strom liefern zwei Siemens-Wechſelſtrom-Maſchinen. Die Bogenlampen haben
3600 Normalkerzen Lichtſtärke, die Swan-Lampen 3400, zuſammen alſo 7000
Normalkerzen. Die Yacht „Namouna“, das größte und ſchönſte Dampfſchiff von
Amerika, das eigens für den Director des „New-York Herald“, Herrn J. Gordon
Bennet, erbaut wurde, iſt mit 120 Ediſon-B-Lampen von je 8 Normalkerzen
Lichtſtärke verſehen. Die Lichtmaſchine wird durch einen eigenen Motor betrieben,
welcher den Dampf aus den Schiffsdampfkeſſeln erhält. Die Lampen ſind auf die
Cabinen, die Salons und den Maſchinenraum vertheilt. Der große zwiſchen New-
York und Liverpool verkehrende Dampfer „Arizona“ wird durch 300 Swan-
Lampen beleuchtet, für welche zwei Siemens-Gleichſtrom-Maſchinen den Strom
liefern.

Zum Antriebe der letzteren dienen Shark’s Caledonian-Maſchinen, welche,
wie die Fig. 552 zeigt, ihre Kraft durch Seile auf die Lichtmaſchine übertragen.
Letztere ſind auf runden Gleitſtangen, durch Schrauben leicht verſchiebbar montirt,
damit die Seilſpannung ſtets richtig erhalten werden kann.

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[759/0773] in Verbindung ſteht; dieſes tritt in der Nähe des rechten Drehzapfens des Projectors aus dieſem heraus und geht durch den gußeiſernen Arm bis zur Klemmſchraube hinab. Durch Schlittenführung und Mikrometerſchrauben kann die Lampe behufs Centrirung des Lichtbogens nach oben und unten, vorwärts und rückwärts bewegt werden. Die ganze Laterne kann um eine horizontale Axe gedreht und grob eingeſtellt werden, wenn man den rechts ſichtbaren Handgriff lüftet, ſie kann fein eingeſtellt werden durch das gleichfalls rechts befindliche Handrad, wenn man den Handgriff anzieht. Eine gleiche Einrichtung geſtattet die Bewegung der Laterne um eine verticale Axe. Die nach rückwärts gehenden Lichtſtrahlen werden durch einen an den Führungsſtangen der Lampe befeſtigten (in der Figur weggelaſſenen) Spiegel auf die Linſen geworfen. Die Stellung der Kohlen beim Einſetzen der Stäbe kann durch entſprechend an- gebrachte Schaulöcher beobachtet werden, während zur Beobachtung des Lichtbogens eine kleine Camera obscura mit Prisma dient. (In der Figur links ſichtbar.) Vor den Fresnel’ſchen Linſen kann auch ein Disperſionsglas eingeſetzt werden, welches das Strahlenbüſchel in hori- zontaler Richtung ausbreitet. Bei der Anwendung des elektriſchen Lichtes zur Innenbordbeleuchtung gewinnen die Vortheile desſelben, die Luft nicht zu verderben und die Feuersgefahr ganz oder doch zum größten Theile auszuſchließen, noch weitaus größere Bedeutung als bei anderweitigen Anwendungen. Derartige Beleuchtungsanlagen ſind daher auch ſchon längere Zeit auf zahlreichen (namentlich engliſchen und amerikaniſchen) Schiffen in ſtändigem Gebrauche. Nachſtehend einige Beiſpiele: Das Packetboot „City of Richmond“ auf der Inman-Linie wird ſeit 1881 mit Swan-Lampen elektriſch beleuchtet, die „Servia“ der Cunard-Compagnie mit Lampen von Swan und Siemens, durch eine Siemens-Dynamomaſchine geſpeiſt, welche durch einen dreicylindrigen Motor von Brotherhood getrieben wird; der Dampfer „Chateau- Léoville“ im Dienſte zwiſchen Bordeaux und New-York, Eigenthum einer fran- zöſiſchen Geſellſchaft, wird mit Swan-Lampen beleuchtet; der Dampfer „Arabic“ von der White-Star-Linie mit Swan-Lampen; die „City of Worcheſter“ der Linie Norwich hat 270 Ediſon-Lampen; der Dampfer „Daphne“ vom Oeſterreichiſch- Ungariſchen Lloyd hat ſeit 1881 elektriſches Licht; das Packet-Dampfboot „Antonio Lopez“ der Transatlantiſchen Geſellſchaft in Barcelona, in England jüngſt gebaut, hat Swan Lampen, wovon 62 in den Salons und auf den Gängen des Bootes ſich befinden; das große Packetboot „Auſtral“ der Orient-Compagnie hat Siemens- Lampen; alle Salons, der Maſchinenraum, die Bureaux und Gänge ſind damit beleuchtet. Fünf Bogenlichter von Siemens befinden ſich im Maſchinenraum und vier auf der Brücke, 170 Swan-Lampen brennen in den übrigen Schiffsräumen. Den Strom liefern zwei Siemens-Wechſelſtrom-Maſchinen. Die Bogenlampen haben 3600 Normalkerzen Lichtſtärke, die Swan-Lampen 3400, zuſammen alſo 7000 Normalkerzen. Die Yacht „Namouna“, das größte und ſchönſte Dampfſchiff von Amerika, das eigens für den Director des „New-York Herald“, Herrn J. Gordon Bennet, erbaut wurde, iſt mit 120 Ediſon-B-Lampen von je 8 Normalkerzen Lichtſtärke verſehen. Die Lichtmaſchine wird durch einen eigenen Motor betrieben, welcher den Dampf aus den Schiffsdampfkeſſeln erhält. Die Lampen ſind auf die Cabinen, die Salons und den Maſchinenraum vertheilt. Der große zwiſchen New- York und Liverpool verkehrende Dampfer „Arizona“ wird durch 300 Swan- Lampen beleuchtet, für welche zwei Siemens-Gleichſtrom-Maſchinen den Strom liefern. Zum Antriebe der letzteren dienen Shark’s Caledonian-Maſchinen, welche, wie die Fig. 552 zeigt, ihre Kraft durch Seile auf die Lichtmaſchine übertragen. Letztere ſind auf runden Gleitſtangen, durch Schrauben leicht verſchiebbar montirt, damit die Seilſpannung ſtets richtig erhalten werden kann.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 759. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/773>, abgerufen am 22.11.2024.