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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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zu einer Batterie, bestehend aus Zink- und Kohlenstäben, welche in eine concentrirte Lösung
von doppeltchromsaurem Kali tauchen. Diese Batterie ist in mehrfachen Hartgummikästchen
hermetisch eingeschlossen, welche sammt ihrer Füllung für kleine Nadeln nur 300 Gramm
wiegen und eine Lämpchen zu 2 bis 3 Volts beiläufig 30 Minuten speisen können. Das
Batteriekästchen ist ein prismatisches Gefäß von quadratischer Grundfläche; die kurzen Kanten
sind beiläufig 31/2, die langen 5 bis 6 Centimeter lang. Im Ballet der neuen Oper
"La Farandole" spielen auf den Köpfen der den Geistertanz ausführenden Tänzerinnen Irr-
lichter. Diese werden durch den in Fig. 535 dargestellten Apparat hervorgebracht. Auf einem
Metallreifen, den die Tänzerin auf ihrem Kopfe trägt, ist ein Glühlämpchen befestigt, welches
mit einem kleinen sternförmigen Metallspiegel versehen ist. Auf diesem sind grüne geschliffene
Glasstücke befestigt, als Nachahmung von Smaragden, die sammt dem Metallspiegel das Licht

[Abbildung] Fig. 535.

Leuchtendes Diadem.

des Lämpchens reflectiren. Die zwei Elemente, welche zur Speisung des Glühlichtlämpchens
dienen, sind in zwei am Gürtel befestigten Gefäßen a und b untergebracht. Von hier aus
führen die Leitungsschnüre durch weiße Schleier verdeckt zu dem am Diadem befestigten Glüh-
lämpchen; bei c ist ein kleiner Stromunterbrecher angebracht, welcher der Tänzerin gestattet,
das Glühlicht in oder außer Thätigkeit zu setzen. Die Batterie besteht aus Chlorsilber-Elementen
nach Scrivanow (vergl. Seite 500) und ist in den beiläufig 11/2 Centimeter dicken, 41/2 Centi-
meter breiten und 6 Centimeter langen Gefässen a und b eingeschlossen.

Nicht minder wichtig als für Theater und überhaupt öffentliche Locale ist
die elektrische Beleuchtung für Fabriken, Werkstätten und dergleichen;
sie wird hier immer vortheilhaft zur Anwendung gelangen, wenn größere Räume
durch eine größere Anzahl von Lichtern zu erhellen sind. Hierbei sprechen nicht

zu einer Batterie, beſtehend aus Zink- und Kohlenſtäben, welche in eine concentrirte Löſung
von doppeltchromſaurem Kali tauchen. Dieſe Batterie iſt in mehrfachen Hartgummikäſtchen
hermetiſch eingeſchloſſen, welche ſammt ihrer Füllung für kleine Nadeln nur 300 Gramm
wiegen und eine Lämpchen zu 2 bis 3 Volts beiläufig 30 Minuten ſpeiſen können. Das
Batteriekäſtchen iſt ein prismatiſches Gefäß von quadratiſcher Grundfläche; die kurzen Kanten
ſind beiläufig 3½, die langen 5 bis 6 Centimeter lang. Im Ballet der neuen Oper
„La Farandole” ſpielen auf den Köpfen der den Geiſtertanz ausführenden Tänzerinnen Irr-
lichter. Dieſe werden durch den in Fig. 535 dargeſtellten Apparat hervorgebracht. Auf einem
Metallreifen, den die Tänzerin auf ihrem Kopfe trägt, iſt ein Glühlämpchen befeſtigt, welches
mit einem kleinen ſternförmigen Metallſpiegel verſehen iſt. Auf dieſem ſind grüne geſchliffene
Glasſtücke befeſtigt, als Nachahmung von Smaragden, die ſammt dem Metallſpiegel das Licht

[Abbildung] Fig. 535.

Leuchtendes Diadem.

des Lämpchens reflectiren. Die zwei Elemente, welche zur Speiſung des Glühlichtlämpchens
dienen, ſind in zwei am Gürtel befeſtigten Gefäßen a und b untergebracht. Von hier aus
führen die Leitungsſchnüre durch weiße Schleier verdeckt zu dem am Diadem befeſtigten Glüh-
lämpchen; bei c iſt ein kleiner Stromunterbrecher angebracht, welcher der Tänzerin geſtattet,
das Glühlicht in oder außer Thätigkeit zu ſetzen. Die Batterie beſteht aus Chlorſilber-Elementen
nach Scrivanow (vergl. Seite 500) und iſt in den beiläufig 1½ Centimeter dicken, 4½ Centi-
meter breiten und 6 Centimeter langen Gefäſſen a und b eingeſchloſſen.

Nicht minder wichtig als für Theater und überhaupt öffentliche Locale iſt
die elektriſche Beleuchtung für Fabriken, Werkſtätten und dergleichen;
ſie wird hier immer vortheilhaft zur Anwendung gelangen, wenn größere Räume
durch eine größere Anzahl von Lichtern zu erhellen ſind. Hierbei ſprechen nicht

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[734/0748] zu einer Batterie, beſtehend aus Zink- und Kohlenſtäben, welche in eine concentrirte Löſung von doppeltchromſaurem Kali tauchen. Dieſe Batterie iſt in mehrfachen Hartgummikäſtchen hermetiſch eingeſchloſſen, welche ſammt ihrer Füllung für kleine Nadeln nur 300 Gramm wiegen und eine Lämpchen zu 2 bis 3 Volts beiläufig 30 Minuten ſpeiſen können. Das Batteriekäſtchen iſt ein prismatiſches Gefäß von quadratiſcher Grundfläche; die kurzen Kanten ſind beiläufig 3½, die langen 5 bis 6 Centimeter lang. Im Ballet der neuen Oper „La Farandole” ſpielen auf den Köpfen der den Geiſtertanz ausführenden Tänzerinnen Irr- lichter. Dieſe werden durch den in Fig. 535 dargeſtellten Apparat hervorgebracht. Auf einem Metallreifen, den die Tänzerin auf ihrem Kopfe trägt, iſt ein Glühlämpchen befeſtigt, welches mit einem kleinen ſternförmigen Metallſpiegel verſehen iſt. Auf dieſem ſind grüne geſchliffene Glasſtücke befeſtigt, als Nachahmung von Smaragden, die ſammt dem Metallſpiegel das Licht [Abbildung Fig. 535. Leuchtendes Diadem.] des Lämpchens reflectiren. Die zwei Elemente, welche zur Speiſung des Glühlichtlämpchens dienen, ſind in zwei am Gürtel befeſtigten Gefäßen a und b untergebracht. Von hier aus führen die Leitungsſchnüre durch weiße Schleier verdeckt zu dem am Diadem befeſtigten Glüh- lämpchen; bei c iſt ein kleiner Stromunterbrecher angebracht, welcher der Tänzerin geſtattet, das Glühlicht in oder außer Thätigkeit zu ſetzen. Die Batterie beſteht aus Chlorſilber-Elementen nach Scrivanow (vergl. Seite 500) und iſt in den beiläufig 1½ Centimeter dicken, 4½ Centi- meter breiten und 6 Centimeter langen Gefäſſen a und b eingeſchloſſen. Nicht minder wichtig als für Theater und überhaupt öffentliche Locale iſt die elektriſche Beleuchtung für Fabriken, Werkſtätten und dergleichen; ſie wird hier immer vortheilhaft zur Anwendung gelangen, wenn größere Räume durch eine größere Anzahl von Lichtern zu erhellen ſind. Hierbei ſprechen nicht

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/748>, abgerufen am 22.11.2024.