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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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wirkungen, die ebensowohl mit einer als auch mit mehreren Gruppen durchführbar
sein sollen. Die Regulirung der Lichtstärke erfordert daher verhältnißmäßig com-
plicirte Apparate. Diese wurden für die Theater in München und Stuttgart nach
dem Muster jenes Regulators hergestellt, welcher auf der Versuchsbühne der
Münchener elektrischen Ausstellung in Verwendung stand. Fig. 527 stellt denselben
in perspectivischer Ansicht dar und Fig. 528 ist das Schema eines Elementes. Er
besteht im Wesentlichen aus einer Reihe von Hebeln M, deren jeder in einer ver-
ticalen Ebene über eine größere Anzahl von im Kreise angebrachten Contacten
geführt werden kann. Der zu regulirende Stromkreis (z. B. die Lampen einer Soffitte)
ist einerseits mit dem Hebel M, andererseits mit dem Contacte x verbunden. Nimmt
daher der Hebel M eine derartige Lage ein, daß er mit x in Berührung steht, so ist
gar kein Widerstand eingeschaltet und die Lampen brennen in voller Stärke. Bei
der gezeichneten Lage des Hebels sind jedoch sämmtliche Widerstände zwischen x

[Abbildung] Fig. 527.

Bühnenlicht-Regulator.

und A B eingeschaltet; der bei a zufließende Strom kann nicht über x durch den
Hebel M nach b abfließen, sondern muß vielmehr erst die Widerstände bis A B
durchfließen. Da man in solcher Weise durch Drehen des Hebels M den Wider-
stand nach Belieben verändern kann, hat man es hierdurch in seiner Macht, auch
die Lichtstärke der Lampen des betreffenden Stromkreises beliebig zu ändern. Sollen
mehrere oder alle Hebel gleichzeitig bewegt, d. h. mehrere oder alle Lampengruppen
gleichzeitig regulirt werden, so zieht man die betreffenden Hebelgriffe heraus,
wodurch sie mit einem horizontalen Rahmen in Verbindung kommen, der sie alle
gleichzeitig dreht, sobald er durch ein Handrad (siehe Fig. 527) in Bewegung gesetzt
wird. Die in München und Stuttgart in Verwendung stehenden Apparate sind
noch mit einer Vorrichtung versehen, durch welche ein momentanes, helles Auf-
leuchten der Lampen erzielt, d. h. die Blitzerscheinung nachgeahmt werden kann.
Mit jeder Lampenserie correspondirt eine Handhabe N (Fig. 528), durch welche
ein Contact zwischen der Feder L und dem Contactstücke D hergestellt werden

wirkungen, die ebenſowohl mit einer als auch mit mehreren Gruppen durchführbar
ſein ſollen. Die Regulirung der Lichtſtärke erfordert daher verhältnißmäßig com-
plicirte Apparate. Dieſe wurden für die Theater in München und Stuttgart nach
dem Muſter jenes Regulators hergeſtellt, welcher auf der Verſuchsbühne der
Münchener elektriſchen Ausſtellung in Verwendung ſtand. Fig. 527 ſtellt denſelben
in perſpectiviſcher Anſicht dar und Fig. 528 iſt das Schema eines Elementes. Er
beſteht im Weſentlichen aus einer Reihe von Hebeln M, deren jeder in einer ver-
ticalen Ebene über eine größere Anzahl von im Kreiſe angebrachten Contacten
geführt werden kann. Der zu regulirende Stromkreis (z. B. die Lampen einer Soffitte)
iſt einerſeits mit dem Hebel M, andererſeits mit dem Contacte x verbunden. Nimmt
daher der Hebel M eine derartige Lage ein, daß er mit x in Berührung ſteht, ſo iſt
gar kein Widerſtand eingeſchaltet und die Lampen brennen in voller Stärke. Bei
der gezeichneten Lage des Hebels ſind jedoch ſämmtliche Widerſtände zwiſchen x

[Abbildung] Fig. 527.

Bühnenlicht-Regulator.

und A B eingeſchaltet; der bei a zufließende Strom kann nicht über x durch den
Hebel M nach b abfließen, ſondern muß vielmehr erſt die Widerſtände bis A B
durchfließen. Da man in ſolcher Weiſe durch Drehen des Hebels M den Wider-
ſtand nach Belieben verändern kann, hat man es hierdurch in ſeiner Macht, auch
die Lichtſtärke der Lampen des betreffenden Stromkreiſes beliebig zu ändern. Sollen
mehrere oder alle Hebel gleichzeitig bewegt, d. h. mehrere oder alle Lampengruppen
gleichzeitig regulirt werden, ſo zieht man die betreffenden Hebelgriffe heraus,
wodurch ſie mit einem horizontalen Rahmen in Verbindung kommen, der ſie alle
gleichzeitig dreht, ſobald er durch ein Handrad (ſiehe Fig. 527) in Bewegung geſetzt
wird. Die in München und Stuttgart in Verwendung ſtehenden Apparate ſind
noch mit einer Vorrichtung verſehen, durch welche ein momentanes, helles Auf-
leuchten der Lampen erzielt, d. h. die Blitzerſcheinung nachgeahmt werden kann.
Mit jeder Lampenſerie correſpondirt eine Handhabe N (Fig. 528), durch welche
ein Contact zwiſchen der Feder L und dem Contactſtücke D hergeſtellt werden

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[729/0743] wirkungen, die ebenſowohl mit einer als auch mit mehreren Gruppen durchführbar ſein ſollen. Die Regulirung der Lichtſtärke erfordert daher verhältnißmäßig com- plicirte Apparate. Dieſe wurden für die Theater in München und Stuttgart nach dem Muſter jenes Regulators hergeſtellt, welcher auf der Verſuchsbühne der Münchener elektriſchen Ausſtellung in Verwendung ſtand. Fig. 527 ſtellt denſelben in perſpectiviſcher Anſicht dar und Fig. 528 iſt das Schema eines Elementes. Er beſteht im Weſentlichen aus einer Reihe von Hebeln M, deren jeder in einer ver- ticalen Ebene über eine größere Anzahl von im Kreiſe angebrachten Contacten geführt werden kann. Der zu regulirende Stromkreis (z. B. die Lampen einer Soffitte) iſt einerſeits mit dem Hebel M, andererſeits mit dem Contacte x verbunden. Nimmt daher der Hebel M eine derartige Lage ein, daß er mit x in Berührung ſteht, ſo iſt gar kein Widerſtand eingeſchaltet und die Lampen brennen in voller Stärke. Bei der gezeichneten Lage des Hebels ſind jedoch ſämmtliche Widerſtände zwiſchen x [Abbildung Fig. 527. Bühnenlicht-Regulator.] und A B eingeſchaltet; der bei a zufließende Strom kann nicht über x durch den Hebel M nach b abfließen, ſondern muß vielmehr erſt die Widerſtände bis A B durchfließen. Da man in ſolcher Weiſe durch Drehen des Hebels M den Wider- ſtand nach Belieben verändern kann, hat man es hierdurch in ſeiner Macht, auch die Lichtſtärke der Lampen des betreffenden Stromkreiſes beliebig zu ändern. Sollen mehrere oder alle Hebel gleichzeitig bewegt, d. h. mehrere oder alle Lampengruppen gleichzeitig regulirt werden, ſo zieht man die betreffenden Hebelgriffe heraus, wodurch ſie mit einem horizontalen Rahmen in Verbindung kommen, der ſie alle gleichzeitig dreht, ſobald er durch ein Handrad (ſiehe Fig. 527) in Bewegung geſetzt wird. Die in München und Stuttgart in Verwendung ſtehenden Apparate ſind noch mit einer Vorrichtung verſehen, durch welche ein momentanes, helles Auf- leuchten der Lampen erzielt, d. h. die Blitzerſcheinung nachgeahmt werden kann. Mit jeder Lampenſerie correſpondirt eine Handhabe N (Fig. 528), durch welche ein Contact zwiſchen der Feder L und dem Contactſtücke D hergeſtellt werden

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/743>, abgerufen am 22.11.2024.